DE1904619A1 - Verfahren zur Erzeugung von Vitamin C - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung von Vitamin CInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
8 MÜNCHEN 2. HILBLESTRASSE 2O
IV/GcTlS 102
Anwaltsakten«Nr. 18 102
Datum
POLITECHNIKA SLASKA im W. Pstrowskiego, Gliwice/Polen.
Verfahren zur Erzeugung von Vitamin C.
Erfinder : Dr.Ing. Romuald BOGOGZEK.
Gegenstand der Erfindung 1st ein Verfahren zur Erzeugung
von Askorbinsäuren, also Vitamin C aus 2-Keto-Hexoja-Sauren
oder deren Estern "beziehungsweise aus ihren Ketal*
oder Azetalderivaten. Unter der Bezeichnung 2-Keto-Hexon-
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Säuren werden jy^ 2 Keto-1-Idonsäure oder 2-Keto-d-Glukonsäure
verstanden. Die vorzunehmenden chemischen Reaktionen beruhen auf einer Laktonisiernng und Enolisierung
mit einer eventuell vorausgehenden Hydrolyse.
Bekannt sind die Verfahren zur Erzeugung von verschiedenen
Isomer en. der 1-Askorbinsäure, also Vitamine G, aus
2-Keto-Hexon-Säuren oder deren Estern beziehungsweise aus ihren Ketal- oaer Azetalderivaten im Wege einer direkten
Erwärmung der erwähnten Rohstofflösungen mit Lösungen
starker Säuren, wie zum Beispiel von Salzsäure.
Ein anderes, "bekanntes Verfahren zur Erzeugung von Askorbin
säuren aus 2-Keto-Hexonsäuren oder aus deren Azetal- oder
Ketalderivaten beruht auf ihrer vorherigen durch Säuren
katalisierten Veresterung und auf ihrer nachfolgenden durch Basen katalysierten Laktonisierung und Enolisierung.
Im Rahmen dieses zweistufigen Verfahrens zur Erzeugung
von Askorbinsäuren ist die Verwendung von Kationaustauschharzen in Säureform als Katalysatoren der Veresterungsreaktion bekannt. Bekannt ist ferner die Verwendung von
Anionausiäuschharzen als basische Mittel zur Hervorrufung
der Laktonisierungs- und Enolisierungsreaktion
der 2-Keto-Hexonsäureester.
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Die bekannten Verfahren zur Erzeugung von Askorbinsäuren
haben den Nachts eine bedeutende Verunreinigung
der aus den Reaktionen erhaltenen Lösungen, eines hohen
Arbeitsaufwands und was daraus folgt, durch einer verminderten Materialausbeute.
DaS Verfahren gemäss der Erfindung besitzt diese Nachteile nicht· Es ermöglicht die Erzeugung von verhältnis«
massig reinen Reaktionsiösungen, dadurch dass es die Zur
führung von ssusatjslichen - löslichen chemischen Reagenzien
in die Lösung nicht erforderto Es verlangt einen nur geringen
Arbeitsaufwand} es besteht die Möglichkeit seiner Voilautomatisierungi Es hat fast überhaupt nicht das Entßtehen
von Neben^ oder Zersetzungsprodukten zur Folge
und ieichnet sich dadurch durch eine gute Ausbeute aus.
Das Verfahren zur Erzeugung von Askorbinsäuren gemäss Erfindung; beruht^ auf einer gieichmässigen Erwärmung von
2-Ketö-^ Höxonsäuren^ öder:^jäer^en Estern beziehungsweise
ihrer Äzetal-» oder Ket^lderiVate in einer wässerigen Lösung
oder der Lösung eines organischen Lösemittels in
Gegenwart eines in ^ure- oder in Salzform vorliegenden
KationenäustauscJiharaes oder auch in Gegenwart eines
Gemisches dieser formen*
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Als Kationenaustausciiharz kann man vorteilhaft erweise
stark saure Kat ionenaust auscher verwenden, wie zum Bei«·
spiel solche auf der Basis von Polystyrolsulfon mit den
bekannten Bezeichnungen Wofatit KPS, ZeroXIt 225,
Dewea>50 und andere. Diese Harze können in Säureform,
auch Wasserstofform genannt,· οder auch in Salzform, auch
Metallform genannt, verwendet werden.
