DE1907860B2 - Siebtrommelvorrichtung zum herstellen eines wirrfaservliesstoffes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Siebtrommelvorrichtung zum Herstellen eines Wirrfaservliesstoffs durch Wärmebehandlung, Pressen und Kühlen eines Wirrfaservlieses mittels von außen nach innen erzeugten Durchbelüftung.

Eine derartige Vorrichtung ist aus der FR-PS 15 24 804 bekannt, bei der die Wärmebehandlung und auch das Kühlen auf voneinander getrennten Siebtrommelvorrichtungen durchgeführt sind. Hierbei wird aber das Vlies zu wenig verdichtet, denn es ist nur ein Preßwalzenpaar zwischen den beiden Trommeln angeordnet.

Eine andere Vorrichtung zum Wärmebehandeln ist in der GB-PS 6 21 950 dargestellt. Mittels Wirbelkammern werden die gewünschten Fasern zusammen mit Bindefasern auf ein Endlosband abgelegt, das das Vlies gleich anschließend in den Behandlungsbereich trägt. Dort wird das Vlies auch von oben durch e>n parallellaufendes Endlosband erfaßt und in eine Erhitzungs- und in eine Kühlzone gefördert. Dazu sind ober- und unterhalb des das Vlies berührenden Trums der Endlosbänder Blas- bzw. Saugkasten angeordnet, so daß das Vlies durchbelüftet wird. Am Ende der Wärmebehandlung drückt ein Preßwalzenpaar die Endlosbänder und damit das Vlies zusammen. Der Verdichtungseffekt ist dabei gering, da sich das Vlies nach dem Pressen wieder aufrichtet und deshalb schlecht verdichtet fixiert wird. Der Effekt der Durchbelüftung ist auch nicht gut, da die schockartige Beaufschlagung mit dem jeweiligen Gas quer durch das Vlies mit dieser Vorrichtung nicht möglich ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu schaffen, auf der sowohl eine effektive Durchbelüftung zum Wärmebehandeln und Kühlen als auch ein ausreichender Preßvorgang durchgeführt werden kann, so daß der erhaltene Vliesstoff ähnlich gute Eigenschaften wie ein Schrumpfvlies erhält.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist nach der Erfindung vorgesehen, daß der Siebtrommel wenigstens in der Nähe des Auslaufens ein sie umschlingendes Siebband zugeordnet ist, das unter Vorspannung gegen die Siebtrommel und das darauf geführte Vlies drückt, und daß dem Auslauf derselben Siebtrommel eine öffnung im Siebtrommelgehäuse zum Ansaugen von Frischluft zur Kühlung des Vlieses zugeordnet ist.

Auf diese Weise ist eine einzige Vorrichtung geschaffen, auf der dreierlei Behandlungen möglich sind. Das Vlies wird intensiv durchbelüftet und dabei kurzfristig erhitzt Während oder am Ende der Wärmebehandlung wird das Vlies auf derselben Siebtrommel mittels eines um die Siebtrommel geschlungenen Endlosbandes gepreßt. Ein solches Endlosband übt einen gleichmäßigen Flächendruck auf das Vlies aus, so daß es während der Durchbelüftung über die ganze Fläche gehalten ist Die Pressung bereits im plastischen Zustand der Schmelzfaser beginnen zu lassen, hat den Vorteil, daß eine bessere Verschweißung erfolgt durch die Relativ-Bewegung der einzelnen Fasern zueinander. Das Vlies wird verdichtet und kann sich gleichzeitig nicht in seiner ursprünglichen Faserlage verändern, also schrumpfen oder verblasen werden. Während des Preßvorgangs wird im Anschluß an die Wärmebehandlung Kühlluft durch das Vlies gesaugt, so daß der Preßzustand bleibend fixiert wird.

Eine unter Saugzug stehende Siebtrommel mit einem sie umschlingenden Endlosband ist durch die GB-PS 4 08 180 bekannt aber zum Glätten von Stoffen, wozu diese gedämpft, dann getrocknet und schließlich gekühlt werden.

Ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung nach der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt

r i g. 1 einen Längsschnitt durch die Vorrichtung und

F i g. 2 einen Querschnitt durch die Vorrichtung nach

Fig. 1.

Die Vorrichtung besteht aus einem wärmeisolierten Gehäuse 1, in dem eine unter Saugzug stehende Siebtrommel 2 drehbar gelagert und durch den Motor 13 angetrieben ist. Ober- und unterhalb der Siebtrommel 2 sind Heizregister 3 vorgesehen zum Aufheizen de:, umgewälzten Behandlungsmediums, z. B. Luft und/oder Dampf. Stirnseitif ist der Siebtrommel ein Ventilator 4 mit dem Antrieb 12 zugeordnet, der aus der Siebtrommel das Behandlungsmedium heraussaugt und über weitere Heizregister 5 zur Siebtrommel 2 zurückbläst. In der Siebtrommel 2 ist an der materialfreien Seite ein Abdeckblech 6 angeordnet, das einen Eintritt des Behandlungsmediums an dieser Seitr verhindert.

Das zu verfestigende Vlies 7 wird bei der gezeigten Vorrichtung auf einem Förderband 8 der Siebtrommel 2 zugeführt und schockartig auf Behandlungstemperatur aufgeheizt, indem das Behandlungsmedium durch das Vlies in die Siebtrommel gesaugt wird. Der Siebtrommel ist ein Siebband 9 zugeordnet, das unter Vorspannung steht und das Vlies zusammendrückt. Durch das Zusammendrücken wird ein besseres Verschweißen der Bindefasern mit den anderen Fasern bewirkt. Gleichzeitig wird das Vlies durch die beidseitige Führung am seitlichen Schrumpfen gehindert. Dies ist besonders wichtig, wenn als Binde- oder Schrumpffaser Polypropylen verwendet wird.

In der Nähe des Auslaufs wird Frischluft durch eine öffnung 10 angesaugt. Durch diese Frischluft wird das zwischen Siebband 9 und Siebtrommel 2 zusammengedrückte Vlies abgekühlt und dadurch im zusammengedrückten Zustand die Vliesstruktur eingefroren. Zusätzlich zur Kühlung durch Frischluft kann die Kühlung auch noch durch ein gekühltes Preßwalzenpaar 11, das am Auslauf der Vorrichtung angeordnet ist, erfolgen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Siebtrommelvorrichtung zum Herstellen eines Wirrfaservliesstoffs durch Wärmebehandlung, Pressen und Kühlen eines Wirrfaservlieses mittels von außen nach innen erzeugter Durchbelüftung, dadurch gekennzeichnet, daß der Siebtrommel (2) wenigstens in der Nähe des Auslaufs ein sie umschlingendes Siebband (9) zugeordnet ist, das unter Vorspannung gegen die Siebtrommel (2) und das darauf geführte Vlies (7) drückt, und daß dem Auclauf derselben Siebtrommel (2) eine öffnung (10) im Siebtrommelgehäuse (I) zum Ansaugen von Frischluft zur Kühlung des Vlieses (7) zugeordnet ist