DE1910477A1 - Neue Tetrahydro-1,4-oxazine,Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung als Pharmazeutika - Google Patents
Neue Tetrahydro-1,4-oxazine,Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung als PharmazeutikaInfo
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Description
Neue_Tetrahydro-li4-oxaziriei Verfahren zu Ihrer Herstellung'
und Verwendung als Pharmazeutika
Die Erfindung bezieht sich auf neue Tetrahydro-1,4-oxazine
oder Morpholine, insbesondere ihre in 2,4—Stellung disubstituiert
en Derivate. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung dieser Derivate, Medikamente, die
die Derivate gemäß der Erfindung als Wirkstoffe enthalten, und die Verwendung der Derivate als Ausgangsstoffe bei der
Synthese von pharmazeutischen Produkten.
Es wurden bereits zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Verbindungen dieses Typs vorgeschlagen. In einer kürzlich
veröffentlichten Übersicht (König und Mitarbeiter, Angew.
Chemie 22 (7). Seite 329 (1965)) werden die meisten^¥ek:aTtm«·
ten Verfahren zur Herstellung von Tetrahydro-1,4-oxazinen
und ihren substituierten Derivaten kurz besprochen. Diese
Veröffentlichung kann als grundlegende Literaturübersicht
15 dienen.
Als Beispiele seien die beiden Verfahren genannt, die bisher
hauptsächlich beschrieben und angewandt worden sind. Das erste dieser Verfahren besteht darin, daß man primäre'
Amine mit Bis(ß-halogen)-derivaten von Ätheroxyden kondensiert.
Beispielsweise beschreibt die USA-Patentschrift 3 155 656 die nach diesem Verfahren durchgeführte Synthese
0Ö9820/1931
von 2,4,6^!Trimethyltetrahydro-1,4~oxazin. Ein derartiges
Verfahren hat einen ziemlich begrenzten Anwendungsbereich und ermöglicht nicht die leichte Herstellung aller gewünschten Morpholinverbindungen. '
Das zweite Verfahren besteht darin, daß man Bis^-hydroxyäthyl^amine
entweder mit Schwefelsäure (USA-Patent 3 112 311) oder mit p-Toluolsulfonsäure (deutsches Patent
1 137 4-39) oder mit Pyrophosphorsäure (britisches jPatent
861 4-63) zwecks Cyclisierung dehydratisiert. Dieses Grundverfahren
bildet den Gegenstand einer gewissen Zahl von
Varianten, von denen die wichtigsten nachstehend kurz beschrieben werden.
So wurde von König und Mitarbeitern (3-Oc. citO die nachstehende Aufeinanderfolge von Verfahrensschritten vorgeschla-
gen: Kondensation von Nitroalkanen mit Aldehyden, Reduktion
der Gruppe-NO^ zu -NHp, Kondensation der so erhaltenen Aminoalkohole
mit Epoxyden und schließlich Cyclisierung durch Dehydratisierung der in geeigneter Weise substituierten
Diäthano!amine. Es ist auch möglich, die Epoxyde mit primären
Aminen nach bekannten Verfahren zu kondensieren und anschließend
die Cyclisierung vorzunehmen. Diese Reaktion führt zu Tetrahydro-1,4-_-oxazinen, die in 2,6-Stellung symetrisch
disubstituiert sind (Gherbulliez und Mitarbeiter,
HeIv. Chim. Acta 47 (7), S. 2106 (1964-)).
In diesem Zusammenhang ist zu bemerken, daß nach den Arbeiten von R.E. Parker und N.S. Isaacs (Chemical Reviews £2
(4·), August 1965) das letztgenannte Verfahren in gewissen
Fällen zu Gemischen von primären und sekundären Aminoalkoholen des folgenden Typs führen kann: -
30 R-OH - CH2 - N^ + R - CH - N^
"OH CH9OH
Nach einem weiteren bekannten Verfahren (J.K. OSA : J.Prakt.
Chem. 21_ (1-2) 12-17 (1963)) kondensiert man racemisch.es
009820/1931 '
Norephedrin mit Glykolchlorhydrin und erhält durch cyclisierende
Dehydratisierung TetrahydiB-1.,4-oxazin.
Nach einem weiteren "bekannten Verfahren (Zymalkowski und
Mitarbeiter, Arch. Pharm. 294 453-468 (1961)) kondensiert
man die Aminoalkohole mit Glyoxylalkohol durch katalytische Hydrierung und wandelt anschließend durch cyclisierende
Dehydratisierung in Tetrahydro-1,4-oxazin um..
Genannt sei ferner das bekannte Verfahren (Drefahl und Mitarbeiter, Ghem. Ber. 99 (8) S. 2716 (1966)), bei dem man
entsprechend substituierte Aminoalkohole mit Äthyloxalat
kondensiert, wobei Oxazindione erhalten werden. Die Reduktion
der Oxazindione ist jedoch bekanntlich mit Schwierigkeiten verbunden, wie die Arbeit von Winterfeld und Mitarbeitern
in Ann. Chem. 68J2 181-186 (1965) zeigt.
Schließlich beschreibt die französische Patentschrift
1 535 6I5 ein Verfahren zur Herstellung von 2,4- und 2,2,4-substatuierten
Tetrahydro-1^4-oxazinen. Dieses Verfahren
besteht in seiner bevorzugten Ausführungsform im wesentlichen
darin, daß man in einer ersten Stufe eine Alkoxy-
20 bromierung eines Olefins der Formel
R - C - CH0 ;
R« .
J -
mit tert.-Butylhypobromit in Gegenwart von Glykolchlorhydrin
vornimmt, wobei man Derivate der folgenden Formel erhält: R·
25 R-C- CH2- Br
O - CH2 - CH2- Cl
Diese Derivate werden anschließend mit primären Aminen kondensiert,
wobei die entsprechenden Tetrahydro-1,4-oxazine
erhalten werden.
■· j
In den besonderen Fällen, in denen der Substituent in 2— Stellung ein Phenylkern ist, der mit einem oder mehreren
In den besonderen Fällen, in denen der Substituent in 2— Stellung ein Phenylkern ist, der mit einem oder mehreren
009820/193 1
Halogenatomen oder einer Gruppe der Formel -GF^ substituiert ist,erfordert das eben beschriebene Verfahren die
• Verwendung von verhältnismäßig teuren Ausgangsmaterialien.
Gegenstand der Erfindung ist ein neues dreistufiges Ver- .
fahren, das es ermöglicht, 2,4—disubstituierte Tetrahydro-1,4-oxazine
unter Verwendung von leicht erhält liehen und
billigen Ausgangsprodukten leicht herzustellen. Dieses Verfahren
ist durch die nachstehenden drei aufeinanderfolgenden
Reaktionsstufen gekennzeichnet: -.-.·■
1) Additionsreaktion von Brom an einen ß-halogenierten
Vinyläther der Formel
X - CH2 - CH2 - O - CH = CH2 (I)
in der X ein Halogenatom, vorzugsweise Chlor ist, unter
Bildung eines Derivats der Formel
X-CH2- CH2 - 0 - CH- CH2 - Br (il); \
Br ;
2) Kondensation des Uerivats der Formel (II)ν mit einer
Organomagnesiumverbindung der Formel
Mg Br (HI)
in der X^ ein Halogenatom oder eine Gruppe der Formel
-CF, in m- oder p-Stellung ist, unter Bildung einer
Verbindung der Formel
3) Kondensation der Verbindung der Formel (IV) mit einem
primären Amin der Formel R-NHp» in der R ein "beliebiger
Kohlenv/asserstoffrest ist, der Heteroatome-enthalten-■
■' ' . 0 0 9 8 2 G /1 9 3 1 · V V
kann,, vorzugsweise ein Alkylcycloalkylrest, ein Alkenylarylrest
oder Arylalkylrest, wobei die gewünschte Verbindung der Formel
(V)
CH2
in der R und Z,, die oben genannte Bedeutung haben, erhalten
wird.
Die Additionsreaktion (1) des Broms mit den ß-halogenierten
Vinyläthern (I) wird bei einer Temperatur unter Normaltemperatur,
vorzugsweise unter O0O, insbesondere zwischen
-15° und -100O in einem Lösungsmittel oder Verdünnungsmittel,
z.B. in Chloroform, durchgeführt. Das Molverhältnis von Brom zu dem ß-halogenierten Vinylather beträgt etwa 1.
Nach beendeter Anlagerung kann das Lösungsmittel durch Destillation des Reaktionsmediums teilweise zurückgewonnen
15 werden.
Die Kondensationsreaktion (2) der bromierten Derivate (II)
mit den Organomagnesiumverbindungen (III) kann unter den
Bedingungen durchgeführt werden, die für die sogenannten Kondensationen nach Boord (H. Krauch und H. Kunz, Reaktionen
der organischen Chemie, 3· Auflage, S. 88 (1966)) vorgesehen sind. Vorteilhaft wird in einem aliphatischen oder
cyclischen Äther als Lösungsmittel, z.B. in Äthyläther, bei der Siedetemperatur des Äthers gearbeitet, wobei ein
leichter Rückfluß dieses Lösungsmittels aufrechterhalten
wird. Das Molverhältnis des bromierten Derivats (II) zur Organomagnesiumverbindung (III) beträgt etwa 1.
