DE1908283A1 - Polyimino-organosiliciumverbindungen - Google Patents
Polyimino-organosiliciumverbindungenInfo
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Description
ir; Gen. y;o)\r.\ ;HL .„r; ö"2/C';.
der Fa. DOVV COR.v.^G Corp. München, 19. Februar I969
W^- —- - —
Dr. Wg/Eb.
- ν
DC 1502/890
Organosiliciumverbindungen mit Aminosubstituenten an Kohlenstoffseitenketten
haben eine beträchtliche kommerzielle Bedeutung erlangt. Hierunter fallen sowohl Silane mit Si-gebundenen Aminopropylresten,
als auch mit Aminoäthylaminopropylresten. Derartige Silane finden bei zahlreichen Anwendungsarten Verwendung, wie bei der Grundierung
von Oberflächen zur Verbesserung der Aufnahmefähigkeit von Farbstoffen
und organischen Kunststoffen. In der Deutschen Patentschrift 1 232 ,897 und in der Canadi'schen Patentschrift 75I 460 werden
Organosiliciumverbindungen mit Sl-gebundenen Polyiminogruppen beschrieben,
die bis zu etwa 10 Imineinheiten enthalten. .
Es wurden nun neue Polyimino-organosiliciumverbindungen gefunden,
die eine bessere Haftung von bestimmten Kunststoffen auf Glas ermöglichen
und auch in anderer Beziehung den bisher bekannten Aminosiliciumverbindungen
überlegen sind.
909846/1074
Erfindungsgemäß werden Polyimino-organosiliciumverbindungen be- :
ansprucht, die mindestens eine Gruppe der allgemeinen Formel
[H(NR)nN-][-R'Si=]d
enthalten, worin R Alkylenreste mit 2 bis 4 C-Atomen, R' Kohlen- wasserstoffreste,
die mit dem Si-A-tom und einem N-Atom der PoIy-
iminogruppe über C-Atome verknüpft sind und die gegebenenfalls
■ 0 0
it Ii ι
Sauerstoffatome in Form von -COC-, -COC-, -C- oder HOC-Gruppen
-■■-■ ι ι ι
oder Schwefelatome in Form von -CSC-Gruppen enthalten können,
Il
bedeuten, d 1, 2 oder J5 ist, η einen Durchschnittswert von mindestens
l4 hat, die freien Valenzen der N-Atome durch Wasserstoffatome
oder RN-Gruppen und die freien Valenzen der Si-Atome durch
Kohlenwasserstoff-, Fluorkohlenwasserstoffreste, Sauerstoffatome
in Form von SiOSi-Bindungen, R"O-Gruppen, worin R" Kohlenwasserstoff-
oder Kohlenwasserstoffätherreste bedeutet, oder durch
(R1" )pN-Gruppen, worin R1" Wasserstoffatome oder Kohlenwasserstoffreste
bedeutet, abgesättigt sind, und- gegebenenfalls Siloxaneinheiten der allgemeinen Formel .
ZaSi04-a'
worin Z Kohlenwasserstoff- oder Fluorkohlenwasserstoffreste bedeutet und a einen Wert von 0 bis 3 hat.
Wie aus der angeführten Formel ersichtlich, können die Folyiminogruppen
entweder linear oder verzweigt sein, d.h.,sie können
primäre, sekundäre oder tertiäre Stickstoffatome enthalten. So kann
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die Polyimlnogruppe beispielsweise folgende Strukturai
HH
-NH(RN)nH oder (-NCH2CH2)
-NH(RN)nH oder (-NCH2CH2)
HH CH2CH2N=
haben. Tatsächlich enthalten die meisten der erfindüngsgemäß
beanspruchten Verbindungen sowohl lineare als auch verzweigte Polyiminogruppen an die verschiedenen Si-Atome gebunden. Das
ist darauf zurückzuführen, daß die Ausgangsprodukte bei der Herstellung dieser Polyiminoverbindungen häufig zu verzweigten
Strukturen führen. Die Polyiminoausgangsverbindungen werden im allgemeinen durch Polymerisation von Aziridinen mit Ammoniak
gewonnen, wobei sowohl lineare als auch verzweigte Strukturen
entstehen« Grundsätzlich ist jedoch die Pol^minogruppe aus
Stickstoffatomen, R-Resten und Wasserstoffatomen zusammengesetzt
und die endständige Gruppe wird in jedem Fall eine NH2-Gruppe
sein.
