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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transportieren von plattenförmigem
Gut, insbesondere Tafelglas, auf einer Rollenbahn mit angetriebenen Rollen, wobei
einer Normallaufrollenbahn mit Normallaufrollen eine Schnellaufrollenbahn mit Schnelllaufrollen
zwischen den Normallaufrollen überlagert ist und die Schnellaufrollen zwischen den
Normallaufrollen über und/oder unter die Transportebene der Normallaufrollen heb-
und senkbar sowie Steuerelemente zur Steuerung des Antriebs und der Hub-und Senkbewegung
der Schnellaufrollen angeordnet sind. Derartige Vorrichtungen sind in den verschiedensten
Ausführungsformen bekannt. Bei einer Vorrichtung, wie sie in der deutschen Patentschrift
1 253 151 beschrieben ist, wird das auf einer Rollenbahn herangeführte plattenförmige
Gut auf eine zweite im wesentlichen senkrecht zur ersten arbeitende Rollenbahn übergeben.
Zum Abbremsen des auf der ersten Rollenbahn herangeführten plattenförmigen Gutes
sowie zum Beschleunigen auf der zweiten Rollenbahn weisen beide Rollenbahnen abschnittsweise
mit unterschiedlicher Geschwindigkeit laufende, zwischen den Normallaufrollen angeordnete
und über und/oder unter die Transportebene der Normallaufrollen heb- und senkbare
Schnellaufrollen auf. Die Steuerung der Hub- bzw. Senkbewegung wird dabei durch
eine Vielzahl von den jeweiligen Abschnitten zugeordneten Steuerelementen erreicht.
Dabei muß mit Rücksicht auf die Anordnung der Steuerelemente ständig ein gewisser
Mindestabstand des plattenförmigen Gutes untereinander eingehalten werden, damit
die Vorrichtung ordnungsgemäß arbeiten kann.
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Dieser Mindestabstand der Platten untereinander bleibt auch erhalten,
wenn die Platten von der zweiten Rollenbahn weiter transportiert werden. Es ist
also unvermeidbar, daß bei den nachfolgenden Bearbeitungseinrichtungen eine gewisse
Leerlaufzeit auftritt.
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Im übrigen sind solche Vorrichtungen bekannt, bei denen die Rollenbahn
aus einer Vielzahl von parallel zueinander ausgerichteten, mit Abstand voneinander
angeordneten und zumindest teilweise angetriebenen Rollen besteht. Diese Rollenbahnen
haben jedoch ebenfalls den Nachteil, daß das auf ihnen transportierte plattenförmige
Gut, wenn es ungleichmäßig oder diskontinuierlich aufgelegt wird, nur mit größerem
Abstand voneinander transportiert werden kann.
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Hierdurch ergibt sich eine mangelhafte Ausnutzung der Rollenbahn,
und die nachfolgende Bearbeitungseinrichtung wird nur ungleichmäßig beliefert. Diese
Nachteile hat man schon dadurch zu überwinden versucht, daß man von Hand die Platten
auf der Rollenbahn einzeln so vorzog, daß sie mit geringem, möglichst gleichmäßigem
Abstand zur vorhergehenden Platte von der Rollenbahn weitertransportiert werden
konnten. Bei großfiächigem plattenförmigem Gut, wie beispielsweise Tafelglas oder
Blechen, ist diese Arbeit mit großem Kraftaufwand verbunden und erfordert den Einsatz
von besonderen Saugvorrichtungen.
