DE190029C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 190029 KLASSE 54g. GRUPPE

SIMON RECHT in LEIPZIG.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. Oktober 1906 ab.

Die Erfindung betrifft eine Menage für Restaurants, Speisehäuser u. dgl., deren Gewürzbehälter Kasten bilden, und deren kennzeichnende Merkmale darin bestehen, daß die Kasten in einer von einem Ständer getragenen Platte derart verschiebbar angeordnet sind, daß sie nach zwei Seiten herausgezogen werden können, wobei die Kasten mit hinter einer Absenkung befindlichen Reklameschildem in solcher Verbindung stehen, daß beim Herausziehen eines beliebigen Kastens, gleichviel nach welcher Seite, sämtliche Reklametafeln über der Versenkung sichtbar werden und solange stehen bleiben, bis der betreffende Kasten wieder eingeschoben wird.

Diese Einrichtung bietet den Vorteil, daß erstens die in den Kasten befindlichen Gewürze vor Verunreinigung durch Staub usw. geschützt sind, und daß zweitens eine wirksame Reklame erzielt wird.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in Fig. I in Vorderansicht, teilweise geschnitten, dargestellt. Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach Linie M-M der Fig. 1, während Fig. 3 eine Draufsicht zu Fig. 1 veranschaulicht.

Die Menage besteht aus einer mit nach unten umgebogenem Rand versehenen Platte a, welche von einem mit Fuß b versehenen Ständer c getragen wird. Auf der Oberseite dieser Platte α befindet sich ein hohler Aufbau d, auf welchen eine aus Glas oder sonstigem durchsichtigen Material bestehende Haube e aufgesetzt ist, die den Aufbau nach oben hin abschließt. Auf der Unterseite der Platte α sind eine Anzahl Führungsleisten f befestigt, die paarweise gleichmäßig über die ganze Länge der Platte α yerteilt sind, während zwischen je zwei Leisten f über die gesamte Breite der Platte α hinweggehende Schubkasten g geführt sind, die zur Aufnahme der Gewürze, Zahnstocher usw. dienen. Die vorderen und hinteren Seitenwände der Kasten g schneiden mit dem umgebogenen Rande der Platte α genau ab und sind mit Knöpfen o. dgl. versehen, mittels derer die Kasten g nach beiden Seiten hin aus der Platte α herausgezogen werden können.

Jeder Kasten g ist auf der Unterseite des Bodens mit zwei als schiefe Ebenen ausgebildeten, von der Mitte nach den Stirnseiten des Kastens ansteigenden Ansätzen h versehen, während unterhalb der Kasten g eine über die ganze Länge der Platte α hinweggehende Welle i drehbar gelagert ist. Auf dieser Welle i ist unter jedem Kasten g je ein Hebel k befestigt, dessen gabelartig ausgebildetes Ende ein Röllchen / trägt, das sich für gewöhnlich in der tiefsten Stelle des Ansatzes h der Kasten g befindet. Die Hebei k sind durch an ihnen angelenkte Zwischenglieder m mit zweiarmigen, in Augen η drehbar gelagerten Hebeln 0 verbunden, die ihrerseits mit aufrechtstehenden, bis in den Aufbau hineinragenden Stangen ρ in Verbindung stehen, die an ihren oberen Enden je eine Tafel q tragen, die auf beiden Seiten mit Reklamen versehen ist.

Beim Herausziehen eines beliebigen Kastens aus der Platte α zwecks Entnahme von

Pfeffer, Salz usw. wird der Hebel k durch die schräge Ebene des Ansatzes h zurückgedrängt und dadurch die Welle i gedreht. Zufolge der Drehung der Welle i werden sämtliche Hebel k, da sie fest mit derselben verbunden sind, nach unten bewegt und dadurch die mit ihnen in Verbindung stehenden Hebel ο derart beeinflußt, daß die Stangen ρ nach aufwärts bewegt werden und die mit

ίο Reklamen versehenen Tafeln q in der Glashaube e zum Vorschein kommen, so daß die darauf befindliche Reklame von zwei Seiten gelesen werden kann.

Nach Benutzung der Menage wird der betreffende Kasten in die Platte α zurückgeschoben. Hierbei kehren die Hebel k wieder in ihre Anfangsstellung zurück; es bewegen sich sämtliche in der Glashaube e sichtbaren Reklametafeln ρ mittels der Hebel ο nach unten in den Aufbau d zurück, und die Reklame wird unsichtbar. Das Zurückziehen der Hebel k wird durch um die Welle i gewundene Federn r herbeigeführt, deren eines Ende mit einem festen Punkte verbunden ist.

Dicht über der Glashaube e ist im Ständer c eine Aussparung s vorgesehen, in welche eine Tafel eingeschoben wird, auf deren beiden Seiten sich ein zu der beweglichen Reklame passendes Stichwort befindet.

Zur Vervollständigung der Menage sind an geeigneter Stelle der Platte α die Essig- und Ölbehälter t untergebracht. Damit leicht ersehen werden kann, welche Art von Gewürzen sich in den Schubkasten g befindet, sind an den betreffenden Stellen der Platte a Aussparungen vorgesehen und dieselben mittels Glasscheiben usw. abgedeckt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Mit Reklameeinrichtung verbundene Menage, deren Gewürzbehälter Kasten bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Kasten in einer von einem Ständer (c) getragenen Platte (a) derart verschiebbar angeordnet sind, daß sie nach zwei Seiten hin herausgezogen werden können, wobei die Kasten (g) mit in einer teilweise durchsichtigen Versenkung befindlichen Reklameschildern (q) in solcher Verbindung stehen, daß beim Herausziehen eines Kastens (g), gleichviel nach welcher Seite, sämtliche Reklametafeln (q) über der Versenkung sichtbar werden und solange stehen bleiben, bis sie sämtlich wieder durch Einschieben des Kastens (g) in den undurchsichtigen Teil der Versenkung verschwinden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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