DE1902608C - Verfahren zur Gewinnung eines aescinreichen Wirkstoffkonzentrates aus Roßkastaniensamen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung eines aescinreichen Wirkstoffkonzentrates aus Roßkastaniensamen

Info

Publication number
DE1902608C
DE1902608C DE1902608C DE 1902608 C DE1902608 C DE 1902608C DE 1902608 C DE1902608 C DE 1902608C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
aescin
horse chestnut
active ingredient
extracted
chestnut seeds
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Hans Georg Dr. 5021 Geyen; Honerlagen Hans 6000 Frankfurt Menßen
Original Assignee
A. Nattermann & Cie GmbH, 5000 Köln-Braunsfeld
Publication date

Links

Description

Roßkastaniensamen und ihre Extrakte werden seit Trockenextrakt kann in Form von Kapseln, Dragees, langem wegen ihres Gehaiies an Aescin in der Salben, Suppositories Verwendung finden.
Therapie eingesetzt. Ihre Anwendung erfolgt für die Die Arbeitsweise ist sehr einfach, denn die Ka-
orale Application in Form alkoholisch-wäßriger staniensamen brauchen nicht vorentfettet werden. Auszüge oder als Trockenextrakte. 3 Nach dem Behandeln mit der wäßrigen Säure kann
Der Aescingehalt des Roßkastaniensamen beträgt die Ausgangsdroge ohne Zwischentrocknung mit dem etwa 5 bis 5°/o. Nach den meisten bisher bekannten Alkohol bzw. Keton oder deren wäßrigen Mtechun-Verfahren werden Trockenextrakte erhalten, deren gen extrahiert werden, wobei die Extraktion bei Aescingehalt zwischen 15 und 20 %> liegt. Bekannt Zimmertemperatur erfolgen kann. Der besondere ist auch, Roßkastaniensamen, die man zuerst entfettet io Vorteil der Methanol-Wasser-Mischung besteht darin, hat, mit reinem Wasser, wäßrigem Alkohol oder daß hiermit nur wenige Fette oder öle aus der Auswasserfreiem Methanol zu extrahieren, worauf die gangsdroge herausgelöst werden, so daß Ήηε voraus diesen Auszügen gewonnenen Trockenextrakte herige Entfettung der Ausgangsdroge entfallen kann, dann in Abwesenheit von Wasser mit 1,2-Propylen- Die Einengung des Wirks'.offextraktes erfolgt in
glykol, 1,3-Butylenglykol oder mit Glyzerin bzw. 15 üblicher Weise, am besten unter schonenden Bedin-Mischungen dieser Lösungsmittel mit Chloroform gungen und schließlichem Trocknen im Vakuum,
oder Methylenchlorid erneut extrahiert werden Folgendes Beispiel diene zur näheren Erläuterung
(deutsche Auslegeschrift 1182 385, britisches Patent der Erfindung:
991663). Für diese Verfahren ist angegeben, daß 500 g ungeschälte Roßkastaniensamen des Handels
eich hierdurch Trockenextrakte mit höchstens 25°/o ao (mit einem durchschnittlichen Aescingehalt von Aescin gewinnen lassen, Ergebnisse, die durch Nach- 5,45 °/o) werden grob zerkleinert und mit 2%>iger arbeiten dieser Verfahrensangaben bestätigt werden Essigsäure IVi Stunden unter Rühren bei Zimmerkonnten, temperatur extrahiert Nach dieser Zeit wird die
