DE1902343C3 - Überzugsmittel auf der Basis von wässrigen Kaliumsilikatlösungen und feinteiligem Zink - Google Patents
Überzugsmittel auf der Basis von wässrigen Kaliumsilikatlösungen und feinteiligem ZinkInfo
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Description
ill
Die Erfindung bezieht sich auf ein Oberzugsmitte! auf
der Basis von wäßrigen Kaliumsilikatlösungen und feinteiligem Zink. Insbesondere bezieht sich die
Erfindung auf Zinkstaubzusammensetzungen mit einer Kaliumsilikatlösung als Bindemittel, worin das Verhältnis von Siliciumdioxid zu Kaliumoxid kritisch geregelt
ist.
Das Interesse für die Verwendung von Zinkstaub in
Überzügen für Metalle führte zur Entwicklung von zahlreichen Bindemitteln, wobei jedes zur Lösung der
sehr zahlreichen Probleme vorgesehen ist, die mit dem Versuch, ein derartiges Material an dem Unterlageodf r Grundmaterial zum Anhaften zu bringen, verbunden sind. Ein besonders ernsthaftes Problem stellt die
gleichmäßige Haftfestigkeit sowohl vor als auch nach dem Einbrennen dar, wobei jedoch auch andere
Probleme, ζ. Β bezüglich Rißbildung, Haarrißbildung, Witterungsabnutzung und Feuerbeständigkeit, angetroffen werden. Das letztere dieser Probleme kann
lediglich mit Hilfe von anorganischen Bindemitteln vollständig gelöst werden, wobei jedoch hierbei andere
Probleme auftreten, da anorganische Überzugsmittel bekanntlich schlechte anstrichtechnische Eigenschaften
besitzen.
In der bisherigen Technik gibt es viele Vorschläge für
anorganische Materialien, die zur Lösung der beobachteten Probleme dienen sollen. Im allgemeinen soll die
Lösung in der Verwendung einer Alkalisilikatlösung als Bindemittel liegen. Bei derartigen Zusammensetzungen
wird die Verwendung von Natriumsilikat oder Kaliumsilikat in derartigen Lösungen vorgeschlagen, worin das
Molverhältnis von Natriumoxid (Na^O) oder Kaliumoxid (KiO) zu Siliciumdioxid (SiOj) kleiner als das
normale Verhältnis von I : 2 ist und insbesondere im Bereich zwischen I : 23 und I : 3,0 liegt. Selbst mit
diesen Abänderungen im Komponentenverhältnis ist es bei der bisherigen Technik erforderlich, daß den
Überzugsmitteln Zusatzkomponenten einverleibt werden, um die verlangten Eigenschaften zu erhalten oder
diese zu verbessern, Zu derartigen Zusätzen gehören Materialien, wie Bleichromat, um den Überzug unlöslich
zu machen, oder Ammoniak oder eine Fettsäure zur Förderung von Verlauf und Haftfestigkeit. Andere
Vorschläge betreffen die Nachbehandlung mit Säuren zur Sicherstellung der Neutralisation, insbesondere
wenn korrodierende Umgebungen in Betracht kommen.
zufriedenstellend. Das Hauptproblem beruht darin, daß
jedesmal, wenn ein neues Material zur Lösung eines Problems zugegeben wird, dieses ein anderes Problem
zu verstärken scheint.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung von Überzugsmitteln, die von den vorstehend geschilderten
Nachteilen frei sind.
Gemäß der Erfindung werden Überzugsmittel auf der Basis von wäßrigen Kaliumsilikatlösungen und feinteiligem Zink geschaffen, die dadurch gekennzeichnet sind,
daß sie eine wäßrige Lösung mit 19 bis 23 Gewichtsprozent Kaliumsilikat, das ein Molverhältnis von S1O2 zu
K2O im Bereich von 4,8 zu 1 bis 53 zu 1 aufweist,
enthalten.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung enthalten die Überzugsmittel eine Kaliumsilikatlösung mit zusätzlichem Methyltrimethoxysilan.
Dabei kann das Methyltrimethoxysilan z-v^ckmäßig
in einer Menge von bis zu 3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung, vorhanden sein.
Das Bindemittel der erfindungsgemäßen Überzugsmittel ist feuerfest oder feuerverzögernd und bewirkt
selbst unter Witterungs- oder Korrosionsbedinguiigen
die Aufrechterhaltung einer ausgezeichneten Haftung.
