DE1904604A1 - Photographisches lichtempfindliches Material - Google Patents
Photographisches lichtempfindliches MaterialInfo
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Description
DR. E. WIEGAND DIPL.-ING. W. NIEMANN DR. Μ'. KÖHLER DIPL-ING. C. GERNHARDT
telefon, 55547« 8000 MDNCHEN 15,^O.Januar 1969
W. 14 109/69 13/Nie
Fuji Shashin Film Kabüshiki Kaisha
Kanagawa (Japan)
Photographisches lichtempfindliches Material
Die Erfindung bezieht sich auf photographische lichtempfindlihe
Materialien und insbesondere auf ein photographisches lichtempfindliches Gelatine-Halogensilber-Material,
Der photographische Gelatine-Halogensilber-Emulsionsüberzug
auf einem Träger aus einem natürlichen oder synthetischen Material von hohem Molekulagewicht, beispielsweise
Papier, Celluloseester oder Polyester, erfährt häufig eine Verschlechterung der Weüiheit und von anderen
physikalischen Eigenschaften unter Bedingungen von niedriger
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Temperatur und geringer Feuchtigkeit und wenn eine mechanische Beanspruchung, beispielsweise ein Drehen, Biegen oder
Reiben, während der Herstellung oder der nachfolgenden Handhabung bis zur Entwicklung, darauf angewendet wird,
■ erhält er bisweilen ungünstige photographische Eigenschaften, z.B. Desensibilisierung, Entwicklung von Schleier
ο.dgl.. Es ist überdies im allgemeinen bekannt, daß im Falle der Trocknung des photographischen Gelatine-Halogensilber-Emulsionsüberzugs
nach dem sogenannten Festoon-Trocknungssystems ein ungünstiges ringförmiges Muster in
Form von Jahresringen, das als "Haft- oder Klebeabdrücke"
("stick mark") bezeichnet wird, auf ungleichförmig getrockneten Bereichen nach der Entwicklung in Erscheinung
tritt (vgl. E. Zundj Zeitschrift für wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie, Band 49,
S.25-103).
Zur Überwindung derartiger Nachteile wurde ein Verfahren beschrieben, bei welchem der Gelatineüberzugsmasse
ein mehrwertiger Alkohol, z.B. Glycerin, Kthylenglykol
oder 1,6-Hexahdiol (vgl. US-Patentschrift 2 96O 4o4),
oder ein Dialkylphthalat (vgl. britische Patentschrift 738 637) einverleibt wurde.
Jedoch besitzen einige dieser Materialien die wesentlichen Nachteile, daß die physikalischen Eigenschaften und
das photographische Verhalten des Gelatine enthaltenden Überzugs hierdurch unter strengen Bedingungen von hoher
Temperatur und hoher Feuchtigkeit verschlechtert werden, obgleich die physikalischen Eigenschaften hiervon unter den
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Bedingungen von niedriger Temperatur und niedriger Feuchtigkeit
verbessert werden, die Haftfestigkeit des Gelatineüberzugsschicht an einem Träger ziemlich geschwächt wird,
selbst wenn; die Verschlechterung des photographischen Verhaltens aufgrund einer mechanischen Beanspruchung etwas verhindert
wird, und daß der Oberfläche des Überzugs eine übermäßige Klebrigkeit erteilt wird, was zu einem Anhaften
oder Kleben des Überzugs an andere Oberflächen, die damit in Berührung gelangen können, führt.
Hauptaufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines verbesserten photographischen lichtempfindlichen Gelatine-Halogensilber-Materials,
bei welchem die Erzeugung der vorstehend geschilderten Druckdesensibilisierung, Druckschleier,
Haft- oder Klebeabdrücke o.dgl. ohne Verschlechterung des Haftvermögens an einem Träger und der physikalischen Eigenschaften
unterdrückt wird, das Klebevermögen des Gelatine-Überzugs an anderen Oberflächen vermindert wird und die Beibehaltung
der Eigenschaften hiervon gut ist.
