DE1918705C3 - Biotechnisches Verfahren zur Herstellung von Einzellprotein - Google Patents

Biotechnisches Verfahren zur Herstellung von Einzellprotein

Info

Publication number
DE1918705C3
DE1918705C3 DE19691918705 DE1918705A DE1918705C3 DE 1918705 C3 DE1918705 C3 DE 1918705C3 DE 19691918705 DE19691918705 DE 19691918705 DE 1918705 A DE1918705 A DE 1918705A DE 1918705 C3 DE1918705 C3 DE 1918705C3
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
fermentation
broth
microorganism
atcc
cell protein
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE19691918705
Other languages
English (en)
Other versions
DE1918705B2 (de
DE1918705A1 (de
Inventor
Auf Nichtnennung Antrag
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
CHINESE PETROLEUM CORP TAIPEI TAIWAN (CHINA)
Original Assignee
CHINESE PETROLEUM CORP TAIPEI TAIWAN (CHINA)
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by CHINESE PETROLEUM CORP TAIPEI TAIWAN (CHINA) filed Critical CHINESE PETROLEUM CORP TAIPEI TAIWAN (CHINA)
Priority to DE19691918705 priority Critical patent/DE1918705C3/de
Publication of DE1918705A1 publication Critical patent/DE1918705A1/de
Publication of DE1918705B2 publication Critical patent/DE1918705B2/de
Application granted granted Critical
Publication of DE1918705C3 publication Critical patent/DE1918705C3/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/26Processes using, or culture media containing, hydrocarbons

