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Gerät zum Streuen von Streumaterial, wie Splitt, Sand, Streusalz
und dergl.
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Die ErSindung betrifft ein Gerät zum Streuen von Streumaterial, wie
Splitt, Sand, Auftausalzen oder dergl., bei dem das Streumaterial aus einem Vorratsbehälter
durch ein Fallrohr und/oder eine Rutsche auf einen rotierenden Streuteller befördert
und von diesem ausgeschleudert wird.
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Solche Geräte dienen insbesondere zum Bestreuen winterlicher Straßen
mit abstumpfenden und/oder tauenden Streumaterialien. Es gibt sowohl Streugeräte,
die fest auf einem als Anhänger ausgebildeten Fahrgestell montiert sind, als auch
solche, die auf die Ladepritsche eines Lastfahrzeuges aufsetzbar sind Für die Zuführung
des Streumaterials aus dem Vorratsbehälter auf den rotierenden
werden
bei bekannten Geräten sowohl Förderschnecken als auch Förderbänder benutzt, an deren
Förderende jeweils ein sog. Fall-rohr angeordnet ist, durch welches das Streusaterial
nach unten auf den Streuteller fällt, von dem es dann durch die Rotation bzw0 die
dadurch erzeugte Zentrifugalkraft ausgeschleudert wird. Um insbesondere beim Ausstreuen
von tauenden Streuiaterialien, wie z. B. Streusalz, von dem es billigere und verhältnisiäßig
teuere Sorten gibt, möglichst sparsam und wirtschaftlich sein zu können, war man
bisher schon besttebt, ein möglichst genau definiertes Streubild, oder anders ausgedrückt,
einen genau definierten Wurfbereich des Streutellers zu erhalten, was dadurch erreichbar
ist, daß man das Streugut möglichst punktförmig auf eine bestimmte Stelle der rotierenden
Streutellerfläche leitet. Man erhält dann etwa einen Streuwinkel von 900, bezogen
auf die Rotationsachse des Streutellers Auch die lfurfrichtung kann man durch die
Festlegung der Autgabestelle des Streumaterials auf die Streutellerfläche festlegen.
Die Wurfweite und somit die Streubreite hängt wiederum davon ab, wie groß der Höhenabstand
des Streutellers von der Straßenoberfläche und wie groß seine Drehzahl ist. Um eine
große Streubreite bzw. Streuweite zu erzielen, läßt sich aber die Drehzahl nicht
beliebig erhöhen, weil mit zunehmender Drehzahl oberhalb eines Optimalwertes sowohl
die Wurfrichtung als auch der Wurfwinkel zunehmend undefinierter werden und somit
die Streugenauigkeit verloren geht. Um eine große Streubreite zu erzielen und trotzdem
ein genaues Streubild zu erhalten, ist bereits vorgeschlagen worden, die Streugeräte
mit zwei Streutellern auszurüsten und diese durch Fallrohre so zu beschicken, daß
die
beiden Streubilder der Streuteller sich geringfügig überlappen.
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Dieser Vorschlag bedingt jedoch einen sehr großen konstruktiven und
materiellen Aufwand0 8 ist auch schon ein Streugerät bekannt, bei dem der Streuteller
um die Achse des Fallrohres schwenkbar angeordnet ist, sodaß je nach der Stellung
der Streutellerachse inbezug auf die Fallrohrachse die Streurichtung eingestellt
werden kann. Mit diesem Gerät läßt sich jedoch nur eine verhältnismäßig geringe
Streubreite erzielen, die zwar für normale Landstraßen von einer Breite bis zu 8
m ausreicht, die jedoch für Autobahnen und andere breitere Straßen zu gering ist,
un diese in einem Streuvorgang vollständig bestreuen zu können.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Streugerät zu schaffen,
mit der es nöglich ist, eine wesentlich größere Streubreite als bei den herkö ilichen
Geräten zu erzielen, ohne daß dadurch der konstruktive und naterielle bzw. wirtschaftliche
Aufwand des Gerätes wesentlich erhöht wird, Die erfindungsgenße Lösung ist dadurch
gekennzeichnet, dass über dem Streuteller zwei Leitvorrichtungen angeordnet sind,
die das Streugut oder jeweils einen Teil des Streugutes auf voneinander getrennte
Stellen des Streutellers lenken.
