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Streugerät Die Erfindung betrifft ein Streugerät zum Bestreuen winterlicher
Strassen mit Taustoffen, Splitsand oder anderem abstumpfendem Material, bestehend
aus einem auf einem Fahrzeug mitgeführten VorratsbehilterS einer Fördervorriohtung,
z.B. einer Förderschnecke
oder einem Förderband und einer Streuvorrichtung
in Form eines rotierenden Streutellers, dem das Streugut aus dem Vorratsbehälter
durch die Fördervorrichtung zugeführt wird.
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Die Verwendung solcher Streugerate zum Bestreuen winterlicher Strassen
mit irgendwelchem Streugut ist seit Langem bekannt. Aufgrund des Streubildes, das
den rotirenden Streutellern solcher Geräte eigen ist, ist jedoch die Streubreite
etwa auf maximal lo meter beschränkt, d.h., es können in einem Arbeitsgang höchstens
lo meter Strassenbreite bestreut werden. Es gibt aber bereits eine Anzahl von Autobahnstrecken
mit 3 Fahrspuren, die eine Gesamtbreite von etwa 16 m haben. Eit den herkömmlichen
Streugeräten ist es nicht möglich, in einem Arbeitsgang die gesamte Breite auf einmal
zu bestreuen und man hat sich bisher dadurch geholfen, daß man zwei Streufahrzeuge
parallel oder hintereinander zum Einsatz brachte, von denen jedes die eine Hälfte
der 3-spurigen Fahrbahn bestreute. Diese Lösung ist jedoch unwirtschaftlich und
in Fällen, wo nur ein einziges Streufahrzeug zur Verfügung steht, insbesonder auf
Autobahnen,
auf denen jeweils nur in einer Richtung gefahren werden darf, sehr umständlich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Streugerät zu schaffen,
mit dem es möglich ist, wesentlich grössere Streubreiten zu erzielen, sodaß auch
Strassen it grösserer Breits in einem Arbeitsgang komplett bestreut werden können.
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Die erfindungsgeiässe Lösung ist dadurch gekennzeichnet, daß am Wende
der Fördervorrichtung beidseitig der Längsachse der Fördervorrichtung je eine Streuvorrichtung
mit rotierende. Streuteller angeordnet ist, von denen jede von der Fördervorrichtung
mit Streugut versorgt wird.
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Dadurch ist es möglich, mit einem einzigen Streugerät die doppelte
Streubreite gegenüber herkömmlichen Streugeräten zu erzielen, ohne daß der konstruktive
Aufwand am Streugerät selbst wesentlich erhöht wird.
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Die Streuvorrichtung mit dem rotierenden Streuteller stellt nämlich
insgesamt gesehen kostenmässig nur einen verhältnisnässig kleinen Faktor dar, sodaß
das
neue Streugerät im Vergleich zu den herkömmlichen Streugeräten verhältnismässig
preisgúnstig herzustellen ist.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß am hinteren
Ende der Fördervorrichtung ein Schacht angeordnet ist, an den die Fallrohre beider
Streuvorrichtungen angeschlossen sind und in dessen Mittelachse ein keilförmiger
Streugutverteiler angeordnet ist.
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Dadurch ist es möglich mit einer einzigen Fördervorrichtung beide
Streuvorrichtungen gleichzeitig mit Streugut zu versorgen, ohne daß Störungen in
der Streugutzufuhr zu befürchten sind.
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Zweckmässig ist es dabei, daß der Streugutverteiler aus Kunststoff
besteht.
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Diese maßnahme gewährleistet einerseits eine billige Herstellung des
Streugutverteilers und andererssits sowohl die Verhinderung von Korrosion, insbesondere
beim Streuen von Tausalzen, als auch ein Festsetzen
von Streugut
an den Aussenflächen des Streugutverteilers.
