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Gewehrschloß für Kipplaufwaffen Die Erfindung betrifft ein Gewehrschloss
für me1r1äufige Jagdwaffen, insbesondere für mehrläufige Kipplaufwaffen mit übereinander
angeordneten Läufen.
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Bei den bekannten Waffen dieser Art werden Schlagstücke Spannelemente
usw. verwendet, die sich radial bewegen.
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Die Ausbildung dieser Elemente in dieser Art bringt verschledene Nachteile
mit sich. Wenn die einzelnen Bauelemente
eines Gewehrschlosses Schwenkbewegungen
ausführen, ist es in der Regel unvermeidbar, daß an den Kraftübertragungsstellen
zwischen den einzelnen Elementen Reibungskrafte auftreten. Durch geschickte, gegenseitige
Zuordnung der einzelnen Teile lassen sich diese Nachteile nur vermindern, nicht
aber grundsätzlich beseitigen. Aus diesen Überlegungen ist im allgemeinen auch eine
zentrale Lage der Schlagbo'zen nicht möglich. Ein weiterer wesentlicher Nachteil
dieser Bauweise besteht darin, daß bei der Herstellung vie Haarbeit notwendig wird.
Die einzelnen Teile sind-in der Regel als Frästeile ausgebildet und der Zusammenbau
bedarf einer genauen Justierung. Die einzelnen Elemente verschiedener Waffen sind
in begrenztem Umfange gegeneinander austauschbar.
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Dies erschwert nicht nur die Herstellung, sondern auch die Reparaturen.
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Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein Gewe::-schloß für
derartige Jagdwaffen zu schaffen, das sich vc; allem durch eine einfache Herstellbarkeit
auszeichnet, sowie auch dadurch, daß die Kraftübertragungsglieder exakt zusammenwirken,
was die- Bedienbarkeit erleichtert und auch den Verschleiß vermindert.
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Die Erfindung geht aus von einem Gewehrschloß für nehrlauSige Jagdwaffen
mit Schlagstücken, Spannelementen und Schlagbo;zen. Die Erfindung ist in erster
Linie dadurch gekenr zeichnet, daß die Schlagstücke, Spannelemente und Schlagbolzen
parallel zueinander angeordnet und gleichsinnig D~-wegt sind und daß diese im wesentlichen
als Drehteile aus gebildeten Elemente in Bohrungen geführt sind.
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Die erfindunggemäße Ausbildung bringt beträchtliche Vorteile mit sich.
Dadurch, daß die Schlagstücke, Spannelemente und + nur
Schlagbolzen
parallel zueinander angeordnet und geführt sind; entstehen an den Berührungsstellen
zwischen den einzelnen Teilen keine zusätzlichen Reibungskräfte. Die Ausbildung
hat weiter den Vorteil, daß die einzelnen Teile als Dre:;-teile gefertigt werden
können, so daß die Herstellung seits mit einem geringen Aufwand verbunden ist, andererseits
aber auch bei der Herstellung Teile großer Maßhaltiglceit gewonnen werden. Dieser
Aufbau hat weiter das Ergebnis, daß beim Zusammenbau des Gewehrschlosses eine Nacharbeit
der Einzelteile entbehrlich ist, daß die Teile untereinander austauschbar bleiben
und daß schließlich die genaue Einstellung mit einfachen Mitteln, beispielsweise
mit Justierschrauben, möglich wird, wodurch die Herstellung durch Bedienungskräfte
geringerer Erfahrung möglich wird. Insgesamt ergibt sicr bei der Erfindung eine
beträchtliche Einsparung beim Herste@@ungsaufwand.
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Die Erfindung sieht weiter vor, daß für zwei Schlagstücke ein gemeinsames
Spannelement vorgesehen ist, das zwischen den beiden Schlagstücken angeordnet ist.
Die Anordnung ist also symmetrisch, wodurch exzentrische Kräfte verhindert werde.