Beispiele für Alkylenreste R sind solche der Formeln
-CH2CH2-, -CHCH2- oder -CH-CH2-.
Diese Reste stammen von den entsprechenden Aziridinen der Formeln
N ' N ■ Nv
CH2CH2, HC-CH2 und HC-CH2
CH2CH2, HC-CH2 und HC-CH2
909846/ 107
Definitionsgemäß sind die Reste R', die die Polyiminogruppen
mit dem Si-Atom verbinden, zweiwertige Kohlenwasserstoffreste, die gegebenenfalls Sauerstoffatome in Form von Carbonyl-, Äther-,
Ester- oder Hydroxylgruppen oder Schwefelatome in Form von
Sulfidgruppen enthalten können. Beispiele für Reste R' sind lineare Alkylenreste, wie (CH2)-,-, (-CHp-)g,
verzweigte Alkylenreste, wie
(CH3)2 O
-; Carbonylgruppen, wie -(CH2KCCH2CH2-.? Ätherreste j wie
-CH2CH2CH2OCH2Ch2CH2- und -CH2CH2CH2(OCH2CH2J2OCH2CH2-; Estergruppen,
0 CH0 0 CH*
wie -CH2CH2CH2OCCh2CH2-, CH3OOcCHCOO(CH2),- und -CHgCHgCHgO-C-CHCHg-;
OH oder Hydroxylgruppen enthaltende Reste, wie -CHgCHgCHgCHCHgC^-i
OH ι
oder eine Kombination derartiger Gruppen, wie und schließlich Sulfidgruppen, wie -CH2CH2CH
Die Herstellung der erfindungsgemäß beanspruchten Verbindungen
kann dadurch erfolgen, daß Siliciumverbindungen, die reaktive; Gruppen enthalten, mit Polyiminen unter Substitution oder Anlagerung
umgesetzt werden. Dabei können verschiedene Arten von reaktiven ".-.-,='■■
Organosiliciumverbindungen eingesetzt werden. Besonders bewährt hat sich die Umsetzung von chlorsubstituierten Orga.nosiliciumver^·
bindungen der Formel ClR1Si= mit Polyiminen, deren Molekulargewicht
einem Polymerisationsgrad von mindestens 14 entspricht. Das Polyimin
kann beispielsweise mit einer Chlorpropyl-organosilicium-
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verbindung umgesetzt werden, gemäß folgender Reaktionsgleichung .· ■- H HH
Cl + H(NCH2CHg)30NH2—^(CH3O)3Si(CHg)3N(CH2CH2N)30H.HCl
Als Umsetzungsprodukt wird das HCl-SaIz der Polyimino-siliciurnverblndung
erhalten. Durch Neutralisation mit einer Base, wie Natriumcarbonat, kann hieraus das freie AmIn hergestellt werden.
Durch einfaches Vermischen mit Säuren können selbstverständlich
aus den Polyimino-siliciumverbindungen beliebige Salze hergestellt werden. Als Säuren können hier beispielsweise anorganische Säuren,
wie Schwefel-, Salpeter-, Phosphon-, Perchlor-, Bromwasserstoff-
und Fluorwasserstoffsäuren„oder organische Säuren, wie Essig-,
Malon-, Benzoe-, Acryl-, Benzolsulfon-, Äthylphosphin- und Milchsäure
verwendet werden.
Ein zweites Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen
besteht darin, die Polyimine mit Organosiliciumverbindungen, die einen 1,2-Oxiranring enthalten, umzusetzen. Durch die
Addition des Imins an die Oxirangruppe wird ein Hydroxylgruppen enthaltender Rest R' gebildet. Als Beispiel diene die folgende
Reaktionsgleichung:
H 0
H(NCH0CHo)0nNHo + CH0CHCH0OCH0CH0CH0Si= 7
H -^ ,■ -H'"4 OH
Diese Reaktion ist mit beliebigen. OrganosiIi.ciumverbindungen durchführbar,,
.die eine 1,2-Oxirangruppe enthalten ohne Rücksicht auf
die übrige Struktur der Verbindungsgruppe R'*
■ · 809846/1074
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung der erflndungsgeniäBen"
Produkte besteht darin, Polyamine an eine Si-gebuhdene Substi- ■" tuentengruppe
zu addieren, die eine aktive endständige CH2=CH- -"
Gruppe enthält. Hierunter sind solche Gruppen zu verstehen, - - ■
worin die C=C-Doppelbindung in Konjugation mit der Carbonyl- " gruppe eines Esters oder Ketons steht oder die sich in QC -Stellung,
zu einem Schwefelatom befinden, wie in einer Vinylsulfidgruppev Die Polyimide können beispielsweise an folgende Formelgrüppierurigen
addiert werden: ■ ; : ■ ·
CH2=CHCCH2CH2CH2Si=, CH2=CHCpCH2CH2CH2Si= . oder CH2=CHSCH2CH2CH2Sif.