Die Kondensation der Derivate der Formel (IV) mit den primären
Aminen wird mit einem ungefähren Mengenverhältnis von 1 Mol des Derivats (IV) pro 3 J^oI primäres Amin durchgeführt.
Die Reaktion wird in einem als Lösungsmittel die-
009820/1931
- 6 -- ■'■..:■.-.■ ".-■;■
nenden aromatischen Kohlenwasserstoff, z.B. Toluol,bei
mäßig erhöhten Temperaturen um et'
falls im Autoklaven durchgeführt.
falls im Autoklaven durchgeführt.
mäßig erhöhten Temperaturen um etwa 10O0G und gegebenen-
Das Verfahren gemäß der Erfindung ist besonders iriteressant
durch die Möglichkeit der Herstellung von 2-(3-Trifluormethyl)phenyltetrahydro-1,4—oxazihen,
die in 4-Stellung durch den Rest R substituiert sind, der insbesondere
ein Alkylcycloalkyl-, Alkenylaryl- oder Aralkylrest ist.
Es ist zu bemerken, daß für die Herstellung von Produkten
der Formel (V), in der R ein Wasserstoff atom oder ein Methyliest
ist, wobei X^ die oben genannte Bedeutung hat
(Halogen oder -CF.,), das in der Stufe (5) eingese/tzte Amin
R-NHp ein Gas ist. In der Praxis ist es jedoch vorteilhafter,
diese Verbindungen, in denen R ein Wasserstoffatom
oder -GH, ist, unter Verwendung einer anderen Verbindung,
die die Formel (V) hat, wobei
■ R =
als Ausgangsmaterial herzustellen. Demzufolge wird gemäß
einer Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung zur Herstellung
von 2-C3-Trifluormethyl)phenyltetrahydro-1,4—oxazin
der Formel - _^
CH^ ^H2
(VI)
CH0- CH 2
die Verbindung der Formel (V), in der R für -GH0- \ Ϋ /
d.h. 2-(3-Trifluormethyl)phenyl-4-benzyltetrahydro-
stent
1,4-oxazin/, katalytisch hydriert, wodurch der ßenzylsubstituent aus dieser Verbindung entfernt v/ird.
1,4-oxazin/, katalytisch hydriert, wodurch der ßenzylsubstituent aus dieser Verbindung entfernt v/ird.
Die "katalytische Hydrierung wird unter klassischen Bedingungen durchgeführt. Die Reaktion verläuft leicht bei Umge-
009820/1931
bungstemperatur in wässrigem Alkohol als Reaktionsmedium
und unter einem V/asserstoff druck von einigen kg/cm unter
Verwendung von 5#iger Palladiumkohle als Katalysator* Die
Reaktion kann durch das folgende Schema dargestellt werden:
Pd/C
Die so hergestellte Verbindung (VI) kann als Ausgangsverbindung für die Herstellung der Verbindung der Formel (V)
dienen, in der H eine Gruppe der Formel -OH, ist. Beispielsweise kann die Verbindung (VI) in A—Stellung durch Erhitzen
auf mäßige Temperaturen von etwa 100 C in Gegenwart eines
Gemisches von Ameisensäure und wässrigem Formaldehyd nach
dem Verfahren methyliert werden, das in der Veröffentlichung
"Organic Reactions", Band V, Seite 3Of (Eschweiler
Clark), beschrieben ist. Diese Reaktion kann durch die folgende
Reaktionsgleichung schematisch dargestellt werden:
OH2 0
H GOOH
CH.
(VI)
CE
(VII)
,GH2
N
OH,
OH,
Die Erfindung ermöglicht somit insgesamt die Herstellung
von 2,4—disubstituierten Tetrahydro-1,4-oxazinen der Formel
0Ö98 2C/193 1
GH2
(VIII)
CH0 GH
2
2
0
2
2
0
2
2
in der R ein Wasserstoffatom oder ein Alkylrest, z.B. Me-,
thyl, Propyl, Butyl, Isopropyl, Isobutyl, Pentyi, Hexyl,
Heptyl, Isopentyl oder Cyclohexyl, ein Alkenylrest, z.B.
ein.Allylrest, ein Arylrest oder ein Aralkylrest, z.B. ein
Benzylrest oder Phenyläthylrest, und X^ ein Halogenatom
oder eine Gruppe der Formel -CF, in i- oder p-Stellung ist.
Die Verbindungen der Formel (VIII) stellen zumindest nach
dem heutigen Stand der Literatur neue Produkte dar. Sie haben interessante Eigenschaften, die sie zu wertvollen
, Medikamenten machen, insbesondere beruhigende, analgetische
und entzündungshemmende Eigenschaften.
Das Verfahren gemäß der Erfindung und die Eigenschaften der
neuen Verbindungen als Arzneimittel werden;durch die fol-"1"5-genden
Beispiele veranschaulicht. ■ : _
Beispiel 1
Erste Stufe; 1,2-Dibrom-2-(2-chlor)äthoxyäthan
Man gibt tropfenweise unter Rühren 640 g Brom (4 Mol) zu
einer bei -100C gehaltenen Lösung von 4-26 g (4· Mol) 2-Chlor-äthylvinyläther
in 1040 mg Chloroform. Nach erfolgter Zugabe wird das Lösungsmittel abdestil.liert.und dann
der Rückstand unter ,vermindertem Druck destilliert, wobei
690 g Produkt erhalten werden. .
Siedepunkt 102°C/13 mm Hg. n^5^ 1,5305; Ausbeute
Siedepunkt 102°C/13 mm Hg. n^5^ 1,5305; Ausbeute
Zweite Stufe: 2-(3-Trifluormethyl)2-(2-chlor)-äthöxy-1- '.'
·-·.-"- brom-äthan -' * -: -
Unter den für Llagnesiumderivate übliche'n Bedingungen wird"
(3-Trifluörmethyl)phenylmagnesiumbromid aus 48,6 gl.5agne--
003820/1931 : : :\ : ,
sium in Spänen und .455»7 S (3-Tr±fluornie.thyl)brombenzol
und 1500 ml wasserfreiem Äther hergestellt. Zu der hierbei
erhaltenen Lösung der Magnesiumverbindung wird tropfenweise eine Lösung von 550 g 1 ,2-Dibrom-2-(2-chlor)äthoxyäthan
'in 3OO ml wasserfreiem Äther so zugegeben, daß ein leichter
Rückfluß des Äthers aufrechterhalten wird. Nach erfolgter
Zugabe wird noch 2 Stunden am Rückfluß erhitzt, worauf gekühlt und mit einem Gemisch von 500 g Eis und 200 ml konzentrierter
Salzsäure hydrolysiert wird. Man dekantiert die organische Phase, wäscht mit Wasser, das mit NaCl gesättigt
ist, und trocknet über wasserfreiem H^SO^. Man destilliert den Äther ab und rektifiziert den Rückstand unter vermindertem Druck, wobei man 361 g Produkt erhält.
Siedepunkt 98°C/O,1 mm Hg; n?° = 1,4970; Ausbeute 54%. V -
■j υ '■.'</■-' .
Das auf diese Weise erhaltene Produkt hat nach der Analyse durch Gaschromatographie eine Reinheit von etwa 95/^ und·
kann ohne eine zweite Rektifizierung in den anschließenden Reaktionen verwendet werden.
Dritte Stufe: 2-(3-Trifluormethyl)phenyl-4-isopropyltetrahydro-1,4-oxazinhydrochlorid '
Man erhitzt im Autoklaven ein Gemisch der folgenden Zusammensetzung
auf 100 C:
2-(3-Trifluormethyl)-2-(2-chlor)-äthoxy-
1-bromäthan · 33,15 g (0,1 Mol)
Isopropylamin , 20 g (0,34 Mol)
Toluol . 100 ml
Das Hydrochloric und das Hydrobromid von Isopropylamin werden
abfiltriert. Das Lösungsmittel· wird abgetrieben, der
Rückstand in 4n-HCl aufgenommen und die wässrige Phase mit
Äther gewaschen. Man behandelt die wässrige Phase mit wässriger 50/oiger Natriumhydrochloridlösung, extrahiert das
Amin mit Äther, trocknet über wasserfreiem NaoSO., destilliert
den Äther ab und rektifiziert den. Rückstand unter vermindertem
Druck, wobei man 14 g Produkt erhält.
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- ίο -
Siedepunkt 99°C/3 mm Hg; n^ =1,4751; Ausbeute
Das Hydrochlorid wird kristallisiert, indem die Base in
Äthylacetat aufgenommen und die notwendige Menge an absolu
tem Alkohol, der mit trockener Salzsäure gesättigt ist, zu gesetzt wird. ■
Schmelzpunkt 1640C. .
