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Stützvorrichtung für binokulare Fernrohre Die Erfindung betrifft eine
Stützvorrichtung für binokulare Fernrohre, wie Operngläser oder Feldstecher.
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Für den gleichzeitigen Gebrauch mit beiden Augen gebaute, sogenannte
binokulare Fernrohre werden in der Regel ohne Stativ benützt. Vielmehr werden sie
freitragend mit den Händen vor die Augen gehalten. Bei längerem Gebrauch des Ferirohres
tritt daher eine Ermüdung der Arme ein, die zu mehr oder weniger starken Bewegungsschwankungen
des vor die Augen gehaltenen Fernrohres führt. Bei Verwendung von Ferngläsern mit
den heute gebräuchlichen starken Vergrößerungen oder bei Benutzung von als Wa¢htgläser
bezeichneten Beldstechern läßt es sich kaum vermeiden, daß durch die Atmung, den
Pulsschlag und durch Muskelanspannung des Benutzers bedingte Relativbe wegungen
zwischen den das Fernrohr haltenden Armen und den Augen eine Beobachtung durch das
Fernglas so stark stören,
daß es häufig unmöglich ist, das gesuchte
Gesichtsfeld wahrend der erforderlichen Beobachtungszeit im Auge zu behalten.
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Befindet sich der Beobachter beispielsweise auf einem Fahrzeug so
sind Stöße, welche sich bei frei getragenem Fernrohr auf dessen Lage auswirken kaum
zu vermeiden. Dies gilt vor allem auch für Beobachtungen an Bord eines Schiffes.
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Bisher hat man zwar schon versucht, das Auftreten von Ermüdungserscheinungen
der Arme des Beobachters dadurch zu verringern, daß man das Fernglas, insbesondere
Opernglas mit einem längeren Stiele versah, den man in einer bequemeren Armlage
ergreifen konnte. Hierdurch wurden aber die auf grund pulsierender Körperbewegungen
verursachten Schwankungen zwischen den Armen und den Augen und die damit verbundenen
Gesichtsfeldverlagerungen des Fernrohres nicht beseitigt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zu schaffen, die es er¢öglicht, Relativbewegungen zwischen den Okularen
eines Kernrohres und den Augen eines Beobachters weitgehend auszuschalten.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß in Richtung einer
zwischen den beiden monokularen Fernrohren liegenden sind deren achsparallele Verbindungsstange
enthaltenden Symmetrieebene
verlaufend, ein zum Nasenrücken eines
Benutzers hinragender und dort abstützbarer Fortsatz vorgesehen ist.
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Durch das Abstützen eines im Bereich zwischen den beiden Okularen
des Fernrohres an diesem befestigten Fortsatzes auf dem Nasenrücken eines Benutzers
werden Relativbewegungen zwischen den Augen und den Okularen praktisch vollständig
ausgeschaltet.
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Darüberhinaus wird durch die erfindungsgemäße Stützvorrichtung ermöglicht,
einen Teil des Gewichts des Fernrohres durch den Nasenrücken des Beobachters aufzunehmen,
so daß die Arme des Benutzers auch bei Verwendung eines der relativ schwereren Fernrohre
keiner Ermüdung unterliegen. Schwankungen des Gesichtsfeldes treten daher praktisch
nicht mehr auf.
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Um die erfindungsgemäße Stützvorrichtung den individuellen Nasenformen
der verschiedenen Benutzer anzupassen, ist gemäß einer vorteilhaften Ausbildungsform
der Erfindung die Länge des zum Nasenräcken hinragenden Fortsatzes veränderlich.