Es wurden zahlreiche ürtersuchungen ausgeführt und dabei
festgestellt, daß die vorstehend geschilderten Zwecke er- : a
reicht werden können, indem man einer diotographischen Gelatine enthaltenden Überzugsmasse Polyglycidol einverleibt.
Das gemäß der Erfindung verwendete Polyglycidol kann mühelos durch Polymerisation von Glycidol mittels Thermopolymerisation
oder nach einer üblichen Polymerisationsarbeitsweise unter Verwendung eines basischen Materials
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(vgl. Tournal, polymer science, Teil A, Band K, S.125J5),·
z.B. Ätzalkali, wie NaOH, KOH oder BaOH, Metallalkoxyde, z.B. Natriumalkoxyd oder KaHumalkoxyd oder Pyridin,
einer Lewis-Säure, z.B. Aluminiumchlorid, Schwefelsäure
oder Zinn(rv)-chlorid oder einer Organometal!verbindung
(vgl. Japanische Patentschrift *63-544-5 ) , z.B. Zinkdiäthyl
oder Aluminiumtriäthyl,"als Katalysator erhalten werden. Das so erhaltene Polyglycidol, das in Wasser löslich
mk ist, wird als solches oder in Form einer wäßrigen oder alkoholischen
Lösung zugegeben, um eine photographische Überzugsmasse zu erhalten, in welcher das Polyglycidol gleichförmig
eingemischt ist.
Bei der Synthese des vorstehend genannten wasserlöslichen Polyglycidols durch Polymerisation von Glycidol hängen die
Eigenschaften des Polymerisats von den Polymerisationsbedingungen ab, z.B. von der Art und Menge des verwendeten Katalysators,
der Anwesenheit oder Abwesenheit eines Promotors, der Reaktionstemperatur, der Reaktionsdauer o.dgl.. Beispielsweise
ist das durch Thermopolymerisation erhaltene Polymerisat aufgrund seines niedrigen Polymerisationsgrades flüssig.
ψ und das nach der Polymerisationsarbeitsweise unter Verwendung
einer Organometallverbindung als Katalysator erhaltene Polymerisat
ist bisweilen ein wachsartiger Feststoff. Jedoch wird das Polyglycidol gemäß der Erfindung unabhängig von
derartigen Unterschieden der Polymerisationsarbeitsweise, dem Polymerisationsgrad und -zustand in-wirksamer Weise verwendet,
wenn das sich ergebende Polyglycidol wasserlöslich ist.
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Das Polyglycidol, das eine grundmolare Viskosität von 0,03 bis 0,8 in Methanol bei 32,50C aufweist, wird bevorzugt.
Die Menge an Polyglycidol, die der photographischen Gelatine enthaltenden Überzugsmasse einverleibt wird, unterliegt
gemäß der Erfindung keiner besonderen Beschränkung, wobei jedoch die vorstehend genannten Zwecke in vorteilhafter
.Weise durch die Zugabe eines Anteils von 1 bis J50 Gew.-%,
bezogen auf das Trockengewicht der Gelatine, erreicht werden können. Wenn die Zugabemenge nicht innerhalb des Bereichs
liegt, d.h. wenn sie kleiner als 1 # ist, wird keine bemerkenswerte
Wirkung beobachtet, und wenn sie größer als 30 #
ist, wird die Überzugssohicht etwas klebrig. In einer
Gelatine-Halogensilber-Überzugsmasse, welcher Polyglycidol in einer Menge von 3 bis 20 Gew.-^, bezogen auf das Trockengewicht
von Gelatine, zugesetzt worden ist, sind insbesondere nicht nur die Erzeugung" einer Druckdesensibilisierung und von
Druckschleier durch mechanische Beanspruchung und die Bildung von Haft- oder Klebeabdrücken durch ungleichförmiges Trocknen
beachtlich unterdrückt, sondern auch die Klebrigkeit der Uberzugsoberfiäche ist bemerkenswert verbessert, vergilben
mit dem Fall, bei welchem ein bekannter Weichmacher zugesetzt wurde.