Elementaranalyse: ü Cl~
Berechnet für C^H^q
(Molgewicht 309,77): 10 Gefunden:
- " | 2 | 4 | ,52 | 11 | ,44 |
4 | ,49 | 11 | |||
Beispiel | |||||
2-(3-Trifluormethyl)-phenyl-4-allyltetrahydro-i,4-oxazinhydrochlorid
' __^_ "- . - ' -
Diese Verbindung wird unter den gleichen Bedingungen, wie
sie vorstehend für die dritte Stufe von Beispiel 1 beschrieben
wurden, aus 18 g Allylamin und 33515 S (0,1 LIol)
des in Stufe 2 von Beispiel 1 erhaltenen 2-(3-Trifluormethyl)
2- (2-chlor)äthoxy-1-bromäthan hergestellt. Ήach der
Destillation werden 13j5 S Produkt erhalten.
Siedepunkt 103°C/2 mm Hg; n^1'4 » 1,4828; Ausbeute 51%. '
Das Hydrochlorid wird unter Bedingungen erhalten, die in
Beispiel 1 für die Herstellung des Hydrochloride beschrieben sind. Schmelzpunkt 1400C.
Element ar analy se: ίί Cl""
Berechnet für C14H17WClF5O (Kolgew.307,75) 4,55 11,44
Gefunden: 4,50 11,50
2-(3-Trifluormethyl)phenyl-4-cyclohexyltetrahydro-1,4-oxazinhydro Chlorid - -'
Ein Gemisch von 33,15 g (0,1 Mol) 2-(3-Trifluormethyl)'2-(2-chlor)äthoxy-1-bromäthan,
das gemäß btufe 2 von Beispiel 1 erhalten wurde, und 27,7 S Cyclohexylamin (0,3 Mol) in
009820/ 1931
100 ml Toluol wird 10 Stunden am Rückfluß' erhitzt. Anschließend wird auf die in Beispiel 1 und 2 beschriebene Weise
gearbeitet, wobei 19 S Produkt erhalten werden. Siedepunkt 146°C/1 mm Hg; n2^= 1,4-94-5; Ausbeute SO%.
Das Hydrochlorid wird auf die in Beispiel 1 und 2-beschriebene V/eise erhalten, Schmelzpunkt 1900C.
Elementaranalyse: N Gl*" :
Bereclinet für C17H23NClF5O Uolgewi.34-9,33): 4,00 10,13
Gefunden: 4-, 05 10,20
· Beispiel 4-
2-( 3-Tr'if luormethyl)phenyl-4--benzyltetrahydro-1,4—oxazinhydrochlorid
__·
Es wird.auf die in Beispiel 3 beschriebene Weise gearbeitet,
wobei jedoch. 0,3 Mol entsprechend 32,1 g Benzylamin. an Stel-Ie
von 0,3 ϊ-öl Cyciohexylamin verwendet werden. Hierbei
werden 18 g des oben genannten Produkts erhalten. Siedepunkt 140°C/2 mm. Hg; n^2 - 1,5195; Ausbeute 56/O.
Das Hydrochlorid wird in der oben beschriebenen Weise erhalten. »Schmelzpunkt 152°0.
20 Elementaranalyse: Berechnet für Gefunden:
2-(3-TΓifluormeΐhyl)phenyl-4-n-butyl·tetrahydro-1,4-oxazinhydro chlorid
; ; .
Es wi:?d auf die in Beispiel 3 beschriebene V.eise gearbeitet,
jedoch unter Verwendung von 18,9 g n-3utylamin. Hierbei
357, | 8): | 3 | N- | 9 | Cl | |
50 (!,lolgew. | 3 | 10 | ,90 | |||
,90 | ,00 | |||||
Beispiel 5 | ||||||
werden 15g &eB vorstehend genannten Produkts erhalten.
Siedepunkt 112°C/2 mm Hg; n^2 = 1,4-710; Ausbeute 52?έ.
Schselspunkt des Hydro Chlorids 153°C.';- "
Sleinentaranalyse: | JlFxO (Molgew. | 323, | 79): | N | 32 | Cl | 91 |
Bei'echnet für C1 ^H21NC | 35 | 10, | 00 | ||||
Gefunden: | 4, | 11, | |||||
0 0382G/19 31
Herstellung von 2-(3-Trifluormethyl)phenyltetrahydro-1.4-oxazin (YI)
' ,
139 S 2-(3-Trifluormethyl)phenyl-4-benzyltetrahydro-1,4-oxazin
in Form des Hydro Chlorids, das in 2^0 ml %%i gern
Äthanol und 100 ml Wasser gelöst ist, werden in Gegenwart von 14 g 5'^igei' Palladiumkohle katalytisch hydriert (Temperatur 200O, Anfangsdruck 3,5 kg/cm ). Nach 6 Stunden ist
die theoretische Wasserstoffmenge aufgenommen. Man bricht die Reaktion a*b, filtriert zur Abtrennung des Katalysators,
destilliert das Lösungsmittel und das gebildete Toluol unter vermindertem Druck ab und macht den Rückstand mit 4O76-igem
NaOH alkalisch. Das gewünschte Amin wird mit Äther extrahiert und der Rückstand unter vermindertem Druck rektifiziert.
Hierbei werden 63 g eines farblosen Öls-mit
Amingeruch erhalten.
Siedepunkt 132°C/10 mm Hg; n|2 = 1,4852; Ausbeute 70%.
Siedepunkt 132°C/10 mm Hg; n|2 = 1,4852; Ausbeute 70%.
Die chromatographische Analyse ergibt eine Reinheit von 98
bis 99%.
Durch Auflösen, des Amins in wasserfreiem Äther und Zugabe
von absolutem Äthanol, das mit HCl gesättigt ist, wird das
HydroChlorid erhalten, das die Form eines weißen kristallinen
Pulvers hat, das in Wasser und Alkohol löslich und in
Äthylacetat unlöslich ist. Dieses Hydrochlorid hat die fol-
25 genden physikalisch-chemischen Eigenschaften:
Molekulargewicht 267,69; Schmelzpunkt 1390G.
Elementaranalyse: Gl" N
Berechnet für G11H15NF5GlO: u '13,24 5,23
- Gefunden: -13,2O* 5,23
30 Beispiel 7
Herstellung von 2-(3-Trifluormethyl)phenyl-4-meth:yitetra-
hydro-1,4-oxazin (VII) ' ' ;
Man gibt 23»1 g der gemäß Beispiel 6 hergestellten Verbindung
(VI) zu 30 g 98%iger Ameisensäure und versetzt diese
0 09820/1931
Lösung mit 12 g 30%igem wässrigem Formaldehyd. Man erhitzt
5 Stunden auf dem Wasserbad. Nach Abkühlung gibt man 20 ml
konzentrierte HGl zu und engt dann unter vermindertem Druck ein. Man macht den in 50 ml Wasser aufgenommenen Rückstand
. 5 mit wässrigem 40%igem WaOH alkalisch, extrahiert das gewünschte
Amin mit Äther, treibt das Lösungsmittel ab und rektifiziert unter vermindertem Druck, wobei man 18 g eines
farblosen Öls mit Amingeruch erhält. Siedepunkt 124°C/10 mm Hg; njp = .1,475; Ausbeute 73%.
Die. chromatographische Analyse ergibt eine Reinheit von
99%. ' /
Auf die in Beispiel 6 beschriebene Weise wird das Hydrochlorid
hergestellt, "das die Form eines weißen kristallinen
Pulvers hat, das die folgenden physikalisch-chemischen Eigenschaften hat: löslich in Wasser und Alkohol, unlöslich in Athylacetat. Molekulargewicht 281,717j Schmelzpunkt
1680G.
Elementaranalyse: Berechnet für G^pH^cNF^GlO:
Gefunden: .
Herstellung von 2-(3-Trifluormethyl)phenyl-4-n-hexyltetrahydro-1,4-oxazinhydro Chlorid -
Diese Verbindung wird unter den in Beispiel 1 beschriebenen
Bedingungen hergestellt mit dem Unterschied, daß in der dritten Stufe 30,3 g (0,3 Mol) n-Hexylamin und 33,15 g
(0,1 Mol) 2-(3-Trifluormethyl)-2-(2-chlor)äthoxy-1-bromäthan, das in Stufe 2 der in Beispiel 1 beschriebenen Synthese
erhalten wurde, umgesetzt werden. Hierbei werden 17 g des oben genannten Produkts in einer Ausbeute von 53%
erhalten. \
Das Hydrochlorid wird kristallisiert, indem die Base in Äthylacetat aufgenommen und die notwendige Menge absoluter
Alkohol, der mit. trockener HOl gesättigt ist, zugesetzt
wird. Schmelzpunkt 1490C.
009820/1931
CL | 58 | Έ | 97 |
12, | 50' | 4, | 02 |
12, | 5, | ||
Herstellung von 2-(3-Trifluormethyl)phenyl-4-n-pentyltetrahydro-1,4—oxazinhydrochlorid '
Diese Verbindung wird unter den in Beispiel 8 beschriebenen
Bedingungen hergestellt, wobei jedoch 26,1 g (O3- Mol)
n-Pentylamin an Stelle von 30,3 g (0,3 Mol) Hexylamin verwendet
werden. Hierbei werden 15»6 g des oben genannten Produkts in einer Ausbeute von 52?6 erhalten.
