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Warm-und dauerstandsfeste Stahllegierungen.
Es ist bereits festgestellt worden, dass Molybdän und Vanadium einen günstigen Einfluss auf die
Warmfestigkeit und Dauerstandsfestigkeit von Stahllegierungen ausüben, die Temperaturen von etwa
500 bis 600 C ausgesetzt sind. Es hat sich aber gezeigt, dass der Einfluss der angegebenen Legieruns : s- komponenten bei weitem nicht immer im gleichen Masse in Erscheinung tritt. Die Erfindung bezweckt,
Stahllegierungen, die bis 0-5% Kohlenstoff und bis 3% Molybdän oder Vanadium, einzeln oder gemischt, enthalten, so zu vervollkommnen, dass sie mit gleichmässiger Sicherheit sich als besonders warm-und dauerstandsfest erweisen.
Dieser Zweck wird der Erfindung gemäss dadurch erreicht, dass der Gehalt an Molybdän oder Vanadium oder des Gemisches dieser Elemente so gewählt wird, dass nach der Bildung von Karbiden ein wesentlicher Teil des Molybdäns bzw. Vanadiums im Ferrit der Stahllegierungen gelöst ist. Das gewünschte Ziel kann auf eine der beiden folgenden Weisen ereicht werden. Man stellt z. B. eine Molybdänstahllegierung her, die höchstens 0-5% Kohlenstoff. und nicht mehr als 3% Molybdän enthält, deren Molybdängehalt jedoch mindestens das 2'5face des Kohlenstoffgehaltes beträgt.
Es bleibt dann nach der Bildung von Eisenkarbiden und Eisen-Molybdän-Karbiden noch ein wesentlicher Teil des Molybdäns übrig, der sich im Ferrit (a-Eisen) der Legierung lösen kann. Eine Molybdänstahl- legierung mit den oben bezeichneten Legierungsgrenzen, bei der ein wesentlicher Teil des Molybdäns im Ferrit gelöst ist, zeichnet sieh mit Sicherheit auf alle Fälle durch eine besonders gute Warm-und Dauerstandsfestigkeit bei Temperaturen von 500 bis 600 C aus.
Gute Ergebnisse werden beispielsweise mit einer Stahllegierung erzielt, die 0'08% Kohlenstoff und 0-54% Molybdän enthält, während ein Stahl mit 0-30% Kohlenstoff und 0'56 % Molybdän nicht den Anforderungen entspricht, die in bezug auf Warm-und Dauerstandsfestigkeit an die Stähle gemäss der vorliegenden Erfindung gestellt werden.
An die Stelle des Molybdäns kann auch Vanadium ganz oder teilweise treten, wenn nur dafür gesorgt wird, dass sich ein wesentlicher Teil der angegebenen Legierungskomponenten im Ferrit gelöst befindet.
Man kann eine warm-und dauerstandsfeste Stahllegierung auch in der Weise herstellen, dass man der Stahllegierung, die bis 0'5 % Kohlenstoff und bis 3% Molybdän oder Vanadium, einzeln oder gemischt, enthält, noch bis 2% Titan zulegiert, zum Zwecke, das Molybdän bzw. Vanadium mit dem Ferrit in Lösung zu bringen. Auf diese Weise erreicht man es nämlich, dass das in bezug auf Kohlenstoff aggressivere Titan sich mit dem Kohlenstoff zu Karbiden vereinigt und so dem Molybdän oder Vanadium Gelegenheit gibt, sich zum grössten Teile im Ferrit der Stahllegierung zu lösen.
So ergibt beispielsweise eine Stahllegierung mit 0-14% Kohlenstoff, 0-53% Molybdän und 0-55% Titan eine Warm- und Dauerstands- festigkeit, die noch höher ist als die der oben angeführten, kein Titan enthaltenden Legierungsbeispiele.
Die Zugabe von Titan ist besonders für die Herstellung von grossen Güssen vorteilhaft, bei denen man an einen grösseren Kohlenstoffgehalt gebunden ist und bei denen man also beim Fehlen von Titan zwecks Erzielung der gewünschten Warmfestigkeit grössere Gehalte an Molybdän oder Vanadium vorsehen müsste, die ihrerseits leicht zu Seigerungen Anlass geben würden. Man kann nämlich durch die Zugabe von Titan auch einen grösseren Kohlenstoffgehalt leicht an das Karbid überführen und hat es also nicht notwendig, den in erster Linie zur Lösung im Ferrit bestimmten Molybdän-bzw. Vanadiumgehalt unerwünscht hoch zu halten.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Warm-und dauerstandsfeste Stahllegierungen, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Kohlenstoffgehalt bis 0-5% und einem Gehalt an Molybdän oder Vanadium, einzeln oder gemischt, bis 3% zum Zwecke, dass ein wesentlicher Teil des Molybdäns oder Vanadiums oder beider Elemente im Ferrit gelöst enthalten ist, der Gehalt an Molybdän oder Vanadium oder dem Gemisch dieser Elemente mindestens das 2'5fache des Kohlenstoffgehaltes beträgt.
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