DE190581C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft ein unschädliches Geschoß, das für Feuerwaffen benutzt werden kann, und einerseits Scheibenschießen in der Wohnung ermöglicht, andererseits eine Übung im Angriff mit Pistolen gestattet unter Bedingungen, die sich dem scharfen Schießen mit Feuerwaffen sehr nähern, so daß eine Übung ermöglicht wird sowohl im Scheibenschießen als auch beispielsweise

ίο für ein Duell auf Pistolen, die vollständig den Übungen mittels Floretts oder Degens bei der Benutzung von blanken Waffen entspricht. Zu ähnlichen Zwecken sind bereits Geschosse aus Gummi oder einer ähnlichen Masse benutzt worden. Das Geschoß nach vorliegender Erfindung besteht aus einer Mischung von Bienenwachs, Hammelfett und Bariumsulfat. Die Verhältnisse in dieser Mischung können sehr verschieden gewählt werden, entsprechend der Wärme der Jahreszeit. So wird z. B. im Sommer die Menge des Bienenwachses weit größer sein müssen als im Winter, um dem Geschoß die richtige Härte zu verleihen. Im allgemeinen werden die Verhältnisse so gewählt werden, daß die einzelnen Stoffe etwa in gleichen Mengen zur Anwendung kommen. Das Bariumsulfat wird den anderen Stoffen lediglich aus dem Grunde zugesetzt, um das spezifische Gewicht und demzufolge die Querschnittsbelastung des Geschosses zu vergrößern. Die Tragweite des Geschosses und die Sicherheit des Schusses wird hiermit erhöht. Es ist natürlich ohne weiteres klar, daß das Bariumsulfat auch durch andere Stoffe ersetzt werden kann, die den gleichen Zweck zu erfüllen vermögen.

Das unschädliche Geschoß hat zweckmäßig Kugelgestalt.

Auf der Zeichnung stellt Fig. 1 in vergrößertem Maßstabe das unschädliche Geschoß A dar, das besonders geformt wird, und Fig. 2 veranschaulicht die Art und Weise, wie dieses Geschoß A in die Hülse B unter Anwendung geringer Kraft eingedrückt ist.

Die Patrone besteht zweckmäßig aus der Hülse B, deren Boden in der Mitte mit einer Öffnung versehen ist, durch welche eine die Ladung und das Zündhütchen enthaltende Kapsel D eingesetzt ist. Die Ladung und das Zündhütchen können vereinigt werden. Vorn wird das Geschoß A in die Hüse eingedrückt. Das Geschoß dringt beim Verfeuern vollständig in die Züge des Laufes ein. Bei großer Hitze wird die Mischung des Geschosses etwas weich und erleichtert hierdurch das Eindringen in die Züge. Einem zu starken Erweichen kann man dadurch vorbeugen , daß man die Geschosse vor ihrem Aufsetzen auf die Hülse abkühlt. Diese Abkühlung kann auf irgendwelche Weise vor sich gehen, beispielsweise durch Eintauchen der Geschosse in einen Behälter mit Wasser oder auch durch eine Gefrierflüssigkeit. Das neue unschädliche Geschoß ist, wie schon erwähnt, bei allen Feuerwaffen anwendbar, beispielsweise bei Gewehren, Karabinern, Revolvern, Pistolen, gleichgültig welcher Bauart sie sind. Mit Hilfe des-Geschosses können diese Waffen als Salonfeuerwaffen bei großer Treffsicherheit benutzt werden. Die Entfernung, auf welche diese Geschosse ungefährlich sind, ist natürlich von der Menge des

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Schießpulvers und ebenso von der Wärme der Luft abhängig. So ist es im Winter möglich, wenn man nicht die Vorsicht gebraucht, den Geschossen die richtige Härte zu geben, daß sie sich als ebenso gefährlich erweisen wie gewöhnliche Bleigeschosse. Wenn dieses Geschoß auf gegenseitigen Angriff, z. B. mittels Pistolen, zur Benutzung kommen soll, wird man selbstverständlich für ίο einen geeigneten Schutz aller unbedeckten Teile des Körpers, insbesondere die Augen mittels einer Maske, die Hände mittels Handschuhe oder durch eine allgemeine Schutzhaube, zu sorgen haben.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Unschädliches Geschoß zur Benutzung von Feuerwaffen aller Art als Salonwaffen, dadurch gekennzeichnet, daß das kugelförmige Geschoß aus einer Mischung von Bienenwachs, Hammelfett und Bariumsulfat besteht.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.