DE1914571B2 - L-3hydroxy-6-oxomorphinan-verbindungen - Google Patents
L-3hydroxy-6-oxomorphinan-verbindungenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind L.-3-Hydroxy-6-oxomorphinan-Verbindungen
der allgemeinen Formel I
HO
N-R1
worin R ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe und Ri eine Allylgruppe, eine y.y-Dimethylallylgruppe
oder eine Cyclopropylmethylgruppe bedeuten, und ihre pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze.
Es sind bereits einige Narcoticaantagonisten bekannt. Beispielsweise ist L-3-Hydroxy-N-allylmorphinantartrat
als Narcoticumanlagonist im Handel erhältlich.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß die LO-Hydroxy-ö-oxomorphinan-Verbindungen (I) im
Vergleich zu bekannten Narcoticumantagonisten über eine ausgezeichnete narcoticumantagonistische Aktivität
verfügen.
Die erfindungsgemäßen L-3-Hydroxy-6-oxomorphinan-Verbindungen (1) können hergestellt werden, indem
man eine Morphinanverbindung der allgemeinen Formel 11
Ν —Η
worin R ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe bedeutet, mit einer Halogenverbindung der allgemeinen
Formel
R1-X (HI)
worin Ri eine Allylgruppe, eine )\}'-Dimethylallylgruppe
oder eine Cyclopropylmethylgruppe und X ein Halogenatom bedeutet, in einem inerten Lösungsmittel
umsetzt.
Morphinanverbindungen (II), die als Aasgangsstoffe
eingesetzt werden können, sind beispielsweise I.-3-Hydroxy-6-oxomorphinan
oder L-3-14-Dihydroxy-6-oxomorphinan.
Diese Ausgangsstoffe können beispielsweise durch Umsetzung eines N-Methylmorphinans mit Bromcyan
ίο in Chloroform zu einem N-Cyanmorphinan und
Behandlung des Produkts mit Salzsäure unter Erwärmen hergestellt werden (USA-Patentschrift 32 0! 403).
Diese Ausgangsstoffe können durch die entsprechenden 3-Alkoxymorphinanverbindungen ersetzt werden, sofern
mit diesen vor der obengenannten Umsetzung eine übliche Ätherspaltung durchgeführt wird. Zu geeigneten
Halogenverbindungen (III) gehören beispielsweise Allylhalogenide, zum Beispiel Allylbromid, Allylchlorid
und Allyljodid, y.y-Dimethylallylhalogenide, zum Beispiel
y.y-DimethyJalJyJchlorid, p.j'-Dimethylallylbromid,
und y,j>-Dimethylallyljodid und Cyclopropylmethylhalogenide,
z. B. Cyclopropylmethylchlorid, Cyclopropylmethylbromid
und Cyclopropylmethyljodid.
Zur Herstellung der L-S-Hydroxy-ö-oxomorphinan-Verbindung
(I) wird die Ausgangsverbindung (I I) mit der Halogenverbindung (111) in einem inerten Lösungsmittel
umgesetzt. Die Reaktionstemperacur kann in einem Temperaturbereich von der Temperatur bei Eiskühlung
bis zur Rückflußtemperatur des verwendeten Lösungsmittels zweckmäßig gewählt werden. Beispiele für
geeignete Lösungsmittel sind Alkohole, z. B. Methanol, Äthanol, und Isopropanol, aromatische Kohlenwasserstoffe,
z. B. Benzol, Toluol und Xylol, Äther, z. B. Äther, Dioxan, Tetrahydrofuran und Diäthylenglycoldimethyläther,
sowie Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, und Mischungen daraus. Die Umsetzung kann noch
vorteilhafter in Gegenwart üblicher basischer Stoffe unter einem Stickstoffstrom durchgeführt werden.
Geeignete basische Stoffe sind beispielsweise organisehe Basen, wie Pyridin, Picolin, Dimelhylanilin und
Triethylamin, und anorganischen Basen wie Natriumbicarbonat, Kaliumbicarbonat, Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat,
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Lithiumhydroxid, Ammoniumhydroxid und Bariumhydroxid.
Das Lösungsmittel kann durch einen Überschuß der organischen Base ersetzt werden. Die erfindungsgemäßen
Verbindungen können in üblicher Weise isoliert und gereinigt werden, beispielsweise durch Extraktion,
Destillation, Umkristallisation, Säulenchromatographie
so oder Dünnschichtchromatographie.