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • Virology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Tropical Medicine & Parasitology (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Preparation Of Compounds By Using Micro-Organisms (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Einzellprotein durch Züchten eines Mikroorganismus der Gattung Pseudomonas in einem übliche Kohlenstoffquellen sowie übliche Stickstoff- as quellen und übliche anorganische Nährstoffe enthaltenden Nährmedium in aerober Submerskultur.
Verfahren zur Herstellung von Eihzellprotein aus Kohlehydraten bzw. Kohlenwasserstoffen auf fermentativem Wege unter Verwendung verschiedener Mikroorganismen-Stämme sind bereits bekannt (deutsche Offenlegungsschrift 1 442 230). Diese VerJahren haben jedoch bestimmte Nachteile, sei es, daß die darin verwendeten Mikroorganismen-Stämme nur ganz bestimmte Ausgangsmaterialien verwerten können, sei es, daß das nach den bekannten Verfahren erhältliche Einzellprotein einen für eine großtechnische Durchführung dieser Verfahren nicht ausreichenden Proteingehalt aufweist.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung besteht darin, ein neues Verfahren zur Herstellung von Einzellprotein anzugeben, das frei von den Beschränkungen der bekannten Verfahren ist und zu einem Endprodukt mit einem höheren Gehalt an Protein führt, das sowohl in bezug auf das verwendete Ausgangsmaterial als auch in bezug auf das erhaltene Endprodukt eine großtechnische Gewinnung von Einzellprotein ermöglicht, um dadurch das Problem des Proteinmangels in der Welt lösen zu helfen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß man zur Herstellung von Einzellprotein einen ganz bestimmten Mikroorganismus der Gattung Pseudomonas verwendet.
Gegenstand der Erfindung ist demzufolge ein Ver-55 fahren der eingangs geschilderten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Mikroorganismus Pseudomonas ATCC 21 174 verwendet wird.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche Einzellprotein weist einen Proteingehalt von 60 bis 80% auf und besteht aus 17 Arten von Aminosäuren einschließlich acht lebenswichtiger Aminosäuren (Try, Lys, His, Arg, Asp, Thr, Ser, GIu, Pro, GIy, Ala, VaI, Meth, Heu, Leu, Tyr und Phe). Ein derartiges Einzellprotein besitzt einen außerordentlich hohen Nährwert, und es wird angenommen, daß es sich nicht nur zu Futterzwecken für Tiere, sondern möglicherweise auch als Nahrungsmittel für den Menschen eignet. Nach dem erfiadungsgemäßen Verfahren ist es auch möglich, Proteine anstatt auf dem üblichen Wege über den Anbau von Pflanzen und die landwirtschaftliche Tierzucht in großtechnischem Maßstab auf begrenzten Flächen innerhalb sehr kurzer Zeit zu erzeugen, was für die ausreichende Ernährung der Menschheit zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird nach dem Verfahren der Erfindung die Züchtung in einem Temperaturbereich von 30 bis 42° C durchgeführt. Damit kann die Züchtung auch bei Temperaturen über 300C durchgeführt werden, was den Vorteil hat, daß keine Kühlung erforderlich ist.
Durch die vorliegende Erfindung werden gegenüber dem Stand der Technik (deutsche Offenlegungsschrift 1 442 230) bei der Herstellung von Einzelprotein die folgenden Vorteile erzielt (siehe auch die Vergleichsversuche):
1. Das Einzellprotein kann nach dem erfindungsgemäßen "Verfahren in einer 24stündigen chargenweisen Fermentation in einem Medium erhalten werden, das als einzige Kohlenstoffquelle einen Kohlenwasserstoff enthält. Die durchschnittliche Fermentationszeit kann durch kontinuierliche Arbeitsweise weiter herabgesetzt werden.
2. Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche Einzellprotein enthält 60 bis 800O Protein.
3. Das erfindungsgemäß erhältliche Einzellprotein besteht aus acht lebenswichtigen und neun nicht lebenswichtigen Aminosäuren und eignet sich als Tierfutter, möglicherweise auch für die menschliche Ernährung.
4. Die Ausbeute an Einzellprotein ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren, bezogen auf das verbrauchte Ausgangsmaterial Kohlenwasserstoff, außerordentlich hoch. So erhält man beispielsweise bei Verwendung einer Petroleumfraktion als einzigem Rohmaterial pro Tonne der verbrauchten Petroleumfraktion bis 1,5 Tonnen Einzellprotein mit einem Proteingehalt von 65 "/ο. Damit ist die prozentuale Proteinausbeute nach dem erfindungsgemäßen Verfahren höher als bei den bekannten Verfahren zur Herstellung von Einzellprotein.
5. Die Stickstoffverwertung des erfindungsgemäß eingesetztem Mikroorganismus bei der Einzellproteinprodluktion is,t sehr hoch'. Über 90% des in dem Nährmedium enthaltenen Stickstoffes (in Form von Ammoniumsalzen und/oder Ammoniak) werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zu Proteinstickstoff verarbeitet.
6. Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhältliche Einzellprotein ist ein geruchloses, geschmackloses, schwachgelbgefärbtes Pulver, das mit Weizenmehl oder Reismehl vermischt werden kann, um deren Proteingehalt und somit deren Nährwert zu erhöhen.
7. Der erfindungsgemäß verwendete Mikroorganismus Pseudomonas ATCC 21174 wächst sehr schnell auf einer Kohlenwasserstoffbrühe. Verunreinigungen stören nicht, so daß das Nährmedium ebenso wie die für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendete Luft nicht sterilisiert zu werden brauchen.
1913705 3
3 4
8. Da der erfindungsgemäß verwendete Mikroorga- Die biologische Klassifikation von ATCC 21 174 nismus ein Enzym ausscheidet, das den einge- erfolgte dadurch, daß die oben beschriebenen Eigensetzten Kohlenwasserstoff in der wäßrigen Lö- schäften mit den Eigenschaften von bekannten Mikrosung emulgiert, kann der an sich übliche Zusatz Organismen verglichen wurden, die in »Bergey's von Emulgatoren entfallen. 5 Manual of Determinative Bacteriology«, 7. Ausgabe, 9.. Der erfindungsgemäß verwendete Mikroorganis- 1957, beschrieben sind. Er wurde danach als Mikromüs Pseudomonas ATCC 21 174 wächst auf Organismus beurteilt, der zur Gattung Pseudomonas den verschiedensten Kohlenwasserstoffen. 2r gehört. AXCC 21 714 unterscheidet sich jedoch von kann sowohl auf Erdgas, GasÖl, Heizöl als auch . allen bekannten Stämmen von Pseudomonas dadurch, in normalen Alkanen gezüchtet · werden. Er 10 daß er aktiv in einem Kohlenwasserstoffmedium unterliegt somit nicht Beschränkungen hinsieht- wachsen kann und eine Emulgier-Wirkung auf Kohlich dec verwertbaren Kohlenwasserstoffe wie lenwasserstoff in wäßriger Lösung ausübt. Daraus dieinderdeutschenOffenlegungsschrifrl 442230 ergibt sich, daß der Stamm ATCC 21 174 neu ist. beschriebenen Mikroorganismen-Stämme. Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Ver-10. Der erfindungsgemäß verwendete Mikroorganis- 15 fahrens wird in einer ersten Stufe der Mikroorganismus wächst auch auf den verschiedensten Kohle- mus (ATCC 21 174) in einem Kulturmedium gezüchhydraten, wie Stärke, Glucose, Melasse, Arabi- tet, das Kohlenwasserstoffe, hauptsächlich bestehend nose, Dulcit, Fructose, Galactose, Glycerin, aus η-Paraffinen mit 9 bis 23 Kohlenwasserstoff-Inulin, Lactose, Maltose und Mannit, während atomen, eine Stickstoffquelle und andere Nährstoffe die in der deutschen Offenlegungsschrift 1442 230 ao enthält, die für das Wachstum nötig sind, bis eine beschriebenen Mikroorganismen jeweils nur ganz ausreichende Menge an Zellen sich in der Kulturbestimmte Kohlehydrate verwerten können. brühe entwickelt hat.