Die Zugabe des Polyglycidols gemäß der Erfindung zu einer
photographischen Gelatine-Halogensilber-Emulsion kann bei irgendeiner Stufe, bevor die Emulsion als Überzug auf einen
Träger aufgebracht wird, ausgeführt werden, wobei der Zusatz
Jedoch vorzugsweise zwischen der Naohreii&<ung und dem
überziehen erfolgt·
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Die Polyglycidol enthaltende Gelatine-Überzugsmasse kann aus einer wäßrigen Lösung von Gelatine allein gebildet
sein, wie sie z.B. für eine Schuta- oder Zwischensohifct
eines photographischen lichtempfindlichen Materials vorgesehen ist, oder sie kann aus einer photographischen Gelatine-Halogensilber-Emulsion
oder aus einer Kombination hiervon bestehen.
Photographische Halogensilberemulsionen, die gemäß der W Erfindung zur Anwendung gelangen können, umfassen z.B.
Emulsionen für photographische lichtempfindliche positive oder negative Schwarz-weiß-Materialien und/oder lichtempfindliche
Materialien für die graphische Technik, Emulsionen für photographische Röntgenfilme und farbenphotographische
Emulsionen der Art, die in der Emulsion den Kuppler enthalten, wobei ein farbbildender Kuppler der
Emulsion einverleibt ist, sowie farbenphotographische Emulsionen der Art, bei welcher der Kuppler im Entwickler enthalten
ist, wobei ein farbbildender Kuppler einem Entwickler einverleibt wird. Ferner kann Polyglyeidal unter Erzielung
Halogen-.von guten Ergebnissen verechiedenen/ßilberemulsionen und
* gemischten Halogensilberemulsionen, z.B. Chlorbromsilberemulsion
und Jodbromsilberemulsion, einverleibt werden.
Die Halogensilberemulsion kann vorhergehend nach irgend einer der allgemein bekannten Arbeitsweisen chemisch sensibilisiert
werden, wobei eine labilen Schwefel enthaltende Verbindung, z.B. Ammoniumthiosulfat oder Ally!thioharnstoff,
(vgl. "The Theory of the Photographic Process", 3.Ausgabe,
veröffentlicht von Mcmillan Co., New York (1966), S.II3-II6),
Komplexsalze von einwertigem Gold und Thiocyanat (I.e.
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S.116), reduzierende Sensibilisatoren, z.B. eine Aminoverbindung
oder eine Hydrazinverbindung, oder Schwermetallsalze, z.B. Zinn(II)-chlorid (I.e. S. II3-II6), oder ein
Polyalkylenoxydderivat oder eine Kombination hiervon verwendet werden. Die Emulsion kann optisch durch den Zusatz
eines Sensibilisierungsmittels, z.B. eines Cyaninfarbstoffs
oder Merocyaninfarbstoffs (I.e. S. I98 - 232) optisch sensibilisiert
WBrden. Die Emulsion kann überdies mit irgendeinem von verschiedenen Schleierverhütungsmitteln, die in der f
Technik allgemein bekannt sind (I.e. S. jj44 - 346), stabilisiert
werden und kann mit irgendehem der verschiedenen Härtungsmittel (I.e. S. 55 - 60) gehärtet werden. Die Emulsion oder eine
andere Gelatine enthaltende Überzugsmasse kann außerdem Saponin und andere bekannte Überzugsmittel enthalten, z.B.
ein amphoteres oberflächenaktives Mittel, anionisches oberflächenaktives Mittel und nichtionisches oberflächenaktives
Mittel, wie N-Alkanoyl-N-alkyltaurat (-alkyl tourate), Natriumalkylbenzolsulfonat,
und Polyoxyäthylennonylphenyläther, oder ein anionisches oberflächenaktives Mittel, das eine
Kthylenoxydkette enthält, wie in der belgischen Patentschrift 650 004 beschrieben. · :
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
40 g Glycidol und 0,4 g pulverförmiges Natriummethoxyd wurden in ein mit Stickstoffgas durchgespültes Glasrohr eingebracht,
worauf das Glasrohr verschlossen und während 97 Stunden
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in einen Thermostaten bei 2^°C geschüttelt wurde. Zu der
Reaktionstnischung wurden dann 40 ml Methanol und 10 ml
Wasser und 20 ml eines gequollenen stark sauren Kationen-' austauschharzes gegeben, worauf während 20 Min. gerührt wurde.
