DE1908603B - Spannvorrichtung für den Hals von Saiteninstrumenten, wie Gitarren oder Lauten - Google Patents
Spannvorrichtung für den Hals von Saiteninstrumenten, wie Gitarren oder LautenInfo
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Description
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Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für den Hals von Saiteninstrumenten, wie Gitarren oder
Lauten, die auf den Hals eine der Verbiegung durch die Spannung der Saiten entgegenwirkende Kraft
ausübt.
Es ist bereits eine derartige Spannvorrichtung bekannt,
bei der im Hals des Instrumentes ein gegenüber den Seiten konkaver Zugstab in einem entsprechend
gebogenen Kanal angeordnet ist, wobei der Zugstab in zwei fest im Hals angebrachten Widerlagern
gehalten ist, denen gegenüber der Zugstab mittels einer an einem Widerlager angreifenden
Seiraubvorrichtung verspannbar ist (USA.-Patentschriftcn
3 159 072 und 3 143 028). Ein wesentlicher Nachteil dieser bekannten Vorrichtung liegt darin,
daß die Fertigung des Halses, der zusammen mit dem
Zugstab cmc teste Ilinheit bildet, aufwendig ist. Des R5
w..leren muß der Hals nicht nur die von den Saiten
auf den 1 IaIs ausgeübten Zugspannungen aufnehmen, sondern auch noch die vom Zuestab ausgcübt-.n
Längsspannungen. Dies erfordert aber wiederum eine sehr kräftige Ausbildung des Halses, die im übrigen
auch bereits durch die konkave Anordnung des Zugstabes erzwungen wird. Dies hat aber wiederum zur
Folge, daß dann, wenn im Holz ein sogenannter Drehwuchs ist, die hohen Zugspannungen im Hals zu
einer Torsion, d. h. Verwindung, führen.
Weiterhin ist eine Spannvorrichtung für eine Gitarre bekannt, bei der in ortsfest im Hals angeordneten
Widerlagern ein Druckstab gehalten ist, der unter Zuhilfenahme einer zusätzlichen Entlastungsvorrichtung
gegenüber dem Hals unter Druckspannung gesetzt werden kann (USA.-Patentschrift 2510 775).
Diese Spannungen müssen vom Hals aufgenommen werden. Eine solche notwendige Entlastungsvorrichtung
ist in ihTer Bedienung außerordentlich umständlich und zeitraubend; außerdem ist sie verhältnismäßig
kostenaufwendig. Weiterhin muß der Druckstab aus Federstahl bestehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu
schaffen, die einerseits leicht aus handelsüblichen Elementen nach einfacher Bearbeitung derselben zu
einer Baueinheit zusammengesetzt werden kann und andererseits unter günstiger Materialausnutzung geringen
Raum einnimmt und ohne komplizierte Bearbeitungsvorgänge am Halskörper in diesen einsetzbar
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Druckstab und ein Zugstab annähernd
parallel zueinander zwischen zwei Druckstücken angeordnet sind, wobei der Druckstab sich mit seinen
beiden Enden gegen die beiden Drucks: ücke abstützt, während der Zugstab mit einem Ende an einem
Druckstück befestigt und mU dem anderen, mit einem Gewinde versehenen Ende in einer Bohrung
des anderen Druckstücks verschiebbar gelagert und mittels einer sich gegen dieses Druckstück abstützenden
Spannmutter verspannbar ist, daß der Druckstab und der Zugstab praktisch spielfrei, in Längsrichtung
aber lose von einer flachen Hülse umgeben werden, und daß die aus Druckstab, Zugstab, Druckstücken
und Spannmutter bestehende Baueinheit hochkant zum Griffbrett in den Hals eingesetzt ist, wobei der
Druckstab dem Griffbrett zugwandt ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung bildet eine in sich geschlossene Baueinheit. Sie krümmt sich je nachdem,
wie stark der Zugstab gespannt wird. Sie gibt nach außen keinerlei Längskräfte ab, sondern übt lediglich
auf den Hals ein dem durch die Saitenspannung bewirkten Biegemoment entgegenwirkendes
Biegemoment aus. Irgendwelche Längskräfte werden auf den Hals nicht ausgübt. Daher kann der Hals mit
sehr geringem Querschnitt angefertigt werden. Außerdem erhält der Hals durch die Hülse zusätzlich
noch eine hohe Verwindungssteifig*eit. Die den Druckstab und den Zugstab bildenden Stäbe können
aus normalem Rund- oder Vierkanteisen oder starkem Rund- oder Vierkantdraht bestehen. Die ein
Ausknicken des Druckstabes hindernde flache Hülse ist als Flachrohr ebenfalls leicht herstellbar.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind beide Stäbe in dem einen Druckstück,
vorzugsweise durch Verschraubung oder Verschweißung befestigt und ist die auf das andere Ende des
Zugstabes aufgeschraubte Spannmutter ohne Entfernung oder Lockerung der Saiten zugänglich. Hierdurch
ist vor allem eine einfache Nachstellung der
Spannung des Halses möglich. Dadurch, daß in vorteilhafter Weise die Spannmutter einen hohlen Innensechskant
aufweist, kann die erfindungsgemäße Spannvorrichtung nach außen besonders unruffällig
und leicht bedienbar gemacht werden.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.
In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 ein Längsschnitt eines Gitarrenhalses mit einer Spannvorrichtung,
F i g. 2 ein Längsschnitt des oberen Halsendes mit dem Wirbelkasten in etwas größerem Maßstab,
F i g. 3 ein Längsschnitt des unteren, an den Klangkörper anschließenden Halsendes im gleichen
Maßstab wie F ι g. 2,
F i g. 4 ein Querschnitt durch den Hals im Bereich der Spannmutter und
Fig.5 ein Querschnitt durch den Ha's ungefähr
in dessen Mitte.
Die in den Figuren teilweise dargestellte Gitarre besteht aus einem Klangkörper A, einem HaIsB und
einem Wirbelkasten C. In den Hals B ist eine im ganzen mit D bezeichnete Spannvorrichtung nach der
Erfindung eingebaut. Diese bildet eine bauliche Einheit, bestehend aus einem mit einer Spannmutter 1
versehenen Zugstab 2 und einem Druckstab 3, dessen Enden mit Druckstücken 4 und 5 verbunden, hier
beispielsweise in diese eingeschraubt sind. D^r Zugstab
2 ist mit dem unteren Ende in ein weiteres Druckstück 5 ebenfalls eingeschraubt, während sein
anderes Ende durch eine Bohrung des oberen Druckstücks 4 verschiebbar hindurchragt und außerhalb
desselben die erwähnte Spannmutter 1 trägt. Der Druckstab 3 befindet sich auf der einem Griffbrett 9
zugekehrten Seite, der Zugstab 2 auf der davon abgewanc\en Seite. Die Spannmutter 1 ist am oberen Halsende
unbehindert durch die aufgespannten Saiten 12 zugänglich und hat zweckmäßig einen hohlen Innensechskant7.
Die beiden Stäbe 2 und 3 sind praktisch spielfrei, aber lose von der flachen Hülse 6 umgeben.
diese kann an beiden Enden frei zwischen den Druckstücken 4 unc 5 liegen. In dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist sie jedoch am unteren Ende mit dem unteren Druckstück 5 fest verbunden, während
ihr oberes Ende geringes Spiel s gegenüber dem oberen Druckstück 4 hat. Die Hülse 6 erfährt also bei
Betätigung der Spannvorrichtung keine Längsbeanspruchung. Wie der Querschnitt F i g. 5 zeigt, umgibt
das innere Profil der Hülse 6 praktisch ohne Zwischenraum die beiden Stäbe 2 und 3.