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Während es im allgemeinen bei Operngläsern gebräuchlich ist, die beiden
monokularen Fernrohre starr an der zwischen ihnen achsparallel verlaufenden Verbindungsstange
zu befestigen, ist es üblich, als Feldsteoher ausgebildete binokulare Fernrohre
für verschiedene Augenabstände verstellbar zu kontruieren. Hierzu
ist
die zwischen den beiden Fernrohren achsparallel verlaufende Verbindungsstange als
Sd»enkachse für die beiden monokularen Fernrohre ausgebildet0 Um nun die erfindungsgemäße
Stützvorrichtung immer symmetrisch zwischen den beiden schwenkbaren Fernrohren einstellen
zu können, wie dies für eine bequeme Auflage auf der Nase wünschenswert ist, ist
die Stützvorrichtung gemäß einer vorteilhaften Ausbildungsform drehbar an der Verbindungsstange
befestigt und trägt eine Symmetrierungsvorrichtung, die dazu dient, bei binokularen
Fernrohren mit zueinander verschwenkbaren monokularen Fernrohren den Fortsatz jeweils
in die die Schwenkachse enthaltende Symmetrieebene zwischen beiden monokularen Fernrohren
einzustellen.
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Hierbei hat es sich bewährt, die Symmetrierungsvorrichtung als eine
Federgabel mit zwei symmetrischen, beidseitig des Fortsatzes verlaufenden Gabelenden
auszubilden, die sich federnd an den die Okulare der Fernrohre umgebenden Tuben~abstützen.
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Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
eines Ausfiihrungsbeispiels der erfindungsgemäßen Vorrichtung an Hand der Figuren.
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Fig. 1 zeigt eine perspektirlsche Darstellung eines Prismenfeldstechers
mit aufgesetzter erfindungsgemäßer StUtzvorrichtung.
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Fig.2 zeigt eine perspektivische Dar3tellung der erfindungsgemaßen
Stützvorrichtung von unten gesehen.
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Fige 3 zeigt einen Befestigungs- und Führungsteil der in Fig.2 dargestellten
Vorrichtung.
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Das in Fig. 1 dargestellte binokulare Fernrohr ist als Feldstecher
1 ausgebildet, dessen beide monokularen Prismenfernrohre 2 in ihrer Winkellage zueinander
durch Drehung um ihre Verbindungsstange 3 verstellbar sind. Hierdurch lassen sich
die Abstände der Okulare 4 dem jeweiligen Augenabstand des Benutzers anpassen.
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Die erfindungsgemäße Stützvorrichtung 5 ist in einem Gehäuse 5a gehalten,
welches mit Hilfe einer Befestigungsschraube 6 am Feldstecher 1 drehbar zu befestigen
ist. Hierbei wird der Schaft der Befestigungsschraube 6 in die Verbindungsstange
3 in deren Achsrichtung eingeschraubt, während sich das Gehäuse 5a relativ zur Verbindungsstange
3 drehen kann. Eine am Gehäuse 5a der Stütz vorrichtung 5 schwenkbar gehaltene Federgabel
7 stützt sich mit ihren freien, symmetrisch zu ihrer Befestigungsstelle 22, 23 am
Gehäuse5a ausgebildeten Enden 8 an den Tuben der Okulare 4 ab.
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Sobald die auf die Gabelenden 8 von den Tuben der beiden Prismenferraohre
2 ausgeübten Kräfte durch VéraNderung der Winkelstellung der Prismenfernrohre 2
verschieden groß werden, dreht sicil die Stützvorrichtung 5 in horizontaler Ebene
um die Befestigungsschraube
6 so weit herum, bis ihr zur Nase des
Benutzers des Feldstechers 1 hin gerichteter, aus dem Gehäuse 5a herausragender
Fortsatz 9 sich wieder in Richtung der die Schwenkachse 3 des Feldstechers 1 enthaltenden
Symmetrieebene zwischen beiden Fernrohren 2 eingestellt hat. In dieser Stellung
der Stützvorrichtung 5 sind die auf die Gabelenden 8 wirkenden Drehmomente entgegengesetzt
gleich, so daß eine stabile Einstellung der Stützvorrichtung 5 relativ zum Feldstecher
1 vorliegt.
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Durch die beschriebene Konstraktion wird es möglich, daß ein am freien
Ende des Fortsatzes 9 angebrachter Nasenbügel 10, welcher in seinem der Nase zugewandten
Bereich mit einem Plüschstreifen 11 ausgekleidet ist, symmetrisch zu den beiden,
in den gewünschten Augenabstand eingestellten Oktilaren 4 verläuft und damit genau
zum Nasenrücken des Benutzers hin gerichtet ist.