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Günstig ist es bei der Erfindung, wenn die Drehachsen Ger Abzüge in
oberen Teil der Kastenscheibe gelagert sind. Auf diese Weise stimmt die Bewegungsrichtung
der Abzugshebel weitgehend mit der Betätigungsrichtung überein, was ber ;-brauch
vorteilhaft ist. Es genügen geringe Abzugwiderstände, die jedoch bei dieser Ausbildung
deutlich spürbar sind Bei einer zweiläufigen Waffe mit zwei übereinander ang@@r@@@t@n
Läufen ist es günstig, wenn die Drehachsen der beiden Absüge in Längsrichtung der
Waffe gegeneinander versetzt sind, wobei die Drehachse des Abzugs für den oberen
Lauf der Laufmündung
näher ist, als die Drehachse des unteren Abzugs.
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Die Rast des Abzuges für den oberen Lauf erhält lt tcne Bewegungsbahn,
die weitgehend rechtwinklig verläuft zur Bewegungsbahn des zugehörigen Schlagstückes.
Dies ist günstig, da für den Abzugsvorgang dann nur die Reibung zu überwinden ist,
mit der das Schlagstück von der zugeordneten Feder gegen den Abzug gedrückt wird.
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Gleich günstige Verhältnisse lassen sich bezüglich des unteren Abzuges
nicht erreichen. Hier schlägt die Erfindung vor, daß dieser Abzug über ein Fanghebel
auf eines der Schlagstücke einwirkt und dieses in der gespannten Stellung hält.
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Die Erfindung sieht ferner vor, daß die Rasteintrittstiefe mindestens
eines der Abzüge durch eine Regulierschraube einstellbar ist. Auf diese Weise kann,
wie schon eingangs erwähnt, das Schloß leicht justiert werden. So ist es möglich,
das Schloß jeweils den besonderen Wünschen des Benutzers anzupassen.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besitzen die Abzüge Ansätze,
die flegulierschrauben tragen, welche Regulierschrauben mit einen verstellbaren
Sicherungselement zusar;enwirken, das in der Sicherungsstellung die Abzüge sperrt.
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Auch die Sicherungsstellung kann hierdurch in einfacher Weise exakt
reguliert werden.
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Für die Betätigung der Spannelemente sieht die Erfindung eine verschiebbare
Spannstange vor, deren dem Schloß abgewandtes Ende im Bereich des Kippgelenkes mit
einer Nase des Vorderteils zusammenwirkt. Für die Schloßbetätigung ist also am-Vorderteil
nur eine einfache Nase im Bereich des Kippgelenkes
notwendig. Das
Vorderteil der Waffe kann daher einfach gestaltet sein. Die Betätigung der Spannstange,
die vorzugsweise einen runden Querschnitt besitzt und daher in einer Bohrung gleiten
kann, erfordert keinen besondere Kraftaufwand. Die benützten übertragungsmittel
sind eir.~-Das dem Gewehrschloß zugeordnete Ende der Spannstange Wirkt bei der Erfindung
vorzugsweise mit einem beweglichen Element, insbesondere einem verschwenkbaren Spannhebel,
zusammen, der seinerseits wiederum das verschiebbare Spannelement betätigt.
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In einem weiteren Merkmal der Erfindung ist die Anordnung derart getroffen,
daß die Kastenscheibe, das Schloßblec und die Schaftausbogung beidseitig eine gemeinsame,
in elnem Arbeitsgang bearbeitbare, beispielsweise fräsbare Außenfläche aufweisen.
Der Vorteil dieser Maßnahme besteht einerseits darin, daß der Bearbeitungsaufwand
vermindert ist, andererseits aber auch darin, daß die Abdeckungen des Schlosses
keine Schloßelemente aufnehmen bzw. Durchbrechungen hierfür besitzen müssen.
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Das erfindungsgemäße Gewehrschloß wird in der Regel, wie vorstehend
ausgeführt, mit zwei Abzügen ausgerüstet sein. Es kann aber auch wahlweise als Einabzug
ausgebildet sein, derart, daß der vordere Abzug beim weiteren Durchziehen auf den
hinteren Abzug einwirkt und diesen mitnimmt. Um ein unbeabsichtigtes Doppeln zu
vermeiden, sieht die Erfindung bei dieser Ausbildung vor, daß ein mittels des Rückstoßes
des ersten Schusses betätigtes Masseelement vorgesehen ist, das seinerseits eine
Ilemmeinrichtung betätigt, die das sofortige Durchziehen des vorderen Abzugs sperrt.
Diese Sicherungseinrichtung kann insbesondere dadurch gewonnen werden, daß das gegen
die Kraft einer Feder bewegliche Masseelement eine
federnde verschwenkbare
Halteklinke in den Weg-von-^ei'ei^ des vorderen Ab zuges verschwenkt, wo die Abzugstei;
bei Betätigung des vorderen Abzugs die Halteklinke auch dann festhalten, wenn das
Masseelement die Halteklinke schon freigegeben hat. Die Wirkung dieser Sicherungseinrichtung
ist also so, daß beim Rückstoß das träge Masseelement die Halteklinke in IIemmstellung
bringt, während. dann, wenn der Rückstoß nachläßt und der Schütze unbeabsichtigt
den Abzug weiter durchzieht, hierdurch die Halteklinke in der Hemmstellung gehalten
wird. Erst dann, wenn der Abzug kurzzeitig freigegeben wird, kann die Halteklinke
in ihre Ausgangsstellung zurückkehren und es ist möglich, mit dem einen Abzug auch
den anderen Schuß auszulösen.
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Das Masseelement ist insbesondere als ein in einer Bohrung gleitender
Bolzen mit einer auf die Halteklinke einwirkenden Betätigungsnase ausgebildet, wobei
die Bohrung im wesentlichen parallel zu den Bohrungen der Führungen für die Schlagstücke
usw. ausgebildet ist.
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Zwischen den beiden Abzügen ist vorzugsweise eine Regulierschraube
vorgesehen, über die der vordere Abzug auf den hinteren Abzug einwirkt.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es zeigen: Fig. 1 und Fig. 2 Ansichten der linken und der rechten Seite
des aewehrschlosses nach der Erfindung in entspanntem Zustand, Fig. 3 und Fig. 4
den Ansichten der Fig. 1 und 2 entsprechende Seitenansichten des Gewehrschlosses
nach der Erfindung im gespannten Zustand und
Fig. 5 eine Ansicht
eines Teils eines Gewc-res mit der dem erfindungsgemäßen Gewc^.»-schloß zugehörigen
Spannstange.
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Das Schloßgehäuse 1 wird im wesentlichen umgeben von der Kastenscheibe
2 und dem Schloßblech 3 sowie von dem rückwärtigen Abschlußteil4, das das Befestigungselement
5 für den nicht näher dargestellten Hinterschaft trägt. In den zeichnerischen Darstellungen
sind die seitlichen Abdeckungen des Schlosses wégn-ommen, um die Schloßteile sichtbar
zu machen.
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Das Schloß besteht unter anderem aus den beiden Schlagstücken 7 und
8, die unter der Wirkung der Federn 9 und 10 stehen und mittels der Bolzen 11 und
12 in den Bohrungen 51 und 52 geführt sind. Die vorderen Enden der Schlagstücke
sind ebenfalls in Bohrungen im Teil 53 geführt. Unter die rückwärtigen Enden dieser
Schlagstücke 7 und 8 greift der Kopf 13 des Spannelements 14 und der Querbolzen
15 wirkt mit dem Spannhebel 16 zusammen, er um dn Stift 1,7 Im Schloßblech 3.verschwenkbar
ist.
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Der Spannhebel 16 steht unter der Wirkung der Spannstange 18, die
in der Bohrung 19 geführt ist und deren vorderes Ende 20 mit der Nase 21 des Vorderteils
22 zusammenwirkt.
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Dieses Vorderteil 22 ist um das Kippgelenk 23 verschwenkbar.
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und es ist klar, daß beim Abkippen die Nase 21 die Stange 18 nach
rückwärts schiebt, wodurch das rückwärtige Ende 54 der Spannstange den Spannhebel
16 um den Stift 17 naeh rückwärts schwenkt, d.h. in der Darstellung der Fig.1 im
Uhrzeigersinn und in-der DarBtellung der Fig.2 entgegen den Uhrzeigersinn.