Der Zug, der über einen Sattel 10 geführten und durch Wirbel 11 gespannten Saiten 12 sucht den
Hals 5 so zu krümmen, daß sein Griffbrett 9 in Längsrichtung konkav würde. Die Spannvorrichtung
D übt auf den Hals B die entgegengesetzte Wirkung aus, indem sie in der Mitte einen gegen das
Griffbrett 9 gerichteten Druck ausübt, während ihre Enden bzw. die Druckstücke 4 und 5 vom Griffbrett
9 abgekehrte Kräfte ausüben. Mittels der Spannmutter 1 ist der Se enzug so weit kompensierbar,
daß die Spannvorrichtung D und der Gitarrenhals B völlig gerade bleiben. Da der Saitenzug vom
Druckstab 3 der Spannvorrichtung vollständig aufgenommen wird, ist das Holz oder sonstige Material
des Halses B von Längsspannungen entlastet. Der HaIsB kann daher dünner gemacht werden als bei
bekannten Gitarren, was die Spielbarkeit des Instruments wesentlich erleichtert. Beispielsweise kann der
HaLB — senkrecht zum Griffbrett 9 gemessen — mit nur 16 mm Höhe ausgeführt werden, so daß er in
dieser Richtung weniger als -/a der üblichen Bauarten mißt. Er kann auch aus leicht formbarem Kunststoff
bestehen. Es wird durch die eingebaute Spannvorrichtung D vollkommen versteift, während sein
eigenes Material weder Knick- noch Biegungsbeanspruchungen erfährt.
Die hochkant zum Griffbrett 9 stehende Hülse 6 verleiht dem Hals .B auch eine beträchtliche Verwindungssteifheit.
Sie kann zur Verbindung des Halses B mit dem Klangkörper Λ mit herangezogen werden,
indem sie von einer bei 8 angedeuteten Verbindungslasche umfaßt wird.
Die hohle Spannmutter 1 ist mittels eines Sechskant-Steckschlüssels
leicht bedienbar, der wegen seines geringen Kopfdurchmessers bequem zwischen die
aufgespannten Saiten eingeführt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Spannvorrichtung für den Hals von Saiteninstrumenten, wie Gitarren oder Lauten, die auf
den Hals eine der Verbiegung durch die Spannung der Saiten entgegenwirkende Kraft ausübt,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Druckstab (3) und ein Zugstab (2) annähernd parallel zueinander zwischen zwei Druckstücken
(4, S) angeordnet sind, wobei der Druckstab sich mit seinen beiden Enden gegen die beiden Druckstücke
abstützt, während der Zugstab mit einem Ende an einem Druckstück (5) befestigt und mit
dem anderen, mit einem Gewinde versehenen Ende in einer Bohrung des anderen Druckstücks
(4) verschiebbar gelagert und mittels einer sich gegen dieses Druckstück (4) abstützenden Spannmutter
(1) verspannbar ist, daß der Druckstab und der Zugstab praktisch spielfrei, in Längsrichtung
aber lose von einer flachen Hülse (6) umgeben werden, und daß die aus Druckstab, Zugstab,
Druckstücken und SpannmuLter bestehende Baueinheit hochkant zum Griffbrett (9) in den Hals
(B) eingesetzt ist, wobei der Druckstab dem Griffbrett zugewandt ist.
2. Spann vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß beide Stäbe (2, 3) in
dem einen Druckstück (5; vorzugsweise durch Verschraubung oder Verschweißung befestigt 3c
sind und die auf das andere ^nde rles Zugstabes
(2) aufgeschraubte Spannmutter (1) ohne Entfernung oder Lockerung der Saiten (12) zugänglich
ist.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch! oder2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spannmutter (1) einen hohlen Innensechskant (7) aufweist.
4. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Hülse (6) etwas kurzer ist als der zwischen den Druckstücken (4, 5) liegende Teil des Druckstabs
(3).
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