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Außerdem sind für diesen Zweck mehrere Arbeitskräfte erforderlich,
was personalaufwendig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie eine Vorrichtung
der eingangs beschriebenen Art beschaffen sein muß, damit beim Transport von plattenförmigem
Gut und selbst bei diskontinuierlicher Aufgabe die einzelnen Platten automatisch
mit möglichst gleichmäßigem und geringem Abstand zur jeweils vorhergehenden Platte
auf der
weitertransportierenden Rollenbahn angeordnet werden können, um dadurch die
Rollenbahn voll auszunutzen und Leerlaufzeiten auch in den nachfolgenden Bearbeitungseinrichtungen
zu vermeiden.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transportieren von plattenförmigem
Gut, insbesondere Tafelglas, auf einer Rollenbahn mit angetriebenen Rollen, wobei
einer Normallaufrollenbahn mit Normallaufrollen eine Schnellaufrollenbahn mit Schnelllaufrollen
zwischen den Normallaufrollen überlagert ist und die Schnellaufrollen zwischen den
Normallaufrollen über und/oder unter die Transportebene der Normallaufrollen heb-
und senkbar sowie Steuerelemente zur Steuerung des Antriebs und der Hub-und Senkbewegung
der Schnellaufrollen angeordnet sind. Die Erfindung besteht darin, daß zum direkten
Aneinanderreihen des diskontinuierlich aufgegebenen Gutes ein in der Transportebene
der angehobenen Schnellaufrollenbahn mit Abstand von ihrem Ende angeordneter, durch
das auf der Schnellaufrollenbahn herangeführte Gut betätigbarer erster Schalter
zum Abschalten des Antriebs der Schnellaufrollenbahn und ein in der Transportebene
der Normallaufrollenbahn unter dem ersten Schalter angeordneter, durch das auf der
Normallaufrollenbahn transportierte Gut betätigbarer zweiter Schalter zum Schalten
der Senkbewegung der Schnellaufrollenbahn und ein in der Transportebene der Normallaufrollenbahn
in Transportrichtung hinter dem zweiten Schalter angeordneter, durch das mit der
Schnellaufrollenbahn auf die Normallaufrollenbahn abgesenkte und von der Normallaufrollenbahn
weitergeführte Gut betätigbarer dritter Schalter zum Schalten der Hubbewegung der
Schnellaufrollenbahn vorgesehen sind.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet in der Weise, daß, während
die vorhergehende Platte auf der weiterführenden Normallaufrollenbahn transportiert
wird, die folgende Platte auf der angehobenen Schnellaufrollenbahn mit ihrem vorderen
Ende über das hintere Ende der vorhergehenden Platte geschoben wird, den ersten
Schalter betätigt und dann angehalten wird. Hat das hintere Ende der vorhergehenden
Platte das vordere Ende der nachfolgenden Platte passiert, so betätigt es den zweiten
Schalter, wodurch die Schnellaufrollenbahn abgesenkt wird und nun die Normallaufrollenbahn
den Transport der nachfolgenden Platte übernimmt. Diese nachfolgende Platte betätigt
nun ihrerseits mit ihrem Ende nach Passieren des versenkten Teils der Schnellaufrollenbahn
einen dritten Schalter, der die Hubbewegung der Schnelllaufrollenbahn auslöst. Dabei
übernimmt die Schnelllaufrollenbahn die bereits auf der Normallaufrollenbahn herangeführte
nächste Platte und transportiert sie so weit, bis sie mit ihrem vorderen Ende den
ersten Schalter betätigt.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besteht darin, daß die Schnellaufrollenbahn auf einem Traggerüst und
das Traggerüst mittels im Bereich des Anfangs und Endes der Schnellaufrollenbahn
vorgesehener, getrennt steuerbarer Exzenteranordnungen heb- und senkbar angeordnet
ist. Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, im Bereich des Anfangs und des Endes
der Schnellaufrollenbahn am Traggerüst Exzenteranordnungen vorzusehen und diese
getrennt steuerbar auszuführen. Dadurch kann erreicht werden, daß der Anfang der
Schnellaufrollenbahn noch abgesenkt ist, um eine weitere Platte zu übernehmen, während
ihr
Ende schon wieder angehoben ist. Dieser Effekt kann auch dadurch erzielt werden,
daß die Schnelllaufrollen einzeln heb- und senkbar angeordnet sind.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind vor allem darin
zu sehen, daß es nunmehr möglich ist, mit einer Vorrichtung zum Transportieren von
plattenförmigem Gut, insbesondere Tafelglas, die auf einer Rollenbahn zu transportierenden
Platten selbst bei diskontinuierlicher Aufgabe automatisch mit einem möglichst geringen
und gleichmäßigen Abstand, d. h. praktisch dicht bei dicht, der nachfolgenden Bearbeitungseinrichtung
zuzuführen, so daß eine optimale Ausnutzung der weiterführenden Rollenbahnen erreicht
wird und Leerlaufzeiten in den nachgeschalteten Bearbeitungseinrichtungen vermieden
werden. Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß die einzelnen während des Betriebes
ablaufenden Beschleunigungs- und Verzögerungsvorgänge durch die transportierten
Platten völlig selbsttätig gesteuert werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann
deshalb mit bedeutend höherer Geschwindigkeit arbeiten, wobei gleichzeitig die Anzahl
der zur Bedienung dieser Vorrichtung eingesetzten Arbeitskräfte erheblich verringert
werden kann.