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Vorteilhaft ist es dabei, daß der Streugutverteiler um eine im wesentlichen
horizontale Achse schwenkbar und in beiden Drehrichtungen verstellbar gelagert ist0
Damit lässt sich die menge des den beiden Streuvorrichtungen zugeführten Streugutes
den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend anpassen, sodaß zum Beispiel die eine Fahrbahnhälfte
dichter bestreut wird als die andere.
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Ein weiterer Vorteil lässt sich dadurch erzielen, daß der Streugutverteiler
als Schliessklappe für die obere Öffnung der Fallrohre ausgebildet ist0 Damit ist
es möglich, die Zufuhr von Streugut zu einem der beiden Streuteller ganz zu unterbinden,
sodaß das Streugerät auf herkömmliche Weise auch zum Bestreuen schmälerer Strassen
verwendet werden kann.
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Selbstverständlich ist es dabei erforderlich,
die
Streuguzufuhr in entsprechendem taße zu reduzieren, was ohne weiteres auf an sich
bekannte Weise durch bekannte Regelvorrichtungen oder Verstelleinrichtungen möglich
ist, Um das Streubild, die Gesamtstreubraite und/oder die Wurfrichtung der Streuvorrichtungen
variieren und den gegebenen Erfordernissen anpassen zu können, ist es weiterhin
von Vorteil, daß der Streuteiler jeder Streuvorrichtung in an sich bekannter Weise
exzentrisch zur Vertikalachse des Fallrohres angeordnet und um diese Vertikalachse
verstellbar ist0 Dadurch wird die Verwendbarkeit des erfindungsgemässen Streugerätes
und ebenso die Wirtschaftlichkeit des Streuvorganges selbst wesentlich erhöht. Es
ist zum Beispiel durch die letztgenannte Abnahme möglich, bei einer 16 meter breiten
Fahrbahn, deren Mittelspur schnee- und eisfrei ist, nur die beiden Aussenspuren
gleichzeitig und gleichmässig zu bestreuen und zwar dadurch, daß die Streuvorrichtungen,
d.h. die Streuteller in Bezug auf die Fallrohrachsen so eingestellt werden, daß
ihre Hauptstreurichtung von der mitte aus betrachtet
nach aussen
gerichtet ist und nur die beiden äusseren Fahrspuren vollständig bestreut werden.
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Statt dessen ist es selbstverständlich auch möglich, beliebige andere
Streubilder zu erzeugen und dabei am Fahrbahnrand oder in der Fahrbahnmitte liegende
Streifen gezielt zu bestreuen.
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Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird nun im Folgenden ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert. In den Zeichnungen zeigt: Figur 1 in schematisierter
Darstellungsweise eine Hinteransicht des Streugerätes, bei dem die Fördereinrichtung
aus einer Förderschnecke besteht; Figur 2 ebenfalls in schamtisierter Darstellung
eine Hinteransicht eines Streugerätes mit einem Förderband als Fördereinrichtung;
Figur 3 ein Streufahrzeug in Draufsicht beim Bestreuen einer dreispurigen Autobahn.
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In den Zeichnungen sind die Antriebs- und Steueraggregate für die
Zufuhr des Streugutes aus dem Vorratsbehälter 1 zu den Streuvorrichtungen 2 und
3 nicht dargestellt, da diese an sich bekannt sind. Im Ausführungsbeispiel gemäss
Figur 1 und 3 befindet sich im unteren Bereich des Vorratsbehälters 1 eine Förderschnecke
4, die das im Vorratsbehälter 1 befindliche Fördergut durch einen rohrförmigen Kanal
5 in einen Schacht 6 befördert, der ausserhalb des Vorratsbehälters 1 am hinteren
Ende des Förderkanales 5 unterhalb des hinteren Förderschneckenendes angeordnet
ist. Symetrisch zur vertikalen mittelachse 7 sind an den Schacht 6 zwei Fallrohre
8 und 9 angerschlossen, die aus einem schräg verlaufenden oberen Teil lo bzw. 11
und aus einem vertikalen Teile 12 bzw. 13 bestehen und durch welche das von der
Förderschnecke 4 in den Schacht 6 beförderte material den rotierenden Streutellern
14 bzw. 15 zugeführt wird. Die vertikalen Fallrohrstücke 12 und 13 sind somit ebenfalls
symmetrisch zur vertikalen mittelachse 7 angeordnet. Die Streuteller 14 und 15 der
beiden Streuvorrichtungen 2 und 3 sind jeweils auf einer in einem Lagerrohr 16 bzw.