Das Imin wird hierbei jeweils an die Doppelbindung angelagert unter
Bildung einer C-N-Bindung.
Die als Ausgangsprodukte verwendbaren Verbindungeil sind bekannt und
handelsüblich. Wie bereits erwähnt, werden die Polyimine durch
Polymerisation von Aziridinen hergestellt und sind im Handel unter verschiedenen Namen bekannt. Die Organo'siliciumverbindungen
sind gleichfalls im Handel erhältlich, hierunter sind beispielsweise ^-Chlorpropyltrimethoxysilan oder Hydrolysate "oder Misch- .:
polymerisate hiervon zu verstehen, ferner Glycidoxypropyltrimethoxysilan
oder deren Hydrolysate oder Mischpolymerisate; CHx 0
CH2=C - COCH2CH2CH2Si(OCH^)3 oder deren Hydrolysate oder Mischpolymerisate;
und Sulfide, wie CH2=CHSCH2CH2OCH2CH2CH2Si(OCH,)3
oder deren Hydrolysate oder Mischpolymerisate, die z.B* in der
Canadisehen Patentschrift 742 241 beschrieben sind.
__ Ί ^ 909141/
Die Addition der Polyimine an die obengenannten reaktiven Silane
erfolgt im allgemeinen bei Raumtemperatur, obgleich es manchmal vorteilhaft ist, die Reaktion bei Temperaturen bis zu 1000C
durchzuführen und ein gemeinsames Lösungsmittel mitzuvervienden.
Die erfindungsgemäßen Polyimino-silieiumverbindungen enthalten durchschnittlich mindestens Ik Imineinheiten je Substituentengruppe
und vorzugsweise durchschnittlich mindestens 20 Imineinheiten, d.h. der Index η in der angegebenen Formel kann einen Wert von 14,
vorzugsweise sollte η Durchschnittswerte von 20 und mehr haben.
Es wurde festgestellt, daß die Produkte, worin η 20 oder mehr bedeutet, noch bessere Eigenschaften aufweisen als solche, die nur
14 bis 20 Imineinheiten enthalten.
Aus der angegebenen Formel ist außerdem ersichtlich, daß die erfindungsgemäßen
Produkte sowohl Silane, Silcarbane, Siloxane, Silanole und Alkoxysilane, als auch Aminosilane mit Si-N-Bindungen
sein können. Die Siloxane können entweder Homo- oder Mischpolymerisate
sein. In den Mischpolymerisaten kann entweder jedes Si-Atom
mit einer Polyimlnogruppe substituiert sein, wobei die einzelnen
Polyiminogruppen verschieden sein können oder die Anzahl der Sub-Stituenten
am Si-Atom kann verschieden sein. Außerdem können in
den Mischpolymerisaten nur einige der Si-Atome Polyiminosubstituenten
tragen, während die restlichen Si-Atome keine Polyiminosubstituenten aufweisen.
" Ö * 9G9 8 4-6/ 107 4
Werden die Polyiminogruppen durch den Buchstaben B ersetzt,
ergeben sich folgende Arten von Organosiliciumverbindungens Silane der Formel BSi(OR"),, worin R" Kohlenwasserstoffreste, "
wie Methyl-, Äthyl-> Isopropyl-, Octadecyl-, Vinyl-, Allyl-,
Cyclohexyl-, Cyclohexenyl-, Phenyl-, ToIyI-,- Xenyl-, Naphthyl-,
oder Benzylreste; oder Kohlenwasserstoffatherreste, wie
-CH2CH2OCH,, -(CH2CH2O)2C2H5, ./""V)CHi oder _/h~\oCH
bedeutet; Rn« " ' .· V- ■
1 -- - ■. . . .-...--.'■■-Silane
der Formel BSi(OR1V)2, worin R"" Kohlenwasserstoffreste,
wie unter R" aufgeführt, oder Fluorkohlenwasserstoffreste, wie
CF5CH2CH2-Zc7F15CH2CH2-, Perfluorvinyl- oder CF3C6H^-Reste
bedeuteti Silane der Formel "
D Uli
■ h ; ■ ■■ ■■-.-■■:. - ■'. : :-.■ ^
BSiOR; Silane der Formel BSl[N(R1")^,, worin. R1" Kohlenwasserstoffreste,
wie unter R" aufgeführt, bedeutet! Silane der Formel
r"" R ""
BSi[N(R"' >-2-]-2;. und Silane der Formel BSiN(R11.1 )2· ■
Die erfindungsgemäßen Produkte können ferner Siloxane sein, die Einheiten der Formeln . .. .