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Mittels einer Stellschraube 12 mit Rändelkopf kann der benutzer die
Länge des Fort satzes 9 zwischen der Einstellschraube 6 und dem Nasenbügel 10,11
dem Verlauf seines Nasenrückens anpassen, um zu erreichen, daß sich die beiden Okulare
4 irn richtl0rner Lage vor den Augen befinden, während gleichzeitig der E enbügel
10,11 bequem auf seinem Nasenrücken auiliegt.
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Zinzelheiten der im gewählten Ausführungsbeispiel der t itzw
vorrichtung
5 angewandten Konstruktion sind aus Fig. 2 zu ersehen, in der eine Unteransicht
der Stützvorrichtung 5 gezeigt ist.
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Der an seinem einen Ende den Nasenbügel 10, 11 tragende Fortsatz 9
umfaßt zwei in einem Gehäuse 5a verschiebbare, in einem Abstand zueinander verlaufende
parallele Schienen 13,14, die an ihrem dem Nasenbügel 10,11 gegenüberliegenden Ende
durch einen im Gehäuse 5a in Längsrichtung verschiebbar gehaltenen Steg 15 verbunden
sind. Dieser Steg 15 trägt mittig ein Gewinde, in weiches der Schaft 16 der frei
durch eine Seitenwand des Gehäuses 5a ragenden Stellschraube 12 eingeschraubt ist.
Der als Rändelmutter ausgebildete Kopf der Stellschraube 12 stützt sich am Gehäuse
5a ab und kann durch den Benutzer gedreht werden. Hierbei wandert der Steg 15 längs
des Gewindeschaftes 16, wodurch sich die Schienen 13,14 relativ zum Gehäuse 5a verscHbben,
so daß deren döi Nasenbügel 10,11 tragendes Ende mehr oder weniger weit aus den
Gehäuse 5a herausragt.
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Im gewählten Ausführungsbeispiel ist die Führung der beiden Schienen
13,14 einerseits durch zwei in dem Gehäuse 5a für den Dnrchtritt der Schienen 13,14
vorgesehene Öffnungen 17,18 und andererseits durch eine als Piihrungsrille dienende
Nut 21 der Befestigungsschraube 6 gebildet.
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Die Befestigungsschraube 6 ist im einzelnen vergrößert in Fig.3 dargestellt.
Sie weist einen Gewindeschaft 19 auf, mit dem sie in die Verbindungsstange 3 in
Richtung von deren Längsachse einzuschrauben ist. Die als Führungsrille dienende
Nut 21 verläuft längs des Umfangs des Schraubenkopfes 20, Dabei ist der Durchmesser
des Schraubenkopfes 20 so gewählt, daß er etwa dem hbstand der beiden Führungsschienen
13,14 entspricht. Diese greifen somit bei in das Gehäuse 5a eingesetzter Befestigungsschraube
6 in die Nut 21 ein und gleiten bei Verdrehen der Stellschraube12 von der Nut 21
geführt, relativ zum Gehäuse 5a. Ferner hat die Befestigungsschraube 6 die Aufgabe,
das Gehäuse 5a relativ zum F e ldstecher drehbar zu halten.
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Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, sind im vorliegenden &usführungsbeispiel
die Gabelenden 8 der Federgabel 7 durch einander gegenüberliegende Öffnungen 22,23
in den Seitenwandungen des Gehäuses 5a schwenkbar gelagert.
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Die im vorstehenden Ausführungsbeipiel beschriebenen Einzelheiten
lassen sich durch zahlreiche, technisch äquivalente Ausführungsformen abwandeln.
Insbesondere können verschiedane Führungsvorrichtungen für den relativ zur AEtzvorrichtung
verschiebbaren Nasenbügel verwendet werden, die im einzelnen hier nicht aufgeführt
sind. Im einzelfall dürfte es Jedem Fachmann möglich sein, sie zweckentsprechend
anzupassen.