Das Hydrochlorid wird unter den in Beispiel 8 für die Her
stellung des Hydrochloride beschriebenen Bedingungen er
halten. Schmelzpunkt 134-°0.
Herstellung von 2-(3-Trifluormethyl)phenyl-zi·-n-propyltetrahydro-1,4-oxazinhydrochlorid
-
15- Diese Verbindung wird unter den in Beispiel 8 genannten Bedingungen
hergestellt, jedoch unter Verwendung von 20 g
(Q»34· Mol) n-Propylamin an Stelle von 30,3 g Hexylamin.
Hierbei werden 15 g des oben genannten Produkts in einer
Ausbeute von 54$. erhalten.
Das Hydrochlorid wird unter den in Beispiel 8 für die Herstellung
des Hydrochloride beschriebenen Bedingungen hergestellt. Schmelzpunkt 183°C.
Herstellung von 2-(3-Trifluormethyl)phenyl-4— (2-phenyläthyl) t e tr ahydro -1-14—oxazinhydro Chlorid
Diese Verbindung wird unter den in Beispiel 8 beschriebenen
Bedingungen, Jedoch unter Verwendung von 36,3 g (0,3 Mol) 2-Phenyläthylamin an Stelle von 30,3 g Hexylamin hergestellt. Hierbei werden 4? g des oben genannten Produkts in
einer Ausbeute von 51$ erhalten.
Das Hydrochlorid wird unter den in Beispiel 8 für die Herstellung des Hydrochloride beschriebenen Bedingungen er-
tunkt 2460C.
009820/1931
halten. Schmelzpunkt 246°C
Auf die in den Beispielen beschriebene Weise werden weitere representative Verbindungen der Formel (VIII) hergestellt.
Diese Verbindungen sind zusammen mit den in den obigen Beispielen beschriebenen Verbindungen in Tabelle A zusammengestellt.
Für alle Verbindungen in Tabelle A ist die Bedeutung
des Restes R angegeben, während der Rest X1 eine
Gruppe der Formel -CF^ in η-Stellung ist.
Nr. | Bedeutung von R in Formel (VIII) |
Tabelle A | Löslichkeit | Äther | |
_GH^ CH3 ^ CH3 |
löslich in unlös lich in |
Äther | |||
Verbindung | 1766 | -O | Schme1zpunkt | Äther, Äthyl acetat |
|
1767 | -CHp-GH=CHp | Hydrochlorid 1640C |
Wasser,· Alkohol |
Äthyl acetat |
|
1784 | n(C*V | Hydrochlorid 19O0C |
Wasser, Alkohol |
Äther | |
1785 | -CH2-O | Hydrochlorid 1400G , |
Wasser, Alkohol |
Äthyl acetat |
|
1786 | -H . ' {Λ TT |
Hydrochlorid 1530G |
Wasser, Alkohol |
Äthyl acetat |
|
1841 | -H2C-CH r | Hydrochlorid 152°G |
Wasser, Alkohol |
Äther | |
1863 f |
-G7H15 ΓΛ TT |
Hydrochlorid 1390G |
Wasser, Alkohol |
Äther | |
1864 | -GH2-CH2-CH ^^/""1 TT |
Hydro chlorid 1660C |
Wasser, Alkohol |
Äthyl acetat |
|
1870 | -CH, | Hydrochlorid 143 C |
Wasser, Alkohol |
||
1872 | ~C6H13 | Hydro chlorid 3 1570C |
Wasser, Alkohol |
||
1920 | -C5H11 | Hydro chlo ri d 1680C |
Wasser, Alkohol |
||
1921 | -C3H7 | Hydrochlorid 1490c |
V/asser | wenig | |
1922 | -CH2-CH2-(T) | Hydrochlorid 134DC |
Wasser | ||
1953 | Hydrochlorid* | Wasser | |||
Hydrochlorid 2460C |
in Wasser löslich - |
||||
0 Q 9 8 2 C / 1 9 3 1
Um die Eigenschaften der nach dem Verfahren gemäß der Erfindung
hergestellten Produkte als Medikamente zu veranschaulichen, werden nachstehend ausführlich die pharmäkodynämischen
Versuche beschrieben, die mit representativen Verbindungen der Formel (VIII) durchgeführt wurden.
2,J-(Trifluormethyl)phenyl-4-isopropyltetrahydrG-1,4—oxazin
(Produkt Kemäß Beispiel 1, Hr. 1766). -
Die Versuche wurden mit dem oben genannten Produkt in Form,
des Hydrochloride durchgeführt, das die folgende Formel hat:
HGl
Das Hydrochlprid der vorstehenden-Formel hat die Form von
weißen Kristallen, die in Äther unlöslich und in Wasser und
^5 Alkohol löslich sind. Schmelzpunkt 164°G. Diese^Verbindung
ist ein Wirkstoff für Arzneimittel, die eine beruhigende
Wirkung und außerdem eine starke entzündungshemmende Wirkung sowie eine deutliche analgetisehe Wirkung haben. Die
pharmakodynamisehen Eigenschaften des neuen Medikaments
20 werden durch die folgenden Versuche veranschaulicht.
009820A1931
■AJcute Toxizität
Die IiDp-Q wurde naoh der Methode von Behrens und Karber
(Arch. Exp. Path, Pharm. 177, 379, 1935) berechnet. Sie beträgt bei der Maus oral 365 mg/kg und intravenös
■ 90 mg/kg«
Die beruhigende Wirkung des neuen Medikaments wurde untersucht und mit derjenigen eines bekannten Beruhigungsmittels,
nämlich des Chlordiazepoxydhydrochlorids, das insbesondere runter der Bezeichnung "Librium" auf dem Markt ist, verglichen.
■
a) Einfluß auf die Spontanmotilität der Maus
Männliche Mäuse, die ein Gewicht zwischen 17 und 20 g
haben, werden in Gruppen von je 10 eingeteilt und erhalten
durch Intubation durch die Speiseröhre nach 2-stündigem
Fasten das zu untersuchende Produkt (behandelte Tiere) oder
eine gleiche Menge des verwendeten Lösungsmittels (Kontrolltiere).
Eine Stunde nach der Verabfolgung des Produkts oder des Lösungsmittels werden Gruppen von je 2 Tieren
in einen Rundgang gesetzt. Dieser Rundgang wird von sechs Infrarotlichtbündeln, bestrichen· Diese- Bündel sind radial'
im gleichen Abstand angeordnet und jeweils auf eine' lichtelektrische
Zelle ausgerichtet. Jede Unterbrechung eines Bündels bei Durchgang eines Tieres wird auf einem Zähler
registriert. Die Zahl der Unterbrechungen, d.h. die Ortsveränderungen der beiden Tiere, wird nach 10 Minuten abgelesen.
Die mit den behandelten Tieren erhaltenen Ergebnisse sind als prozentuale Erhöhung oder Verminderung im
Vergleich zu den mit den Kontrolltieren erhaltenen Ergeb-
30 nissen ausgedrückt»
Die EDcQ ist" die Dosis, die die Zahl der Ortsveränderungen
der behandelten Tiere um 5<# gegenüber der Zahl der Ortaveränderungen
der Vergleichstiere verringert. Sie wird in
009820/1931
mg/kg ausgedrückt. Die Ergebnisse sind nachstehend in
Tabelle I angegeben.
Tabelle I . .
ED
Produkt gemäß der Erfindung 95 mg/kg
Ohlordiazepoxydhydrochlorid 65 mg/kg
b) Verstärkung einer unwirksamen Dosis eines sedierenden
und hypnotischen Barbiturats, nämlichMebubarbital, auch
unter den Bezeichnungen "Nembutal" oder"Pentobarbital"
bekannt.
Versuchsdurchfuhrung: In einer ersten Phase wird an Gruppen
von 10 männlichen Mäusen, die ein mittleres Gewicht von 23 g haben und 2 Stunden vorher keine Nahrung erhalten
haben, die maximale Mebubarbitaldosis ermittelt, die bei
intraperitonealer Verabfolgung den Verlust des -"Righting"-Reflexes
bei keinem Tier hervorruft.
In einer zweiten Phase erhalten die in Zehnergruppen eingeteilten
Tiere 30 Minuten nach oraler Verabfolgung des zu untersuchenden Produkts die vorher bestimmte MebubarbitaldosiSe
Nun wird die Zahl der Mäuse ermittelt, die langer als 15 Minuten schlafen.
Die EDcQ ist die Dosis, die den Schlaf von 30fo der behandelten
Tiere im Vergleich zu den Kontrolltieren hervorruft. Sie ist in mg/kg ausgedrückt. Die Ergebnisse sind
nachstehend in Tabelle II angegeben.
EDcn
Produkt gemäß der Erfindung 75 mg/kg
Chlordiazepoxydhydrochlorld 12 mg/kg
0098 2 07 1 931
d) Wirkung auf die durch elektrische Reizung aggressiv
gemaohte Ratte ; . -"--■'.."'- '
Prinzip
Die wiederholte elektrische Reizung von 2 Ratten im gleichen
Käfig ruft bei den Tieren ein aggressives Verhalten hervor, das durch Beruhigungsmittel unterdrückt wird
(Siou, GiJ.Physiol.Paris 1958, 5O^ 504-5). Die Wirksamkeit
des Beruhigungsmittels wird an der Verminderung der Aggressivität bei der behandelten Ratte ermittelt»
10 Methode ■ -
Männliche Ratten vom Wistar-Stamm, die ein Gewicht zwischen
250 und 300 g haben, werden in Gruppen zu je 6 eingeteilt.