RHtI D IUt
Ko ■ ·■"·■■ *
BSiO^:/o; BSiO und BSiOn - '
j/z 0
,5
enthalten, oder Siloxane, die diese Einheiten neben folgenden
Siloxaneinheiten SiO^79, ZSiO, /o, Z9SiO und Z^SiOn K enthalten,
- 9 - ■-■■■"■"■
'9 0 9 8-A67 1 0 7
worin Z einwertige Kohlenwasserstoffreste, z.B. Alkylreste, wie Methyl-, Äthyl-, Isopropyl-, Butyl- oder Octadecylreste; cycloaliphatische
Kohlenwasserstoffreste, wie Cyclopentyl-, Cyclohexyl-, Cy el ohexenyl- oder Methylcyclohexylrestej Alkenylreste,
wie Vinyl-, Allyl- oder Hexenylrestej aromatische Kohlenwasserstoffreste,
wie Phenyl-, Tolyl-, Xenyl- oder Naphthylreste; und
Aralkylreste* wie Benzyl- und ^-Phenylpropylreste bedeutet.
Diese Siloxane können entweder durch Hydrolyse oder Mischhydrolyse
aus den entsprechenden Alkoxysilanen hergestellt werden oder durch
direkte Zugabe des Polyimins zu Siloxanpolymeren und -mischpolymeren,
die reaktive Gruppen, wie die* Chloralkylgruppe, an einigen
oder allen Si-Atomen gebunden enthalten. Die Additionsreaktion kann auch mit Siloxanen durchgeführt werden, die andere reaktive
Gruppen enthalten, wie Vinylgruppen oder Oxirangruppen, wie oben
erläutert. Ferner können die Organosiliciumverbindungen auch
Silcarbane sein, die die oben erläuterten Si-gebundenen Gruppen enthalten und worin die Si-Atome alle oder zum Teil durch zweiwertige Kohlenwasserstoffreste, wie Methylen-, Dlmethylen-,
Tetramethylen-, Octadeeamethylenreste oder ungesättigte zweiwertige
Kohlenwasserstoffreste, wie -CH=CH- oder -(CH2)^CH=GH(CH2)2-miteinander
verbunden sind.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind wertvolle Zwischenprodukte
für die Herstellung anderer Organosiliciumverbindungen, in welchen
die Aminogruppe an der Iminkette die reaktive Stelle ist.
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909846/ 1 074
Eines der wichtigsten Anwendungsgebiete für die erfindungsgemäßen
Verbindungen ist die Grundierung von Oberflächen,·um die Haftfähigkeit von organischen Harzen auf silikatischen Werkstoff-,
und Metalloberflächen zu steigern. In diesem Zusammenhang können
die erfindungsgemäßen Polyiminosiloxane, -silcarbane oder -silane
auf die Oberfläche per se aufgetragen werden oder sie können auf der Oberfläche in si'tu hergestellt werden. In dem letztgenannten
Fall wird die Oberfläche zuerst mit einer der obenerwähnten reaktiven Organosiliclumverbindungen, z.B. einer Chloralkylorganosilidumverbindung,
einer Oxiranorganosiliciumverbindung oder einer Organosiliciumverbindung,
die eine aktivierte Viny!gruppe enthält, vorbehandelt und anschließend wird das Polyimin aufgetragen; hierbei
findet zwischen dem Polyimin und der funktioneilen Gruppe der
Organosiliciumverbindung eine Reaktion statt unter Bildung des '■■■■-..-Polyiminderivates
auf der Oberfläche.