Beispiele für die so erhältlichen L-3-Hydroxy-6-oxomorphinan-Verbindungen
(I) sind
L-S-Hydroxy-ö-oxo-N-aHylinorphinaii,
L-3-Hydroxy-6-oxo-N-()>,)>-dimethylallyl)-
L-3-Hydroxy-6-oxo-N-()>,)>-dimethylallyl)-
morphinan,
L-S^-Dihydroxy-ö-oxo-N-allylmorphinan,
L-S-Hydroxy-G-oxo-N-cyclopropylmethylmorphinan und
L-S.H-Dihydroxy-e-oxo-N-cyclopropylmethyl-
L-S-Hydroxy-G-oxo-N-cyclopropylmethylmorphinan und
L-S.H-Dihydroxy-e-oxo-N-cyclopropylmethyl-
bo morphinan.
Die L-S-Hydroxy-ö-oxomorphinan-Verbindungen (I)
bilden mit organischen und anorganischen Säuren Säureadditionssalze. Beispiele für solche Säureadditionssalze
sind die Acetate, Succinate. Oxalate, Tartrate, Salylcilate, Benzoate, Malate, Citrate, Hydrochloride,
Nitrate, Sulfate, Hydrobromide, Hydrojodide und Phosphate.
Die erfindungsgemäßen L-S-Hydroxy-ß-oxomorphi-
Die erfindungsgemäßen L-S-Hydroxy-ß-oxomorphi-
nan-Verbindungen (I) und ihre Säureadditionssalze zeichnen sich durch eine bemerkenswerte narcoticumantagonistische
Aktivität aus. In der folgenden Tabelle ist die narcoticumantagonistische Aktivität und akute
Toxität bei Mäusen im Vergleich zu L-3-Hydroxy-N-allylmorphinantartrat,
einem im Handel erhältlichen Narcoticumantagonisten, angegeben.
Verbindung
Narcoticumanta- | Akute Toxizität**) |
gonist. Akt.*) | (LD50, mg/kg) |
(ED50, mg/kg) | |
0,23 | 200 |
0,045 | >800 |
0,043 | 370 |
0,039 | 250 |
L-3-hydroxy-N-allylmorphinantartrat
L-3,14-Dihydroxy-6-oxo-N-cyclopropyl-methyl-morphinan · H2O
LO-Hydroxy-o-oxo-N-allylmorphinan · HCl · 1Ii H2O
L^M-Dihydroxy-o-oxo-N-allylmorphinan · HCl · 2 H2O
LO-Hydroxy-o-oxo-N-allylmorphinan · HCl · 1Ii H2O
L^M-Dihydroxy-o-oxo-N-allylmorphinan · HCl · 2 H2O
*) Die narcoticumantagonistische Aktivität wird wie folgt geprüft: Als Tesltiere werden männliche Albinomäuse, dds-Stamm,
mit einem Gewicht von 17-21 g verwendet. Der Test wird praktisch nach einer Modifikation der Hafner-Hesse-Methode
(Hesse: Arch. exp. Path. u. Pharm., Bd. 158, S. 233 [1930]) durchgeführt. Die Prüftiere werden intraperitoneal zunächst
mit 10 mg/kg Morphin (100% der wirksamen Dosis) und 5 Minuten später mit den Testverbindungen behandelt.
30 Minuten nach der Verabreichung des Morphins wird der Schwanz der Testmaus zur Ausübung eines Drucks mit
einer Pinzette gezwickt In Quietschen und Beißen bestehende Reaktionen sind wirksame Anzeichen für eine narcoticumantagonistische
Aktivität. Diese Wirkungen in Prozent werden pegisn den Logarithmus der Dosen aufgetragen.
Daraus wird die wirksame Dosis (ED50) nach der Methode von Litchfield und Wilcoxon bestimmt
**) Die akute Toxizität wird wie folgt bestimmt:
**) Die akute Toxizität wird wie folgt bestimmt:
Die Testverbindungen werden an Albinomäuse, dds-Stamm, in verschiedenen Einzeldosen subkutan verabreicht Für
jede Dosis werden 10 Mäuse mit einem Gewicht von 17 bis 21 g verwendet. Nach der Verabreichung der Testverbindung
werden die Tiere 72 Stunden lang beobachtet. Der LD50-Wert wird durch graphische Interpolation aus zwei
tatsächlich verabreichten Dosen berechnet, von denen die eine weniger als die Hälfte und die andere mehr als die
Hälfte der behandelten Mäuse tötet.
Die L-S-Hydroxy-ö-oxomorphinan-Verbindung der
allgemeinen Formel I und ihre pharmazeutische ausnehmbaren Säureadditionssalze sind daher als
Narcoticumantagonisten vorteilhaft. Neben dieser narcoticumantagonistischen
Aktivität sind sie ferner als wenig oder nicht narcotische Analgetica-Sedativa und
Antitussiva von Vorteil.
Die erfindungsgemäßen L-S-Hydroxy-ö-oxomorphinan-Verbindungen
(I) können allein oder in Verbindung mit pharmazeutisch annehmbaren Trägern verabreicht
werden, deren Wahl von dem bevorzugten Verabreichungsweg, der Löslichkeit der Wirkstoffe und üblichen
pharmazeutischen Regeln abhängt. Im allgemeinen beträgt die Dosierung der erfindungsgemäBen Wirkstoffe
etwa '/ίο bis zu der gleichen Menge der Dosierung
von L-3-hydroxy-N-allylmorphinantartrat. Die erfindungsgemäßen
Verbindungen sind zur Behandlung von Patienten vorteilhaft, die an schmerzhaften Zuständen
und Nebenwirkungen leiden, die auf Analgetica mit narkotischer Wirkung, zum Beispiel Morphin, zurückgehen.
Beispiele für geeignete pharmazeutische Zubereitungen sind Tabletten, Kapseln, Pillen, Suspensionen,
Lösungen, Emulsionen und Zäpfchen. Zur Herstellung von Tabletten können die erfindungsgemäßen Substanzen
beispielsweise mit Bindemitteln wie Traganth, Acaciagummi, Maisstärke, Gelatine oder dergleichen
vereinigt werden. Es ist ferner zweckmäßig, ein den Zerfall förderndes Mittel wie Maisstärke, Kartoffelstärke,
Alginsäure oder dergleichen zuzusetzen. Zweckmäßig ist ferner der Zusatz eines Gleitmittels wie
Stearinsäure, Magnesiumstearat oder Talcum, zusammen mit einem Süßmittel wie Saccharin. Zur Herstellung
von Kapseln können ebenfalls Füllstoffe verwendet werden, wie sie für Tabletten genannt wurden. Wenn die
Mittel in Form von Suspensionen oder Lösungen angewandt werden sollen, können sie mit wäßrigem
Zucker- oder Sorbitlösungen als Träger vereinigt werden, die ein Mittel zur Steuerung der Viskosität, zum
Beispiel Magnesiumaluminiumsilicat, Methylcullulose oder Carboxymethylcellulose, und ein geeignetes
Konservierungsmittel enthalten.
Mittel zur enteralen Verabreichung, die die erfindungsgemäßen Verbindungen enthalten, können in
Form einer Dosierungseinheit für eine therapeutische Einzeldosis pro Tag oder in kleineren Einheiten für
Mehrfachdosen oder in größeren Einheiten zur Unterteilung in Einzeldosen dispensiert werden. Mittel
zur parenteralen Verabreichung können ebenfalls als Einzeleinheiten oder in größeren Mengen zubereitet
werden, aus denen beim Gebrauch jeweils eine Einzeldosis entnommen wird.
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Eine Mischung aus 0,5 g L-S-Methoxy-e-oxo-H-hydroxymorphinan
(aus Thebain) und 5 ml 48%iger Bromwasserstoffsäure wird 15 Minuten unter Rückfluß
gehalten. Die Reaktionsmischung wird zur Verdampfung der Bromwasserstoffsäure unter vermindertem
Druck eingeengt. Der Rückstand wird in einem Vakuumexsikator getrockne, und in 30 ml Dimethylformamid
gelöst. Diese Lösung wird mit 0,154 g Natriumbicarbonat versetzt. Dann wird tropfenweise
unter Rühren eine Lösung von 0,210 g Allylbromid in 5 ml Dimethylformamid zugegeben. Die erhaltene
Mischung wird 1,5 Stunden auf 110— 1200C (Badtemperatur)
erwärmt. Nach. Abkühlen wird die Reaktionsmischung mit 250 ml Wasser vermischt, mit Ammoniumchlorid
ausgesalzen und mit Dichlormethan ausgeschüttelt. Die Dichlormethanschicht wird über wasserfreiem
Natriumsulfat getrocknet, und das Dichlormethan wird verdampft. Der Rückstand wird aus Äthanol zu 0,425 g
Rohprodukt umkristallisiert. Das Rohprodukt liefert
nach Umkristallisieren aus 95%igem Äthanol 0,394 g L^.H-Dihydroxy-o-oxo-N-allylmorphinan als Kristalle
vomF.229-230°C(Zers.).
[cc] !i- 135,0 ±1,8°(c= 0,989, utOH)
Das Hydrochlorid dieser Substanz schmilzt bei 274-275°C(Zers.).
Eine Mischung von 0,235 g L-S-Hydroxy-ö-oxomorphinan
\aus Thebain), 0,085 g Natriumbicarbonat und 5 ml Dimethylformamid wird unter Rühren mit einer
Lösung von 0,091 g Cyclopropylmethylchlorid in 5 ml Dimethylformamid versetzt. Die erhaltene Mischung
wird in einem Ölbad bei einer Badtemperatur von 110—120°C erwärmt. 20 Stunden später werden 0,015 g
Natriumbicarbonat und 48 Stunden später 0,016 g Cyclopropylmethylchlorid zugegeben. Insgesamt wird
64 Stunden lang erwärmt. Nach Abkühlen wird die Reaktionsmischung mit 20 ml Wasser vermischt und
mit Chloroform ausgeschüttelt. Die Chloroformschicht wird über wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet und
zu 0,333 g Rohprodukt aufgearbeitet. Nach Auflösen des Produkts in 10 ml wäßriger 1 n-Natriumhydroxidlösung
wird die Lösung mit 20 ml Benzol gewaschen, mit Ammoniumhydroxid alkalisch gemacht und mit Chloroform
ausgeschüttelt. Die Chloroformschicht wird über wasserfreiem Kaliumcarbonat getrocknet und das
Chloroform wird verdampft. Das erhaltene Rohprodukt (0,269 g) liefert nach Umkristallisieren aus Aceton
0,208 g LO-Hydroxy-e-oxo-N-cyclopropylmethylmor-
phinanmonohydral als Kristalle vom F. 127—128°C.
Das Salicylat dieser Substanz schmilzt bei 226—227°C (Zers.).
Eine Mischung aus 1,1 g L-S-Methoxy-ö-oxo-H-hydroxy-morphinan
(aus Thebain) und 11 ml 48%iger Bromwasserstoffsäure wird in einem ölbad 15 Minuten
auf 150—16O0C erwärmt. Nach Verdampfen des
überschüssigen Bromwasserstoffs wird das erhaltene L-S.H-Dihydroxy-e-oxomorphinanhydrobromid mit
70 ml Dimethylformamid und 0,380 g Natriumbicarbonat versetzt, um die Mischung zu neutralisieren. Hierauf
wird eine Lösung von 0,354 g Natriumbicarbonat und 0,410 g Cyclopropylmethylchlorid in 10 ml Dimethylformamid
zugegeben, und die erhaltene Mischung wird in einem Ölbad bei einer Badtemperatur von 110 bis
115° C erwärmt. 22 Stunden später werden 0,129 g Natriumbicarbonat und 0,139 g Cyclopropylmethylchlorid
zugegeben. Insgesamt wird 68 Stunden lang erwärmt. Nach Abkühlen wird die Reaktionsmischung
mit 100 ml Wasser versetzt und mit Chloroform geschüttelt. Die Chloroformschicht wird über wasserfreiem
Kaliumcarbonat getrocknet, und das Chloroform wird verdampft. Der Rückstand (1,403 g) wird an 14 g
Aluminiumoxid Chromatographien. Nach Eluieren mit Chloroform erhält man 0,828 g L-3,14-Dihydioxy-6-oxo-N-cyclopropyl-methylmorphinanmonohydrat.
Die Substanz wird aus Äthanol zu Kristallen vom F. 181 -182°C umkristallisiert.
Claims (1)
- Patentanspruch:LO-Hydroxy-e-oxomorphinan-Verbindungen der allgemeinen FormelHON-R1worin R ein Wasserstoffatom oder eine Hydroxylgruppe und Ri eine Allylgruppe, eine j\y-Dimethylallylgruppe oder eine Cyclopropylmethylgruppe bedeuten, und ihre pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze.
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