Gemäß der Erfindung wurde festgestellt, daß Kaliumsilikat als Bindemittel in Zinkstaubzusammensetzungen nur dann wirksam ist, wenn die Molverhältnisse
von Siliciumdioxid zu Kaliumoxid innerhalb des angegebenen Bereichs liegen. Diese Bereiche übersteigen die normal üblichen Verhältnisse, deren Spitzenwerte für das Molverhältnis von SiO2 zu K2O bei etwa
33:1 liegen, bei weitem, wobei die normalen in der
Technik üblichen Verhältnisse sich als vollständig unwirksam für die vorstehend genannten Zwecke
erwiesen haben, wie aus den nachfolgenden Vergleichsversuchen hervorgeht. Die bevorzugten Verhältnisse
von Siliciumdioxid zu Kaliumoxid sind für die Entwicklung eines zufriedenstellenden Überzugs wesentlich, denn niedrigere Verhältnisse als die vorstehend
angegebenen ergaben einen Überzug, der bei Hitzeanwendung oder Luftaltcrung einer Riß- oder Haarrißbildung unterworfen ist, während höhere Verhältnisse als
die vorstehend angegebenen zwei zur Anwendung gelangen können, jedoch zu keinen verbesserten
Ergebnissen führen, da sie von einer vollständigen Hydration des Siliciumdioxids in Lösung abzuhängen
scheinen und zusätzliches Siliciumdioxid auf Grund der verringerten Kaliumoxidmenge offensichtlich in freiem
Zustand vorliegt.
Die Überzugsmittel gemäß der Erfindung werden im allgemeinen hergestellt, indem man eine Lösung mit
einem Gehalt vc.i 19 bis 23 Gewichtsprozent Kaliumsilikat verwendet. Eine derartige Lösung kann durch die
Angabe 19—23 K 4,8—53 bezeichnet werden, wobei »19—23« die Menge Feststoffe in Prozent in der
Lösung, »4,8—5,3« das Molverhältnis von Siliciumdioxid zu Kaliumoxid und »K« das Kaliumsilikat darstellen.
Zinkstaub ist der andere notwendige Bestandteil der Zusammensetzung und dann in einem großen Mengenbereich, bezogen auf die Kaliumsilikatlösungi nämlich
von etwa dem I- bis öfachen der prozentualen Gewichtsmenge der letzterer) (dem 6- bis 27fachen der
prozentualen Gewichtsmenge an Silikatfeststoff), vorhant'en sein. Die Teilchengröße des Zinkstaubs ist
ebenfalls nicht kritisch, obgleich vorzugsweise Teilchen verwendet werden, die kleiner als 50 Mikron und
insbesondere kleiner als 3 Mikron sind.
Zu dieser Grundmischung kann insbesondere das billige und leicht erhältliche Methyltrimethoxysjlan in
Mengen bis zu 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmischung, zugegeben werden, um eine bessere
Haftung an Stahlmaterialien auf Grund einer gleichförmigen Dehydratation zu ergeben.
Die Oberzugsmittel gemäß der Erfindung können
auch verträgliche Füllstoffe und Farbstoffe als Streckmittel oder zur Identifizierung enthalten, wobei das
einzige Kriterium für den Zusatz dieser Komponenten darin beruht, daß diese die verlangten Eigenschaften
nicht beeinflussen.
Die Substrate, auf weiche die Überzugsmittel gemäß
der Erfindung angewendet werden, sind gewöhnlich metallisch. Stahl ist von erster Bedeutung als zu
behandelnde Unterlage. Bei derartigen Anwendungen wird der Stahl zunächst einer Reinigung mit Phosphorsäure
oder durch Sandstrahlen unterworfen. Der Überzug kann nach allen gebräuchlichen Arbeitsweisen
aufgebracht werden, wobei ein Aufsprühen für die Erzielung einer gleichförmigen Auftragung bevorzugt
wird. Die Überzugsmittel gemäß der Erfindung ergeben nach dem Trocknen und/oder Einbrennen keine
Probleme bezüglich Riß- oder Haarrißbildung.
In der nachstehenden Tabelle sind bevorzugte Zusammensetzungsbereiche gemäß der Erfindung angegeben:
Bereich
Gewichtsprozent
17,6-41
0,0-3
0,0-3
Kaliumsilikatlösung
19—23 K 4.8-53
Methyltrimethoxysilan
Zinkstaub
19—23 K 4.8-53
Methyltrimethoxysilan
Zinkstaub
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Beispielen bezüglich spezifischer Zusammensetzungen
näher erläutert.