Das Auftragen der Polyimino-organosiliciumverbindungen auf die
Oberfläche kann in beliebiger Weise erfolgen, z.B. durch Eintauchen,
Aufstreichen oder Aufbürsten, wobei die Polyiminoverbindung in Form
einer wäßrigen Lösung oder Dispersion oder einer Lösung oder Dispersion in einem organischen Lösungsmittel eingesetzt werden kann.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind besonders für den Einsatz
von Glasfasern zur Verstärkung von Reifen geeignet. Bei einer derartigen Anwendung ist es im allgemeinen notwendig, ein Phenolharz,
wie ein Phenol-Formaldehyd- oder Resorcin-Formaldehyd-Harz als zusätzliches Grundiermittel aufzutragen. Diese Produkte werden für
Reifencord verwendet und häufig mit Bufcadien-Styrol-Mischpolymerisäten,
11 -
90 98 46/107 4
die mischpolymerisiertes Vinylpyridin enthalten, eingesetzt.
Das zusätzliche Grundiermittel kann entweder als Gemisch aus dem Phenol-Formaldehyd-Harz und dem Butadien-Mischpolymerisat
oder einzeln aufgetragen werden. So können für die Reifenverstärkung die erfindungsgemäßen Polyimine auf Glasfasern aufgetragen,
diese dann mit den bekannten Phenol-Formaldehyd-Grundiermitteln beschichtet und anschließend die Kautschukformmasse aufgetragen
werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind außerdem wertvolle Haftvermittler
von Glasfasern in Verbindung mit thermoplastischen Harzen, wie Nylon. So verbessern die erfindungsgemäßen Silane
die Zerhackfähigkeit (chopability) von Glasfasern für den Gebrauch
in thermoplastischen Harzen wesentlich besser als die bisher bekannten einfachen Amino- oder Iminosllane.
Die erfindungsgemäßen Silane können ferner als Grundiermittel für silikatische Vier kst off oberflächen aus Ton, Asbest und Siliciumdioxyd
oder für Substrate, wie Aluminiumfolieh oder andere Metalle verwendet werden. Außerdem können sie als Grundiermittel
zum Binden von Schleifmitteln, wie Siliciumcarbid in Phenolharzschleifscheiben
und zur Verstärkung von hitzehärtbaren Harzen, wie Epoxy- und Phenoiharzen, die Glasfaserfüllstoffe enthalten,
eingesetzt werden. Schließlich können die erfindungsgemäßen
Produkte als Bindemittel bei Metallverklebungen, z.B. zum Verbinden
von Aluminiumfolien mit Stahl, eingesetzt werden.
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.9098 A 6/1 0-74
12 g Polyäthylenimin mit einem Molekulargewicht von 600 (durchschnittlicher Polymerisationsgrad 14) wurden bei Raumtemperatur
mit 4 g ^"-Chlorpropyitrimethöxysilan vermischt. Es wurde eine
schwach exotherme Reaktion beobachtet und nach dem Stehenlassen über Nacht wurde das Gemisch eine Stunde auf 8O0C erhitzt. Es
wurde eine klare, gelbe Flüssigkeit erhalten, die das Hydrochlörid
des Polyiminosiläns der durchschnittlichen Formel
H."(NCH2CH2 )l4N( CH2) ^Si (OCH5) ? : /
war. Dieses Produkt verbesserte, die Gefrier- Auftau-Beständigkeit
von Beton.
120 g des so hergestellten Polyiminosiläns wurden mit 40 g
^Chlorpropyltrimethoxysilan vermischt und eine Stunde auf 1009C
erhitzt. Anschließend wurde das Produkt mit Methanol bis zur
Bildung einer t>0 #igen Lösung verdünnt; die Lösung hatte eine
Viskosität von 25 cSt./25°C und eine Dichte von 0,932.
Die beiden oben hergestellten Produkte wurden mit Wasser verdünnt unter Bildung einer klaren Lösung des Siloxane der durchschnitt-,
liehen Formeleinheit
H H
HCl. H (NCH2CH2) ^N (CH2) ,Si O
9098A6/ 1074
24θ β Polyäthylenimin mit einem Molekulargewicht von 1200
(durchschnittlicher Polymerlsationsgrad 27) wurden mit 40 g
(/•-Chlorpropyltrimethoxysilan vermischt und auf 100°C erhitzt,
dabei fand eine exotherme Reaktion statt, durch die die Temperatur
auf !JO C anstieg. Nach 30 Minuten wurde das Reaktionsgemisch
abgekühlt und bis zur Bildung einer 50 %1gen Lösung mit Methanol
verdünnt. Es wurde eine klare, gelb-grüne Lösung mit einer Viskosität
von 60 oSt. bei Raumtemperatur erhalten. Das Produkt entsprach
der durchschnittlichen Formel . H H
HCl,H(NCH2CH2)2?N(CH2)^Si(OGH5)^.
Das Silan war in jedem Verhältnis mit Wasser mischbar unter
Bildung eines Siloxans der durchschnittlichen Formeleinheiten:·
HH
I I
HCl,H(NCH2CH2)2?N(CH2)^SiO3/2i
180 g (0,1 Mol) eines Polyimins mit einem Molekulargewicht von
I80Q (durchschnittlicher Polymerisationsgrad 4l) wurden mit 40 g
(0,2 Mol) «^Chlorpropyltrimethoxysilan in 220 g Methanol vermischt,
Die Lösung wurde 3 Stunden unter Rückfluß auf 70°C erhitzt. Es wurde eine klare, grüne Lösung,mit einer Viskosität von 4QcSt.
bei Raumtemperatur erhalten. Das Produkt entsprach der durchschnittlichen
Formel
H H H (CH5O)3Si(CH2)5 - NCH2CH2(NCH2CH2)^0N(CH2)^Si(OCH5)^, *
HCl HCl
909146/ 1 Q 7 4
Das Methoxysilan wurde in Wasser hydrolysiert unter Bildung des
Siloxans der durchschnittlichen Formeleinheiten:
H H H
- Es sei darauf hingewiesen, daß diese Formel absichtlich so dar
gestellt wurde, daß durchschnittlich 2 -(CH2)^SiO,/2 -Gruppen
je Polyiminogruppe vorhanden sind, da die Siloxygruppen nicht·
k notwendigerweise an endständige N-Atome gebunden sein müssen.
Beispiel 4 ' ■_ \
^-Chlorpropyltrimethoxysilan wurde in Form einer 0,3 Gew.-#igen
wäßrigen Lösung auf Glasobjektträger aufgetragen. Dann wurde jeder Objektträger mit einer 2 ^igen wäßrigen Lösung von Polyimin
mit einem Molekulargewicht von 60.000 und einem Polyimin mit
einem Molekulargewicht von 100.000 behandelt. Dadurch wurde auf
der Glasoberflache ein Siloxan der durchschnittlichen Formeleinheiten
H H
H(NGH2CH2JnN-CH2GH2CH2Si0
gebildet, worin η einen Durchschnittswert von 1305 bzw. 2^26 hatte.
Anschließend wurde jeder Objektträger getrocknet und Polypropylehauf.die
Oberfläche aufgetragen und darauf 5 Minuten geschmolzen.■
Die Haftfestigkeit wurde dadurch ermittelt, wie zäh das *Polyprop<y31?en
haftete, wenn versucht wurde, den Film mit einer Ra si erklinge'"zu"1
entfernen. Es wurde festgestellt, daß, der Film an::beiden Objelct-- ·*
trägern sehr zäh haftete, wie aus der Tatsache ersiehtl'Cöh,· -daß '«
846/107
der Film von dem Objektträger nur mit großer Schwierigkeit
abzuziehen war, nachdem er an einem Ende mit der Rasierklinge
angehoben worden war. Im Gegensatz hierzu konnte von Objektträgern, die nur mit den beiden Polyiminen allein behandelt
worden waren und auf die anschließend das Polypropylen aufgeschmolzen worden war, der Film wesentlich leichter von der
Oberfläche abgezogen werden. Außerdem wurde festgestellt, daß mit dem Polyiminosilan, das mehr als 20 Äthylenimineinheiten
aufwies, eine noch zähere Haftung erzielt wurde als mit dem
Polyiminosilan, das weniger als 20 der besagten Imineinheiten enthielt.
10.g einer 2 #igen Lösung von Äthylenpolyimin mit einem Molekulargewicht
von 60.000 wurde mit 2 Tropfen (/"-Chlorpropyltrimethoxysilan
versetzt. Dann wurde die Lösung auf Glas aufgetragen und 15 Minuten auf 100°C erhitzt. Dadurch wurde auf der Glasoberfläche
ein Siloxan aus durchschnittlichen Formeleinheiten
H N -
ι · ι
H(NCH2CH2 )χ,6 -NCH2CH2CH2Si0
gebildet. Auf das beschichtete Glas wurde das Polyäthylen aufgetragen und darauf geschmolzen. Anschließend wurde die Haftfestigkeit
mittels des Rasierklingentestes geprüft. Der Film konnte
von dem Objektträger nicht ohne Versagen der innermolekularen
Kräfte des Klebstoffes, die seinen Zusammenhalt bewirken (cohesive
failure) abgezogen werden, nachdem ein Teil desselben durch
-Ib-
909846/ 1 07
Schneiden mit einer Rasierklinge losgelöst worden war. Polyäthylen
auf Glasobjektträger aufgeschmolzen, das mit Polyimin allein beschichtet worden war, konnte von dein Glas leicht, entfernt werden,
nachdem ein Teil mit einer Rasierklinge abgelöst worden war.
Beispiel 6 ■ =.
Glasseidenstränge wurden mit einer 2 #igen Lösung in Wasser-Methanol
der folgenden Polyimino-organosiliciumverbindungen behandelt. Die Glasseidenstränge wurden getrocknet und in 6,^5 mm (1/4 inch) langt
Pasern zerhackt. Diese Stapelglasseide wurde mit Nylon 6*6 in efrie.r
Menge von )0 ^, bezogen auf das Glasgewicht, verprejt, pann wurde
die Zugfestigkeit bis zum Bruch und die Biegefestigkeit bes>injmt>
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
Qrganosiliciumverbindung .
gugfestig- ρ BlegeTestig*' 2 gerjigiek-
keit in kg/cm keit in kg/cm fMJiigiceiti
H (p.s.i.y (p.s.i.) ' (Capability)
(CH,O),Si(QHp),NGHpCHpNHp 1.354 2,187 mittel
■ ■ -: 3 *-*■■. (19,2Qy) (21.100)
l· : η .. . η ■"·' ■■"■■" :■·"'. .·. -- . -; ;■■■ ■■■:/"
(CH,Q) Si(GH2)^(QHpQH2N)1, 1,466 2,4Qif gyt
l (80.8.00).- ^42QQ) ;
H ? ■
,N(CHpQH2N)27, 1^75 i,30i §§hr-(19.500)
(J5Il)
i7
Aus der Tabelle 1st klar ersichtlich, daß die Zerhackfähigkeit der mit der Polyimino-organosiliciumverbindung beschichteten
Fasern mit mehr als 20 Imineinheiten je Gruppe am besten ist. Diese verbesserte Zerhackfähigkeit wird ohne Verlust der Zug-
und Biegefestigkeit erhalten.
Folgende Örganosiliciumverbindungen wurden jeweils mit dem
Poiyimin der Formel
■ ---- :'V- H ■·■-■-.■■■
in dem erforderlichen Verhältnis bei 80°C umgesetzt; dabei wurden
die folgenden Produkte erhalten: .
Organosi11ciumverbindung
CH, O
I. j? Il
CH2=C ■—
?βΗ4.
i (OG10Hg1)
Umsetzungsprodukt H CH, 0
I t J Il
?6Η4
GH0CH0CF,
H QH.
ι
ι
31(OCHgCHgOCH3)2 H(NCHgCHg)^1NGH2CHCH20(CHg>3
CHgCHgCF3
. V . . Si(OCHgCHgOCH3)g
CH3 H H ; ?H3
CHg=CHS(CH2)3Si(OC6H4)g H(NCHgCHg)4lNCH2CH2S(CHg)^Si(OC6H4),
46/1074
- 18 -
j2
Si[OSi(CHg)18Cl]4
CH=CH.
)200Η]
CH-;
0
ti
ti
CHg=CHC(CHg)3SlO
CF3
CH2 SiO CH,
j2 3g
Cl(CHg)3SiCHgCHgSiOCH
H ι
Si [ OSi ( CHg ) 18Ν( CH2CHgN) ^H. HCl ]
HCl.
CH=CHg
[(0Si J20OH]-CH
It
3
SiO
SiO
CH Si
CH
.30
Si(CH3I3
5
i
HCl. H( NCHgCH2) 4lN(CH2 ) ^iCHgCHgSiOCH
50 Mol % C6H4Si03/2 .50 Mol % CgH
40 Mol % (CH3)2Si0 .40 Mol % (CH,)2Si0
H t
10 MoI % Cl(CHg)3SiO3Z2 10 MoI % HCl.H(NCH2CH2)4lN(CH2)3Si03y2
H 1
CHgCHCHgO (CH2). jSi"( NC4H9 ]
H H OH H(NCHgCH2)4lNCHgCHCHg 0(CH2) ■
(NC4H9).
i?H2 ?18H37
C2H5OOCCCOO(CH2)JSi(OCHj)2. H(NCH2CH2J41NCH2CHCOO(CH2)jSi(0Cft,}2
"COOC0H1
A6/ 1" 0 7 "
- 19 -
<- 19 -
Folgende Polyimine wurden mit ^v Chlorpropyltrimethoxysilan
gemäß dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren umgesetzt; dabei wurden folgende Silane erhalten:
Polyimin:
- H
H2N(CH2CH2N-J5(CH2CH2!
fCH
QH
Sllan:
HCl^H2N(CH2CH2N-L(I
(GH.