17 drehbar gelagerten Welle 18
bzw. 19 befestigt und werden von
Hydraulikmotoren 20 bzw. 21 angetrieben.
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Die Lagerrohre 16 und 17 mit den Wellen 18 und 19 und den Hydraulikmotoren
20 und 21 sowie den Streutellern 14 und 15 sind jeweils exzentrisch zu den Vertikalachsen
22 und 23 der vertikalen Fallrohrteile 12 und 13 in einem Halter 24 bzw. 25 befestigt.
Die Halter 24 und 25 ihrerseits sind mit Rohrstücken 26 und 27 verbunden, in welche
die Vertikalteile 12 und 13 der Fallrohre 8 bzw.
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9 hineinragen und an denen sie sowohl höhenverstellbar als auch in
ihrer Winkelstellung verstellbar befestigt sind.
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Unterhalb der Halter 24 und 25 sind jeweils Leitbleche 28 und 29 angeordnet,
die das durch die Fallrohrteib 12 und 13 fallende Streugut auf die Streuteller 14
bzw. 15 leitens An Haltestäben 30 und 31 sind jeweils kreisförmige Schirme höhenverstellbar
oberhalb der Streuteller 14 und 15 angeordnet.
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In dem Schacht 6 befindet sich ein keilförmiger Streugutverteiler
34, der mittels einer Welle 35 in Richtung der Pfeile 36 und 37 schwenkbar in der
Mittelachse 7 gelagert ist.
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Die Fixierung des Streugutverteilers 34 in einer gewünschten Winkelstellung,
bezogen auf die mittelachse 7, erfolgt durch einen Hebel 38, der mit der Welle 35
befestigt ist und in Rastverbindung steht mit einem Bügel 39.
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Der Streugutuerteiler 34 ist in der Seitenansicht so geformt, daß
er sowohl die obere Öffnung des Fallrohrteiles 8 als auch die des Fallrohrteiles
9 verschliessen kann, wenn er entsprechend der Pfeile 36 bzw. 37 ganz in Schließstellung
gebracht wird.
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In der Stellung, in welcher er in Figur 2 dargestellt ist, dient der
Streugutverteiler 34 zur gleichmässigen Verteilung des Streugutes auf beide Streuvorrichtungen
2 und 3. In der in der Figur 1 dargestellten Lage des Streugutverteilers 34 wird
dem Streuteller 15 der Streuvorrichtung 3 mehr Streugut zugeleitet, als dem Streuteller
14 der Streuvorrichtung 2o
Im Ausführungsbeispiel gemäss Figur
2 ist die Förderschnecke 4 ersetzt durch ein Förderband 40, das im unteren Bereich
des Vorratsbehälters 1t angeordnet ist und das Streugut aus dem Vorratsbehälter
zu den hinter-und unterhalb des Vorratsbehälters II angeordneten Streuvorrichtungen
2 und 3 befördert.
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Statt des rohrförmigen Kanales 5 gemäss der Figur 1 ist im Ausführungsbeispiel
der Figur 2 entsprechend der Form des Förderbandes 40 ein rechteckförmiger Förderkanal
41 vorgesehen, der in den Schacht 6 mündet, an den die Fallrohre 8 und 9 angeschlossen
sind. Alle übrigen Teile entsprechender Ausführungsform gemäss Figur 1.