In der Zeitschrift für physiologische Chemie, Extraktionsflüssigkeit vom Drogengut getrennt und Bd. 199, S. 26 und 27 (1931), ist beschrieben, daß 35 verworfen. Die so vorbehandelte Droge wird ohne zur Gewinnung des Äscigenins die gemahlenen Zwischentrocknung mit 5 Liter 8O°/oigem Methanol Kastaniensamen mit verdünnter Schwefelsäure in der 3 «/» Stunden bei Zimmertemperatur unter Rühren Kälte behandelt werden sollen, wobei aus dem extrahiert. Nach Beendigung der Extraktion wird der Saponin das Prosapogenin entsteht, das dann mit Auszug unter schonenden Bedingungen im Vakuum verdünntem ammoniakalischem Alkohol extrahiert 30 konzentriert und anschließend in bekannter Weise wird. Nach 40 Stunden langer Hydrolyse des erhal- daraus der angereicherte Trockenextrakt gewonnen, tenen alkoholischen Extrakts mit Schwefelsäure er- Nach diesem Beispiel erhält man 28 g Wirkstoffhält man dann Ascigenin. konzentrat mit einem Gehalt von 49°/o Aescin. Die
In Planta Medica, Bd. 4, S. 185 (1956), ist ein Ausbeute an Aescin beträgt 50,3 °/o der Theorie.
Verfahren beschrieben, bei dem Äscin gewonnen 3s
wird, indem man Kastanienschrot einen Monat lang
mit 2,50/oiger Alkalilauge bei Zimmertemperatur Versuchsbencht
mazeriert, nach dem Zentrifugieren das zurück- Vergleichsversuche
bleibende Kastanienschrot trocknet und so dann mit
60- bis 7O°/oigem Alkohol extrahiert. Nach 40 Arbeitet man unter gleichen Bedingungen wie im Abdestillieren des Alkohols wird mit 2 bis Beispiel angegeben mit l°/oiger Essig- oder Ameisen-2,5 °/o Saponingemisch erhalten. In dieser Arbeit säure, so erhält man als Ergebnis einen Wirkstoffwird noch dargelegt, daß ganz allgemein der- extrakt mit einem Gehalt von 28,2Vo Aescin. Das artige Mazerationsverfahren unbefriedigend zur entspracht einer Ausbeute an Aescin von 35°/·.
Gewinnung der Äscine aus dem Kastaniensamen 45 Arbeitet man in dem verfahrensmäßigen Beispiel mit *>nd. 3*/*iger Essig- oder Ameisensäure, so erhält man ein
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe Wirkstoffkonzentrat mit einem Gehalt von 22,7·/· besteht nun darin, ein möglichst einfaches Verfahren Aescin. Das entspricht einer Ausbeute an Aescin zur Herstellung von Extrakten zu schaffen, die eine von 33%>.
wesentlich höhere Konzentratton an Aescin auf- 50 Demgegenüber erhält man nach dem erflndungsweisen als die bisher bekannten Extrakte des gemäßen Verfahren unter Verwendung von 2·/· Handels. Essig- oder Ameisensäure ein Wirkstoffkonzentrat
Bt wurde nun festgestellt, da0 e» in Überraschend mit einem Gehalt von 49·/· Aescin, was einer Aueeinfacher Weise dadurch gelingt, derartige relativ benfe as Awdn von 50,3·/· entsprich«. Diese Aus· hochkonzentrierte Extrakte zu erhalten, daS man er· 55 beutesteigerung durch Wahl der erfindunpgemiBen flndungsgemflO die zerkleinerten, ungeschälten oder SBurekonzentration bei der Vorextraktion ist auf geschalten, nicht entfetteten Roflkastanlensamen mit Grund des Sunds der Technik nicht vorhersehbar 2«/ijger Essig· oder Ameisensäure 1 bis 2 Stunden gewesen. Auch bei der Hauptextraktion bringt die bei Zimmertemperatur vorextrahiert, worauf man die Wahl der Alkoholkonzentration gemäß der Irin· 10 vorbeiiandefte Droge anschließend mit 70- bis te dung Vorteile. t
90»/iigem, vorzugsweise 80»/«!gern Methanol extra- WHhIt man bei sonst gleicher Verfahrensweise wie hlert und dann daraue in bekannter Weise einen im Beispiel als Lösungsmittel Äthylalkohol oder Trockenextrakt gewinnt Keton von 60»/dger Konzentration, so betragt die
Die nach diesem Verfahren erhaltenen Trocken- Ausbeute an Aescin im erstgenannten Fall 39,2·/·, extrakte weben einen Aeiclngehalt zwischen 40 und «β im zweitgenannten Fall 34,6·/· gegenüber 50,3·/» 50·/· auf und enthalten zugleich neben dem Haupt· entsprechend dem erflndungsgemSBen Verfahren, wirkatoff Aewln noch die Übrigen erwünschten wobei die wMstoffltoasentretiofi fm Extrakt mir extrahierbaren Stoffe der Kastanie. Der angereicherte jeweils 22,5 ·/· betrug.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung eines aescinreichen Wirkstoffkonzentrates durch Extrahieren der mit wäßrigen Säuren vorbehandelten Roßkastaniensamen mit einem alkoholischen Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man die zerkleinerten, ungeschälten oder geschälten, nicht entfetteten Roßkastaniensamen mit 2°/oiger Essig- oder Ameisensäure 1 bis 2 Stunden bei Zimmertemperatur vorextrahiert, worauf man die so vorbehandelte Droge anschließend mit 70- bis 9O°/oigem Methanol extrahiert und dann daraus in bekannter Weise ein Trockenextrakt gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die vorbehandelte Droge mit 8O°/oigem Methanol extrahiert.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0897302B1 (de) Harpagosid-angereicherter extrakt aus harpagophytum procumbens und verfahren zu seiner herstellung
DE1467800A1 (de) Verfahren zur Behandlung von insbesondere saponinhaltigen Pflanzen
DE1902608C (de) Verfahren zur Gewinnung eines aescinreichen Wirkstoffkonzentrates aus Roßkastaniensamen
EP0904092B1 (de) Gereinigter extrakt von harpagophytum procumbens und/oder harpagophytum zeyheri dence, verfahren zu seiner herstellung und seine verwendung
DE1617667B1 (de) Verfahren zur Gewinnung eines sennosideichen Wirkstoffkonzentrates aus Sennesschoten
DE1902608A1 (de) Verfahren zur Gewinnung eines aescinreichen Wirkstoffkonzentrates aus Rosskastaniensamen
DE2502281A1 (de) Verfahren zur gewinnung von wirkstoffen aus drogen durch in gegenwart von galle oder der in der galle vorkommenden gallensaeuren oder deren verbindungen vorgenommene extraktion und die den vollen extrakt enthaltenden desinfektionsmittel, schaedlingsbekaempfungsmittel, kosmetischen praeparate und holzimpraegnierungsmittel
DE1902609A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von wasserloeslichem Aescin aus Rosskastaniensamen und daraus hergestellten Extrakten
DE537265C (de) Verfahren zur nutzbaren Verwertung von Lupinen unter Entbitterung durch stufenweiseExtraktion mit waessrigen Loesungen
DE1617601A1 (de) Pflanzenextrakte und Verfahren zu deren Herstellung
DE3112737C2 (de)
DE2227292C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Kamillenextrakten
DE1296305B (de) Verfahren zur Extraktion von Kamille
DE1617667C (de) Verfahren zur Gewinnung eines sennosidreichen Wirkstoffkonzentrates aus Sennesschoten
DE741472C (de) Verfahren zur Trennung von Hypophysenhormonen
DE2646321A1 (de) Kosmetisches mittel
DE1617444C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Hellebrigenin
DE1217547B (de) Verfahren zur Herstellung von Saponin-Komplexen mit lipoidartigem Loeslichkeits-charakter
DE2147263C3 (de)
DE318413C (de)
DE600586C (de) Verfahren zur Trennung von Follikelhormon in peroral hochwirksame und in peroral wenig wirksame Praeparate
DE876441C (de) Verfahren zur Herstellung eines Wirkkoerpers aus Weissdorn
DE585939C (de) Verfahren zur Darstellung und Reinigung des Ovarialhormons
DE874747C (de) Hydrophilierende Produkte
DE648179C (de) Verfahren zur Herstellung ausscheidungslos verduennbarer Loesungen von Drogenextrakten