DE190691C - - Google Patents

Info

Publication number
DE190691C
DE190691C DENDAT190691D DE190691DA DE190691C DE 190691 C DE190691 C DE 190691C DE NDAT190691 D DENDAT190691 D DE NDAT190691D DE 190691D A DE190691D A DE 190691DA DE 190691 C DE190691 C DE 190691C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
expediently
steel
solution
iron
pieces
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT190691D
Other languages
English (en)
Publication of DE190691C publication Critical patent/DE190691C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D1/00General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering
    • C21D1/56General methods or devices for heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering characterised by the quenching agents
    • C21D1/60Aqueous agents

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Thermal Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Metallurgy (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Heat Treatment Of Articles (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 18 c. GRUPPE
(Maine, V. St. A.).
Verfahren zur Herstellung sehnigen Stahls. Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Juli 1906 ab.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von sehnigem Stahl oder Eisen aus gewöhnlichem Stahl oder Eisen.
Das Verfahren ""eignet sich vorzugsweise für die Behandlung von geringwertigerem Bessemerstahl und ist außerdem zur Behandlung von Gußstahl anwendbar, überhaupt für schmiedbares Eisen jeder Qualität und sogar für Gußeisen. Der gewöhnliche Bessemerstahl, der für Bauzwecke, Eisenbahnschienen und allgemeine Zwecke Verwendung findet, ist, obgleich er beträchtliche Dehnbarkeit besitzt, doch verhältnismäßig spröde, und es ist dann der Bruch, ähnlich wie bei Gußeisen, körnig und hat nicht das faserige Aussehen von gutem Schmiedeeisen. Der nach dem neuen Verfahren hergestellte Stahl hat nach dem Bruch nicht nur das Aussehen von Schmiedeeisen, sondern ist sogar noch ausgesprochen faseriger als dieses.
Gemäß der Erfindung wird die Stahl- oder Eisenstange o. dgl. bis zur . Rotglut erhitzt und dann in einer Lösung abgelöscht, in welcher Hippursäure enthalten ist. Die geeignetste Zusammensetzung der Lösung für vorliegenden Zweck ist folgende:
Hippursäure 0,456 g
Magnesiumchlorid 0,456 g
Chlor 6,8 g
Natrfumchlorid 546 g
Ammoniumchlorid (Salmiak) . . . 546 g
Ammoniak 0,176 g
Wasser 20 1.
Hippursäure, Magnesiumchlorid, Kochsalz und Salmiak können trocken oder in der kristallinischen Form verwendet werden, in welcher diese Stoffe meist verkauft werden, während das Chlor in der gewöhnlichen Lösung von Chlorgas in Wasser und das Ammoniak in der bekannten flüssigen Form genommen wird.
Die Lösung kann in einem offenen Behälter verwendet werden, wobei die zu behandelnden Stahl- oder Eisenstücke einige Minuten in die Lösung eingetaucht werden. Günstiger ist es jedoch, die Lösung in ein geschlossenes Gefäß, in welchem ein Druck von 4 bis 8 kg/cm2 herrscht, zu bringen und dieses mit einem Raum zu verbinden, in welchen die zu behandelnden Stücke durch eine Öffnung eingeführt werden, die mit einem passenden Verschluß versehen ist, während die Verbindung zwischen dem Gefäß und dem Raum mit einem Ventil ausgestattet ist.
Bei dieser Anordnung ist es nur notwendig, eine kleine Menge Lösung in den Raum zu bringen, welche nicht notwendigerweise genügend, groß sein muß, um die Stücke völlig zu bedecken. Die so in den Raum eingeführte Lösung wird durch die Hitze der Stücke in Dampf form oder in Gas überführt und wirkt in dieser Form auf die Stücke kräftiger ein, als wenn die Stücke in die Lösung eingetaucht werden. Durch die Verwendung der Lösung in einem geschlossenen Behälter wird deren Verdampfung vermieden,
ιυυνyi
da in diesem Falle das entwickelte Gas oder der Dampf rasch kondensiert und von der Flüssigkeit wieder absorbiert wird, so daß dieselbe Lösung wiederholt mit wenig oder gar keinem Verlust und ohne bemerkbare Veränderung in ihrer Wirkung verwendet werden kann.
In manchen Fällen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, einen elektrischen Strom von
ίο niederer Spannung durch die Lösung und die Stücke zu schicken, während sie der Wirkung der Lösung ausgesetzt sind. Der Strom beschleunigt die Wirkung dieser und ist besonders vorteilhaft, wenn die zu behandelnden Teile von beträchtlicher Dicke sind.
Die Erfindung bezieht sich nicht auf eine bestimmte Art und Weise, gemäß welcher etwa die Lösung auf das Eisen oder den Stahl einwirkt, da es nicht möglich ist, mit Sicherheit festzustellen, worin diese Tätigkeit besteht. Es ist jedoch festgestellt worden, daß Stahl gewöhnlicher Art, welcher durch einen Schlag leicht bricht, durch das neue Verfahren so zäh wird, daß er nur mit großer Schwierigkeit zum Bruch gebracht werden kann, und er zeigt dann ein auf der Bruchfläche faserigeres Aussehen als Schmiedeeisen.
Diese dem Stahl erteilte Eigenschaft ist bleibend und ändert den Charakter des Stahls nicht, soweit seine Fähigkeit der Härtbarkeit in Frage kommt. Nach dem Verfahren kann gehärteter Stahl wieder erhitzt werden, ohne daß die sehnige Struktur zerstört wird, und zwar kann er bis zu jedem beliebigen Grad gehärtet werden. Sogar wenn er bis zum höchstmöglichen Härtegrad gehärtet wird, ist er noch sehnig und behält die erhaltene Zähigkeit, anstatt spröde zu werden, wie dies der Fall ist, wenn gewöhnlicher Stahl bis zu einem hohen Grad gehärtet wird.
Nach dem neuen Verfahren hergestellter Stahl kann ferner leicht geschweißt und zu einer innigen Verbindung zweier Teile wie beim Schmiedeeisen gebracht werden. ·
Auch/nach dem Verfahren behandeltes gewöhnliches Schmiedeeisen besitzt erhebliche Zähigkeit. Sogar derartig behandeltes Gußeisen, welches zwar nicht deutlich den faserigen Charakter des Stahls bekommt, wird wesentlich weniger spröde als in unbehandeltem Zustande.
Das Verhältnis der verwendeten Stoffe kann unbeschadet der vorbeschriebenen Wirkung geändert werden. Bei Verwendung einer größeren Menge von Wasser, als oben angegeben, ist es möglich, die Tiefe zu regeln, bis zu welcher der Stahl durch die Lösung beeinflußt werden soll. Auf diese Weise ist es möglich, auf Stahl und Eisenteilen einen äußeren Mantel jeder Dicke von zähem sehnigen Metall hervorzubringen, welcher die innere Masse des Metalls von der früheren Beschaffenheit umgibt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung sehnigen Stahls, dadurch gekennzeichnet, daß auf Rothitze erwärmter Stahl oder andere Eisenarten im offenen Gefäß oder in geschlossenem Gehäuse unter Druck in einer Lösung, bestehend aus Hippursäure (zweckmäßig 0,456 g), Magnesiumchlorid (zweckmäßig 0,1.56 g), Chlor (zweckmäßig 6,8 g), Natriumchlorid (zweckmäßig 546 g), SaI-miak (zweckmäßig 546 g), Ammoniak (zweckmäßig 0,170 g), Wasser (zweckmäßig 20 1), abgelöscht werden.
DENDAT190691D Active DE190691C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE190691C true DE190691C (de)