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Wie aus der Figur 3 ersichtlich, wird die in Figur 1 und 2 dargestellte
und eben beschriebene Streuvorrichtung mit dem Vorratsbehälter 1 bzw. 1t zu deren
Einsatz zum Bestreuen von winterlichen Strassen auf einem Fahrzeug 42, das beispielsweise
ein Lastwagen oder ein Lastwagenanhänger sein kann, mitgeführt. Der Behälter 1 bzw.
1t wird dabei so auf die Ladebritsche des Fahrzeuges aufgesetzt, daß die Streuvorrichtungen
2 und 3 ausserhalb der Hinterkante der jeweiligen Ladebritsche
sitzen
und die Streuteller 14 bzw. 15 etwa 40 bis 80 cm über der Strassenoberfläche stehen.
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Durch die Rotation der Streuteller 14 und 15 wird das Streugut, das
durch die Förderschnecke 4 bzw. das Förderband 40 den Streuvorrichtungen 2 bzw.
3 aus dem Vorratsbehälter 1 bzw. 1' zugeführt wird, derart ausgeschleudert, daß
etwa die in Figur 3 dargestellten beiden Streubilder 43 und 44 entstehen, die sich
bei 45 überschneiden, wenn die Winkelstellung der beiden Streutellerachsen in Bezug
auf die Vertikalachsen 22 und 23 entsprechend eingestellt ist und der keilförmige
Streugutverteiler 34 die in Figur 2 dargestellte Lage einnimmt sodaß beiden Streuvorrichtungen
2 und 3 die gleiche Streugutmenge zugeführt wird.
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Würde man den Streugutverteiler zum Beispiel in Richtung des Pfeiles
36 soweit verstellen, daß die obere Öffnung des Fallrohres 9 durch ihn total geschlossen
wäre, so würde sich ergeben, daß die Streuvorrichtung 2 nicht mehr mit Streugut
versorgt würde und die Strasse
auf der das Fahrzeug 42 fährt, nur
mit dem Streubild 44 durch die Streuvorrichtung 3 bestreut würde.
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Umgakehrt könnte man natürlich auch die Zufuhr von Streugut zu der
Streuvorrichtung 3 sperren und nur die Streuvorrichtung 2 mit Streugut versorgen,
sodaß sich das Streubild 43 ergäbe und nur der rechte Teil der Fahrbahn bestreut
würde.
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Durch entsprechende Winkelverstellung der Streuteller 14 oder 15 in
Bezug auf die Vertikalachsen 22 bzw.
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23 könnte man beispielsweise das Cesamtstreubild, das sich aus den
beiden Streubildern 43 und 44 zusammunsetzt, heliebig variieren, und zwar so, daß
die mittlere Fahrspur 45, auf der sich das Fahrzeug 42 befindet, nicht bestreut
wird und nur die beiden äusseren Fahrspuren 46 und 47 bestreut werden.
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Genauso ist es aber auch möglich, nur eine der drei Fahrspuren 45,
46 oder 47 zu bestreuen.
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Mit der vorliegenden Erfindung ist somit ein Streugerät geschaffen
worden, das nicht nur die doppelte Streubreite gegenüber den bisher bekannten Streugeräten
erzielen
kann, sondern mit dem es auch möglich ist, voneinander getrennte Streifenartige
Streubilder, sowohl an den Rändern, als auch in der mitte einer Fahrbahn zu erzeugen
und damit praktisch allen Erfordernissen hinsichtlich eines wirtschaftlichen und
trotzdem wirkungsvollen, die Verkehrssicherheit optimal erhöhenden Einsatz zu gewährleisten.
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Ausserdem ist das erfindungsgemässe Gerät konstruktiv einfach und
billig herstellbar und es bedarf praktisch keiner zusätzlichen Steuervorrichtungen
und Antriebsaggregate hinsichtlich der Steuerung der Streuweite und Streudichte.
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Patentansprüche