Eine halbe Stunde nach oraler Verabfolgung des Produkts
bzw. des verwendeten" Lösungsmittels (Vergleichstiere) werden die Tiere in Gruppen von je zwei in einen Käfig gesetzt,
der eine Größe von 24 x 12 χ 34 om hat, und dessen Boden
aus in Längsrichtung angeordneten Stäben aus nichtrostendem Stahl besteht, die paarweise miteinander verbunden sind.
1 Stunde und 1,5 Stunden nach der Verabfolgung des Produkts werden die Tiere während einer Zeit von 1,5 Minuten alle
5 Sekunden durch einen Strom gereizt, der eine Spannung von 110 V, eine Frequenz von 50 Hz und eine Durchgangs—
dauer von 25 Millisekunden hat. · .
Bei jeder Gruppe von Tieren wird festgestellt, ob die
beiden Ratten sich während jeder Reizperiode auf den Hinterpfoten aufgerichtet einandej/gegenüber stellen und ob
eine solche Haltung von "boxenden Ragten" nach dem Aufhören
der Reizung aufgegeben oder länger-oder kürzer als
2 Minuten nach der Unterbrechung des Stromdurchgangs beibehalten
wird.
Der Beobachter kennt nicht die Aufteilung auf Kontrölltiere
oder behandelte Tiere innerhalb der gleichen Gruppe
_ in der Anordnung derv Käfige und die für eine gegebene
Gruppe bereits erhaltenen Ergebnisse.
0098207193t
Während jedes Stromdurchgangs gibt er einerseits den Wert 0 für fehlendes und den Wert 1 für vorhandenes aggressives
Verhalten während der Reizung und andererseits nach dem Aufhören der Reizung den Wert 0 für die Nxchtbeibeha.ltung
der oben beschriebenen Haltung, den Wert 1, wenn die .
gleiche Haltung weniger als 2 Minuten beibehalten wird,
und den Wert 2, wenn die aggressive Haltung länger als 2 Minuten beibehalten wird. .: · "■'"".
Die erhaltenen Werte, die bei -den beiden Reizungen für jede der drei Untergruppen einer gleichen Gruppe erhalten...'
werden, werden addiert. Aus der Summe wird die prozentuale Abnahme der Aggressivität der behandelten Gruppen im Vergleich zu den Kontrollgruppen berechnet« Die Dosis, bei
der die Aggressivität um 50^ gegenüber den Vergleichstieren
herabgesetzt wird (ED,-q), wird aus der Geraden log. Dosis/
Reaktion bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle III genannt. .
Tabelle III ; ; '■''_.'■ .
■ ED™
Produkt gemäß der Erfindung ■ 6,5 mg/kg
Chlordiazepoxydhydrochlorid 30 mg/kg
3) Entzündungshemmende Eigenschaften . .'■■■'';,
Diese Eigenschaften wurden an Ratten nach der.Methode von
&.Wilhelmi und R.Domen joz (Arzneimittelforschung 1_, 151
(1951) ermittelt. Das Medikament gemäß der Erfindung wurde mit Phenylbutazon verglichen. Die entzündungshemmende
Wirkung wird an der Ratte im Vergleich zum akuten ,Stadium,
der Entzündung (gekennzeichnet durch die Stärke der G-efäßreaktionen)
ermittelt. Die Entzündung wird hervor-gHe-r-ufen,
indem Kaolin (0,15 ml einer 1 Öligen Lösung) unter 'die
Sehnenhaut der Hinterpfote injiziert wird,/Die Ödemreaktion
wird in regelmäßigen Zeitabständen mit dem Plethysmographen (modifiziertes G-erät nach Giono and Chevillard) gemessen. Der Vergleich des Voiumens der Pfote vor und-nach
009 8 2C/ Τ9 3Ί ' :; : ■ ■ -
der Injektion ermöglicht die Peststellung der Stärke der
Entzündung, die nach der folgenden Formel berechnet wird:
Zunahme des Volumens Volmer entzündeten Pfof θ
der Pfote, /* = χ 1(χ)
ursprüngliches Volumen
Die zu untersuchende Verbindung wird oral 30 Minuten vor der Injektion der Reizsubstanz verabfolgt. Die Ergebnisse
(Tabelle IV) sind als prozentuale Hemmung der Schwellung bei den behandelten Tieren im Vergleich zu den, Kontrolltieren
(100/a) ausgedrückt.
Tabelle | IV". | Planimetr.i- seher Wert |
|
Produkt | Dosis | Abschwellung des Ödems,°ß> |
460 |
Gemäß der Erfin dung |
100 mg/kg | ÖTfo | 270 |
Phenylbutazon (Vergleichssub stanz) |
100 mg/kg | 49c/a | |
4) Analgetische Eigenschaften | |||
Die analgetische Wirkung des oral verabfolgten Produkts wird an der Maus nach zwei Methoden ermittelt:
a) Wärmereiz
Methode nach N.B. Eddy und D. Leimbach (JoPharmacoLExp.
Thero107:385-393, (1953). Siehe auch J.Y.P. Chen und .
H.Beckmann (Science 113, 63 (1951)« Der Schmerz wird bei
der Maus durch Kontaktwärmereiz hervorgerufen.. Die Tiere werden auf eine Platte gestellt, die durch siedendes Aceton
(56,50C)" bei konstanter Temperatur gehalten wird. Die
Zeit bis zum Einsetzen der Reaktion auf den Schmerzreiz wird notdert. Diese Reaktion besteht aus dem Lecken der
Vorderpfoten..
Die Verlängerung der Einwirkungsdauer bei den behandelten Tieren im Vergleich zu den Kontrolltieren ergibt den
0098 20/19 31
- 22 - ■■.'...
analgetischei Wirkungsgrad der lint eraachten Substanz. Die
Substanz wird 30 Minuten vor dem Versuch oral (Intubation durch die Speiseröhre) in verschiedenen Dosen bei Gruppen
von 40 Tieren verabfolgt.
5 . b) Chemische Reizung
.Methode nach Koster, modifiziert von Witkin (R,Koster,
M.Anderson und E.J. De Beer, Fed.Proc18:412 (1959);
L.B.Witkin,C.F. Heubner, F.Galdi, E. O'Keefe,P.Spitaletta
und A.J. Plummer, J.Pharmacol. Expo Ther. 133:400-408
(1961). . .
., Der Schmerz wird bei der Maus durch intraperitoneale Injektion
von Essigsäure (300 mg einer 39^igen Lösung pro kg)
erzeugt. Diese Injektion ruft charakteristische Schmerzkrisen hervor (Verdrehen des Rumpfes, Strecken der hinteren
15 Gliedmaßen), deren Zahl im Verlauf von 20 Minuten bei
einer Gruppe von 6 bis 8 Tieren addiert wird. Die Zahl der
Schmerzkrisen, die bei den behandelten Tieren im Vergleich zu den Kontrollieren beobachtet wird, ergibt die analgetische
Wirkung, die nach der folgenden Formel berechnet
20 wird:
Zahl der Krisen Zahl der Krisen bei den Kon- - bei den behandeln
i Analgesie :
— χ 100
25 _ Zahl der Krisen bei den Kontrolltieren
Die zu untersuchende Substanz wird in verschiedenen Dosen oral (Intubation durch die Speiseröhre) 30 Minuten.vor
dem Test verabfolgt. Die EDc0 in mg/kg stellt die Dosis
dar, die die Zahl der Schmerzkrisen bei den behandelten
Tieren um 50$ gegenüber den Vergleichstieren verringert.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle V genannt.
009820/1931
Wärmereiz
. Chemischer Reiz
x ED50 125 mg/kg 150mg/kg
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß das Medikament
gemäß der Erfindung hauptsächlich "beruhigende und entspannende
Eigenschaften bei Gemütsstörungen und Angstgefühlen
hat. Seine hauptsächlichen therapeutischen Indikationen
sind charakterliche Instabilität, Verhaltensstörungen, Aggressivität.
Das-neue Medikament kann in Form von Tabletten mit 10 bis
40 mg Wirkstoff für den Erwachsenen bei einer bevorzugten Dosio von'20 mg und mit 3 bis 10 mg Wirkstoff für Kinder
bei einer bevorzugten Dosis von 5 mg verabfolgt werden.
Diese Tabletten enthalten aen Wirkstoff neben üblichen Hilfsstoifen: Stärke, Talkum und Magnesiumsι tearat. Der
Wirkstoff kann für die orale Veratfolg. ng auch in Kapseln,
Tabletten mit verzögerter Wirkstoffabgabe usw.,auf Basis
der oben angegebenen mittleren Dosierung eingearbeitet werden. Im Bedarfsfall kann der Wirkstoff gemäß der Erfin-
20 dung auch intravenös verabfolgt, werden.