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Durch die gleichzeitige Aufgabe von Streugut auf zwei verschiedene
Stellen des Streutellers kann man, je nachdem wie weit diese Stellen winkelmäßig,
bezogen auf die Rotationsachse des Streutellers, auseinander liegen, die Streubreite
dieses einen Streutellers auf das Doppelte vergrößern. Es entstehen dabei praktisch
zwei separate Streubilder, von denen jedes für sich verhältnismäßig genau definiert
ist, d. h. einen verhältnismäßig genauen Streuwinkel oder burfwinkel aufweist. Dabei
ist es ohne weiteres möglich, diese beiden Streubilder durch die Wqhl der entsprechenden
Aufgabestellen des Streugutes auf den Streuteller vollkommen gleich oder verschieden
zu gestalten, je nachdem die Aufgabestellen den gleichen oder verschiedene radiale
Abstände von der Streutellerachse haben, Zweckmäßig ist es dabei, daß oberhalb der
Leitvorrichtungen eine verstellbare Materialweiche angeordnet ist. Dadurch ist es
möglich, das durch das Fallrohr auf den Streuteller fallende Streugut mengenmäßig
in zwei gleich große Ströme aufzuteilen oder aber, je nach Bedarf, der einen Leitvorrichtung
mehr Streumaterial zuzuführen als der anderen oder aber die Zufuhr von Streumaterial
zu der einen Leitvorrichtung ganz zu sperren. Man hat dadurch sehr viele Möglichkeiten
bezüglich der Gestaltung des effektiven StreubildesO Während grundsätzlich auch
die Möglichkeit besteht, zwei separate Fallrohre vorzusehen, wird hier in weiterer
Ausbildung der Erfindung vorgeschlagen, dass die Leitvorrichtungen am unteren Ende
des Fallrohres angeordnet sind. Es ergibt sich dadurch eine einfachere und billigere
Anordnung.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Leitvorrichtungen und die Materialweiche an einem um die Achse des Fallrohres
schwenkbaren Träger befestigt sind, in welchem außerhalb des Fallrohres die Welle
des Streutellers gelagert ist.
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Dies ermöglicht eine gemeinsame Verstellung des Streutellers mit den
Leitvorrichtungen und der Materialweiche, sodaß auf einfache Weise die Wurfrichtung
beider Streubilder gleichzeitig um die Fallrohrachse verstellt werden kann. Man
kann somit z. B. die Streuvorrichtung, d. h. den Streuteller, so einstellen, daß
er gleichzeitig Streumaterial in Fahrtrichtung gesehen nach vorne und nach hinten
ausstreut oder nur nach vorne oder nur nach hinten, je nachdem ob beide Leitvorrichtungen
beschickt werden oder eine gesperrt ist. Das Streuen nach vorne ist oft zum Schutz
der Spursicherheit des Streufahrzeuges notwendig, damit Streugut nicht nur hinter
dem Streufahrzeug sondern auch unter das Streufahrzeug bzw. vor dessen Räder gestreut
wird.
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Die Leitvorrichtungen können trichterförmig, rinnenförmig oder rohrförmig
ausgebildet sein.
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Zweckmäßig ist dabei, dass die Leitvorrichtungen entlang einer in
einer Mittelebene des Fallrohres liegenden Geraden miteinander verbunden sind, sodaß
durch sie der Querschnitt dei Fallrohres in zwei Hälften aufgeteilt wird und bei
entsprechender Stellung der Materialweiche
die beiden gleich viel
Streumaterial zugeführt erhalten.
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Die Materialweiche besteht vorzugsweise aus einer Klappe und ist von
unten in das Fallrohr hineinragend auf einer unterhalt des Fallrohres symmetrisch
zum Fallrohrquerschnitt angeordneten drehbar gelagerten Welle befestigt.
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Zweckmäßig ist es dabei, dass die Klappe vermittels einer Rastvorrichtung
in verschiedenen Winkelstellungen fixierbar ist, Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen
Gerätes besteht darin, daß mit einem sehr geringen MehrauSwand an Konstruktionselementen
und durch sehr einfache Handhabung nicht nur die Streubreite unabhängig von der
Drehzahl des Streutellers mit allen möglichen Zwischenwerten bis auf das Doppelte
vergrößert werden kann, sondern daß auch gleichzeitig in verschiedene Richtungen
gestreut werden kann, wobei sowohl die Errichtungen beider Streubilder gemeinsam
als auch separat einstellbar sind. Die Erfindung ermöglicht eine sehr gezielte und
damit hinsichtlich des Verbrauches an Streuiaterial höchst wirtschaftliche Anpassung
an die jeweils gegebenen Erfordernisse.
