DE1905219B1 - Verfahren zum Herstellen eines aus Spritzgussteilen bestehenden Bauelementes - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines aus Spritzgußteilen mit ebenen Seitenwänden oder ebenen Seiten- und Stirnwänden bestehenden Bauelementes, das an Außenflächen Verbindungsmittel wie Nuten, Zapfen und/oder Leisten insbesondere hinterschnittener Form zur Verbindung mit weiteren Bauelementen aufweist. Solche Bauelemente werden zum Erstellen von Möbeln, insbesondere zum Verbinden einzelner Möbelteile, für Baukästen zum Zusammensetzen von Spielzeugmodellen und für ähnliches benötigt.

Die Herstellung solcher hohler Bauelemente kann durch das bekannte Stranggußverfahren erfolgen. Dabei entsteht ein das Profil des Bauelementes aufweisender langer Strang, von dem Bauelemente Stück für Stück in der jeweils gewünschten Länge abgeschnitten werden können. Die beim Spritzgußverfahren erzielbare Formgenauigkeit und Maßhaltigkeit genügen jedoch nicht in allen Fällen den gestellten Forderungen. So muß insbesondere bei den Abmessungen der Verbindungsmittel eine sehr große Genauigkeit eingehalten werden, um eine haltbare und dauerhafte Verbindung mit anderen Elementen zu erhalten. Auch bei der Verwendung der Bauelemente für Bauspielzeuge ist eine hohe Präzision erforderlich, um auch hier gut haltende und dauerhafte Verbindungen der einzelnen Bauelemente zu ermöglichen, durch die allein nur in sich stabile und äußeren Belastungen standhaltende Spielzeugmodelle geschaffen werden können.

Es ist auch bekannt, die Bauelemente in einer bestimmten, begrenzten Länge in einem Formwerkzeug durch Spritzgießen herzustellen. Die möglichen Längen der einzelnen Bauelemente sind aber gegenüber dem Stranggußverfahren durch die Größe der Formwerkzeuge sehr begrenzt. Ein weiterer Umstand bedingt noch eine zusätzliche Einschränkung der möglichen Länge: Wegen der am Bauelement angeordneten Nuten verläuft üblicherweise die Teilung der Formwerkzeuge rechtwinklig zur Längsrichtung eines Bauelementes im Bereich einer seiner Stirnflächen. Um ein Ausformen des Bauelementes aus einem solchen Formwerkzeug zu ermöglichen, ist es erforderlich, das Bauelement geringfügig in Längsrichtung konisch zu gestalten. Dadurch ist ein leichtes Lösen aus der Form gewährleistet. Wenngleich diese Konizität sehr gering sein kann, so ergibt sich bei einem längeren Bauelement doch ein Wert, der die wegen der vorerwähnten Umstände erwünschte Präzision nicht mehr erzielen läßt. So würde z. B. sonst bei einem sehr langen Bauelement ein Verbindungszapfen am Beginn einer in Längsrichtung des Bauelementes verlaufenden Nut nur schwer zu verschieben sein, während er am anderen Ende mit so viel Spiel in der Nut aufgenommen wäre, daß eine haltbare Verbindung in Frage gestellt sein kann.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung von Bauelementen zu schaffen, durch das auch verhältnismäßig lange Bauelemente bei hoher und über die ganze Länge gleichbleibender Präzision erhalten werden können. Außerdem soll eine zeitsparende und einfache Fertigung möglich sein.

Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß das Bauelement einstückig als Abwicklung seiner Seitenwände im Spritzgußverfahren hergestellt wird, wonach die Seitenwände in ihre endgültige Lage zueinander gebracht und in dieser fixiert werden.

Für die Herstellung von Bauelementen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist ein einfaches zweiteiliges Formwerkzeug erforderlich, in dem das Bauelement in der Abwicklung seiner Seitenwände im Spritzgußverfahren hergestellt wird. Danach ist es nur mehr notwendig, die Seitenwände in ihre endgültige Lage miteinander zu fixieren. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, daß die in die endgültige Form gebrachte Abwicklung an den sich dann berührenden Längskanten der Seitenwände durch Kleben, Schweißen od. dgl. zusammengefügt wird. Es ist aber auch möglich, hierzu Stege, Rippen, Zwischenwände und/oder Stirnwände zu verwenden.

Ein Bauelement mit viereckigem Querschnitt kann in Ergänzung des erfindungsgemäßen Verfahrens dadurch hergestellt werden, daß die Seitenwände paarweise in ihrer endgültigen Lage zueinander und entlang einer beiden Seitenwandpaare gemeinsamen Längskante des Bauelementes aufgeklappt einstückig hergestellt und anschließend um diese gemeinsame Längskante zurückgeklappt werden, wonach die beiden Seitenwandpaare an ihrer anderen gemeinsamen Längskante zusammengefügt werden. Dadurch, daß jeweils zwei Seitenwände in ihrer endgültigen Lage zueinander hergestellt werden, ergibt sich ein in sich steifes Bauelement, bei dessen Herstellung ebenfalls in einfacher Weise die Verbindungsmittel mit angeformt werden können.

In der Zeichnung sind aus je zwei aneinandergrenzenden Seitenwänden 4 gebildete Seitenwandpaare 16 und 17 unmittelbar nach ihrer Herstellung durch Spritzgießen gezeigt. Im Bereich ihrer gemeinsamen Längskante 18 sind sie durch eine dünne Spritzhaut miteinander verbunden, die es erlaubt, daß die Seitenwandpaare 16 und 17 um diese Längskante 18 geklappt und zum fertigen Bauelement zusammengefügt werden können. Nach dem Zusammenklappen berühren sich die Längskanten 19 und 20, die dann durch Schweißen, Kleben od. dgl. miteinander verbunden werden. Das Seitenwandpaar 16 ist an seinem einen Stirnende mit einer Stirnwand 22 verbunden, die eine Verbindungsnut 21 aufweist. Im Bereich der Nuten 7 besitzt diese Stirnwand kreisrunde Ausnehmungen 14, die zur Lagerung von Wellen oder Achsen dienen können. Die Stirnwand 22 kann ebenfalls mit den Seitenwandpaaren einstückig hergestellt werden. Die Ausnehmungen 14 können in diesem Fall mittels sogenannter Kernzüge im Werkzeug ohne besonderen Aufwand mit ausgeformt werden. Im Bereich des Seitenwandpaares 17 kann an dem anderen, nicht dargestellten Ende ebenfalls eine Stirnwand angeformt sein, die an Stelle einer Verbindungsnut einen Verbindungszapfen tragen kann.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Herstellen eines aus Spritzgußteilen mit ebenen Seitenwänden oder ebenen Seiten- und Stirnwänden bestehenden Bauelementes, das an Außenflächen Verbindungsmittel wie Nuten, Zapfen und/oder Leisten insbesondere hinterschnittener Form zur Verbindung mit weiteren Bauelementen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Bauelement einstükkig als Abwicklung seiner Seitenwände im Spritzgußverfahren hergestellt wird, wonach die Seitenwände in ihre endgültige Lage zueinander gebracht und in dieser fixiert werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung

eines Bauelementes, das viereckigen Querschnitt aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände paarweise in ihrer endgültigen Lage zueinander und entlang einer beiden Seitenwandpaaren gemeinsamen Längskante des Bauelementes aufgeklappt einstückig hergestellt und anschließend um diese gemeinsame Längsachse zurückgeklappt werden, wonach die beiden Seitenwandpaare an der anderen gemeinsamen Längskante zusammengefügt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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