20 K 5,3
Methyltrimethoxysilan
Zinkstaub
Methyltrimethoxysilan
Zinkstaub
643
2,0
2,0
240,0
306.5
306.5
21,0
0,6
0,6
78,4
100,0
100,0
y | Komponente | Beispiel 2 | Gewichtsprozent |
il | 22 K 4,8 Zinkstaub |
Gewichtsteile | 26 74 |
I | 64,5 180,0 |
100 | |
244,5 | |||
20 K 4,8 Zinkslaub |
Beispiel 3 | 21,2 78,8 |
|
64,5 240,0 |
100.0 | ||
304.5 | |||
r>
(Nach 4 Stunden Lufttrocknung wurde der Überzug geprüft, wobei 94,4% Zink + Silicium gefunden wurden.)
Komponente
Gewichtsteile Gewichtsprozent
22 K 4,8 Methyltrimeth oxysilan Zinkstaub |
64^ 2,0 240,0 |
21,2 0,6 78,2 |
306,5 | 100,0 | |
Beispiel 5 | ||
20 K 53 Zinkstaub |
64,5 240,0 |
21,2 78,8 |
304,5 | 100,0 | |
Beispiel 6 | ||
19 K 53 Zinkstaub Methyltrimeth oxysilan |
643 300,0 2,0 |
17,6 82,0 0.4 |
366,5
100,0
Jedes der vorstehend aufgeführten Überzugsmittel wurde auf eine Stahloberfläche aufgesprüht. Dei
Raumtemperatur während 4 Stunden luitgetrocknet und visuell und mikroskopisch geprüft. In jedem Fall
wurde ein Überzug hoher Haftfestigkeit gebildet. Die das Methylirimethoxysilan enthaltenden Überzugsmittel
führten zu noch haftfesteren, abriebbeständigeren und glänzenderen Anstrichen.
Vergleichsversuch
Es wurden vergleichsweise Prüfungen ausgeführt, um die bei Verwendung der Überzugsmassen gemäß der
Erfindung erzielbaren vorteilhaften Ergebnisse zu veranschaulichen.
Es wurden vier Proben, bezeichnet Prooe I bis IV, mit
den in Spalte 1 der nachstehenden Tabelle angegebenen Zusammensetzungen hergestellt.
Diese Massen wurden auf Stahloberflächen aufgebracht und an Luft während der in Spalte 2 der
nachstehenden Tabelle angegebenen Zeitdauer härtengelassen. Die Materialien wurden so angewendet, daß
ein äquivalenter Gewichtsprozentsatz von Zink auf Trockenbasis erhalten wurde. Die Proben wurden dann
in Wasser während einsr Zeitdauer, wie in Spalte 3 der
Tabelle angegeben, eingetaucht. Die Probe I und die Probe Il wiesen ein Verhältnis von SiO2 zu K2O von
3,3 :1 bei einem Feststoffgehalt von 22 Gewichtsprozent auf. Die Probe IM und die Probe IV entsprachen
einem Verhältnis von SiO2 zu K2O von 5,3 :1 bei einem
Feststoffgehalt von ebenfalls 22 Gewichtsprozent. Die Probe III betraf somit eine Ausführungsform gemäß der
Erfindung, und die Probe IV entsprach ebenfalls einer Ausführungsform gemäß der Erfindung, wobei Methyltrimethoxysilan
zusätzlich zu dem Silikatbindemittel zugesetzt wurde. Die Probe I und die Probe Il wurden 2
Minuten lang eingetaucht, während die Probe III und die Probe IV während 48 Stunden eingetaucht wurden. Die
Proben wurden am Ende der Eintauchdaucr geprüft, und es ist aus der Spalte »Bemerkungen« der
nachstehenden Tabelle klar ersichtlich, daß bei der Probe I und der Probe Il der Überzug von der
Sliihloberfläche innerhalb 2 Minuten gelöst und dadurch
entfernt worden war. Bei Prüfung der mit den Proben IM
und IV erhaltenen Ergebnisse ist ersichtlich, daß bei einer Eintauchdauer von 48 Stunden, d. h. einer etwa
HOOfach längeren Eintauchdauer, der Überzug in unversehrtem Zustand mit einer guten Haftung
beibehalten wurde und daß der Überzug hart blieb. Bei der Probe III wurde ein schwaches Beschlagen von
Siliciumdioxid beobachtet, und bei der Probe LV wurde keinerlei nachteilige Wirkung auf den Überzug beobachtet.