Nach Abtrennen des Harzes durch Filtration wurde das Filtrat
bei l4o°C unter einem verringerten Druck von 0,5 mm Hg erhitzt,
um die nicht umgesetzten Bestandteile und Lösungsmittel zu entfernen. Als Rückstand wurden 55 g Polyglycidol in Form
^ eines farblosen Sirups mit einer grundmolaren Viskosität von 0,060 in Methanol bei 32,50C erhalten.
Eine 20 #ige wäßrige Lösung des so erhaltenen Polyglycidols
wurde einer Schwefel-sensibilisierten und Gold-sensibilisierten
Gelatine-Jddbromsilber-Negativemulsion von hoher Empfindlichkeit mit einem Gehalt von 7 Gew.-# Gelatine gegeben
und die Emulsion wurde als Überzug auf einen Cellulosetriacetatfilm so aufgebracht, daß die Trockendicke des Überzugs
nach Trocknen 10-1 Mikron betrug. Dann wurde der Überzug in einem Strom von reiner, auf 7°C gefühlter Luft, verfestigt
und dann durch Durchführen des so überzogenen Films durch eine Trocknungskammer getrocknet, die so geregelt war,
ψ daß die Trocknungstemperatur allmählich von 18° auf 45°C
im Verlauf von 50 Min. erhöht wurde. Probestücke von 5 cm
χ 12 cm wurden aus dem sich ergebenden photographischen Film geschnitten und einer Feuchtigkeitskonditionierung während
48 Std. in einer Atmosphäre bei 250C und 65 % rel. Feuchtigkeit
(65 # RH.) unterworfen und die gegenüberliegenden Enden der Probestücke wurden einander so zugekehrt, daß die Emulsionsschichten
innen lagen. Eine Beanspruchung würde dann dem Material mittels Durchführen durch einen Schlitz von 3 mm
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t | 1,0 | g | ml |
75,0 | g | ||
9,0 | g | ||
30,0 | g | ||
5,0 | g | ||
Rest auf | 1000 |
Breite von dem Endteil erteilt. Der photographische Film wurde dann während 5 Min. bei 200C mit einer Entwicklerlösung
der nachstehend angegebenen Zusammensetzung entwickelt und in üblicher Weise fixiert, mit Wasser gewaschen
und getrocknet. Die Dichte des durch den Druck geschwärzten Bereichs wurde gemessen.
N-Methyl-p-aminophenolsulfat
Wasserfreies Natriumsulfit
Hydrochinon
Natriumcarbonatmonohydrat
Kaliumbromid
Wasser
Außerdem wurden die photographischen Filme einer Feuchtigkeitskonditionierung bei 35°C und 85 % rel. Feuchtigkeit
während 48 Std. unterworfen, ferner während 24 Std. in der gleichen Atmosphäre stehengelassen, wobei deren
Emulsionsschichten unter einem statischen Druck von 50.g/cm einander zugekehrt wurden; das Ausmaß der verkM>ten Bereiche
wurde gemessen.
Die so erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle I zusammen mit den Vergleichsergebnissen aufgeführt,
die in ähnlicher Weise ohne den Zusatz der Verbindung gemäß der Erfindung (wobei die übrigen Bedingungen die gleichen
waren) und auierdem unter Zugabe von Glycidol oder Glycerin (wobei die übrigen Bedingungen wiederum dieselben waren)
anstelle der Verbindung gemäß der Erfindung erhalten wurden.
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-ιο-
Aus diesen Ergebnissen ist ersichtlich, daß die Bildung von
Schleier durch Druck beachtlich unterdrückt wird und daß die Klebrigkeit der Überzugsoberfläche im Falle der Zugabe
der Verbindung gemäß der Erfindung geringer, war.
Zusatz | Zusatz- menge (g/100 g Gelatine) |
Schwärzungs- dichte |
Beispiel 2 | Verklebte Fläche <*) |
RSLyglycidol | 7 14 |
0,14 0,06 |
40 50 |
|
Glyoidol | 7 14 |
0,25 0,30 |
UlUi
UlO |
|
Glycerin | 1Ϊ | 0,20 0,16 |
75 85 |
|
Kein Zusatz | - | 0,25 | ||
40 g Glycidol wurden in einen mit einem Rückflußkühler ausgestatteten Kolben eingebracht, unter Rühren und unter
Atmosphärendruok auf 1300C erhitzt und dann unter verringertem
Druck von 0,5 mm Hg auf l40°b erhitzt>
mn die nicht umgesetzten Materialien abzudestillieren. Es wurden
17 g Polyglycidol in Form einer fatblosen viskosen Flüssigkeit mit einer grurdmolaren Viskosität von 0,049-in Methanol
bei 32,50C erhalten.
Eine 20 #ige wäßrige Lösung des so erhaltenen PoIyglycidols
oder des in Beispiel 1 beschriebenen Polyglycidols
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wurde einer Schwefel-sensibiUsierten Chlorbromsilber-Emulsion
für die graphische Technik zugegeben» die 6 Gew.-%
Gelatine enthielt, worauf die Emulsion auf eine Polyäthylenterephthalatunterlage
so als Überzug aufgebracht wurde, daß die Trockendicke des Überzugs 6,5 - 1 Mikron betrug. Dann
wurde der Überzug in einem Strom von reiner, auf 7°C gekühlter
Luft verfestigt und dann während etwa 40 Min. durch Durchführen des so überzogenen Films durch eine Trocknungskammer
getrocknet, die so geregelt war, daß die Trocknungstemperatur allmählich von 18 auf j55°C erhöht wurde. Probestücke
wurden aus dem so erhaltenen photographischen Film in ähnlicher Weise wie in Beispiel 1 hergestellt und einer ·
Feuchtigkeitskonditionierung unterworfen, worauf die Probestücke einer Biegebeanspruchung unterworfen wurden. Die Probestücke
wurden so belichtet, um eine optische Dichte von etwa 1,0 nach Entwidklung zu ergeben, dann bei 20°C während 3 Min.
mit einer Entwicklerlösung der nachstehend angegebenen Zusammensetzung entwickelt und dann in üblicher Weise fixiert,
mit Wasser gewaschen und getrocknet. Der Unterschied zwischen der Dichte des Teils, dessen Empfindlichkeit durch Druck
herabgesetzt war und der Dichte des nicht gedrückten Teils wurde gemessen. '
Wasserfreies Natriumsulfit Hydrochinon % Natriumhydroxyd
Kaliumbromid
Wasser
90*0 | S | |
45*0 | g | |
37*5 | 6 | |
30,0 | 6 | |
Rest auf | 1000 | ml |
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- 12 -
Diese ^ilme wurden in gleicher Weise wie in Beispfel 1
behandelt und der Anteil der verklebten Bereiche wurde ger messen.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle II aufgeführt, wobei vergleichsweise die Ergebnisse, die ohne den Zusatz-der Verbindung gemäß der Erfindung
(wbbei die übrigen Bedingungen die gleichen waren) und bei Zugabe von 1,6-Hexandiol anstelle der Verbindung
gemäß der Erfindung (wobei die übrigen Bedingungen ebenfalls gleich waren) erhalten wurden, aufgenommen sind. Aus diesen
Ergebnissen ist ersichtlich, daß der Grad der Desensibilisierung durch Druck wesentlich unterdrückt und die Klebrigkeit
der Überzugsoberfläche gemäß der Erfindung verbessert ist. . ·
Tabelle II | Dichte- unterschied |
Verklebte Fläche (*) |
|
Zusatz | Zusatz menge (g/100 g Gelatine) |
0,30 0,15 |
40 45 |
Polyglycidol+ | 6,5 13,0 |
0,35 0,15 |
45 50 |
Polyglycidol++ | 6,5 13,0 |
Ö,40 0,25 |
Z0 80 |
1,6-Hexandiol | 6,5 13,0 |
0,60 | 40 |
Kein Zusatz | - |
+ Hergestellt nach Beispiel 1 ++ Hergestellt.nach Beisp.2
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. Beispiel 3
ry 52 g Glycidol wurden in 260 ml Methylenchlorid gelöst,
räit 10 ml einer Methylenchloridlösung mit einem Gehalt von
.2 ml Zinn(rv)-chlorid unter Rühren bei -50 bis -55°C gemischt
und während weiterer 20 Std. bei der gleichen Temperatur gerührt.Dann wurde die Temperatur allmählich auf Raumtemperatur
während etwa 2 Std.erhöht. Der sich ergebende Niederschlag wurde mit Methylenchlorid und Äther gewaschen und
unter verringertem Druck getrocknet, wobei 50 g einer hellgeüben
Paste von Polyglycidol mit einer grundmolaren Viskosität von 0,075 in Methanol bei 32,50C erhalten wurden.
Eine 20 #ige wäßrige Lösung des so erhaltenenPolyglycidols.
oder des in Beispiel 1 hergestellten Polyglycidols wurde einer Schwefel-sensibilisierten und Gold-sensibilisierten
Jodbromsilber-Negativemulsion mit einem hohen Verhältnis von Silber zu Gelatine μηά einem Gehalt von 7 Gew.-^ Gelatine
zugegeben und die Emulsion wurde als" Überzug auf eine PoIyäthylenterephthalatunterlage
so aufgebracht, daö die .Trockendicke-des Überzugs 10 ί 1 Mikron betrug. Der Überzug
wurde dann in einem Strom von reiner, auf 70C gekühlter Luft
verfestigt. Probestücke mit einer Fläche von 20 cm χ 20 cm
wurden aus den Filmen geschnitten und dann an eine-'waagerecht
angeordnete fläche Platte so zum Anhaften gebracht und daran fixiert, daß· die Überaags-freie Seite des Films in
Berührung mit der Platte war. Die Probestücke wurden durch gleichförmig wegströmende Luft bei etwa 23 bis 250C auf
einen Feuchtigkeitsgehalt von 55 - 5 # getrocknet und anschließend
wurde Luft bei 35°C mit einer relativen Feüch-
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tigkeit von 50 £ 5 # auf den Film während 30 Sek. durch
eine Düse mit einem Innendurchmesser von 1,5 cm geblasen, die oberhalb des Mittelteils des Probestückes in einem
Abstand von 20 cm angeordnet war, worauf der Luftstrom während 1 Min. unterbrochen wurde, und dieses unterbrochene
Aufblasen von Luft wurde wiederholt, bis die geaamte Oberfläche
des Probestücks vollständig getrocknet war. Das Probestück wurde dann bei 200C während 6 Min. mit einer Entwicklerlösung
der nachstehend angegebenen Zusammensetzung entwickelt und in üblicher Weise fixiert, mit Wasser gewaschen und
getrocknet.
N-Methyl-p-aminophenolsulfat
Wasserfreies Natriumsulfit Hydrochinon
Natriummetaborat-tetrahydrat Kaliumbromid
Wasser
Der Dicht euntBrs chied zwischen einem Bereich hoher Dichte
und einem Bereich niedriger Dichte des aufgrund der ungleichförmigen Trocknung gebildeten ringartigen Musters wurde gemessen.
Außerdem wurde der Anteil an verklebten Bereichen an dem Probestück, das gleichförmig .getrocknet war,, nach der
gleichen Arbeitsweise wie in Beispiel 1 gemessen·
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle III zusammen mit .denjenigen, die ohne den Zusatz der Verbindung
gemäß der Erfindung (wobei die übrigen Bedingungen gleich
O CZ | S | |
ε> | ||
S | ||
.10,0 | g | |
0,5 | g | |
Rest auf | 1000 | ml |
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waren) und bei Zusatz von Glycerin (wobei die übrigen Bedingungen gleich waren) anstelle der Verbindung gemäß
der Erfindungferhalten wurden, aufgeführt. Diese Ergebnisse zeigen, daß die Erzeugung eines Jahresring-artigen Musters
aufgrund einer ungleichförmigen Trocknung, d.h. der sogenannten Haft- oder Klebemarkierung oder des Haftabdrucks,
wesentlich unterdrückt ist und daß der verklebte Bereich bei Zugbe der Verbindung gemäß der, Erfindung geringer war.
Tabelle IH | Verklebte Dichte- Fläche unterschied {%) |
20 30 |
|
Zusatz - | Zusatz menge (g/100 g Gelatine) |
0,03 0,00 |
10 20 |
Polyglycldol+ |
7,5
15,0 |
0,02 0,00 |
60 80 |
Polyglycidol++ | 7,5 15,0:. |
0,04 0,01 |
10 |
Glycerin | 7,5 15,0 |
0,10 | I- Hergestellt nach Beispiel 2 |
Kein Zusatz | - | 1 -H | |
+ Hergestellt nach Beispiel | |||
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Claims (12)
1. Photographisches lichtempfindliches Material, dadurch gekennzeichnet, daß es auf einem Träger wenigstens
eine Gelatine-Halogensilber-Emulslonssohicht, die ein Polyglycidol enthält, aufweist. ,
2. Photographisches lichtempfindliches Material, dadurch gekennzeichnet, daß es auf einem Träger wenigstens
eine Gelatine-Halogensilber-Emulsionsschicht und eine
dieser Emulsionsschicht benachbarte Schicht aufweist, wobei die benachbarte Schicht ein Polyglycidol enthält.
3. Photographisches Material nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polyglycidol eine grundmolare Viskosität von 0,03 bis 0,8 in Methanol bei 32,50C
aufweist.
4. Photographisches Material nach Anspruch 1, didurch
gekennzeichnet, daß die Gelatine-Halogensilber-Emulsionsschicht das Polyglycidol In einer Menge von 1 bis 30 Gew.-^,
bezogen auf das Trockengewicht von Gelatine, in der genannten Emulsionsschicht enthält.
5. Photographisches Material nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die benachbarte Schicht aus einer
Gelatineschfttzschicht oder einer Gelatinezwischenschioht besteht, die das Polyglycidol in einer Menge von 1 bis
30 Gew.-%, bezogen auf das Trockengewicht von Gelatine In
der genannten benachbarten Schicht, enthält.
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6. Photographisches Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyglycidol durch Thermopolymerisation
von Glycidol hergestellt worden ist.
7. Photog^raphisches Material nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polyglycidol durch PoIymerisatinn -von Glycidol in Gegenwart eines basischen
Materials als Katalysator hergestellt worden ist.
8. Photographisches Material nach Anspruch 7* dadurch
gekennzeichnet, daß das als Katalysator verwendete basische Material aus Ätzalkali, einem Metallalkoxyd oder Pyridin
'besteht.
9. Photographisches Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyglycidol durch Polymerisation
von Glycidol in Gegenwart einer Lewis-Säure als Katalysator hergestellt worden ist.
10. Photographisches Material nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lewis-Säure aus Aluminiumchlorid oder Zinn(rv)-chlorid besteht.
11. Photographisches Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyglycidol durch Polymerisation
von Glycidol in Gegenwart einer Organometallverbindung als Katalysator hergestellt worden ist.
12. Photographisches Material nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Organometallverbindung aus
Zinkdiäthyl oder Aluminiumtriäthyl besteht.
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-
1969
- 1969-01-30 DE DE19691904604 patent/DE1904604A1/de active Pending
- 1969-01-30 US US795330*A patent/US3656956A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US3656956A (en) | 1972-04-18 |
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