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Anhand der beiliegenden Zeichnungen wird nun ii folgenden ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigt: Fig. 1 im Schnitt ein Fallrohr mit Streutelleranordnung
eines Streugerätes
Fig. 2 einen Schnitt A-A durch die Fig. 1 und
Fig. 3 schematisch den Streuteller in Draufsicht bei der Erzeugung zweier verschiedener
Streubilder.
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Weil es an sich belanglos ist, wie das Streugut aus dem betreffenden
Vorratsbehälter in das Fallrohr 1 befördert wird, ob vermittels einer Förderschnecke
oder eines Förderbandes, die oder das geschwindigkeitsabhängig angetrieben wird,
ist auf die zeichnerische Darstellung sowohl des oder der Vorratsbehälter als auch
der Förderschnecke oder des Förderbandes und der dazu gehörigen Antriebsmittel und
Steuermittel serzichtet worden.
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Das Fallrohr 1, das in der üblichen Weise am Ende dines die obere
Fallrohröfinung mit dem Vorratsbehälter verbindenden Förderkanal befestigt ist,
kann aus einem oder zwei teleskopartig ineinander geschobenen Teilen bestehen. n
unteren Xnde des Fallrohres 1 ist zwischen Gleitzapfen oder Gleitringen ein Träger
2 drehbar gelagert, der in jeder beliebigen Winkelstellung irJezr- auf das Fallrohr
1 vermittels eines Klemmknebels 3 fixierbar ist. Der Klemmknebel 3 hat einen Klemmdorn
4, der gegen die Wand des Fallrohres 1 drückt, wenn der Klemmhebel 3 in Klemmstellung
gebraellt wird. Zu diesem Zweck ist am Träger 12 eine Gewindemutter 5 vorgesehen
und der Klemmdorn 4 ebenfalls mit einem Gewinde ausgerüstet. Die Gewindemutter ist
dabei fest am Träger 2 angeschweißt.
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Ausserhalb des Fallrohres 1 ist in einem am Träger 2 befestigten
Lagerrohr
6 die Welle 7 des Streutellers 8 vermittels eines höhenverstellbaren Führungsrohres
9 gelagert. In axialer Wichtung wird das Führungsrohr 9 im Lagerrohr 6 durch einen
Stellring 10 gehalten, der beispielsweise als Gewindemutter ausgebildet sein kann
und in ein Gewinde des Führungsrohres 9 eingreift, sodaß durch die Verdrehung des
Stellringes 10 in der einen oder anderen Richtung ein Heben oder Senken des Streutellers
8 bzw. der Welle 7 und des Führungsrohres 9 gegenüber dem Lagerrohr 6 möglich ist.
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Über dem Streuteller 8 ist eine Abschirmung 11 angeordnet, die an
einem Stab 12 befestigt ist, welcher vermittels eines Knebels 13 im äußeren Teil
des Trägers 2 befestigt ist.
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Der Streuteller 8 bzw. seine Welle 7 wird durch einen Bydraulikmotor
14 angetrieben, dessen Drehzahl sich den Erfordernissen entsprechend einstellen
läßt.
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Zwischen dem unteren Ende des Fallrohres 1 und dem Streuteller-8 befinden
sich zwei Leitvorrichtungen, die als rinnenförmige Rutschen 15 und 16 ausgebildet
sind. Wie insbesondere aus Fig. 2 ersichtlich ist, befindet sich die eine Leitvorrichtung
15 unter der einen Hälfte des Fallrohres 1 und die Leitvorrichtung 16 unter der
anderen Hälfte des Fallrohres 1. Zwischen den beiden Leitvorrichtungen bzw. Itutschen
15 und 16, die oben inder Mitte entlang einer in der Mittelebene des Fallrohres
liegenden Geraden miteinander verbunden sind, befindet sich eine Welle 17, die in
zwei Laschen 18 und 19 drehbar
gelagert ist. Die Welle 17 verläuft
parallel zur Verbindungslinie der beiden Leitvorrichtungen 15 und 16, d. h. sie
befindet sich in der gemeinsamen hittelebene des Fallrohres 1 und des Trägers 2
und trägt eine als Materialweiche dienende Klappe 20, die von unten in das Fallrohr
1 hineinragt und deren oberes Ende ellipsenförmig abgerundet ist, damit sich die
Klappe, wenn sie verschwenkt wird, an die innere Wandung des Fallrohres 1 eng anlegen
kann.