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Die freien Enden des gabelförmigen Spannhebels 16 nehmen den Querbolzen
15 mit und das Spannelement 14 spannt auf diese Weise die Schlagst(1ckfedern 9 und
10.
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Für den oberen Lauf ist der Abzug 24 vorgesehen, dcsser Einzelheiten
insbesondere aus den Figuren 2 und 4 hervorgehen. Dieser Abzug 24 , der der hintere
Abzug ist, besteht im gezeigten Ausführungsbeispiel aus zwei miteinander verbundenen
Teilen. Es kä < er auch ein einstückiger Abzug vorgesehen sein. Der A5zug 24
verschwenkt um das Gelenk 25 und steht unter der Wirkung der Feder 26. Er trägt
auf seiner Innenseite die Rast 27, die sich vor d&s gespannte Schlagstück 7
legt. Die Einrasttiefe kann mittels der Regulierschraube28 bestimmt werden.
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Der andere Abzug 29 für den unteren Lauf verschwenkt um das Gelenk
30 und steht unter der Wirkung der Feder 31, die die gleiche Funktion hat wie die
Feder 26 bezüglich des Abzuges 24.
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Um das gespannte Spannstück in der Spannstellung zu halten, ist ein
Fanghebel 32 vorgesehen, der um das Gelenk 33 verschwenkbar ist und an seinem Ende
eine Abschrägung 34 aufweist, die an der zugeordneten Fläche des Schlagstückes zur
Anlage kommt. Der Fanghebel 32 stützt sich an einer Rast 35 des Abzuges 29 ab. Die
Eindringtiefe bzw. die Absttzbreite des Fanghebels 32 am Abzug 29 wird durch die
Regulierschraube 36 bestimmt, die im Abzug 29 angeordnet ist und mit einer Fläche
im Schloßblech 3 zusammenwirkt.
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Die beiden Abzüge 29 und 24 sind einander derart zugeordnet, daß über
den Abzug 29 auch der Abzug 24 betätigt werden kann, wobei die Regulierschraube
37 im Abzug 29 auf den Abzug 24 einwirkt.
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Um ein unbeabsichtigtes Doppeln zu verhindern, ist ein Masseelement
vorgesehen, das im wesentlichen aus dem Bolzen 38
besteht, der
in einer Bohrung gleitet, in der auch eine nicht näher dargestellte Feder angeordnet
ist. Der Bolzenkopf 39 besitzt eine Nase 40, die beim Rückstoß auf die Fläche 41
der I.alteklinke 42 aufgleitet, das freie Ende dieser Halteklinke nach unten drückt,
so daß die A-usnehmung 43 über den Bolzen 44 des Abzuges 29 greift, so daß ein unbeabsichtigtes
Durchziehen dieses Abzuges 29 ausgeschlossen ist.
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Aber auch die den Rückstoß nachfolgende Vorwärtsbewegung der Waffe,
während der der Bolzen 38 in seine Ausgangslage zurückkehrt, kann ein unbeabsichtigtes
Auslösen des Abzuges 24 über den Abzug 29 nicht zur Folge haben. Der Bolzen 44 drückt
in diesen Falle gegen die zugeordnete Fläche der Ausnehmung 43 und hält die Halteklinke
in der Hemmstellung.
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Erst dann, wenn der Abzug 29 entlastet wird, kann die Halteklinke
42 zurückschwenken und der zweite Schuß abgegeben werden.
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Der Abzug 24 besitzt einen Ansatz 45 und der Abzug 29 einen Ansatz
46. Beide Ansätze tragen je eine Regulierungsschraube 47 und 48, deren Höhe verstellbar
ist. Diese Regulierungsschrauben wirken mit dem Sicherungsschieber 49 zusammen.
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Die freigegebenen Schlagstücke 7 und 8 bewegen sich, wie an sich bekannt,unter
der Wirkung der Federn 9 und 10 nach vorne, also beispielsweise in der Darstellung
der Figuren 1 und 3 nach links. Die vorderen Enden dieser Schlagstücke wirken auf
die nicht näher dargestellten Schlagbolzen ein, die im we3entlichen in der Verlängerung
der Mittellinien 50 angeordnet sind.