DE190515C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42 o. GRUPPE

HEINRICH TROOST in BERLIN-WESTEND.

einstellt.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. April 1905 ab.

Bei Geschwindigkeitsmessern im allgemeinen und bei solchen für Kraftfahrzeuge im besonderen tritt mehr und mehr die Notwendigkeit auf, an Stelle der bisher häufig allein gebräuchlichen Skala zur Sichtbarmachung der Geschwindigkeit mehrere Anzeige- und Registriervorrichtungen zur Anwendung zu bringen, um eine schärfere Kontrolle nach den verschiedensten Richtungen

ίο hin zu ermöglichen. So ist es neuerdings üblich, neben der Skala noch die graphische Aufzeichnung der Geschwindigkeit zu veranlassen. Auch springende Zahlen zur weithin sichtbaren Angabe der Geschwindigkeit sind üblich, und schließlich kommen auch noch Alarmvorrichtungen in Betracht, welche bei einer bestimmten Geschwindigkeitsgrenze zur Wirkung kommen. Mit der Vergrößerung der Zahl der Anzeige- und Registriervorrichtungen, die sämtlich von dem gleichen messenden Organ, ζ. Β. einem Zentrifugalregulator, betätigt werden müssen, wächst aber die Schwierigkeit hinsichtlich der konstruktiven und betriebssicheren Anordnung derselben. Man ist daher oft gezwungen, entweder die Zahl der Registriervorrichtungen zu vermindern, oder aber sich mit einem etwas ungenaueren Gang des Messers zufrieden zu geben. Die Ursache dieser Ungenaüigkeit liegt darin, daß mit der Vergrößerung der Zahl der Anzeige- und Registriervorrichtungen das Getriebe komplizierter wird, durch Zahnluft und ähnliche unvermeidbare Unvollkommenheiten Differenzen entstehen, die sich bei den verschiedenen Registriervorrichtungen ziemlich deutlich kenntlich machen.

Diese Übelstände sollen bei der vorliegenden Erfindung dadurch vermieden werden, daß zwei sich kreuzende, an_. sich für Registrierzwecke bekannte Wellen zur Beeinflussung sämtlicher Anzeige- und Registrierapparate Benutzung finden', indem von den Enden dieser Wellen direkt oder unter Zwischenschaltung der notwendigen Transmissionseinrichtungen die Registriervorrichtungen in Tätigkeit gesetzt werden.

Die Erfindung ist auf der Zeichnung zur Veranschaulichung gekommen, und zwar in einem Ausführungsbeispiel, bei welchem auf den Enden der beiden sich kreuzenden Wellen drei Registriervorrichtungen dargestellt sind, deren Charakter sich natürlich je nach dem Zweck verändern kann.

In der Zeichnung ist Fig. 1 eine Seitenansicht des Geschwindigkeitsmessers, Fig. 2 eine Vorderansicht desselben,

Fig. 3 eine Draufsicht auf das Uhrwerk und

Fig. 4 eine Seitenansicht des Uhrwerks.

In der Zeichnung ist 19 der Zentrifugalregulator irgendeiner geeigneten Gestalt, der auf der Welle 16 sitzt und eine auf Kugellagern laufende Muffe 28 auf der Welle 16 in der Höhe verstellt. Von dieser Muffe 28 aus wird unter Vermittelung der Stange 29 und der Gelenkverbindung 31 ein Zahnseg-

- -fr-

ment 32 zu schwingenden Bewegungen veranlaßt. Dieses Zahnsegment steht mit dem Zahnrade 35 der Zeigerwelle 36 in Eingriff, so daß diese Zeigerwelle und somit auch der Zeiger 37 die jeweilige Stellung des Zentri-¹ fugalregulators, mit anderen Worten die jeweils in Betracht kommende Geschwindigkeit an einer Skala angibt. Im rechten Winkel zu der Zeigerwelle 36 liegt die Schreibstiftstange 40, welche unter Vermittlung des Zahnrades 39 und der in der Schreibstiftstange 40 befindlichen Zähne in völliger Übereinstimmung mit den Bewegungen der Zeigerachse 36 eine Verschiebung in ihrer Längsrichtung erhält. An der Schreibstiftstange ist an dem einen Ende der Schreibstift 41 befestigt, der auf dem Papierbande 42 eine - graphische Aufzeichnung der Geschwindigkeit veranlaßt. Am anderen Ende der Schreibstiftstange ist dagegen der Kontakt 96 angeordnet, der in Verbindung mit einem zweiten einstellbaren Kontakt 92 beliebiger Konstruktion bei bestimmten, durch die Verstellung des Kontaktes 92 feststellbaren Geschwindigkeitsgrenzen einen Stromschluß und damit die Tätigkeit einer Alarmglocke veranlaßt.

Auf den beiden sich kreuzenden Wellen 36 und 40, die an sich bekannt sind, sind also gemäß vorliegender Erfindung drei Registriervorrichtungen, nämlich einerseits der Zeiger 37, weiter der Schreibstift 41 und der Kontakt 96 der Alarmvorrichtung angeordnet.

Somit werden unter Benutzung sehr einfacher Transmissionsglieder gleichzeitig drei Registriervorrichtungen in Tätigkeit gesetzt, die,, da die Zahl der Transmissionsglieder sehr gering ist, gegenseitige Ungenauigkeiten kaum aufweisen können. Selbstverständlich bedingt diese Ausgestaltung der Wellen und der davon betätigten Registriervorrichtungen auch eine entsprechende Anordnung der Teile innerhalb des Gehäuses und eine entsprechende Ausgestaltung dieses Gehäuses selbst, wie dies aus der Zeichnung ohne weiteres ersichtlich ist. An Stelle der in der Zeichnung zur Darstellung gekommenen Registriervorrichtungen lassen sich natürlich auch andere ähnliche Einrichtungen anwenden. So kann es z. B. zweckmäßig erscheinen, eine Anzeigevorrichtung mit springenden Zahlen zur Anwendung zu bringen, die von dem einen oder anderen Ende der sich kreuzenden Wellen in Tätigkeit gesetzt wird.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Geschwindigkeitsmesser mit verschiedenen Anzeige- bzw. Registriervorrichtungen, bei welchem die Zeigerwelle direkt eine senkrecht zu ihr verschiebbare Schreib-Stiftstange einstellt, dadurch gekennzeichnet, daß drei Enden dieser beiden sich kreuzenden Stangen bzw. Wellen Registrier

   tragen, deren Charakter

   vorrichtungen

   sich je nach dem Zweck der Anzeige ändern kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.