Die nachstehend beschriebenen Versuche wurden mit folgenden
Verbindungen durchgeführt:
1) Hydrochlorid von 2-(5-Irifluormethyl)phenyltetrahyäro-1,4-oxazin
der Formel
00982G/193
191Ö4f7
Die Verbindung hat die Form eines weißen kristaliineh
Pulvers und ist in Wasser und Alkohol löslich und- in Äthylacetat
Unlöslich. Schmelzpunkt 139 C. Kennzeichnungsnummer
1841, ; ■"■■■ : "
2) Hydröchlorid von 2-(3-Trifluormethyl)phenyl·-4-methyltetrahydro-1,4-oxazin
der Formel ; .1 '
On "Wp
CH2 .0H2 H01
Diese Verbindung hat die Form eines weißen kristallinen
Pulvers, das in Wasser und Alkohol löslich und in Äthyl-'
acetat unlöslich ist. Schmelzpunkt 1680C. Kehnzeichnüngs-*
nummer 1872. T ·'
Die pharmakodynamischen Eigenschaften dieser beiden-Verbindungen
1841 und 1872 Wurden durch die folgenden Versuche ermittelt: .-,: / -
15 1) Akute Toxizität
Die LDc0 wurde bei der Maus nach der in Beispiel 12 genannten Methode ermittelt. Die folgenden Ergebnisse wurden
erhalten: _ ■
Produkt | Oral (mg/kg) |
Intravenös (mg/kg) |
1841 | 600 | 70 |
1872 | 1300 | 110 ■■■■;■'■ |
2) Beruhigende hydröchlorid |
Wirkung im Vergleich | zu Chlordiazepoxyd- |
a) Wirkung auf | die Spontanmotilität | der Maus . " " " |
Die Ermittlung der ED1-Q nach der Methode j die in Beispiel
12 unter.der gleichen Überschrift beschrieben ist, hatte.
C 0 9 0 2 C Λ19 3 1 - ..,-. . : : '-;
- 25 - .
folgende Ergebnisse:
Produkt ·. ED
50
184-1 80 mg/kg
1872 Die ED25 wird erst bei 80 mg/kg erreicht
5 Chlordiazepoxyd, HCl 65 mg/kg
b) Verstärkung einer unwirksamen Dosis von Mebubarbital
Diese Bestimmung, die nach der Methode, die in Beispiel unter der gleichen Überschrift beschrieben ist, an der
Maus durchgeführt wurde, hatte folgende Ergebnisse;
Produkt
184-1 bei 80 | mg/kg | keine Verstärkung |
1872 | 100 | mg/kg ■ |
Chlordiaz- epoxydhydro- chlorid (Ver gleichssubstanz) |
12 mg/kg | |
c)Wirkung auf die durch | elektrische Reizung aggressiv | |
gemachte Ratte | ||
20 (Siou Go-J.Physiol.Paris, 1958, 5.0, 504-5).
Das Produkt wird oral Gruppen von je 6 Tieren verabfolgt.
Die Dosis, bei der die Aggressivität um 50^ im Vergleich
zu Kontrolltieren herabgesetzt wird (ED,-q)! wird aus der
Geraden log. Dosis/Reaktion ermittelte
Produkt | 2 | ED50 |
1841 | 15 | mg/kg |
1872 | 30 | mg/kg |
Chlordiazepoxyd- hydroChlorid (Vergleichssubstanz) |
mg/kg | |
009820/193 1
3) Entzündungshemmende Eigenschaften
Diese Eigenschaften wurden an der Ratte nach der Methode
von G.Wilhelm! und R. Domenjoz, Arzneimittel-Forschung J_,
151 (1951) ermittelt. Das Produkt wurde oral verabfolgt. Die Ergebnisse sind als prozentuale Hemmung der Schwellung
bei den behandelten Tieren im Vergleich zu den Kontrolltieren (100$) ausgedrückt.
Produkt Dosis Abschwellung des Planimetrischer:Wert
mg/kfi Ödems
1841 100 100$ 542 . ;
1872 100 74 256 . ,
Phenol- - ■.-..-.. :,..„■_.
butazon (
(Ver- -■·:■:.
15 gleichs-
substanz) 100 49 270
Analgetische Eigenschaften <
Das Produkt wurde oral verabfolgt. Die analgetische Wirkung wurde an der Maus nach zwei Methoden ermittelt:
20 a) Wärmereiz
Methode nach N.B. Eddy und D.Leimbach (J„Pharmacol, Exp.
Ther.lOJ, 385-393, 1953).
b) Chemischer Reiz
Diese Methode ist in Beispiel 12 unter der gleichen Überschrift
beschrieben,,
Die in mg/kg ausgedrückte ED1-Q stellt die Dosis dar, die
die Zahl der Schmerzkrisen bei den behandelten Tieren gegenüber den Kontrolltieren um 50$ herabsetzt.
Produkt ED50 EI)5Ö
30 Wärme reiz . Chemischer Reiz
1841 110 mg/kg 60 mg/kg
1872 280 mg/kg 280 mg/kg
0098 20/1931
Die Produkte gemäß der Erfindühg ii.aben hauptsäciilich
beruhigende und entspannende.Eigenschaften "bei Gemütsstörungen
und Angstgefühlen. Ihre hauptsächlichen therapeutischen Indikationen sind charäkterliche Instabilität,
5, Verhaltensstörungen und Aggressivität. Sie haben außerdem
eine sehr starke entzündungshemmende Wirkung sowie eine deutliche analgetische Wirkung. -.. .
, ·, Diese Produkte können in Verbindung mit den üblichen Hilfsstoffen
wie Stärke, Talkum und Magnesiumstearat in Form
von Tabletten verabfolgt werden. Die Tagesdosis der Verbindung
(1) beträgt 2 bis 50 mgj vorzugsweise 10 mg für
Erwachsehe und 0#5 bis 10 mg, vorzugsweise 2y5 mg für
Kinder* .
Die nachstehend beschfiebenen Versuche wurden mit'Verbin-....
düngen der Formel (VIII) durchgeführt, in der R ein Cyclohexylrest,
Allylrest, n-Butylrest^ Benzyirestj Isobutylrestj
Heptylrest oder Isopentylrest und X1 eine Gruppe
der Formel -CF, in m-Stellung ist*
In der folgenden Tabelle sind die oben genannten Verbindungen
mit den Kennzeichnungsnuminern 1767* 1784·» 1785,
178'6, 1863, 1864 und" 1870 aufgeführt;» Ihre physikalisch-'"chemischen
Eigenschaften sind in Tabelle Ä genannt»
Diese Gruppe von neuen chemischen Verbindungen ist wertvoll für' die Therapie, da sie insbesondere eine beruhigende
Wirkung und außerdem eine entzündungshemmende und analgetische Wirkung haben. Die pharmakodynaraischen Eigenschaften
der neuen Verbindungen wurden ir. den folgenden Versuchen
ermittelt: - . ■■"·-""
30 1) Akute .loxizität
Die LDc0-wurde an der haus bei oraler Verabfolgung ermittelt
und nach aer Methode vck 3ehrens und Karber (Arch-Exp,
Path.Pharm. 177, 379, 1935) berechnet. Die Ergebnisse sind
0 09 820/ 19 3 1 -■ . :
BAOORiQINAL
in der folgenden Tabelle 2 genannt. ■■".;_ ,,..;._
Tabelle 2
Produkt U3ROi oral bei. der Maus
Produkt U3ROi oral bei. der Maus
(mg/kg)
1767 >3000
1784 Φ 1700
1785 1750
1786 1700 ; 1863 ' : 1190
1864 ' Φ 3000 ■;.■■,-.
1870 Φ 2000 /
2) Beruhigende Eigenschaften im Vergleich zu Chlordiazepoxydhydrochlorid
(auf dem Markt unter der Bezeichnung "Librium")
a) Wirkung, auf die Spontanmo till tat der Maus*
Dieser Versuch, der auf die in Beispiel 12 4 unter der gleichen tiberschrift beschriebene Weise durchgeführt
■wurde, hatte die in Tabelle 3 genannten Ergebnisse. Hierbei
ist die ED1-Q die Dosis, die die Zahl der Ortsyeränderungen
der behandelten Tiere gegenüber den Kontrolltieren um 50>
herabsetzt. Die ED1-Q ist in .mg/kg ausgedrückt.
Tabelle 3 Produkt ED
1767 Die ED25 wird erst bei 80 mg/kg erreicht
1784 Keine Wirkung bei I60 mg/kg
1785 dtoo ■ '
i7ö6 "
1865 11 ■■ ■ ..
1864 Keine Wirkung bei 120 mg/kg
1870 Keine Wirkung bei 160 mg/kg
Chlordiaz-
epoxyd- '-"'■■
hydrochlo-
rid . " 65 mg/kg
00982 0/ 19-3 1 ■ -
— 29 —
b) Verstärkung einer unwirksamen Dosis von Mebubarbital
Dieser Versuch wurde auf die in Beispiel 12 4- unter
der gleichen Überschrift beschriebene Weise durchgeführt
und hatte die in Tabelle 4 genannten Ergebnisse. Diese Ergebnisse wurden bei einer Dosis von 80 mg/kg erhalten.