Ih diesem zweiten Fall ist es von Vorteil, wenn das Ionenaustauschharz
als Kationenaustauscher mit Alkalimetalle,
also Lithium, Natrium, Kalium, Rubidium oder Gäsium,oder
mit einem Gemisch dieser gesättigt ist» Vorteilhaft ist
auch die Verwendung einer Salzsäure-Mischform, wobei die
Säureform ungefähr 5 bis 95^ betragen kann.
Obwohl die Askorbinsäure der Bestandteil aller nach dem
Verfahren gemäss Erfindung erhaltenen Reaktionslösungen ist, so ist sie doch nicht ihr ausschliesslicher Bestand
teil. Diese Lösungen enthalten nämlich einen Teil des nicht reagierten Rohstoffs»
Die chemische Form des restlichen organischen Rohstoffteils hängt von der Art des verwendeten Lösemittels und
der besonderen Verfahrensart ab. Dies wirkt sich auf das
weitere Verfahren zur Abscheidung der Askorbinsäure aus
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«-5 - ■
dem Reaktionsgemisch aus, das auf einer fraktionierten Kristallisation beruht, die entweder durch Verdampfung
und Verdickung der Lösung, oder durch Ausfrierung oder auch durch Ausfällung durch ein anderes Lösemittel hervorgerufen
wird» FallsWasser als Lösungsmittel dient,
befindet sich in der Reaktiohsläsung neben äer Askorbinsäure
2«Keto*He3cons|lure, Ähnlich kann es sich verhalten,
wenn nicht veresterncL© organische Lösemittel verwendet
werden« Werden dagegen Alkohole als Reaktionsmedien in ; Anwendung gebracht, können als Hebenstandteile der Reaktionsgemische
Ester auftreten»
Auf diese Weiäe kann man also die Zusammensetzung der Re- '
aktionsgemische regulieren, was bei der Verteilung der Reaktionsbestandteile von gewisser Bedeutung iste So wird :
zum Beispiel aus dem Gemisch von 1-Askorbinsäure mit ;
2-»Keto«1-Guionsäure zunächst die letztere kristallisiert.
Aus dem Gemisch von 1-Askorbinsäure und Äthylester der
2-Keto~1«Gulonsäure wird zunächst die erste kristallisiert.;
Wenn die Absicht besteht, neben Askorbinsäure 2-Keto-Hexonsäur^ester
zu erhalten, ist es von Vorteil» den
Prozess in einem alkoholischen Medium in Gegenwart eines
vorher gründlich entwässerten Kationenaustauschharzes in
Säureform durchzuführen* Wenn Azetal- oder Ketalderivate
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von 2»Keto«Hexonsäure den Rohstoff bilden* ist es angezeigt,
den Prozess anfänglich, in Gegenwart eines wasserhaltigen Harzes durchzuführen, um die Hydrolyse der
Azetal·· oder Ketalgruppen zu ermöglichen und danach erst
in Gegenwart eines dehydratisierten Harzes unter wasser—
freien Bedingungen den prozess fortzusetzen. ; -
Die erwähnte-EntWasserung des Kationenaustauschharzes
kann wan zum Beispiel durch seine f rooknung; mit^tllt von
Beispiel 1
In einen mit einem Rührer versehenßn 2-Ititericolben gab man
600 ml Kationenaustauschharz der Bezeichnung Zerolit- 225
in Kaliumform, worauf man 1 Liter 20^ige Diazeton-2-Ketot-Gulonsäurelösung
zuführte. Nach Bildung einer Stickstoff
atmosphäre über der Lösung., erwärmte' man dieselbe
unter ständigem Rühren im Verlauf von T Stunden auf eine Temperatur, die etwas niedriger als:die Siedetemperatur
war. Am Ende der Erwärmungszeit enthielt die Lösung? bezogen
auf die Gesamtsumme der Säuren etwa ,TSJ& 1-Askorbin-.
säure. Nach Äbfiltrierung des Harzes und seiner Auswaschung
mittels Wasser zur Beseitigung der sauren Reaktion dickte man die Reaktionslösung durch Abdestillierung
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des Wassers bei einer Temperatur von etwa 6O0G ein, und
zwar unter etwas vermindertem Druck bis zur Erzielung
einer sirupartigen Konsistenz. Nach Impfung mit Kristallen
von 2-Keto-1-Guiansäurewurdeder Sirup für einige Tage
in einen Kühlschrank abgestellt, um die vollständige
Kristallisation der 2-Keto-i-Guiohsäure hervorzurufen.
Naoh Abfcentrifugierung dieses Produktes und Auswaschung
mit Methylalkohol wurde die Kriställisationslösung mit
kristalliner 1-Askorbinsäure geimpft und bis zu einigen
Tagen dauernder Kristallisierung belassen.
Nach Zerkleinerung der fast erkalteten kristallinen Hasse wurde das Produkt abaentrifugiert» wobei man es mit Methyl-Älkohöl
auswusch/M^ erhielt ungefähr 70 g 1-Askorbinsäure,
also etwa 60$ der theoretischen Ausbeute» mit einer
Sohmelatemperatur im Bereich von 186-*· 188 G.
Zwecks weiterer Erhöhung der Ausbeute vereinigte man alle
aus dem Waschen der Kristalle stammenden Lösungen, ent« fernte aus ihnen durch Abdampfung den Methylalkoibol, den
Destillationsrückstand vermischte man mit der vorher regenerierten
2-Keto*1-Gulonsäure, löste denselben in 400
nil Wasser, mischte ihn mit dem vorher verwendeten Kationenaustauschharz
in Kaliumform und wiederholte den Erwärmungs-,
Verdampfungs- und Kristallisationsprozess,
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wobei man Produkte mit einem Schmelzpunkt im Bereich von ; 184- - 1870C erhielt. Insgesamt erhielt man also 1-Askorbinsäure, also Vitamin C, mit einer Ausbeute von etwa 80$
der theoretischen.
Bei einem Betrieb im periodischen Verfahren verfuhr man
folgendermassen :
In einen Rundbodenkolben mit einem Fassungsvermögen von
250 ml gab man 50 ml tertiären Butylalkohol und löste in ihm 4 g 2-Keto-i-Gulonsäure auf. Danach führte man 30 g
des Kationenaustauschers auf Polystyrolsulfonbasis mit der Handelsbezeichnung Wofatit KPS in Wasserstofform zu.
Dieser Kationenaustauscher wurde vorher in einem anderen
Gefäss mit Hilfe eines anorganischen Molekularsiebs der
Type Zeolith fA gründlich entwässert. Das Reaktionsgemisch wurde im Wasserbad im Verlaufe von 6 Stunden erwärmt,
danach wurde die Lösung etwas abgekühlt und das Kationenaustauschharz abzentrifugiert. Die klare, fast farblose
Lösung wurde bis auf ein geringes Volumen abgedampft, aus dem nach Abkühlen 1-Askorbinsäure mit einem leicht gelben
Farbton in einer Menge von etwa 3,3 g auskristallisierte.
Beispiel 3
Bei einem Betrieb im kontinuierlichen Verfahren, verfuhr
Bei einem Betrieb im kontinuierlichen Verfahren, verfuhr
man wie folgt : '
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' "■ " .·■■■'■ 1304619
In eine Glassäule mit einem Durchmesser von 20 mm und
einer Höhe von 500 mm, die mit einem eine konstante Temperatur von 80 C unterhaltenden Heizmantel ausgestattet
war, brachte man den mit Hilfe eines Molekularsiebs 4ä getrockneten Kationenaustauscher mit der
Handelsbezeichnung Zerolit 225 in Wasserstofform. Danach
liess man durch die Säule allmählich eine Lösung von 10 g
2-Keto~1~Gulonsäure in 100 ml Dioxan mit einer .derartigen
Geschwindigkeit hindurchlaufen, dass die lösung in der Säule ungefähr eine Stunde verblieb. Das klare und fast
farblose Bluat fing man auf und verdampfte es auf ein
geringes Volumen bei einer Temperatur von etwa 40°G ohne
Luftzufuhr und die nach derAbkühlung abgeschiedenen
Kristalle filtrierte man ab, wobei man oa, 8,2 g Askorbinsäure
erhielt.
Die erhaltene Askorbinsäure eignet sich direkt oder nach
einer zusätzlichen Rekristallisation aus Wasser zur \
Verwendung für pharmazeutische Zwecke.
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20 g Diazeton-2-Ketoi1-Gulonsäure wurden in 200 ml Q,5?&
Wasser enthaltendem Üthylalkohol aufgelöst. Diese Lösung
erwärmte man bis auf ungefähr 800C und dann liess man
sie durch eine bis zu 750C erwätmte Säule mit den Aus-
■ ' ■ ■ - 10 '-
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- ίο -
massen von 15 mm χ 300 mm, die mit einem lufttrockenen
Kationenaustauschharz mit der Handelsbezeichnung Zerolit 225 angefüllt war, allmählich mit einer derartigen Geschwindigkeit
hindurchlaufen,dass sich jedes Lösungsteilchen mit dem Harz ca. 15 Minuten lang berührte.
Das Eluat aus dieser ersten Säule wurde einer auf eine
f
Temperatur von etwa 750C erwärmten zweiten Säule mit den
Ausmassen von 25 mm χ 1000 mm, die mit einem wasserfreien Kationenaust aus eher ZeaäLit 225 angefüllt war, zugeleitet
und durch sie die Lösung mit einer derartigen Geschwindigkeit hindurchgelassen, dass jedes Lösungsteilchen mit dem Harz sich 2 Stunden lang berührte· Das
Eluat fing man auf, das Lösemittel destillierte man bis auf ein Volumen von etwa 40 ml ah und gefriertrocknete,
wobei man ungefähr 10 gr 1-Askorbinsäure erhielt, was ungefähr 90^ der theoretischen Ausbeute darstellt. Das
erhaltene Produkt besass eine Schmelztemperatur von 184 bis 1850C.
Die erste Säule eignete sich unverändert zur Durchführung der nächsten Charge, den Inhalt der zweiten Säule dagegen
musste man vor Aufgabe der nächsten Rohstofflösung einer
gründlichen Dehydratisierung unterziehen.
Patentansprüche :
- 11 -
009835/1916
Claims (1)
- Fat ent.ans priiche :1. Verfahren zur Erzeugung von Vitamin C aus 2-Keto-Hexonsäuren oder aus deren Ketal- oder Azetalderivaten beziehungsweise aus ihren Estern, dadurch gekennzeichnet, dass man die Lösungen der erwähnten Rohstoffe zusammen mit Kationenau8tau8Chharzen in Säureform oder in Salzform oder in einer gemischten Säure-Salzform erwärmt und das Reaktionsprodukt aus dem Reaktionsgemisch durch eine fraktionierte Kristallisation isoliert, wonach der nichtreagierte nach der Kristallisation in der Lösung ent· halten· Rohstoff einer nochmaligen Reaktion unterworfen wird·2· Verfahren zur Urzeugung von Vitamin G genäse Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man, falls als Rohstoffe 2*Keto*Hexonsäuren oder deren Ester verwendet werden und als Löiemittel ein organisches Lösemittel fungiert, die · Kationenaustauschharze zuvor dehydratisiert«3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man, falls Azetal- oder Ketalderivate von 2-Ke to-Hexonsauren oder deren Ester den Rohstoff bilden, die Reaktion anfänglich in Gegenwart eines wasserhaltigen Harzes, und danach in Gegenwart eines wasserfreien Harzes durchführt.- 12 -009835/19164. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die verwendeten Kationenaustauschharze Alkalimetallkationen enthalten.009835/1316
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