CH' NH£
H
H ι
H(NCHCH2)25NH2
(QH2)3Si(OQH3)3
HCH3 H
HCl, H (NQH-CH2) 25ίϊ( QH2)
H(N-QHCH2
90t84l/-1074
Claims (9)
1. Polyimino-organosiliciumverbindungen, die mindestens eine
Gruppe der allgemeinen Formel
Gruppe der allgemeinen Formel
enthalten, worin R Alkylenreste mit 2 bis 4 C-Atomen, R1
Kohlenwasserstoffreste, die mit dem Si-Atom und einem M-Atom der Polyiminogruppe über C-Atome verknüpft sind und die gegebenenfalls Sauerstoffatome in Form von -COC-,
0 0
Kohlenwasserstoffreste, die mit dem Si-Atom und einem M-Atom der Polyiminogruppe über C-Atome verknüpft sind und die gegebenenfalls Sauerstoffatome in Form von -COC-,
0 0
H Il " I
-COC-, -C- oder HOC-Gruppen oder Schwefelatome in Form von
-CSC-Gruppen enthalten können, bedeuten, d 1, 2 oder 3 ist,
η einen Durchschnittswert von mindestens 14 hat, die freien
Valenzen der N-Atome durch Wasserstoffatome oder RN-Gruppen
und die freien Valenzen der Si-Atome durch Kohlenwasserstoff-v
Fluorkohlenwasserstoffreste, Sauerstoffatome in Form von SiOSi-Bindungen,
R"O-Gruppen, worin R" Kohlenwasserstoff- oder
Kohlenwasserstoffätherreste bedeutet, oder durch (R1" )gN-Gruppen, worin R1" Wasserstoffatome oder Kohlenwasserstoffreste bedeutet, abgesättigt sind, und gegebenenfalls Siloxaneinhelten der
allgemeinen Formel
Kohlenwasserstoffätherreste bedeutet, oder durch (R1" )gN-Gruppen, worin R1" Wasserstoffatome oder Kohlenwasserstoffreste bedeutet, abgesättigt sind, und gegebenenfalls Siloxaneinhelten der
allgemeinen Formel
ZaSiO4-a>
■ ■'■-"■.."■
- - ~ ' - -■:■-■: -: ' ■-■■■' ' ■'' - '■ : V:
worin Z Kohlenwasserstoff- oder Fluorkohlenwasserstoffreste
bedeutet und a einen Wert von 0 bis 3 hat.
- 21 -
2. Polyimino-organosiliciumverbindungen nach Anspruch 1, worin R1 einen Kohlenwasserstoffrest bedeutet.
5· Polyimino-organosiliciumverbindungen nach Anspruch 2, worin
die freien Valenzen der Si-Atome durch Alkoxyreste abgesättigt
sind.
4. Polyimino-organosiliciumverbindungen nach Anspruch 1, der
Formel „ „
η η
η η
H(NCH2CH2JnNCH2CH2CH2Si(OCH,),.
5. Polyimino-organosiliciumverbindungen nach Anspruch 1, worin
η einen Durchschnittswert von mindestens 20 hat.
6. Polyimino-organosiliciumverbindungen nach Anspruch 5» worin
die freien Valenzen der Si-Atome durch Alkoxyreste abgesättigt
sind.
7. Polyimino-organosiliciumverbindungen nach Anspruch 5* der
Formel
HH
H ( NCH2CH2) nNCH2CH2CH2Si ( OCH3 )y
8. Hydrolysat der Polyimino-organosilieiumverbindungen nach Anspruch 4.
9. Hydrolysat der Polyimlno-organosiliciumverbindungen nach
Anspruch, f·
9098A6/ 1Q74
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US70668068A | 1968-02-19 | 1968-02-19 | |
US70668068 | 1968-02-19 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1908283A1 true DE1908283A1 (de) | 1969-11-13 |
DE1908283C DE1908283C (de) | 1973-06-20 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3560543A (en) | 1971-02-02 |
FR2002157A1 (de) | 1969-10-17 |
GB1227513A (de) | 1971-04-07 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |