DE1906115B2 - Vorrichtung zur herstellung hohler, insbesondere aus staehlen bestehender bloecke nach dem elektroschlackenumschmelzverfahren - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung hohler, insbesondere aus staehlen bestehender bloecke nach dem elektroschlackenumschmelzverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung hohler, aus Metallen, insbesondere aus Stählen
bestehender Blöcke nach dem Elektroschlackenumschmelzverfahren, mit auf einer Säule in vertikaler
Richtung verschiebbaren Hubwagen, wobei an einem Hubwagen durch zwei Arme eine wassergekühlte,
ringförmige Kokille und an einem anderen, oberhalb ungeordneten Hubwagen durch einen mit dem einen Pol
der benützten Stromquelle verbundenen Haltering die abzuschmelzenden Elektroden befestigt sind.
Es ist ein Vakuum-Lichtbogenofen bekannt, bei dem der zur Bildung des im entstehenden Metallblock
gewünschten Hohlraumes dienende Dorn von unten her in einen flüssigkeitsgekühlten Schmelztiegel ragt und
mit in Zylindern hydraulisch beaufschlagten Kolben hochheb- und absenkbar ist. Wenn man diesen Ofen in
etwas abgewandelter Form zum Elektroschlackenumschmelzen von Metallen verwendete, so würden sich vor
allem die Nachteile ergeben, daß die betreffende Anlage eine verhältnismäßig große Bauhöhe aufwiese, in ihrem
Aufbau kompliziert wäre und daß es große Schwierigkeiten bereitete, den Dorn aus dem jeweils gebildeten
Metallblock herauszuziehen.
Weiters ist eine Vorrichtung zur Herstellung hohler, aus Metallen bestehender Blöcke nach dem Stranggießverfahren
bekannt, die eine flüssigkeitsgekühlte Kokille und einen auf einem Teil seines Längsbereiches von
derselben umgebenen Dorn aufweist, der mittels eines Zwischenstückes an der Kokille befestigt ist. Wenn man
diese Vorrichtung in etwas abgewandelter Form zum Elektroschlackeumschmelzen von Metallen verwendete,
so würde sich der Nachteil ergeben, daß es große Schwierigkeiten bereitete, den Dorn aus dem von ihm
gebildeten Loch herauszuziehen.
Bei einer ebenfalls bekannten, zur Herstellung von Hohlblöcken nach dem Elektroschlackenumschmelzverfahren
dienenden Vorrichtung ist innerhalb einer flüssigkeitsgekühlten Kokille ein zweiteiliger Kern
vorgesehen, der aus einem zylindrischen Sandkörper und einem diesen praktisch spielfrei umgebenden,
flüssigkeitsgekühlten Schutzmantel besteht. Der gegenüber dem Sandkörper in axialer Richtung verschiebbare
Schutzmantel dient lediglich dazu, eine unerwünschte Berührung zwischen der auf der Metallschmelze
schwimmenden Schlacke und dem Sandkörper zu verhindern. Der allein im Metallblock die Bildung eines
Hohlraumes bewirkende Sandkörper und die Kokille liegen auf der gleichen Bodenplatte auf und sind daher
während des Umschmelzvorganges nicht relativ zueinander
verstellbar. Diese Vorrichtung ergibt den Nachteil, daß für jeden mit ihr herzustellenden
Hohlblock ein neuer Sandkörper erforderlich ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die angeführten Nachteile zu vermeiden und eine im
Aufbau einfache Vorrichtung zu schaffen, bei der zur Herstellung von Hohlblöcken nach dem Elektroschlakkenumschmelzverfahren
keine Sandkörper erforderlich sind und bei der es keine Schwierigkeiten bereitet, den
aus Metall bestehenden Dorn aus dem gebildeten Loch herauszuziehen. Erfindungsgemäß wird dies bei einer
Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch erreicht, daß an einem oberhalb des Elektrodenhubwagens
angeordneten, dritten Hubwagen durch einen Armteil ein wassergekühlter hohler, einteiliger, nach
unten hin konisch verjüngter, vorzugsweise mit dem anderen Pol der Stromquelle verbundener metallischer
Dorn befestigt ist.
Weitere Einzelheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung gehen aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles hervor, weiches in der Zeichnung schematisch abgebildet ist. Es zeigt
F i g. I einen Längsschnitt durch die betreffende, zur
ίο Herstellung hohler Stahlblöcke vorgesehenen Vorrichtung
in Ansicht,
F i g. 2 die gleiche Vorrichtung in Draufsicht.
Koaxial zu der zylindrischen Gießformwand ti der Kokille 10 ist der nach unten hin konisch zusammenlau-
Koaxial zu der zylindrischen Gießformwand ti der Kokille 10 ist der nach unten hin konisch zusammenlau-
)5 fende, hohle, vorzugsweise aus Kupfer bestehende Dorn
30 angeordnet. In den zwischen Kokille 10 und Dorn 30 vorhandenen Ringraum ragen mehrere, parallel zum
Dorn angeordnete, gleichzeitig abschmelzbare stabförmige Elektroden 50 von oben hinein. Diese weisen
•to gleiche, vorzugsweise kreisförmige Querschnitte auf
und liegen in gleichen Abständen voneinander auf einem zu dem Dorn 30 konzentrischen Kreis. Die
Elektroden 50 sind an den auf der Oberseite des Halteringes 61 vorgesehenen Klemmen 62 mit Hilfe der
Schrauben. 63 auswechselbar befestigt.
Der Dorn weist an seinem oberen Ende einen zylindrischen Einspannbolzen 31 auf, welcher mittels
der beiden Schrauben 43 an der an dem Armteil 41 vorgesehenen, einen Längsschlitz 42' aufweisenden
Hülse 42 festgeklemmt ist. Der Armteil 41 und der Haltering 61 (an welchem die Elektroden 50 hängen)
sind an je einem Hubwagen 40 bzw. 60 befestigt. Die Kokille 10 liegt mit ihren Seitenwangen 14 und 17 auf
den beiden gabelförmig angeordneten Armen 21 und 25 des Kokillenhubwagens 20 auf und wird auf diesem
durch die Zapfen 22 in der richtigen Lage festgehalten. Alle drei Hubwagen 20, 40 und 60 lassen sich
vorzugsweise mit Hilfe von (nicht dargestellten) Seilzügen auf der im Querschnitt quadratischen Säule 70
ω) in vertikaler Richtung verschieben. Infolgedessen ist es
bei der Herstellung längerer Blöcke 80 möglich, während des Abschmelzvorganges der Elektroden 50
die Höhenlagen derselben und der Kokille 10 so zu verstellen, daß einerseits die Elektroden 50 in die auf der
i,5 Metallschmelze 81 schwimmende (zur Reinigung und
Abschirmung des abgeschmolzenen Stahls dienende) Schlackenschichte 82 eintauchen und hierbei ihren
Enden den gewünschten Abstand vom Spiegel der
Metallschmelze 81 aufweisen und andererseits — außer während der Anfangsphase des Abschmelzvorganges
— die Lage dieses Spiegels relativ zur Kokille 10 unverändert bleibt. Da der Dorn 30 und die Kokille 10
auf verschiedenen Hubwagen 40 und 21) angeordnet r>
sind, ist es auch während des Umschmelzvorganges möglich, den Dorn 30 in Richtung seiner Längsachse a-b
relativ zur Kokille 10 zu verstellen. Dieser Umstand ist
von besonderer Bedeutung, da bei der Herstellung längerer rohrartiger Blöcke 80 einerseits zu Beginn des u>
Abschmel* Vorganges sowohl die Kokille 10 als auch das untere Ende des Dornes 30 auf der horizontal
angeordneten Bodenplatte 90 aufliegen müssen und es andererseits wichrig ist, daß sich (wie in der Zeichnung
dargestellt) das untere Ende des Dornes 30 um ein beträchtliches Stück oberhalb des unteren Endes der
Kokille 10 befindet, sobald der Spiegel der Metallschmelze 81 in der Kokille 10 eine bestimmte Höhe
erreicht hat, damit sich der gebildete hohle Metallblock 80 leicht von dem Dorn 30 ablösen kann.
Bei der Herstellung kurzer hohler Blöcke wird die Kokille 10 nicht von der Bodenplatte 90 abgehoben und
liegt demgemäß während des ganzen Umschmelzvorganges auf derselben auf. Von dem einen Pol der
benützten (nicht dargestellten) Stromquelle (z. B. Se- 2r>
kundärwicklung eines Transformators) führt eine elektrische Leitung 100 zu dem Haltering 61 (mit
welchem die Elektroden 50 elektrisch leitend verbunden sind), wogegen der andere Pol der Stromquelle mit dem
Dorn 30 ebenfalls durch eine elektrische Leitung 101 Jo
verbunden ist. Während des Abschmelzvorganges werden die Kokille 10 und der Dorn 30 mittels Wasser
gekühlt. Durch einen (nicht dargestellten) biegsamen Schlauch, den Rohrstutzen 23 und die im Arm 21 des
Kokillenhubwagens 20 sowie in der Seitenwange 14 und am Außenmantel 12 der Kokille 10 vorhandenen Kanäle
24, 15 und 16 wird Kühlwasser in den zwischen Außenmantel 12 und Gießformwand 11 der Kokille 10
vorhandenen Hohlraum gleitet. Sobald das Kühlwasser diesen Hohlraum 13 von unten nach oben durchströmt
hat, wird es durch die in der Seitenwange 17 der Kokille 10 sowie im Arm 25 des Kokillenhubwagens 20
vorhandenen Kanäle 18 und 26, den Rohrstutzen 27 und einen (ebenfalls nicht dargestellten) biegsamen Schlauch
abgeleitet. Überdies wird durch einen (nicht dargestell- 4r>
ten) biegsamen Schlauch, den am Einspannbolzen 31 seitlich vorgesehenen Rohrstutzen 32, den im Einspannbolzen
31 vorhandenen Kanal 33 und das konzentrisch zur Längsachse a-ödes hohlen Dornes 30 angeordnete
Innenrohr 34 Kühlwasser zum unteren Ende des Dornes 30 geleitet. Das Kühlwasser fließt sodann durch den am
unteren Ende des Innenrohres 34 befestigten, bis zur Außenwand 30' des Dornes 30 reichende Axialschaufeln
36 aufweisenden (ruhenden) Leitapparat 35, wird von diesem in Rotation versetzt und durchströmt hierauf
den zwischen Außenwand 30' und Innenrohr J4 vorhandenen Hohlraum 37 von unten nach oben, wobei
sich die einzelnen Flüssigkeitsteilchen annähernd auf Schraubenlinien bewegen. Die Ableitung des Kühlwassers
erfolgt durch den am oberen Ende des Dornes 30 vorgesehenen Rohrstutzen 36. In der Zeiteinheit wird so
viel Kühlwasser durch die beidun Hohlräume 13 und 37 der Kokille 10 und des Dornes 30 geleitet, daß dort d.is
Kühlwasser Strömungsgeschwindigkeiten aufweist, welche zur Erzielung eines hohen Wärmedurchganges
ausreichen. Zur Erhöhung des Wärmedurchganges kann in dem Hohlraum 13 der Kokille 10 eine schraubenförmige
gewundene (nicht dargestellte) Führungswand (Leitblech) vorgesehen sein, welche bewirkt, daß das
Kühlwasser im gesamten Höhenbereich der Kokille 10 mit einer verhältnismäßig großen Strömungsgeschwindigkeit
nach Schraubenlinien entlang der Gießformwand 11 strömt. Auch im Hohlraum 37 des Dornes 30
kann anstelle des Leitapparates 35 eine dem gleichen Zweck dienende schraubenförmig gewundene Führungswand
vorgesehen sein.
Das Kühlwasser entzieht der in der Kokille 10 infolge des Abschmelzvorganges gebildeten Metallschmelze 81
durch die Gießformwand 11 einerseits und die Außenwand 30' des Dornes 30 andererseits so viel
Wärme, daß bei der mit verhältnismäßig kleiner Geschwindigkeit erfolgenden Aufwärtsbewegung der
Kokille 10 nur erstarrter Stahl bei deren unteren Öffnung austritt. Dieser bildet einen festen, hohlen
Block 80, welcher auf der horizontal liegenden, aiii
Metall, vorzugsweise aus Kupfer bestehenden Bodenplatte 90 mit seiner Unterseite aufliegt.
Die mit Hilfe der vorstehend beschriebenen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung hergestellten
hohlen Blöcke 80 sind rohrartig und im Querschnitt kreisringförmig. Es ist jedoch auch möglich
mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung andere Querschnittsformen aufweisende hohle Blöcke herzustellen,
wenn entsprechend geformte Kokillen bzw. Dorne verwendet werden. Waiters ist darauf hinzuweisen,
daß anstelle mehrerer, parallel zum Dorn 30 angeordneter, gleichzeitig abschmelzbarer stabförmiger
Elektroden 50 auch jeweils eine rohrartige (vorgegossene), während des Abschmelzvorganges den Dorn
umfassende Elektrode verwendet werden kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es hohle, aus Metallen, insbesondere aus Stählen bestehende,
einen hohen Reinheitsgrad aufweisende Blöcke in besonders rationeller Weise nach dem Elektroschlackenumschmelzverfahren
herzustellen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Herstellung hohler, aus Metallen, insbesondere aus Stählen bestehender
Blöcke nach dem Elektroschlackeumschmelzverfahren, mit auf einer Säule in vertikaler Richtung
verschiebbaren Hubwagen, wobei an einem Hubwagen durch zwei Arme eine wassergekühlte, ringförmige
Kokille und an einem anderen, oberhalb angeordneten Hubwagen durch einen mit dem einen
Pol der benützten Stromquelle verbundenen Haltering die abzuschmelzenden Elektroden befestigt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß an einem oberhalb des Elektrodenwagens (60) angeordneten
dritten Hubwagen (40) durch einen Armteil (41) ein wassergekühlter hoh'er einteiliger, nach
unten hin konisch verjüngter metallischer Dorn (30) befestigt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dorn (30) mit dem anderen Pol der
Stromquelle verbunden ist.
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