Family

ID=454138

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT190691D Active DE190691C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE190691C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69413632T2 (de) Stickstoff enthaltendes martensitisches Stahl mit niedrigem Kohlenstoffgehalt und Verfahren zur Herstellung
DE190691C (de)
DE1950932B2 (de) Verwendung eines vollaustenitischen stahles unter korro dierenden bedingungen
DE1458530A1 (de) Verfahren zur thermischen Behandlung von Gegenstaenden aus Aluminiumlegierungen
DE2756191C3 (de) Verfahren zur Wärmebehandlung von Bohrloch-Auskleidungen
AT34905B (de) Verfahren zum Härten von Stahl.
DE842950C (de) Salzbadgruppe aus zwei oder mehr Baedern
DE608836C (de) Verfahren zum Ausschmelzen von Zink aus Zinkstaub und aehnlichen, metallisches Zink enthaltenden Produkten
DE3730878A1 (de) Herstellungsverfahren fuer ein zaehes, bainitisches gusseisen mit kugelgraphit
DE941490C (de) Untereutektisches, graues Gusseisen
DE653981C (de) Verfahren zur Verminderung nachteiliger Spannungen an verformten metallischen Guss- oder Schmiedestuecken
CH191279A (de) Stahllegierung.
AT78597B (de) Verfahren zur Herstellung von Farbstoffen oder Farblösungen.
AT140193B (de) Verfahren zur Oberflächenhärtung von rostfreien Stählen.
AT41472B (de) Verfahren zur Behandlung von Stahl.
AT160676B (de) Verfahren zum Zementieren von Gegenständen aus Metall, insbesondere Eisen und Eisenlegierungen, mit Silicium.
DE943820C (de) Verfahren und Mittel zur Korrosionsverhinderung in technischen Waessern bei Temperaturen oberhalb 82íÒ
DE1458325A1 (de) Waermehaertbarer,rostfreier,legierter Chrom-Nickel-Molybdaen-Stahl
DE397330C (de) Verfahren zur Beseitigung des Kaltbruches in Eisen und Stahl
DE1279335B (de) Vorlegierung zur Behandlung von Eisen- und Stahlschmelzen
DE823346C (de) Verfahren zum Herstellen kohlenmonoxydfreier Schmelzen aus Kupfer oder kupferhaltigen Legierungen
DE72888C (de) Verfahren zur Darstellung von Bleiweifs
AT135540B (de) Warm- und dauerstandsfeste Stahllegierungen.
DE661609C (de) Verfahren zur Herstellung hochwertigen, sauerstofffreien Kupfers
DE286369C (de)