DE1900178A1 - Farbreaktionspapier - Google Patents

Description

Hannover, den 30. Dezember 1968 Verwaltung Ht/Am

Farbreaktionspapier

Die Erfindung betrifft ein verbessertes Farbreaktionspapier und geht von solchen Farbreaktionspapieren aus, die nach dem deutschen Patent 1127 920 hergestellt sind, d. h. bei denen sich die Farbreaktion linfolge chemischer Umsetzung zwischen Spirodipyranen und Säuren bzw. saueren Stoffen abspielt. Sie geht ferner davon aus, daß Farbreaktionspapiere hergestellt werden können, auf Basis der Kristallviolettlactonen und einem Adsorbens z. B. Attapulgit ablaufenden farbbildenden Adsorptionsreaktion nach DBP 831 704.

Abgesehen von den Unterschieden im Reaktionsablauf (Sälzbiidürig nach DBP 1 127 920; Adsorptionsreaktion nach DBP 831 704) beide Ausgangsvorschläge zeigen ihre Produkte auch recht unterschiedliche Merkmale. Während die Farbreaktion unter Salzbildung auf Basis von Spirodipyranen relativ langsam einsetzt, sich allmählich verstärkt und schließlich eine tiefblaue und seh'r haltbare bzw. beständige Farbe ergibt, setzt die Adsorptionsreaktion auf Basis von Kristallviolettlacton oder ähnlich wirkenden Stoffen spontan ein. Es entsteht dabei sofort ein blaues Schriftbild, das nicht beständig ist und später in ein grünes Schriftbild umschlägt. Die Beständigkeit dieser Reaktion ist sehr begrenzt, und sie kann zum Beispiel durch flüssige, flüchtige Säuren schnell zerstört werden.

Die Erfindung liegt darin, daß durch Kombination beider Reaktionen in einem Farbreaktionspapier, deren Nachteile beseitigt werden, ihre Vorteile sich jedoch zu einem Produkt vereinen, das alle bisher bekannten Farbreaktionspapiere weit in den Schatten stellt.

009831/1412 ORIGINAL INSPECTED

Die Erfindung besteht darin, daß ein Farbbildnergemisch, bestehend aus 50 bis 90 % Spirodipyranen und 50 bis 10 % Kristallviolettlacton in einer an sich bekannten schichtbildenden Masse untergebracht ist und als Reaktionskomponente ein mit Mineralsäuren behandelter Ton in an sich bekannter Weise in einer weiteren Schicht vorliegt. Bevorzugt wird ein Gemisch von etwa 25 % Kristallviolettlacton und etwa 75 % Spirodipyranen.

Erfindungsgemäß können dem Parbbildnergemisch weitere Substanzen zugegeben werden, die oxidativ reagieren und besonders gute lichtbeständige Farbreaktionen liefern. Zur Gruppe dieser Zusätze gehört das N-Benzoylleuko-methyleriblau. Der Anteil dieser Substanz im Farbreaktionsgemisch kann 5 bis 30 % betragen. 10 bis 15 % davon sind in der Regel ausreichend. Jeder bekannte Schichtbildner kommt für die Unterbringung der Farbbildner in Frage, .also sowohl die Wachsschmelze als auch Emulsionen vom Typ Ö/W, die Einbettung als flüssige Komponente in einen Molekularschwamm aus Kunststoffen, insbesondere Vinylpolymerisaten und schließlich auch die Unterbringung in Mikrokapseln.

Folgende Beispiele seien für die Rezeptur der Färbbildnerschicht gegeben:

A = Emulsionen

I. Farbbildnergemisch: Spirodipyran + CVL, 50 : 50 %

Chlorparaffin (als Lösungsmittel) 30

3-Methyl-dinaphtho-spropyran 0,6

Kristallviolettlacton 0,6

Polyvinylalkohol, 20%ige Lösung 60

II. Farbbildnergemisch: Spirodipyran + CVL 75 : 25 %

Chlorparaffin 30

3-Methyl-dinaphtho-spiropyran 0,9

Kristallviolettlacton 0,3

Polyvinylalkohol, 20%ige Lösung 60

009831/1412 original inspected

III. Farbbildnergemisch = Spirodipyran 66 %

CVL 21 %

NBLM 13 %

Chlorparaffin 30

3-Methyl-dinaphtho-spiropyran 0,8

Kristallviolettlacton 0,25

N-Benzoyl-leuko-methylenblau 0,15

Polyvinylalkohol, 2O%ige Lösung 60

IV. Bei I. - III. kann Chlorparaffin auch durch andere nicht- oder schwerflüchtige Lösungsmittel ersetzt werden, z. B. durch Chlordiphenyl.

B = Wachsmasse

I. Esterwachs d. Montanwachssäure 63 Chlorparaffin 32 3-Methyl-dinaphtljo-spiropyran 4 Kristallviolettlacton 1

II. Esterwachs d. Montanwachssäure 63 Chlorparaffin 32 3-Methyl-dinaphtho-spiropyran 3 Kristallviolettlacton 1 N-Benzoyl-leuko-methylenblau 1

C = Molekularschwamm aus Kunststoffen

I. Butylstearat 20 Chlordiphenyl 15 3-Methyl-dinaphtho-spiropyran 4 Kristallviolettlackton 1 Cellulosenitrat 10 Polyvinylacetal 10,5 Methylalkoho1 89,5

II. Butylstearat 2O Chlordiphenyl 15 3-Methyl-dinaphtho-spiropyran 4 Kristallviolettlacton 1 N-Be-nzoyl-leuko-methylenblau 1 Cellulosenitrat 10 Polylvinylacetal 10,5 Methylalkohol 89,5

III. Butylstearat 20 Chlordiphenyl 15 3-Methyl-dinaphtho-spiropyran 4 Kristallviolettlacton 1 N-Benzoyl-leuko-methylenblau 1 Polymethacrylat 15 Cellulosenitrat 5 Methyläthy!keton 80

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Claims (5)

Hannover, den 30. Dezrember 1968 Verwaltung - Ht/Am Patentansprüche

1) Farbreaktionspapier, dadurch gekennzeichnet,

daß ein Farbbildnergemisch, bestehend aus einem Stoff, der unter Salzbildung farbbildend reagiert und einem weiteren Stoff, dessen Parbveränderung bzw. Farbbildung im Verlaufe einer Adsorbtionsreaktion erfolgt, das in an sich bekannter Beschichtungsmasse aufgetragen ist und dem als Gegenschicht eine Schicht aus mit Mineralsäure behandeltem Ton in an sich bekannter Weise dient.

2) Farbreaktionspapier nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

daß für die Farbreaktion durch Salzbildung Spirodipyrane und für die Farbbildung durch Adsorptionsreaktion Kristallviolettlactone verwendet werden.

3) Farbreaktionspapier nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

daß das Farbbildnergemisch aus 50 bis 90 % Spirodipyranen und 50 bis 10 % Kristallviolettlacton besteht.

4) Farbreaktionspapier nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

daß dem Farbbildnergemisch zusätzlich eine oxidativ wirkende Substanz wie N-Benzoyl-leuko-methylenblau zugesetzt wird.

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5) Parbreaktionspapier nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz an N-Benzoyl-leuko-methylenblau 5 bis 30 % des Farbbildnergemisches beträgt.

ORIGINAL !MSPECTED

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