Der erfindungsgemäß verwendete Mikroorganis- In dem erfindungsgemäßen Verfahren können als
mus Pseudomonas ATCC 21174 hat die folgen- Kohlenstoffquelle Kohlenwasserstoffe einer Petro-
den mikrobiologischen Eigenschaften: 35 leumfraktion wie Kerosin, Gasöl und Heizöl, verwen-
I. Morphologische Merkmale: det werden, die hauptsächlich und zu nicht weniger Die einzelnen Zellen sind stabförmig, 0,7 bis als etwa 10 Volumprozent aus normalem Paraffin
0,88 zu 1,2 bis 1,75 Mikron; sie kommen ■ mit 9 bis 23 Kohlenstoffatomen bestehen sollten. Es
einzeln oder in Gruppen vor, sind beweglich, kann auch normales Paraffin mit der genannten Zahl
aerob, gramnegativ. - 30 von Kohlenstoffatomen verwendet werden. Stärker
II. Kulturmerkmale: bevorzugt sind die höheren Zahlen von 18 bis
1. Nährstoff-Agar-Platte: 22 Kohlenstoffatomen. Je höher der Gehalt an solchen Nach 48stündiger Züchtung bei 38° C normalen Paraffinen ist, desto bessere Ergebnisse
* nichttransparente, grünliche Farbe, dann werden erzielt.
nach bräunlich sich verfärbend, kreisför- 35 Als Kohlenwasserstoff, der erfindungsgemäß ver-
mig, glatte Oberfläche. wendet werden kann, kann normales Paraffin allein
2. Nähr-Bouillon: verwendet werden, das eine Mischung von verschie-Wachstum auf der Oberfläche; Trübung denen Arten normaler Paraffine mit 9 bis 23 Kohlenmit Sediment, grünlich. Stoffatomen sein kann. Es kann auch andere Kohlen-
3. Kartoffel-Brühe: 40 Wasserstoffe, wie verzweigte Paraffine, Olefine, zykli-Wachstum auf der Oberfläche, Trübung sehe Paraffine oder aromatische Kohlenwasserstoffe, mit Sediment, bläulichgrün. enthalten, sofern deren Menge nicht Ober 90% liegt.
III. Physiologische Eigenschaften: In dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nicht
1. Temperatur-Verhalten: erforderlich, irgendein Emulgiermittel der Kultur-Wachstum bei 33 bis 42° C, optimal bei 45 flüssigkeit zuzugeben. Auch ein besonders starkes etwa 36 bis 38° C. Rühren ist nicht erforderlich, um den Kohlenwasser-
2. pH-Beziehungen: stoff und die wäßrige Lösung zu emulgieren, da Gutes Wachstum bei pH 6,0 bis 7,4. ATCC 21 174 selbst ein Emulgier-Enzym abgeben
3. Nitrat-Reduktion: positiv. kann, das die Emulgierung bewirkt.
4. Lackmus-Milch: alkalisch. so Ein Wachsrums-Faktor oder ein Wachstum-
5. Sauerstoff-Beziehung: aerob. Anregungsmittel braucht bei dem« Verfahren der
6. Gelatine: Verflüssigung. Erfindung ebenfalls nicht zugefügt zu werden, da der
7. Stärkeassimilation: negativ. Mikroorganismus von sich aus in einem Kohlenwas-
8. Kohlehydrat-Fermentation: serstoffmedium rasch wächst. Irgendwelche Vitamine Keine Säure und kein Gas aus Arabisose, 55 sind zur Durchführung des erfindungsgemäßen Ver-Duldt, Fructose, Galactose, Glucose, fahrens nicht erforderlich.
Glycerin, Inulin, Lactose, Maltose, Man- Als Stickstoffquelle können in dem Verfahren der
nit, Saccharose, Stärke. Erfindung irgendwelche anorganischen Verbindungen
9. Kohlenwasserstoff-Fermentation: aus der Gruppe der Ammoniumsalze, wie Ammo-Keine Säure und kein Gas aus Kerosin, 60 niumsulfat, Ammoniumnitrat, Ammoniumchlorid, Gasöl, Heizöl, Rohöl und normalem Harnstoff, oder eine wäßrige Ammoniaklösung verParaffin, wendet werden. Es ist nicht erforderlich, irgendeine
10. Emulgkrende Wirkung bei der Kohlen- organische Stickstoffverbindung, wie Maisquellwasser
wassentoff-Fermentation: Der Stamm oder Hefeextrakt, zuzusetzen. ATCC 21174 scheidet ein Enzym aus, 65 Dem Nahmedium können jedoch geringe Mengen
das während der Fermentation eine von anorganischen Verbindungen wie Salze von Ka-
Emulgienmg des Kohlenwasserstoffs und lium, Phosphor« Magnesium und/oder Mangan, zugc-
der wäßrigen Nährlösung bewirkt. setzt werden.
In der Praxis wird die Züchtung in einem flüssigen Nährmedium als submerse Fermentation unter Belüftung (aerob) durchgeführt Die Belüftung erfolgt zweckmäßig mit einer Geschwindigkeit von etwa 1 Vol. Luft pro Vol. Brühe pro Minute. Die Fermentationstemperatur Hegt im allgemeinen bei etwa 33 bis 42 C und. vorzugsweise bei 36 bis 38° C. Der pH-Wert des Mediums liegt im allgemeinen etwa bei 6,0 bis 7,4 und vorzugsweise bei etwa 7,0. Bei chargenweiser Fermentation kann die Konzentration der Zellen in 24 Stunden etwa 12 bis 18 g ^bezogen auf Trockensubstanz) pro Liter Brühe erreichen.
Bei kontinuierlicher Durchführung kann die Konzentration der Zellen 10 g (bezogen auf Trockensubstanz) pro Liter bei einer Durchflußgeschwindigkeit von VeVoI Brühe/Stunde erreichen.
Nach Beendigung der Fermentation werden die Zellen zunächst von der Brühe abgetrennt, dann mit Lösungsmittel extrahiert, um irgendwelche restlichen Kohlenwasserstoffe zu entfernen, und schließlich als Irockenes Produkt gewonnen.
Erfindungsgemäß können als einzige Kohlenstoffquelle Kohlehydrate, wie Melasse, Stärkehydrolysate, Glukose oder irgendwelche zuckerhaltigen Stoffe, verwendet werden.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Einzellprotein hat einen Proteingehalt von 60 bis 80 °/o. Es ist durch das »Taiwan Livestock Research Institut« festgestellt worden, daß es bei Verfüttcrung an Mäuse, Hühner und Schweine als Futtermittel nahrhaft ist.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
Aus 550 g technischer Glucose (Zuckergehalt 7O°/o), 10 g Harnstoff, 4 g K2HPO4, 0,7 g MgSO4 und Wasser bis zu einem Gesamtvolumen von 10 Litern wurde ein Nährmedium hergestellt. Der pH-Wert des Nährmediums wurde auf 7,0 eingestellt. Dann wurde dem Nährmedium eine vorher hergestellte Kultur von ATCC 21 174 zugegeben.
Das Kulturmedium wurde bei 35° C gerührt und belüftet. Nach 20slündiger Züchtung wurde die Fermentationsbrühe entnommen und zentrifugiert, um die Zellen abzutrennen. Nach dem Trocknen wurden 146 g trockene Zellen erhalten. Die Ausbeute betrug etwa 26,5°,o. bezogen auf das eingesetzte Rohmaterial.
Beispiel 2
Aus 600 g Melasse (Zuckergehalt 50 bis 54 0Zo), 10 g Harnstoff, 2 g Superphosphat, 2 g (NH4J3PO4 und Wasser bis zu einem Gesamtvolumen von 10 Liter wurde ein Kulturmedium hergestellt. Dieses Medium wurde auf pH 7,0 eingestellt. Dann wurde ATCC 21 174 eingeimpft. Nach 20stündiger Durchführung der submersen Fermentation bei 35 C wurde die Fermentationsbrühe wie in Beispiel 1 behandelt. Das erhaltene trockene Produkt wog 157 g. Die Ausbeute betrug 26,2 »., bezogen auf das eingesetzte Rohprodukt.
tür von ATCC 21 174 eingeimpft Es wurde 20 Stunden lang bei 35° C gezüchtet. Anschließend wurde wie im Beispiel 1 verfahren. Das erhaltene Produkt wog 172 g (Trockensubstanz). Die Ausbeute betrug etwa 34,9 °/o, bezogen auf das eingesetzte Rohmaterial.
Beispiel 4
Es wurden 2 1 eines Nährmediums aus 2 g (NHJ2SO4, 0,2 g KH2PO1, 0,004 g FeSO4-TH4O, 0,0001 g MnSO4 · 2H2O und Wasser hergestellt. Eine Kultur von ATCC 21 174 wurde eingeimpft. Das Medium wurde bei 35° C submers fermentiert, wobei kontinuierlich ein Strom aus Erdgas (96°/o Methan) und Luft eingeleitet wurde. Nach 48stündiger Fermentation wurde 1 g an trockenen Zellen erhalten.
Beispiel 5
Es wurden 5 1 eines Nährmediums, enthaltend 60 g ao Kerosin, 10 g (NH4)„SO4,2 g K2HPO4, 0,1 g MgSO4 · 7H2O, 0,001 g FeSO4 · 7H2O und Wasser hergestellt. Der pH-Wert des Mediums wurde auf 7,0 einstellt. Dan wurde mit einer Kultur von ATCC 21 174 geimpft. Es wurde 24 Stunden lang bei 33 bis 35' C a5 submers fermentiert. Die Zellen wurden abgetrennt und getrocknet. Das getrocknete Produkt wurde anschließend mit Lösungsmittel (Aceton oder n-Hexan) extrahiert, um verbliebenes Kerosin zu entfernen. Schließlich wurde ein ölfreies Produkt in einer Menge von 45 g erhalten.
Beispiel 6
In einem 6000-1-Fermentations-Apparat wurden 3500 1 eines Nährmediums, enthaltend 100 1 Gasöl, 7,5 kg (NH4)2SO4, 0,6 kg K2SO4, 0,06 kg MnSO4, 3,5 kg Superphosphat und Wasser, hergestellt. Das Superphosphat wurde zugegeben, nachdem es in 200 1 Wasser gelöst worden war und die unlöslichen Stoffe zurückgelassen wurden. Dann wurde eine Kultur von
ATCC 21 174 eingeimpft Die Fermentation wurde bei 35; C durchgeführt und der pH-Wert wurde kontinuierlich auf 6,8 bis 7,0 eingestellt. Nach 24 Stunden wurde die Brühe entnommen, und die Zellen wurden gewonnen. Die nassen Zellen wurden zunächst ge-
trocknet und dann mit dem Lösungsmittel extrahiert. Nach Entfernung des Lösungsmittels wurden 53,66 kg Einzellprotein erhalten. Aus dem Lösungsmittel wurden 59,46 1 Gasöl zurückgewonnen. Die tatsächlich verbrauchte Menge an Gasöl betrug 40,52 1 oder 32,55 kg. Die Ausbeute betrug etwa 1650O, bezogen auf das verbrauchte Gasöl.
Beispiel 7
In einem 10-1-Fermentierungs-Apparat wurden 5 1 eines Nährmediums, enthaltend 60 g Heizöl, 10 g (NHJ2SO4, 2 g KCl, 0,1 g MnSO4, 1 g MgSO4, 18 g K2HPO4 und Wasser hergestellt. Das Medium wurde auf pH 7,0 eingestellt, und eine Kultur von ATCC 21 174 wurde eingeimpft. Nach 32stündiger Fermentation bei 34 bis 35° C wurde die Brühe — wie im Beispiel 5 beschrieben — behandelt. Als Endprodukt wurden 61,7 g erhalten.
Beispiel 3
Es wurde wie im Beispiel 1 ein Kulturmedium hergestellt, wobei an Stelle der technischen Glucose 492 g Stärke hydrolysiert wurden. Nachdem der pH-Wert auf 7,0 eingestellt worden war, wurde eine KuI-
Beispiel 8
In einem 50 000-1-Fermentierungs-Apparat wurden 22 0001 eines Nährmediums, enthaltend 400 1 Heizöl, 30 kg (NH4),SO4, 10 kg KCl1 4 kg MgSO4, 0,5 kg MnSO4 und Wasser, hergestellt. 20 kg Superphosphat
7 8
wurden in Wasser gelöst. Die klare Lösung wurde Dieses Medium wurde sterilisiert und nach dem
dem Nährmedium zugegeben. Das Nährmedium Abkühlen auf Zimmertemperatur auf pH 7,0 einge-
wurde 28 Stunden lang bei 36r C gezüchtet, nachdem stellt. Die Züchtung wurde in einem Fermentiergefäß
es mit ATCC 2f 174 geimpft worden war. Während mit einem Volumen von 5 1 durchgeführt. Nachdem
der Züchtung wurde der pH-Wert der Brühe kontinu- 5 mit Pseudomonas ATCC 21 174 geimpft worden war,
ierlich auf 6,8 bis 7,0 eingestellt. Nach Beendigung wurde das Kulturmedium mit 300 UpM bei 35 C
der Fermentation wurde — wie im Beispiel 6 be- gerührt und mit einer Geschwindigkeit von 4 1 pro
schrieben — gearbeitet. Das erhaltene Einzellprotein Minute Luft durchgeleitet. Nach 36 Stunden war die
wog 182,5 kg. Das zurückgewonnene öl wog 160 kg. Züchtung beendet. Es wurden 39,1 g Einzellpmtein
Die Ausbeute an Protein, bezogen auf das verbrauchte io mit einem Proteingehalt von 67,42° ο erhalten,
öl, betrug 114°/o.
Beispiel 9 Beispiel 13
Wie im Beispiel 5 wurden 5 I eines Nährmediums
hergestellt, wobei jedoch an Stelle von Kerosin Gasöl 15 Es wurde das gleiche Kulturmedium wie im Beiverwendet wurde. Nach dem Impfen mit ATCC spiel 12 verwendet, wobei jedoch an Stelle von 21 174 wurde 12 Stunden lang gezüchtet. Dann wurde n-Hexadecan 40 g n-Dodecan verwendet wurden. Die die Brühe in einer Menge von 5 1 innerhalb von Züchtung der Kultur wurde in gleicher Weise wie im 8 Stunden entnommen, und gleichzeitig wurde konti- Beispiel 12 durchgeführt. Nach 38 Stunden wurden nuierlich mit gleicher Geschwindigkeit ein frisch her- ao 25,8 g Einzellprotein mit einem Proteingehalt von gestelltes Nährmedium in den Fermentierungs-Appa- 64,62 °·ο erhalten,
rat gegeben. Die kontinuierliche Fermentierung wurde
7 Tage lang durchgeführt. Die entnommene Brühe Beispiel 14
enthielt durchschnittlich 1,0148 g (Trockensubstanz)
Zellen pro 100 ml Brühe. as Das Verfahren des Beispiels 12 wurde mit der Ab-
_ . . änderung wiederholt, daß das n-Hexadecan durch
b eis pie I IO 4Qg n_Tctradecan ersetzt wurde. Nach 36 Stunden
Es wurde wie im Beispiel 9 gearbeitet, wobei je- wurden 43,06 g Einzellprotein mit einem Protein-
doch die Durchflußmenge der Brühe 5 1 pro 6 Stunden gehalt von 73,75" 0 erhalten,
betrug. Nach 7tägiger kontinuierlicher Verfahrens- 30
durchführung besaß die entnommene Brühe durch- Beispiel 15
schnittlich einen Feststoffgehalt von 0,9651 g (Trok-
kensubstanz) pro 100 ml Brühe. Das Verfahren des Beispiels 12 wurde mit der Ab-
„ . ill änderung wiederholt, daß n-Hexadecan durch 40 g
H e ι s ρ ι e I 11 ^ n-Octadecan ersetzt wurde. Nach 72 Stunden wurden
Es wurde wie im Beispiel 9 gearbeitet, wobei jedoch 31,2 g Einzellprotein mit einem Proteingchalt von
die Durchßußgeschwindigkeit der Brühe 5 I pro 67,40°/o erhalten.
4 Std. betrug. Nach 7tägiger kontinuierlicher Verfah- Für die Beispiele 12 bis 15 wurde das Fermenta-
rensdurchführung enthielt die Brühe durchschnittlich tionsmedium von Beispiel 1 der deutschen Offen-
0,8759 g Festkörper pro 100 ml Brühe. 40 legungsschrift 1 442 230 verwendet.
., ,·.·.-, Ein Vergleich der Ergebnisse gemäß den Beispie-
Vergleichsbeispiele ,en , 2 bis , 5 und der Ergebnisse gemäß den Beispie-
_ . . len der Entgegenhaltung zeigt, daß nach kürzerer
b e 1 s ρ 1 e I 12 Fermentationszeit bei Verwendung des Mikroorganis-
Es wurde ein Nährmedium der folgenden Zusam- 45 mus gemäß der Erfindung höhere Ausbeuten an
mensetzung hergestellt: mikrobiellem Protein mit einem höheren Proteingehalt erzielt werden, als gemäß den Beispielen 1
n-Hexadecan 40 g bis 8 der entgegengehaltenen deutschen Offenlegungs-
K,,HPO4 10 g schrift 1 442 230. Weiterhin zeigen die neu vorgeleg-
(NH4J4HPO1 20 g 50 ten Beispiele, daß diese Ergebnisse nicht nur mil
Na2SO1 Ig n-Hexadecan erhalten werden (das allein in der deut-
MgSO4 · 7 H.O 0,8 g sehen Offenlegungsschrift 1 442 230 in den Beispielen
FeSO4 · 7 HgO 0,04 g eingesetzt wird), sondern daß der Mikroorganismus
MnSO4 - 4HjO 0,04 g gemäß der vorliegenden Erfindung befähigt ist, eine
NaCl 0,08 g 55 Vielzahl von Kohlenwasserstoffen in vorzüglichei
Wasser ad 2000 ml Weise zu verwerten.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Einzellprotein durch Züchten eines Mikroorganismus der Gattung Pseudomonas in einem üblichen Kohlenstoffquellen sowie übliche Stickstoffquellen und übliche anorganische Nährstoffe enthaltenden Nährmedium in aerober -Submerskultur, dadurch gekennzeichnet, daß als Mikroorganismus Pseudomonas ATCC 21 174 verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Züchtung in einem Temperaturbereich von 30 bis 42° C durchgeführt wird.
DE19691918705 1969-04-12 1969-04-12 Biotechnisches Verfahren zur Herstellung von Einzellprotein Expired DE1918705C3 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19691918705 DE1918705C3 (de) 1969-04-12 1969-04-12 Biotechnisches Verfahren zur Herstellung von Einzellprotein

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19691918705 DE1918705C3 (de) 1969-04-12 1969-04-12 Biotechnisches Verfahren zur Herstellung von Einzellprotein

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1918705A1 DE1918705A1 (de) 1970-10-29
DE1918705B2 DE1918705B2 (de) 1973-07-19
DE1918705C3 true DE1918705C3 (de) 1974-02-21

Family

ID=5731054

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19691918705 Expired DE1918705C3 (de) 1969-04-12 1969-04-12 Biotechnisches Verfahren zur Herstellung von Einzellprotein

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1918705C3 (de)

Families Citing this family (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN1023899C (zh) * 1989-07-17 1994-03-02 杨振华 一种营养液的生产方法

Also Published As

Publication number Publication date
DE1918705B2 (de) 1973-07-19
DE1918705A1 (de) 1970-10-29

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT391323B (de) Mikroorganismus der species bacillus coagulans sowie ein verfahren zur herstellung von optisch reiner l(+)-milchsaeure
DE2161164C3 (de) Verfahren zur mikrobiologischen Erzeugung von Proteinmassen und Verwendung des proteinhaltigen Produkts
EP0144017B1 (de) Verfahren zur biotechnologischen Herstellung von Poly-D(-)-3-hydroxybuttersäure
EP0149744B1 (de) Verfahren zur biotechnologischen Herstellung von Poly-D(-)-3-hydroxybuttersäure
DE2409627B2 (de) Herstellung von l-lysin-futterkonzentrat
DE1442230C3 (de) Verfahren zum aeroben Züchten von Mikroorganismen
DE2824390C2 (de)
DE2021465B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Enzympräparates, welches die OH-Gruppe in der 3beta-Stellung des Cholesterins dehydriert
DE2402217C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Proteinmaterial
DE1918705C3 (de) Biotechnisches Verfahren zur Herstellung von Einzellprotein
DE2401519A1 (de) Mikrobiologisches verfahren zur herstellung fluessigen und trockenen futterkonzentrates von l-lysin und kristallinen l-lysins
DE1945607C3 (de) Verfahren zur Herstellung von p-Amino benzylpenicillin
DE1949719A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Dextranase
EP0062026B1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Cellulase und Anlage zur Durchführung des Verfahrens
DE2108404B2 (de) Verfahren zur Erzeugung von L-Arginin durch Mikroorganismen
DE2202701C3 (de) Verfahren zur biotechnischen Herstellung von Zitronensäure
DE2723165B2 (de) Verfahren zur Herstellung eines Polysaccharide
DE2708112C3 (de) Verfahren zur mikrobiologischen Erzeugung von Protein
DE2357345A1 (de) Verfahren zur biotechnischen herstellung von hefe und deren verwendung
AT365418B (de) Verfahren zur erhoehung der protein- und aminosaeuregehalte von futtermitteln
DE939397C (de) Verfahren zur Herstellung und Gewinnung eines Produktes mit antiviraler Aktivitaet
AT210066B (de) Gewinnung von Vitamin B12 oder Vitamin B12-enthaltenden Futtermitteln
DE2740785C3 (de) Nährmedium zur Züchtung von Futterhefen
DE1517785C (de) Verfahren zum Züchten von Hefen
DE2102793B2 (de) Verfahren zur Herstellung von Lbeta,3,4-Dihydroxyphenyl-alpha alanin durch Fermentation

Legal Events

Date Code Title Description
C3 Grant after two publication steps (3rd publication)
8328 Change in the person/name/address of the agent

Free format text: TUERK, D., DIPL.-CHEM. DR.RER.NAT. GILLE, C., DIPL.-ING., PAT.-ANW., 4000 DUESSELDORF