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Im hier gezeigten Ausführungsbeispiel sind sowohl die beiden Leitvorrichtungen
15 und 16 als auch die Laschen 18 uBd 19, die die Welle 17 mit der Klappe 20 tragen,
an dem Träger 2 befestigt, der um die Achse des Fallrohres 1 verstellbar ist. Da
die Leitvorrichtungen im Ausführungsbeispiel auch in sich starr ausgebildet und
starr am Träger 2 befestigt sind, ergibt sich zwar, daß mit der Verschwenkung des
Trägers 2 und damit des Streutellers 8 um die Achse des Fallrohres 1 auch zwangsläufig
sowohl die Leitvorrichtungen 15 und 16 als auch die Klappe 20 um die Achse des Fallrohres
1 verdreht werden, sodaß die Leitvorrichtungen 15 und 16 und die Klappe 20 inbezug
auf den Streuteller bzw. dessen Rotationsachse (Welle 7) immer die gleiche Stellung
einnehmen. Es ist aber eingangs schon darauf hingewiesen worden, dass die beiden
Leitvorrichtungen 15 und 16 auch inbezug auf den Streuteller 8 bzw. dessen Itotationsachse
verstellbar mit dem Träger 2 oder unabhängig davon am unteren Ende des Fallrohres
2 befestigt sein können, damit man insbesondere ihre unteren Enden, die ja für die
Aufgabe des Materials auf den Streuteller verantwortlich sind, zueinander und inbezug
auf die Fläche des Streutellers bzw. auf die
Rotationsachse des
Streutellers verstellen kann, sodaß bei gleichbleibender Drehgeschwindigkeit dew
Streutellers 8 nur durch die Aufgabe des Streumaterials an verschiedenen Stellen
auf den Streuteller 8 verschiedene Streubilder erzeugt werden können Um die Klappe
20 aus ihrer in Fig. 2 dargestellten Itittelstellung nach links oder nach rechts
in die Stellung I oder in die Stellung II oder in beliebige dazwischen liegende
Stellungen bringen zu können, ist die Welle 17 mit einem Handgriff 21 versehen,
dem zweckmäßigerweise eine nicht dargestellte Rastvorrichtung zugeordnet ist.
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Statt der Rastvorrichtung ist es auch möglich, die jeweils gewunschte
Stellung der Klappe 20 durch Friktion oder eine andere Stellvorrichtung zu fixieren.
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Während im gezeichneten Ausführungsbeispiel die-uRteren Enden der
beiden Leitvorrichtungen 15 und 16 etwa einen Winkelabstand von 1200 inbezug auf
die Rotationsachse des Streutellers 8 aufweisen und bei einer bestimmten Drehgeschwindigkeit
des Rotationstellers in Richtung des Pfeiles 22 sowie bei einer Fahrrichtung 23
des Streufahrzeuges die Streubilder 24 und 25 ergeben, aus denen der gemeinsame
Fahrteppich 26 mit einem Überlappungsstreifen 27 resultiert, können bei entsprechend
anderer Winkeleinstellung der Leitvorrichtungen 15 und 16 bzw. deren unteren Enden
auch andere Streuteppiche 26 eingestellt werden. Wenn man dabei gleichzeitig auch
eine Verstellbarkeit der beiden Leitvorrichtmigen 15 und 16 in radialer Hichtung,
bezogen auf die Rotationsachse des Streutellers 8, vorsieht,
ergibt
sich noch weiter die Möglichkeit, auch die Streubilder 24 und 25,insbesondere bezüglich
des Streuwinkels, zu verändern.
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Je nach der Winkelstellung der Klappe 20 inbezug auf die Achse des
Fallrohres 1 kann man auch die Streudichte der Streubilder 24 und 25 ändern, indem
man der einen Leitvorrichtung mehr Streugut zuleitet als der anderen,oder aber ein
Streubild ganz unterdrücken, sodaß die Vorrichtung bzw. das Streugerät in der bisher
üblichen Art arbeitet und nur ein Streubild erzeugt.
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Statt als rinnenförmige Rutschen kann man die Leitvorrichtungen 15
und 16 auch als Trichter oder rohrförmig ausbilden und ggf. als flexible Rohre.
Es besteht auch die Möglichkeit, statt des gemeinsamen Fallrohres die Leitvorrichtungen
15 und 16 schon als separate Fallrohre auszubilden und die Materialweiche 20 am
gemeinsamen oberen Ende dieser beiden Fallrohre anzuordnen.