Tabelle 4 | 80 mg/kg, oral | |
Produkt, | 2 von 10 | |
1767 | 1 von 10 | |
1784 | 3 von 10 | |
1785 | 2 von 10 | |
1786 | 0 von 10 | |
1863 | 0 von 10 | |
1864 | 0 von 10 | |
1870 |
15 Chlordiazepoxyd-
hydrochlorid . 7 von
c) Wirkung auf die durch elektrischen Reiz, aggressiv ge-
machte Ratte ___ \ -
(Siou G.-J0 Physiol., Paris, 1958, 50, 504-5)
20 Das Produkt wird oral Gruppen von je 6 Tieren verabfolgt.
Die Dosis, bei der die Aggressivität um 100$ gegenüber den Kontrolltieren herabgesetzt wird (ED-00), wird aus
der Geraden log„ Dosis/Reaktion (logedose/reponse) ermittelte
.
Tabelle | Produkt | 009820/193 | 5 | ED1 | 1 | 00 unter |
1767 | 200 | mg/kg | ||||
1784 | 50 | rag/kg | ||||
1785 | 25 | mg/kg | ||||
1786 | 25 | mg/kg | ||||
1863 | 10 | mg/kg | ||||
1864 | 60 | mg/kg | ||||
1870 | 100 | mg/kg | ||||
Ohlordiazepoxydhydro- | ||||||
chlorid | 60 | mg/kg | ||||
191OA 77
d) Wirkung auf die durch elektrischen Reiz aggressiv ge-
machte Maus - ; ' '
( Yen G0Y., Stanger L., und Millman N. (1959) - Arch.
Inteen. Pharmacodyn, 123. 179)
Das Produkt wird oral Gruppen von je 6 Tieren verabfolgt. Die Dosis, bei der die Aggressivität um 50^ gegenüber den
Kontrolltieren herabgesetzt wird (ED1-Q) wird aus der
Geraden log. Dosis/Reaktion bestimmt. "
Tabelle 6
10 Produkt
10 Produkt
1767 27,5 mg/kg . .
. 1784 13 mg/kg
1785 f.- '. ■·; :.".
1786 \ __ ^, 30 mg/kg
15 1863 15 mg/kg
1864 ^ 30 mg/kg :.
1870 23 mg/kg
Chlordiazepoxydhydrochlorid *j 80 mg/kg
3) Entzündungshemmende Eigenschaften
Diese Eigenschaften wurden bei der Ratte nach der Methode von G.Wilhelmi und R0Domenjoz (Arzneimittel-Forschung 1_,
151 (1951) untersucht, wobei das Produkt oral verabfolgt wurde. Die Ergebnisse sind als prozentuale Hemmung der
Schwellung bei den behandelten Tieren im Vergleich zu
25 Kontrolltieren (100$) ausgedrückt.
009820/1931
- 51 -
Dosis mg/kg |
•Tabelle 7 | ■ . - - | - | |
Produkt | 100 | Abschwellung des, Ödems,^ " |
Planimetrieeher Wert | |
1767 | 100 | 61,5 | 346 | |
1784 | 50 | 66,5 | 246 · | |
1785 | 50 | 66 | 288 ■ | |
1786 | 50 | 13 | 42,5 | |
1Ö63 | 100 | 39 | 138,5 . | |
1864 | 100 | 48 | 148,5 | |
1870 | 100 | 66,5 | 311 | |
Phenyl butazon |
4) Analgetische | 49 | 270 | |
Eigenschaften |
Die analgetische Wirkung wurde an der Maas bei oraler Verabfolgung
des Produkts nach den in Beispiel 12 4 genannten Methoden (Wärmer.eiz und chemischer Reiz) ermittelt.
Die in mg/kg ausgedrückte EDj-q stellt die Dosis
dar, bei der die Zahl der Schmerzkrisen bei den behandelten
Tieren um 50^> gegenüber den Kontrolltieren verringert
wird.
Tabelle 8 | ED50 | ED50 | |
Produkt" | Warmereiz | chemischer Reiz | |
φ 500 mg/kg | 300 mg/kg | ||
1767 | 125 mg/kg . | 50 mg/kg | |
1784 ' | schlechte Wirksam | 300 mg/kg | |
1785 | keit über 300 mg/kg | ||
unwirksam | schlechte Wirksamkeit | ||
1786 | 2*200 mg/kg | ||
1863 | Il | unwirksam | |
1864 | schlechte Wirksamkeit | 200 mg/kg | |
1870 |
009.820/ 1 93 1
Diese Verbindungen-können mit den üblichen, oben genannten
Hilfsstoffen zu den bereits genannten Arzneimittelzübe-·.
reitungen wie Tabletten, Kapseln, Dragees usw. verarbeitet
werden. Die Tagesdosis liegt zwischen 2 und 50 mg,"" vor-·" zugsweise bei 10 mg für Erwachsene.
Den vorstehend ausführlich beschriebenen pharmakodynamischen
Versuchen wurden weitere repräsentative Verbindungen gemäß der Erfindung unterworfen. Die erhaltenen
Ergebnisse sind- nachstehend in Tabelle B mit den bereits
oben genannten Ergebnissen zusammengestellt, um eine
". Gesamtübersicht über die Eigenschaften der neuen Verbindungen als Medikamente zu haben.
009820/193 1
Produkt Nr. Akute Toxizität
Beruhigende Wirkung
O | 1766 |
O | 1767 |
oo, | 1784 |
ς | 1785 |
1786 | |
1841 | |
j | 1863 |
ι ' ■ | |
1864
5O
oral (mg/kg)
oral (mg/kg)
Spontanmotilität der • Maus
365
>3000 =#1700
1730
1700
600
1190
#0000
Verstärkung einer unwirksamen Dosis von Mebubarbital Dosis: 80 mg/kg
Zahl der Tiere, die länger als Minuten schlafen
ED1
50 = 95 mg/kg
>25 = 80 mg/kg
ED
keine Wirkung bei 160 mg/kg
dto. dto. ED50 = 80 mg/kg
keine Wirkung bei 160 mg/kg
keine Wirkung bei 120 mg/kg
5/10
(ED50 = 75 mg/kg)
2/10 1/10
3/10 2/10 0/10 0/10
0/10
Produkt | ■ ' ■ | Tabelle | Beruhigende Wirkung | Wirkung auf die | B (Forts | Entzündungs- | rkung | Analeetisehe "Ripen— | if* I I iP III A O WaX uX Reiz fflg^/kg |
|
Np-. | 1766 | Wirkung auf | aggressive Maus, ED50 (mg/kg |
ViPTnmmpnde Wi | Plani- metrischer Wert |
wm ^»^™ Jk «rfvflM* ^^^ ^^ ^v flaw ^v ^r schäften |
150 | |||
1767 | die aggressi ve Ratte, LD50 (mg/kg) |
7,2 | Abschwel lung des Ödems,% |
460 | f*' ^F A4VWIV' V V M*l· Wärmereiz ^50 mg/kg |
300 | ||||
1784 | 6,5 | 27,5 | Dosis mg/kg |
87 | 346 | 125 | 50 I |
|||
1785 | ,Si 100 | 100 | 61,5 | 246 | #^00 | 300 Uj | ||||
1786 | bei 50 mg/ kg Abnahme um 100$ |
100 | 66,5 | 288 | 125 | schlechte Wirkung |
||||
0 0 9 | 1841 | "Ii I P | 100 | 66 | 42,5 | schlechte Wirkung über 300 . |
60 | |||
OO ro ο |
1863 | ^8 | ü30 | 50 | 13 | 542 | unwirksam | Jä200 | ||
■ III !*■
to CJ |
1864 | ; 2 ■ ■. ■ | 4,5 | 50 | 100 | 138,5 | 110 | anwirksam | ||
15 ■.:■ · "■' ;' ■ . . | 100 | 39 | 148,5 | unwirksam | ||||||
JViO'1 | jjw-30 | 50 | 48 | |||||||
100 | ||||||||||
Produkt Nr,
Akute Toxizitäi
oral (mg/kg) ,
Beruhigende Wirkung
Spontanmotilität der Maus Verstärkung einer unwirksamen Dosis von Mebubarbital:
Dosis 80 mg/kg Zahl der Tiere, die länger als
Minuten schlafen
OO KJ O
^2000 1300
900-1/10* 900-2/10*
900-2/10* 900-1/10*
keine Wirkung bei 160 mg/kg
ED
25 = 80 mg/kg
= 80 mg/kg
ED50 = 65 mg/kg
1870 1872
1920 1921 1922
Ί933
Ohlordiazepoxydhydro-
chlorid(Ver-. gleichspro-
dukt)
Phenylbutazon > (Vergleichsprodukt) ·
* Dosis 900 mg/kg; Zahl der toten Mäuse pro Gruppe von 10 Mäusen
50
0/10
6/10
100 mg/kg)
0/10 0/10 1/10
7/10
12 mg/kg)
vii I
Tabelle B (Porta)
Produkt Nr.
Beruhigende Wirkung
Wirkung auf die aggressive Ratte
Wirkung auf die aggressive Maus
Dosis (mg/kg)
Abschwellung des Ödems, $
1870 1872 1920 1921
1922 1953
_*i20 mg/kg
15 mg/kg
bei 50 mg/kg Abnahme um 100$
Chlordiazepoxydhydrochlorid (Vergleichsprodukt)
Phenylbutazon ,
dt ο»
30 mg/kg
23 11 10 10
10
80 100 100 ioO
100
100 100
66,5 74
.43,5 58,5
82,5 15
100
49
Produkt Nr. |
Entzündungshemmende Eigenschaften planimetriseher Wert |
• | 270 | |
1870 | 311 | |||
1872 | 356 | |||
O | 1920 | 209 | ||
O (D |
1921 | 301 | ||
IO | 1922 | 469,5 | ||
O | 1953 | 27 | ||
«α ca |
Chlordiaz- epoxydfeydro- chlorid (Vergleichs produkt) |
|||
Phenylbutazon |
Analgetische Wirkung
Wärmereiz ED1
'50
Chemischer Reis
schlechte Wirkung 200 mg/kg 280 mg/kg
unwirksam
150 mg/kg
450 mg/kg
unwirksam
unwirksam
150 mg/kg
450 mg/kg
unwirksam
280 mg/kg
£*40Q mg/kg
80 mg/kg
80 mg/kg
'£±300 mg/kg
unwirksam
350 mg/kg
- 38 - ■ , ■■■■;;. ...■.
Es ist festzustellen, daß in Tabelle B die Wirkung auf
die aggressiv gemachte Ratte mit dem Wert der
ausgedrückt ist. Die Toxizität ist als LD1-Q bei oraler
- Verabfolgung angegeben. Jedoch ist bei den Produkten
192G, 1921, 1922 und 1955 nicht die LD50 angegeben,
sondern für eine oral verabfolgte Dosis des Produkts
von 900 mg/kg ist die Zahl der toten Mäuse pro Gruppe
. von 10 Mäusen genannt.
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Beispiele
begrenzt. Insbesondere ist es möglich, bei der dritten
Stufe des oben beschriebenen Verfahrens verschiedene primäre Amine der Formel R-NHo einzusetzen.
Ebenso ist es möglich, die neuen Verbindungen als
Arzneimittelzubereitungen auch rektal in Form von
Suppositorien, Rektalkapseln usw. sowie durch Injektion
in Verbindung mit pharmazeutisch unbedenklichen Hilfsstoffen
zu verabfolgen. Bei diesen Formen von Arzneimittelzubereitungen
kommen die folgenden therapeutischen Tagesdosen in Frage:
20 Rektal: 10 bis 100 mg Wirkstoff , Injektion: 2 bis 50 mg Wirkstoff
Die neuen Verbindungen üben bei der Therapie eine
Wirkung auf das Zentralnervensystem aus.
0Ö9820/1931
Claims (1)
- P a tent a η s ρ r Ü ο h e1) Verfahren zur Herstellung von 2,Λ-disubstituierten .Tetra-... hydro-l,4-oxazinen der allgemeinen Formel(V)worin X. Halogen oder die Gruppe -CF..,"'"in m- oder p-Stellung und R einen beliebigen Kohlenwasserstoffrest bedeutet, der Heteroatome enthalten kann, insbesondere einen Alkyl■*, Cycloalkyl-, Alkenyl-, Aryl- oder Arylalkylrest, dadurch gekennzeichnet, daß man in drei Stufen '1. Brom an ß-Halogenderivate von Vinyläthern der ällgemeineu Formel- X-CH2-CH2-O-CH=CH2 (I)'.worin X ein Halogenatom, vorzugsweise Chlor, bedeutet, zu einem Derivate der allgemeinen FormelX-CH0-CH0-U-CH-CH0-Br ,ττΛdd , d \Xl)Br- ■..·■/'.■■· addiert, viorin X die obengenannte Bedeutung hat,2. das Derivat der allgemeinen Formel II mit einer Organoinagnesiumverbindung der. FormelMg Br· (IXI)009820/1931191047?worin Χι die obengenannte Bedeutung hat, zu einer Verbindung der allgemeinen Formel ·■"■""(IV)umsetzt und ·->. die Verbindung der Formel IV mit einem primären Amin der allgemeinen Formel R-NH2, worin R die obengenannte Bedeutung hat, kondensiert.2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,·daß mandie Addition von Brom in der ersten Reaktionsstufe bei tie-" Io. ' ferer Temperatur als Normaltemperaturj vorzugsweise unterhalb von 0°C, insbesondere zwischen -15°C und -1Ö°C, in ei-, nem Lb'sungs- oder Verdünnungsmittel, beispielsweise in Chloroform, durchführt.J>) Verfahren nach ,Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis von Brom zu ß-halogeniertem Vinyläther etv;a !beträgt.. , . -■4) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnetv. daß man die Kondensation des Bromderiyats der allgemeinen Formel II in der zweiten Reaktionsstufe mit der Organpmagnesium-2ö ■"■ verbindung III in einem aliphatischen oder .cyclischen Ätherals Lösungsmittel, vrie Sthyläther, bei Siedetemperatur des . Äthers unter schwachem Rückfluß des Lösungsmittels durch- ■ ::V führt. · . v.5) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,009820/1931- hi -daß das Molverhältnis von Brdmderivat II zur Organomagnesiumverbindung III etwa 1 ist. .6) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensation von Derivaten der allgemeinen Formel IV mit primären Aminen bei Molverhältnissen von annähernd einem Mol Derivat der Formel IV zu 3 Molen primäres Amin durchführt.7) Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensationsreaktion mit primären Aminen in = einem Lösungsmittel, vorzugsweise einem Benzolkohlenwasserstoff, wie ,' bei mäßig erhöhten Temperaturen'von etwa 100°C und gegebenenfalls im Autoklaven durchführt.8) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man mit einer Organomagnesiumverbindung der Formel III arbeitet, worin X. in der Formel die Gruppe -CF-, in m-Stellung bedeutet.9) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als primäre Amine Alkylamine, vorzugsweise Propyl-, Butyl-, Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl-, Hexyi-, Heptyl- oder Isopentylamin, oder Cycloalkylamine, vorzugsweise Cyclohexylamin," einsetzt.10) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als primäres Amin Allylamin einsetzt.11) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als primäre Amine Arylalkylamine, vorzugsweise. Benzyl- oderPhenyläthylamin, einsetzt. .0 09820/193112) Verfahren zur Herstellung von 2-(3-Trifluormethyl)phenyltetrahydro-l,4-oxazin, dadurch gekennzeichnet, daß man 2-(3-Trifluormethyl)phenyl-4-benzyltetrahydro-l,4-oxazin katalytisch hydriert. "« . _ .13) Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man die katalytische Hydrierung bei Umgebungstemperaturen in wäßrigem Alkohol als Reaktionsmedium unter einem Wasserstoffdruck von weniger als 10 kg/eidiumkohle als Katalysator durchführt..serstoffdruck von weniger als 10 kg/cm mit 5 #iger Palla-14) Verfahren zur Herstellung von 2-(3-Trifluormethyl)phenyl-4-methyltetrahydro-l,4-oxazin, dadurch gekennzeichnet, daß man 2-(3-Trifluormethyl)phenyl-tetrahydro-l,4-oxazinwäß.r.ip"em mit einem Gemisch aus Ameisensäure und nc.Pormaldehyd auf Temperaturen in der Nähe von 100 C erhitzt.1S - - -15) 2,4-Disubstituierte Tetrahydro-1,4-oxazine der Formel(VIII)worin R ein Wasserstoffatom oder einen Alkylrest, vorzugsweise einen Methyl-, Propyl-, Butyl-, Isopropyl-, Isobutyl-, Pentyl-, Hexyl-, Heptyl-, Isopentylrest, einen Cyclohexylrest, einen Alkenylrest, vorzugsweise einen AlIyJ-rest, einen Arylrest oder einen Arylalkylrest, vorzugsweise einen Benzyl- oder Phenyläthylrest, und X^ Halogen oder die Gruppe -CH^ in m- oder p-Stellung bedeuten.009820/1931Iu-, , j16) Pharmazeutisches Mittel mit beruhigenden analgetischen " und entzUndungsheinmenden Wirkungen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Tetrahydro-1,4-oxazinderivaten nach Anspruch -15* gegebenenfalls zusammen mit weiteren pharmazeutisch unbedenklichen Träger- bzw. Hilfsstoffen.009820/1931
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FR142279 | 1968-03-04 | ||
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FR153287 | 1968-05-29 | ||
FR155482A FR95182E (fr) | 1968-03-04 | 1968-06-18 | Procédé de synthese de tétrahydro 1,4-oxazines 2-4-disubstituées. |
FR155482 | 1968-06-18 | ||
FR164260 | 1968-08-27 | ||
FR164260A FR7733M (de) | 1968-03-04 | 1968-08-27 | |
FR173894 | 1968-11-15 | ||
FR173894A FR7745M (de) | 1968-03-04 | 1968-11-15 | |
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FR6904203 | 1969-02-19 |
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Also Published As
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GB1221734A (en) | 1971-02-10 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |