DE1917455B2 - Stabilisierte formaldehyd-polymerisat-formmassen - Google Patents
Stabilisierte formaldehyd-polymerisat-formmassenInfo
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Description
AB
(U)
R1 R2 OH
(III)
HO R1 R2
R4 OH
OH R4
(IV)
■ Phen | / | R4 | |
R5 |
R4 I
>k |
/ CH \ |
Phen |
HC-R3 — / |
>+< Phen R4 |
\ | |
/ Phen |
Phen | ||
R4 | |||
> Phen |
(V)
(VI)
R1
R2
HO
R1
R2
oder 2,5-di-tert-annyl-hydrochinon in denen R1 ein
Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, R2 ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest mit 1 bis 4 C-Atomen, R3 ein
Sauerstoffatom, ein Schwefelatom oder ein aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 4 C-Atomen,
R4 ein Wasserstoffatom oder ein aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 C-Atomen, R5 ein
Wasserstoffatom, ein aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder eine
gegebenenfalls durch zwei aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit 1 bis 18 C-Atomen substituierte
Oxyphenylgruppe, »Phen« eine gegebenenfalls durch zwei aliphatische Kohlenwasserstoffreste mit
1 bis 18 C-Atomen substituierte Oxyphenylgruppe, R6 ein Aikylersrest mit 1 bis 4 C-Atomen, R7 ein
gegebenenfalls 1 bis 10 Hydroxylgruppen enthaltender aliphatischer Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 30
C-Atomen und R8 ein Sauerstoffatom oder eine NH-Gruppe ist und η den Wert 1 bis 4 hat, mit einem
«,tickstcifhaltigen Polykondensal B der allgemeinen
Formel VIII oder IX
N CO
CH CH2
R
-N-CH2-CH2-
-N-CH2-CH2-
(VlIl)
(IX)
ier durch Umsetzung eines Phenols A der illgemeinen Formeln III bis VII
in denen χ eine ganze Zahl mit einem Wert von mindestens etwa 10, m eine ganze Zahl mit einem
Wert von 3 bis 6 und R ein Wasserstoffatom oder ein Substituent, der erhalten wurde durch Umsetzung
des Amins mit Essigsäureanhydrid, Ketenen, Aldehyden, Carbodiimiden, isocyanaten, Epoxyden,
Äthylensulfiden oder Acrylnitril, hergestellt worden ist, wobei im Umsetzungsprodukt AB 0,1 bis 2,0
Gew.-Teile stickstoffhaltiges Polymerisat B 1 Gew.-Teil
des Phenols A entsprechen.
Es ist bekannt, Formaldehyd-Polymerisaten zur Verbesserung der Hitze- und Lichtbeständigkeit verschiedene
Stabilisatoren einzuverleiben.
Der Ausdruck »Formaldehyd-Polymerisate« bedeutet hier
1. hochmolekulare Homo- oder Copolymerisate des Formaldchyds, deren endständige Hydroxylgruppen
zu Urethan-, Äther- oder insbesondere Estergruppen modifiziert wurden, um die Hitzebeständigkeit
zu erhöhen, sowie
2. substituierte Formaldehyd-Polymerisate, die in der Kette einen oder mehrere Reste der allgemeinen
Formel I
R7 (VII) R'
enthalten, in der R' und R" gleiche oder verschiedene Reste der verschiedensten Art sind
und ζ eine ganze Zahl mit einem Wert von mindestens 2 ist, und in denen der instabile Anteil
durch gezielten Abbau abgetrennt wurde. Die substituierten Formaldehyd-Polymerisate sind stabiler
als die endgruppenmodifizierten Formaldehyd-Polymerisate, doch befriedigen sie noch nicht
völlig.
Als Stabilisatoren für Formaldehyd-Polymerisate dienen z. B. Antioxydationsmittel, wie Amine, Amide,
Polyamide, Harnstoff bzw. seine Derivate oder Polyvinyliactam. Derartige Antioxydationsmittel sind jedoch
für den genannten Zweck unzulänglich. Außerdem werden sie durch Wasser oder übliche organische
Lösungsmittel rasch aus den Polymerisaten herausgelöst. Dadurch wird nicht nur ihre stabilisierende
Wirkung verringert, sondern die herausgelösten Zusätze können auch Gegenstände verunreinigen oder
schädigen, die in Folien aus dem Polymerisat verpackt sind. Es ist ferner schwierig, diese Stabilisatoren mit den
Polymerisaten zu homogenen Gemischen zu verarbei-
en Man nuß zu diesem Zweck den Stabilisator aus
»iner Lösung in Gegenwart des Polymerisats und eines
Stoffes in dem der Stabilisator unlöslich ist, fällen. Auch dese Arbeitsweise kann mit Schwierigkeiten verbunden
ein Ein weiterer Nachteil der bekannten Stabilisatoren besteh' darin, daß sie dazu neigen, den Pohmerisaten
eine unvorteilhafte Färbung zu verleihen.
Aus der US-PS 32 04 014 sind Polyformaldehyd-Masbekannt,
die als Stabilisatoren neben bestimmten Phenolen ein Copolymerisat aus N-Vinylpyrrolidon und
einem Monoolefin enthalten. In der DT-AS 10 82 404 sind ähnliche Massen beschrieben, die als Stabilisatoren
bestimmte Phenole und ein Polyamid enthalten.
Aufgabe der Erfindung ist es, Polyformaldehyd-Formmassen
zur Verfügung zu stellen, dio im Vergleich zu ^
herkömmlichen Massen eine verbesserte Stabilität und eine geringere Verfärbungsneigung aufweisen.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Patentansprüchen
definiert.
Entsprechend seiner Herkunft ist der Rest R in der ^
allgemeinen Formel IX somit eine Acetylgruppe. ein «-Hydroxyalkyl-, Guanidin-, Harnstoff-, substituierter
Thioharnstoff-, ^-Hydroxyalkyl- oder /3-Mercaptoalkyl-
Die bevorzugt verwendete Menge des stabilisierend :■
wirkenden Komplexes A B beträgt 0,1 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Polymerisat.
Man kann die Formmassen der Erfindung herstellen, indem man zunächst ein Phenol A mit einem
stickstoffhaltigen Polymerisat B in einem für beide Verbindungen geeigneten Lösungsmittel in so bemessenen
Anteilen vermischt, daß sich ein aus 0,1 bis 2,0, vorzugsweise 0,5 bis 2,0 Gew.-Teilen des stickstoffhaltigen
Polymerisats B und 1 Gew.-Teil des Phenols A bestehender Komplex A B bildet, und dann den .·
Komplex durch Versetzen mit einer Flüssigkeit, in der der Komplex unlöslich ist, auf ein Formaldehyd-Polymerisat
fällt.
Bevorzugte verwendete Phenole A sind
^-Di-tert-amylhydrochinon,
2,5-Di-isopropylhydrochinon,
2,2'-Methylen-bis-(4-methyl-6-tert.-butylphenol),
4-4'-Butyliden-bis-(6-tert.-butyl-3-methylphenol),
4,4-Isopropyliden-bisphenol,
4,4-Thio-bis-(6-tert.-butyl-3-methylphenol),
13,5-Trimethyl-2,4,6-trimethylen-(3,5-di-
tert-butyl-4-hydroxyphenyl)-benzolund
das Kondensationsprodukt von
3-Methyl-6-tert.-butylphenol mit Crotonaldehyd.
Bevorzugt verwendete stickstoffhaltige Polymerisate B sind
Polyvinylcaprolactam,
Polyvinylpyrrolidon,
Polyvinylpyrrolidon,
PoKäihylenimin,
acei> liertes Polyäthylenimin,
das aus Äthylenimin und Butyüsocyanat hergestellte Aziridin-Polymerisat und das aus
Äthylenimin und Acrylnitril hergestellte Aziridin-Polymerisat.
Die Vorteile, die die Formmassen der Erfindung gewähren, bestehen einerseits in der hohen stabilisierenden
Wirkung der Zusätze, die in jedem Fall größer ist als bei Zugabe der Phenole A bzw. der stickstoffhaltigen
Polymerisate B in gen ennter Form, d. h, wenn diese nicht zu einem Komplex umgesetzt worden sind. Die
Zusätze sind ferner in den meisten Lösungsmitteln schwer löslich. Das Polymerisat zeigt z. B. bei
Hitzeeinwirkung nur eine geringe Verfärbung. Die Formmassen sind homogen und können unter einfachen
und wirtschaftlichen Bedingungen hergestellt werden.
Man kann die Formmassen zu Granulaten extrudieren, die anschließend zu Formstoffen verpreßt oder zu
Folien verarbeitet werden.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Eine Lösung von 5,9 g 4,4-lsopropyliden-bisphenol
und 6,0 g Polyvinylpyrrolidon mit einem Molekulargewicht von etwa 30 000 in 100 ml Methanol wird in einem
thermostatisierten, mit einem Rührer ausgerüsteten Gefäß tropfenweise in das 2'/2fache Volumen Wasser
' eingetragen. Die Temperatur wird auf 30 bis 40''C
gehalten.
Es wird eine feine Fällung erhalten, die abfiliriert.
fünfmal mit destilliertem Wasser gewaschen und unter vermindertem Druck bei 600C entwässert wird. Es
werden 11,3 g des Umsetzungsprodukts erhalten.
Unter Verwendung der Apparatur von Beispiel 1
werden 240 ml einer wäßrigen Lösung, die 13,3 g
ο Polyvinylpyrrolidon mit einem Molekulargewicht von
etwa 90 000 enthält, unter kräftigem Rühren langsam in
200 ml einer Lösung von 14 g 4,4-Thio-bis-{6-tert.-butyl-
3-methylphenol) in Methanol eingetragen, wobei die
Temperatur auf etwa 30°C gehalten wird. Nach Zugabe
von 30 ml der wäßrigen Lösung bildet sich ein
Niederschlag, dessen Menge beim weiteren Eintragen der wäßrigen Lösung zunimmt.
Der Niederschlag wird abfiltriert, zerkleinert und
gründlich mit destilliertem Wasser von 50 bis 60° C
;o gewaschen. Es werden 26,9 g eines weißen Pulvers erhalten.
Die in g/100 ml Lösungsmittel ausgedrückten Löslich-
keitswerte in verschiedenen Lösungsmitteln werden für
die Ausgangskomponenten A und B und für die
Umsetzungsprodukte A B der Beispiele 1 und 1
gemessen. Tabelle 1 zeigt die Ergebnisse.
Beispiel Lösungsmittel
1 Wasser
2 Wasser
1 Wasser
7 Wasser
1 Wasser
7 Wasser
Tempe- LöMichkeii
ralur. (.'
25
"K
80 80
unlöslich
desgl. desgl. desüi.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
desgl.
unlöslich
desgl. desgl. desel.
l-'ortsul/ung
Uiiispk'l !.ösunysmillel
I'cmpe- Löslichkeit niliir, C .
1 | Toluol | 25 | 0,3 |
2 | Toluol | 25 | 6 |
1 | Toluol | 100 | 8 |
2 | Toluol | 100 | 65 |
1 | 88% Methanol + | 25 | vollständig löslich |
12% Wasser | |||
2 | 88% Methanol + | 25 | 70 |
12% Wasser |
unlöslich
desgl.
desgl.
desgl.
vollständig löslich
desgl.
AlJ
0,02
0,2
0,25
0,2
2,0
Es ist ersichtlich, daß jedes Umsetzungsprodukt A B weniger löslich als mindestens einer der beiden
Ausgangsstoffe A und B ist.
Außerdem wird das Infrarot-Spektrum des gemäß Beispiel 2 erhaltenen Komplexes bestimmt und mit
jenem verglichen, das der Überlagerung der Spektren der Ausgangsstoffe entspricht. In beiden Fällen werden
die Substanzen, die analysiert werden sollen, in dünner Schicht auf einem Natriumchlorid-Fenster aufgebracht.
Beim Vergleich des Spektrums des Umsetzungsprodukts mit dem, das der Überlagerung der Spektren der
beiden Ausgangsstoffe entspricht, wird eine Verschiebung jener Bande beobachtet, die den assoziierten
Phenol-Gruppen entspricht und die zwischen 3,00 und 3,10 μ liegt, unter Beibehaltung der Banden bei 2,85,9,85,
11,15 und 11,80 μ, die im Spektrum der Ausgangsstoffe
eine mittlere oder hohe Intensität aufweisen. Außerdem wird das Auftreten neuer Banden bei 3,50 und 8,25 μ xs
beobachtet sowie eine Änderung des Verhältnisses zwischen diesen Banden und den Bandendoubletten bei
6,25/6,40 bzw. 7,30/7,60 μ.
In der Apparatur von Beispiel 1 wird ein Komplex aus Polyvinylpyrrolidon mit einem Molekulargewicht von
etwa 60 000 und 4,4-Thio-bis-(6-tert.-butyl-3-methylphenol) hergestellt.
12,8 ml einer Lösung von Polyvinylpyrrolidon in Methanol mit einem Gehalt von 6 g Polymerisat in
100 ml Lösung werden bei Raumtemperatur langsam unter Rühren in 220 ml einer Toluollösung mit einem
Gehalt von 5,8 g des Phenols pro 100 ml Lösung eingetragen. Die erhaltene amorphe Fällung wird
abfiltriert und mit einem Gemisch aus gleichen Teilen Toluol und Heptan so lange gewaschen, bis das Filtrat
keine Phenolverbindung mehr enthält. Es werden 1,66 g eines Reaktionsproduktes erhalten, das in heißem oder
kaltem Wasser unlöslich ist. Nach dem Abdampfen der Lösungsmittel werden 11,91g 4,4-Thio-bis-(6-tert.-butyl-3-methylphenol)
aus Mutterlauge und Waschflüssigkeit gewonnen.
Die Umsetzung wird gemäß Beispiel 2 bei abgeänderten Mengenverhältnissen der Ausgangsprodukte durchgeführt.
Es wird der Gehalt der Komponenten in den Umsetzungsprodukten bestimmt:
Tabelle II zeigt die Werte; A bedeutet 4,4-Thio-bis-{6-tert.-butyl-3-methylphenol),
B Polyvinylpyrrolidon mit einem Molekulargewicht von etwa 90 000 und A 8 das
Umsetzungsprodukt.
Gewichtsverhältnis A/B
der Ausgangsstoffe
der Ausgangsstoffe
40
45
5°
55 Gewichtsverhiiltnis A/B im
Umsetzungsprodukt AB
Umsetzungsprodukt AB
13 4
0,6 :
1,16
1,11
1,05
0,98
1,11
1,05
0,98
Die Zahlenwerte in der Tabelle II zeigen, daß das Verhältnis des sauren Bestandteiles zum basischen
Bestandteil im Umsetzungsprodukt konstant und von den Mengenverhältnissen der Ausgangsprodukte unabhängig
ist.
Gemäß Beispiel 1 werden einige weitere Komplexe aus verschiedenen Paaren von Ausgangskomponenten
hergestellt, die in Tabelle III mit (a) bis (f) bezeichnet sind und jeweils aus einem Phenol A und einem
stickstoffhaltigen Polymerisat B bestehen. Die Ausgangskomponenten (g) in Tabelle III werden gemäß
dem Verfahren von Beispiel 2 umgesetzt.
Ausgangsstoffe (Beispiel 6)
60
Die Umsetzung wird gemäß Beispiel 3 durchgeführt,
wobei statt 12,8 ml 35 ml der Polyvinylpyrrolidonlösung
verwendet werden. Es werden 4,44 g eines Produkts (>? a) A
erhalten, das in kaltem oder heißem Wasser unlöslich ist; 10,46 g des Phenols werden aus Mutterlauge und B
Waschflüssigkeit gewonnen.
Schmelzbereich des
Umsetzungsprodukts AB
(X)
4,4-Thio-bis(6-tert.-butyl-3-methylphenol)
Polyvinylpyrrolidon
(Mgw. 30 000)
Polyvinylpyrrolidon
(Mgw. 30 000)
164 bis 170
Fortsetzuna
Ausgangsstoffe (Beispiel 6) | 4,4-lsopropyliden-bisphenol | Schmelz- | |
Polyvinylpyrrolidon | bcreich des | ||
(Mgw. 30000) | Umset/.ungs- | ||
Umsetzungsprodukt von | produkts ΛΒ | ||
3 Mol 3-MethyI-6-tert.-butyl- | ( Ο | ||
b) | A | phenol mit 1 Mol Croton- | 127 bis 136 |
B | aldehyd | ||
Polyvinylpyrrolidon | |||
c) | A | (Mgw. 90000) | 213 bis 224 |
4,4'-Butyliden-bis(6-tert.-butyl- | |||
3-methylphenol) | |||
Polyvinylpyrrolidon | |||
B | (Mgw. 90000) | ||
2,2'-Methylen-bis(4-methyl- | |||
d) | A | 6-tert.-butylphenol) | 151 bis 172 |
Polyvinylpyrrolidon | |||
B | (Mgw. 90000) | ||
2,5-Di-tert.-amyl-hydro- | |||
e) | A | chinon | 127 bis 142 |
Polyvinylpyrrolidon | |||
B | (Mgw. 90000) | ||
4,4'-Thio-bis(6-tert.-butyl- | |||
0 | A | phenol) | 156 bis 170 |
Polyäthylenimin | |||
B | |||
g) | A | 82 bis 102 | |
B | |||
Die Tabelle IU zeigt außerdem die Schmelzbereiche der Umsetzungsprodukte. Das aus den Ausgangskomponenten
(g) hergestellte Produkt besitzt in Toluol von 250C eine Löslichkeit von 0,1 g/ml und in Wasser von
30° C von 0,08 g/ml.
15 Liter einer Methanol-Lösung mit einem Gehalt von 8,4 g 4,4-Thio-bis-(6-tert.-butyl-3-methylphenol) und
8,0 g Polyvinylpyrrolidon mit einem Molekulargewicht von etwa 90 000 in 100 ml Lösung werden in ein
thcrmostatisiertcs, mit einem Rührer ausgerüstetes Gefäß eingetragen. Bei einer Temperatur von 45 bis
55°C werden 3,5 kg pulverisiertes, acctylicrtcs Formaldehyd-Polymerisat
und anschließend 30 Liter entsalztes Wasser langsam eingetragen. Das Formaldehyd-Polymcrisat
besitzt ein Molekulargewicht von 35 000 und wurde durch Polymerisation reinen Formaldchyds in
Toluol in Gegenwart eines Katalysators gewonnen. Das erhaltene Rohpolymerisat wurde anschließend zur
Blockierung der endständigen Gruppen der Makromoleküle
mit Essigsäurcanhydrid acctylicrt.
Man erhalt eine feine, homogene Suspension, die man
in einer Zentrifuge filtriert. Die Mutterlauge ist nach der Filtration klar, der Rückstand beträgt nach dem
Abdampfen bei 110"C weniger als 0,02 g/100 ml. Die aus
der festen Füllung bestehende Masse wird in der Zentrifuge gründlich mit heißem, destilliertem Wasser
gewaschen, der Zentrifuge entnommen und an der !,lift
in einem Trockner getrocknet, der mit einem pneumatischen Fördersystem ausgerüstet ist.
Es werden 5,88 kg eines stabilisierten Polymerisatpulvers erhalten, dessen Korngrößenverteilung und Schüttgewicht
dem Formaldehyd-Polymerisat entsprechen. Weitere 5 kg acetyliertes Formaldehyd-Polymerisat
werden mit 37 g der vorgenannten Masse vermischt, um den Gehalt an Stabilisator auf 0,7 Gew.-%, bezogen auf
das Polymerisat, zu verringern.
Die Formmasse wird in einer Schneckenpresse bei einer Temperatur von 190 bis 2200C zu einem Granulat
ίο mit einem Durchmesser von etwa 2 mm extrudiert.
Die Granulate werden den nachfolgenden Prüfungen unterzogen:
(a) Thermischer Abbau bei 220° C unter Stickstoff (K220), gemessen durch die Geschwindigkeit der
Zersetzung des Polymerisats, ausgedrückt in Gew.-%/Minute während der ersten 30 Minuten,
bezogen auf das Polymerisat.
(b) Abbau an der Luft bei 220° C (D220), gemessen durch
den Gewichtsverlust, ausgedrückt in % des Polymerisats, nach 10 bzw. 20 Minuten Erhitzen auf
22C0C. Die Farbe des Polymerisats nach dem
Extrudieren wurde ebenfalls beurteilt. Tabelle IV zeigt die Prüfungsergebnisse für die
Beispiele 7 bis 12.
Vergleichsbeispiel 8
Gleiche Gewichtsteile 4,4-Thio-bis-(6-tert.-butyl-3-methylphenol)
und Polyvinylpyrrolidon mit einem Molekulargewicht von 90 000 werden zerkleinert und
gründlich vermischt. Das Gemisch wird dem Formaldehyd-Polymerisat von Beispiel 7 in Anteilen einverleibt,
die je 035 Gew.-% der beiden Komponenten entsprechen, bezogen auf das Polymerisat. Das den
Stabilisator enthaltende Polymerisat wird anschließend zu einem Granulat verarbeitet und gemäß Beispiel 7
geprüft.
Gemäß dem Verfahren von Beispiel 7 wird dasselbe Formaldehyd-Polymerisat durch Einverleibung von 1
Gew.-% des Umsetzungsprodukts eines Polyphenols, das durch Kondensation von 1 Mol Crotonaldchyd mit 3
Mol 3-Methyl-6-tert.-butylphenol erhalten wurde, mit Polyvinylpyrrolidon mit einem Molekulargewicht von
15 000 stabilisiert. Die Formmasse wird granuliert und geprüft.
Vcrgleichsbcispicl 10
•s° Gemäß Beispiel 8 werden das in Beispiel S
beschriebene Polyphcnol und das Polyvinylpyrrolidor in so bemessenen Anteilen dem Formaldehyd-Polymerisat
einverleibt, das sich ein Gesamtanteil von 1 Gcw.-ty
ergibt, bezogen auf das Polymerisat. Die Formmasse
ss wird granuliert und geprüft.
Beispiel 11
Beispiel 7 wird wiederholt, uls Stabilisator jedoch 0,:
(HI Gcw.-% des Umsctzungsprodukts von 2,2'-Bis-(4-hy
droxyphcnylpropnn) mit Polyvinylpyrrolidon mit einen
Molekulargewicht von 30 000 verwendet. Die Form masse wird granuliert und geprüft.
'* Vcrgleichsbcispicl 12
Gcinliß Beispiel 8 werden J-Metliyl-b-kTl.butylpni
tu»! und Polyvinylpyrrolidon mil einem Molckiihirgt
wicht von 30 000 dem Formaldehyd-Polymerisat in so bemessenen Anteilen einverleibt, daß die Stabilisatormenge
0,5 Gew.-°/o, bezogen auf das Polymerisat, beträgt.
Tabelle IV zeigt die Ergebnisse der an den granulierten Polymerisaten der Beispiele 7 bis 12
vorgenommenen Prüfungen.
Tabelle | IV | D220 | 20 Min. | Farbe |
Beispiel | K 220 | 10 Min. | 1,0 | |
0,4 | 1,5 | weiß | ||
7 | 0,07 | 0,8 | 1,5 | bräunlichrosa |
8 | 0,12 | 1,0 | 2,6 | weiß |
9 | 0,12 | 1,9 | 3,6 | bräunlichgrau |
10 | 0,22 | 0,7 | 7,8 | weiß |
U | 0,09 | 1,7 | 0,9 | bräunlichweiß |
12 | 0,25 | 0,8 | - | |
7*) | - | |||
Beispiel 13
*) Nach 24 Stunden Extraktion mit Toluol bei 10011C.
Trioxan wird in Gegenwart von Äthylenoxyd und eines Katalysators polymerisiert. Der instabile Anteil
des erhaltenen Polymerisats, der etwa 12 Gew.-°/o beträgt, wird durch Erhitzen abgetrennt.
Das erhaltene Polymerisat besitzt eine grundmolare Viskositätszahl von 1,55, gemessen bei 60°C in
p-Chlorphenol mit einem Gehalt von 2% «-Pinen.
Der Stabilisator des Ausgangskomponentenpaares unter (g) von Beispiel 6 wird in Gegenwart des
vorgenannten Polymerisats hergestellt. Man erhält eine Masse, die 1,5 Gew.-Teile des Polymerisats je 1 Teil
Stabilisator enthält. 24 g des erhaltenen Produkts werden mit 1000 g Polymerisat, das keinen Stabilisator
enthält, vermischt. Das erhaltene Produkt wird in einer Schneckenpresse bei einer Temperatur von 200 bis
2300C in der vorgenannten Weise granuliert. Die
Granulate des stabilisierten bzw. des nicht stabilisierten Polymerisats werden hinsichtlich ihrer thermischen
Stabilität geprüft; die Extrudiereigenschaften werden ebenfalls festgehalten.
»220
D220 10 Min.
20 Min.
Extrudiereigenschaften
Stabilisiertes Polymerisat
Nicht stabilisiertes Polymerisat
Nicht stabilisiertes Polymerisat
0,08
0,15
0,15
0,8 9,5
1,2 leicht, keine Gasblasen
35,0 Auftreten von Gasblasen
Beispiel 14
0,36% eines Polyamid-terpolymerisats und 0,35 Gew.-% 4,4-Thio-bis-(6-tert.-butyl-3-methylphenol)
werden dem nicht stabilisierten Polymerisat von Beispiel 7 einverleibt. Es wird eine Lösung der Zusätze
hergestellt und diese als Komplex zu einem Teil des Polymerisats gegeben. Das Lösungsmittel wird abgedampft
und die Masse mit einer so bemessenen Menge weiteren nicht stabilisierten Polymerisats vermischt,
daß der Anteil der Zusätze 0,36 bzw. 0,35% beträgt. Die Formmasse wird granuliert.
Ein Probekörper wird 24 Stunden bei 1000C mit
Toluol extrahiert. Die Ergebnisse der thermischen Abbauprüfung an der Luft (D220) sind:
K)MiIi. 20Min.
Stabilisiertes l'olymcrisiit
nicht cxtrahicrl
nicht cxtrahicrl
Mil Toluol extrahiert
0,7
6
6
1,3
s.s
Beispiel 15
Eine Lösung von 4,5 g Polyvinylpyrrolidon mit einem Molekulargewicht von 50 000 und 9,0 g n-Ociad«cyl-/J-(4'-hydroxy-3',5'-ditcrt.-butyl)phcnylpropionat in 100 ml
eines Gemisches uus gleichen Gcwichtstcilcn Methanol und Aceton wird in ein thcrmostütisicrtes, mit einem
Rührer ausgerüstetes Gcfttß eingefüllt. Die Lösung wird
•uf 350C erhitzt und mit gcmilß Beispiel 7 hergestelltem,
•cctylicrlcm Formaldcliyd-Polymcrisatpulver mit einer grundmolnrcM ViskositUtszuhl von 1,4 versetzt. Anschließend
werden unter Rühren zwei Volumteile entsalztes Wasser pro Volumteil der organischen
Lösung eingetragen, wodurch der Stabilisatorkomplex in Gegenwart des Formaldehyd-Polymerisats gefälll
wird. Die Arbeitsbedingungen werden so gehalten, daC 2 Gew.-Teile des Stabilisators 3 Gew.-Teilen des
Polymerisats entsprechen.
Man erhält eine feine, homogene Suspension, die mar gemäß Beispiel 7 in einer Zentrifuge filtriert, wäscht unt
trocknet.
20 Teile des vorgenannten stabilisierten Produkt! werden mit 1000 weiteren Teilen des acetyliertcr
Formaldehyd-Polymerisats vermischt, um den Gehal an Stabilisator auf 0,8 Gew.-%, bezogen auf dai
Polymerisat, zu senken.
Das stabilisierte Polymerisat wird in einer mit eine
automatischen Schneidevorrichtung misgerüstctei
Schneckenpresse bei einer Temperatur von 190 bi 2200C cxlrudicrt und zu einem Granulat mit einen
Korndurchmesser von 2 mm verarbeitet.
Die Prüfung des thermischen Abbaus der Granulat des stabilisierten bzw. des nicht stabilisierten Polymeri
sats ergibt:
K.υ»
10 Min. 20Mii
Stabilisiertes Polymerisat 0,02 0,3 Nicht stabilisiertes 0,0K 22
Polymcristtl
O1 1J
63
''S Vcrglciehsbcispiel 16
0,4 Gew.-% eines trimeien Polyamids und 0,
Gew-% 4,4'-Btilylidcn-bis-(b tcrt. lnityl-3-methylplH
nol) werden getrennt, d. h. nicht als Komplex, einer
Probe von acetyliertem Formaldehyd-Polymerisat von Beispiel 7 einverleibt. Das Polymerisat wird gemäß
Beispiel 7 extrudiert und granuliert.
Das Granulat wird in ein Stahlrohr gefüllt, das
Das Granulat wird in ein Stahlrohr gefüllt, das
verschlossen und 40 Minuten auf 2300C erhitzt \
Das ursprünglich weiße Polymerisat ist dent gelblichbraun gefärbt. Das den stabilisierenden K
plex von Beispiel 1 enthaltende Polymerisat bleibi derselben Hitzebehandlung völlig weiß.
Claims (1)
- Patentanspruch:Mit einer Phenolverbinaung und einem Polyamin ils Stabilisatoren stabilisierte Polyformaldehyd-"ormmassen, gekennzeichnet durch einen jehalt von 0,05 bis 10,0 Gewichtsprozent, bezogen luf die Polyformaldehyd-Formmassen eines Komplexes der allgemeinen Zusammensetzung Il
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