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An Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
wird die erfindungsgemäße Vorrichtung erläutert.
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Die Figur zeigt schematisch eine Vorrichtung zum Transportieren von
plattenförmigem Gut, insbesondere Tafelglas, Blechen od. dgl., in Seitenansicht.
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Die Normallaufrollenbahn 1 besitzt Normallaufrollen 2, die auf einem
Rahmen 3 parallel zueinander ausgerichtet und mit Abstand voneinander angeordnet
sind. Der Rahmen 3 seinerseits wird von Stützen 4 getragen. Der Normallaufrollenbahn
1 ist eine Schnellau£rollenbahn 5 überlagert, die ihrerseits aus einem Schnellaufrollenbahnrahmen
6 und aus den Schnellaufrollen 7 besteht, die ebenfalls parallel zueinander und
mit Abstand voneinander angeordnet sind. In bezug auf die Normallaufrollenbahn 1
sind die Schnellaufrollen 7 zwischen den Normallaufrollen 2 angeordnet und über
den Schnellaufrollenbahnrahmen 6 und das Traggerüst 8 über (ausgezogen dargestellt)
und/oder unter die Transportebene (gestrichelt dargestellt) heb- und senkbar angeordnet.
Die Heb- und Senkbewegungen der Schnellaufrollenbahn 5 werden durch eine Exzenteranordnung
9 bewirkt, die unterhalb des Traggerüstes 8 angreift. Auf der Schnellaufrollenbahn
ist eine Tafelglasplatte 10 bis zu einem ersten Schalter 11, der mit Abstand vom
Ende der Schnellaufrollenbahn 5 angeordnet ist, vorgeschoben und hat den Antrieb
der Schnellaufrollenbahn 5 abgeschaltet. Auf der Normallaufrollenbahn 1 ist die
vorhergehende Tafelglasplatte 12 eingezeichnet, die von der von der Schnellaufrollenb
ahn 5 getragenen Tafelglasplatte 10 teilweise überfahren ist. In der Transportebene
der
Normallaufrollenbahn 1 sind weitere Schalter 13, 14 angeordnet, und zwar ein
zweiter Schalter 13 im Bereich des ersten Schalters 11, der, nachdem die vorhergehende
Tafelglaspiatte 12 ihn passiert hat, das Signal zum Absenken der Schnellaufrollenbahn
5 gibt, so daß die von der Schnellaufrollenbahn 5 getragene, nachfolgende Tafelgtasplatte
10 nun von den Normallaufrollen 2 der Normallaufrollenbahn 1 übernommen und weitertransportiert
wird. Der dritte Schalter 14 in der Transportebene der Normallaufrollenbahn 1 ist
am Ende der Schnellaufrollenbahn 5 angeordnet, der, nachdem ihn die zuvor von der
Schnellaufrollenbahn 5 getragene Platte 10 passiert hat, den Schaltbefehl zum Anheben
der Schnellaufrollenbahn 5 gibt.