Insbesondere zeigt es sich, daß bei Probe I der Überzug vollständig entfernt war und die Bildung von
Rost an dem unteren Teil der Stahlprobe einsetzte. Außerdem wurde festgestellt, daß das in dem Überzug
vorhandene Siliciumdioxid oberhalb der Wasserlinie von einem kleinen, weißen, »trüben« Teil angezeigt
wurde, woraus ersichtiich war, daß der Überzug von der hohen Feuchtigkeit über dem Wasserspiegel nachteilig
beeinflußt wurde. Bei Probe II wurde der gleiche Effekt beobachtet, wobei der Überzug von dem in Wasser
eingetauchten Teil vollständig entfernt worden war und eine Rostfleckenbildung an dem unteren Mittelteil
einsetzte. Bei Prüfung der Wasserlinie und des Teils oberhalb der Wasserlinie war ersichtlich, daß der
Überzug oberhalb der Wasserlinie auf Grund einer kapillaren Wirkung beeinflußt wurde.
Die Prüfung der Probe III zeigte das Fehlen von jeglichen Rostflecken, und außerdem wurde festgestellt,
daß der Überzug nicht entfernt worden war, obgleich eine geringe Änderung in dem Siliciumdioxidverha'iten
beobachtet wurde, wie dies von helleren Flächen angezeigt wurde. Bei Prüfung wurde jedoch festgestellt,
daß die Haftung des Überzugs beibehalten worden war, nichts von dem Überzug entfernt war und daß der
Überzug selbst nach 48 Stunden Eintauchen in hartem Zustand zurückblieb. Bei Probe IV zeigte sich kein
nachteiliger Einfluß auf den Überzug; eine geringfügige, in Erscheinung tretende Verfärbung ist auf eine
Verfärbung durch den Wasserspiegel zurückzuführen. Die Prüfung der Probe IV zeigte, daß der Überzug
unterhalb der Wasserlinie in unversehrtem Zustand mit einer guten Haftung und Härte auf dem Untergrund
zurückblieb. Es wurde sogar eir geringerer Einfluß auf das Siliciumdioxid bei dieser das Silan enthaltenden
Probe als bei Probe III beobachtet.
Silikatbindemittel·*) |
Luft
härtungszeit (Std.) |
Eintauchzeit in Wasser*) |
Zink
(Gewichts prozent) (Trockcn- film) |
Probe 1,22 K 33 | 1 | 2 Minuten | 94 |
Probe II, 22 K 33 | 3 | 2 Minuten | 94 |
Probe 111,22 K 53 | 1 | 48 Minuten | 94 |
Probe IV. 22 K 53 | 1 | 48 Stunden | 94 |
Überzug in 2 Minuten von Stahlprobe
gelöst und danach entfernt. Eintauchtiefe etwa' h bis ' Ii der Probenhöhe.
gelöst und danach entfernt. Eintauchtiefe etwa' h bis ' Ii der Probenhöhe.
wie Probe I
Ausscheidung von Siliciumdioxid bei unversehrtem Überzug; Haftvermögen erhalten;
Überzug behielt Härte
keine schädliche Wirkung auf Überzug, mit 03% Methyltri- Etwas Wasserspiegelverfärbung
methoxysilan
*) Proben in etwa 50 cm3 destilliertem Wasser während der Prüfdauer eingetaucht, ohne Wasserwechsel oder Wasserzirkulation.
**) Alle Zusammensetzungen wurden unter Anwendung von 20 g Binder und 10 g Zinkstaub (78 Gewichtsprozent im nassen
Überzug) angesetzt.
Claims (3)
1. Oberzugsmittel auf der Basis von wäßrigen
Kaliumsilikatlösungen und feinteiligem Zink, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine wäßrige
Lösung mit 19 bis 23 Gewichtsprozent Kaliumsilikat, das ein Molverhältnis von S1O2 zu K2O im Bereich
von 4,8 zu 1 bis 5,3 zu 1 aufweist, enthalten.
2. Oberzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß sie eine Kaliumsilikatlösung mit zusätzlichem Methyltrimethoxysilan enthalten.
3. Überzugsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie Methyltrimethoxysilan in
einer Menge von bis zu 3 Gewichtsprozent, bezogen ι ί
auf das Gewicht der Gesamtzusammensetzung, enthalten.
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