DE1900058A1 - Verfahren zur automatischen Kontrolle und UEberwachung von waessrigen Loesungen hinsichtlich ihrer Gehalte an Ionen zwei- und mehrwertiger Metalle - Google Patents

Verfahren zur automatischen Kontrolle und UEberwachung von waessrigen Loesungen hinsichtlich ihrer Gehalte an Ionen zwei- und mehrwertiger Metalle

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DE1900058A1
DE1900058A1 DE19691900058 DE1900058A DE1900058A1 DE 1900058 A1 DE1900058 A1 DE 1900058A1 DE 19691900058 DE19691900058 DE 19691900058 DE 1900058 A DE1900058 A DE 1900058A DE 1900058 A1 DE1900058 A1 DE 1900058A1
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Heinz Dosch
Dipl-Chem Dr Guenther Kraft
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    • G01N31/00Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods
    • G01N31/16Investigating or analysing non-biological materials by the use of the chemical methods specified in the subgroup; Apparatus specially adapted for such methods using titration
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Description

  • Verfahren zur automatischen Kontrolle und tberwachung von wässrigen Lösungen hinsichtlich ihrer Gehalte an Ionen zwei-und mehrwertiger Metalle Die Erfindung betrifft den Einsatz eines neuartigen Indikationsverfahrens bei der analytischen Bestimmung des Gehaltes an Ionen zwei- und mehrwertiger Metalle in wässrigen Lösungen mittels komplexometrischer Titration und dessen Anwendung zum Zwecke der automatischen Kontrolle und Uberwachung solcher Lösungen.
  • Bei den verschiedensten technischen Prozessen, z B. bei der chemischen Oberflächenbehandlung von Metallen, ist es von Bedeutung, in wässrigen Lösungen einen bestimmten Gehalt an Ionen zwei- oder mehrwertiger Metalle aufrechtzuerhalten.
  • Es besteht daher der Wunsch, die Kontrolle und Überwachung derartiger Lösungen zu automatisieren.
  • Die komplexometrische Titration, d.h. die Titration von Metallionen unter Verwendung von chelatbildenden Titrantien, gehört zu den bekannten Methoden der analytischen Chemie.
  • Sie gestattet es, die Mehrzahl der chemischen Elemente zu erfassen. Dies gilt in erster Linie für mehrwertige Metallionen, von denen die meisten direkt titrierbar und einige andere durch indirekte oder Substitutionsverfahren der Bestimmung zugänglich sind.
  • Als ohelatbildende Titrantien werden insbesondere Aminopolycarbonsäuren verwendet, beispielsweise Xthylondiamintotraessigsäure, Nitrilotriessigsäure, DiNthylonktaminpontaeosigsäure, Bis-(aminoäthyl)-glykolEthertotraigoWure, 'ran-IL-aminocyolohexantetraesiigsäure. Je nach der Stärke der sioh bildenden Metallkomplexe kann die komplexometrische Titration bei verschiedenen pH-Werten, z.B. in relativ starksaurer, in schwachsaurer, in ammoniakalischer oder in alkalischer Lösung durchgeführt werden.
  • Die Indikation des Endpunktes bei komplexometrischen Titrationen erfolgte bis vor kurzem praktisch ausschliesslich unter Verwendung metallspezifischer Farbindikatoren und visueller Auswertung. Diese Methode zeichnet sich swar durch Einfachheit aus, ist jedoch mit den bekannten Mängeln der subjektiven Beurteilung seitens des Beobachters behaftet, insbesondere wenn die Änderung der Farbe des verwendeten Indikators am Titrationspunkt nicht stark genug ausgeprägt ist. Ausserdem gestattet eine derartige Indikation keine ßu° tomatisierung der Kontrolle und Uberwachung der untersuchen Lösungen.
  • Es ist auch bereits eine Anzahl von Voschlägen gemacht worden, anstelle der visuellen Anzeige des Endpunkte instrumentelle Verfahren für die Indikation komplexometrischer Titrationen anzuwenden, z.B. die plotometrische oder die potentiometrische Indikation. Die photometrische Indikation vermag jedoch eventuell auftretende störende Nebenreaktionen des Indikators nicht auszuschalten. Sie kann daher nur erfolgreich eingesetzt werden, wenn mit derartigen Störreaktionen nicht gerechnet werden muss, eine Voraussetzung, die eine nicht zu übersehende Einschränkung hinsichtlich der Anwendbarkeit daratellt. Die potentiometrische Indikation ist zwar frei von den vorgenannten Einschränkungen, die aus der Verwendung von Indikatoren resultieren, jedoch unmittelbar nur für die Titration solcher Metallionen anwendbar, die in mehreren Wertigkeiten existieren, die zudem unterschiedlidh stabile Komplexe mit dem Titrationsreagens bilden müssen, weil nur so am Titrationsendpunkt mit einer für die Indikation ausreichenden Potentialänderung gerechnet werden kann. Xhnlich liegen die Verhältnisse für die amperometrische Indikation. Sie ist unmittelbar nur für die Titration solcher Metaflionen möglich, die "polarographisoh aktiv" sind. Sie erlaubt zwar noch die Indizierung von Titrationen mit sehr verdünnten Masslösungen (10-3 bis 10-4m), für die die photometrische und die potentiometrische Indikation normalerweise versagen, es darf jedoch nicht übersehen werden, dass die am Endpunkt auftretenden elektrischen Signale nur im Bereich weniger/uA liegen und damit die erreichbare Genauigkeit nicht unwesentlich einschränken. Auch die genannten instrumentellen Verfahren für die Indikation komplexometrischer Titrationen sind daher für eine Verwendung zur automatischen Kontrolle und Uberwachung der untersuchten Lösungen nur bedingt brauchbar.
  • Es war daher zunächst eine Indikationsmethode zur Verfugung zu stellen, die universell anwendbar ist, keine Hilfssysteme erfordert, auch für Titrationen sehr verdünnter Lösungen mit entsprechend verdünnten Masslösungen geeignet ist und im gesamten Bereich eine zufriedenstellende Genauigkeit besitzt.
  • Gegenstand der'Erfindung ist nun ein Verfahren zur automatischen Kontrolle und Überwachung von wässrigen Lösungen hinsichtlich ihrer Gehalte an Ionen zwei- und mehrwertiger Metal le mittels komplexometrischer Titrationen, dadurch gekennzeichnet, dass die am Titrationsendpunkt auftretende Änderung der Potentialdifferenz einer mit konstantem Strom polarisierten Edelmetall-Doppelelektrode bei Abweichung des Gehaltes an den untersuchten Metallionen von einem gewünschten Soll-Bereich zur automatischen Steuerung von Einrichtungen, die den Soll-Wert wieder einstellen und/oder von der Abwei chung Kenntnis geben, angewendet wird.
  • Vorzugsweise werden eine Platin-Doppelelektrode oder eine Gold-Doppelelektrode verwendet. Auch eine aus einer Platin-und einer Goldelektrode bestehende Doppelelektrode ist gut verwendbar.
  • Es wurde überraichenderweise festgestellt, dass die im Verlauf der komplexometrischen Titration gemessene Potentialdifferenz einer mit konstantem Strom polarisierten Edelmetall-Doppelelektrode am Äquivalenzpunkt der Titration eine sprunghafte Änderung erfährt, so dass eine einwandfreie Indizierung des Endpunktes gegeben ist, Ohne Anlegung eines Stromes, d.h. in nichtpolarisiertem Zustand der Elektroden, ist eine Indizierung des Endpunktes nicht möglich.
  • Erfindungsgemäss wird die ausgeprägte Änderung der Potentialdifferenz zwischen den mit konstantem Strom polarisierten Elektroden am Äquivalenzpunkt der Titration dazu verwendet, dass bei Abweichung von einem erforderlichen bzw. gewünschten Soll-Bereich automatisch Einrichtungen betätigt werden, die den Soll-Wert der Lösung wieder einstellen und/ oder von der Abweichung Kenntnis geben. So kann dieses SignaL z.D im Falle, dass in der Lösung eine vorgegebene Konzentration an Metallionen unterschritten ist, zum automatischen Einschalten einer Dosiereinrichtung herangezogen werden, de so lange eine Ergänzungslösung in die betrachtete Lösung einzuspeisen vermag, bis die Sollkonzentration wieder hergestellt ist. Liegt dagegen die gemessene Metallionen-Konzentration in einem untersuchten System oberhalb eines vorgegebenen Grenzwertes, so kann mit Hilfe des Xquivalenzpunkt-Signals z.B. in ähnlicher Weise wie vorstehend die Einspeisung einer Verdünnungslösung veranlasst werden oder aber auch das Abpumpen eines Teilstromes der Lösung, der z.B. über ein geeignetes lonenaustauschersystem gefuhrt, dort von den in Frage stehenden Metallionen befreit und schliesslich dem Ausgangssystem wieder zugeführt wird.
  • Die atarke Änderung der Potentialdifferenz zwischen den Elektroden am Titrations-Äquivalenzpunkt kann aber auch für die Betätigung akustischer und bzw. optischer Warneinrichtungen verwertet werden, bei deren Ansprechen Maßnahmen ergriffen werden können, die die untersuchte Lösung in der gewünschten Richtung zu beeinflussen vermögen. Dies kann dann manuell, halb-, aber auch vollautomatisch erfolgen.
  • Bei der Durchführung der erfindungsgemäss verwendeten Endpunktindikation werden die optimalen Bedingungen für den zu wählenden Polarisationsstrom von der Grösse der verwendeten Elektroden und der Konzentration der Analysenlösung an der zu titrierenden Ionenart bestimmt. Vorzugsweise werden Polarisationsstromdichten zwischen 0,02 und 05/uA/mm22 eingestellt und Elektrodengrössen zwischen 10 und 50 mm2 verwendet. Es können Doppelblech- oder Doppeldrahtelektroden verwendet werden. Bei Titrationen mit stärker konzentrierten Titrationslösungen sind die höheren Polarisationsstromdichten geeigneter.
  • So werden beispielsweise für Titrationen mit o,1 m Äthylendiamintetraessigsäure (iDTE)-Lösungen mit Polarisationsstromdichten zwischen 0,2 und 0,5/uA/mm2, entsprechend Polarisationsströmen zwischen 5 und 10/uA bei Elektrodengrössen zwischen 10 und 50 mm², die steilsten und damit am besten auswertbaren Indikationskurven erhalten. Titrationen mit 0,001 m ÄDTE-Lösungen werden dann am empfindlichsten indiziert, wenn die Polarisationsstromdichte an den Elektroden zwischen 0,02 und 0,1µA/mm², entsprechend Polarisationsströmen von i/uA bei Elektrodengrössen zwischen 10 und 50 mm2, beträgt.
  • Da andererseits aber bei den auftretenden grossen Unterschieden in den Potentialdifferenzen zwischen kurz vor" und kurz nech dem Äquivalenzpunkt" auch etwas weniger steil verlaufende Indikationskurven mit praktisch der gleichen Genauigkeit auszuwerten sind wie die mit der optimalen Steilheit, heisst dies, dass bei Elektrodengrössen zwischen 10 und 50 mm2 ein Polarisieren mit 1/uk in allen Fällen zu Kurven führt, die eine hohe Genauigkeit hinsichtlich der Ermittlung des Titrand tionunktes gewährleisten.
  • Den kleineren Elektroden ist dabei normalerweise der Vorzug zu geben, weil bei ihnen nicht in dem Nasse die Gefahr besteht, dass bei Wahl erheblich zu hoher Polarisationsstromdichten Uberwerte ei den Titrationen erhalten werden wie bei den grösseren. Daneben zeichnen sie sich auch dadurch aus, dass sie schneller als die grösseren für die Indikation konditioniert ("vorpolarisiert") werden können.
  • Die Elektroden werden vor Titrationsbeginn in der Analysenlösung mit der jeweils gewählten Polarisationsstromstärke konditioniert; erst danach wird mit der Titration begonnen. Zur Konditionierung sind im allgemeinen etwa 5 Minuten ausreichend.
  • Die komplexometrischen Titrationen von Metallionen mit geeigneten Chelatbildnern werden bekanntlich bei verschiedenen pH-Werten ausgeführt. Bei der Titration mit Äthylendiamintetraessigsäure beispielsweise können die Metalle in drei Gruppen zusammengefasst werden, die sich in ihren Stabilitätskonstanten um mehr als etwa den Faktor 104 voneinander unterscheiden: Titrationen in relativ starksanrer, in schwachsaurer und in ammoniakalischer/alkalischer Lösung (wobei jedoch die Elemente der jeweils saureren Gruppe, gegebenenfalls nach Zugabe eines Hilfskomplexbildners, meist auch unter den Bedingungen der nächst weniger sauren titrierbar sind): pH<3: Fe (III), Ga, Ir, T1 (III), Bi, Zr, Th, Sc, Hg fiII) (Stabilitätskonstanten: #1020 pH ca.5: Al, Y, Seltene Erden, Co, Ni, Cu, Zn, Cd, Mn, Pb, Fe (II) (Stabilitätskonstanten: 1013 -108) pH 10t Mg, Ca, Sr, Ba Stabilitätskonstanten <10 °).
  • Eine weitergehende Selektivität ist dann noch durch geeignete Trennung oder durch Verwendung von zusätzlichen Hilfekomplexbildn.rn zu erreiohn.
  • Die erfindungsgemässe Arbeitsweise unter Verwendung der polarisierten Edelmetallelektroden ist grundsätzlich für die Indikation aller vorgenannten komplexometrisch ausführbaren -trationen geeignet, d.h. sie ist gut einsetzbar in relativ starksauren Lösungen, wie z.B. bei der Titration von Bi oder In, wie auch in relativ stark alakalischen Lösungen, wie z.B. bei der Titration von Ca. In letzterem Fall ist jedoch eine Modifizierung notwendig, auf die weiter unten noch näher eingegangen wird. Sie ist gut geeignet nicht nur für die Indikation von Titrationen mit iDTE, sondern auch für die, die mit anderen üblichen Chelatbildnern vorgenommen werden. Indirekte Titrationen und Substitutionstitrationen sind in gleicher Weise indizierbar wie die direkten. Hinsichtlich der Indizierbarkeit der Titration der Elemente, die in mehreren pH-Bereichen ausgeführt werden kann, bestehen solange so gut wie keine Unterschiede, wie dabei nicht Hilfskomplexbildner verwendet werden müssen. Ist dieses der Pall, soll die pH-Bedingung für die Titration bevorzugt werden, bei der kein Hilfskomplexbildner benötigt wird.
  • Titrationen mit 0,001 m Titrationslösungen können mit praktisch der gleichen Genauigkeit indiziert werden wie die mit o,o1 m Masslösungen. Die erfindungsgemäss durchgeführte Indikation gestattet auch noch die komplexometrische Titration von Spurenkonzentrationen, wie z.B. 1/ug Metall in 50 ml Lösung, wobei o,oooi m Masslösungen zur Anwendung kommen können. Die Indikation ist ebenso unspezifisch wie es die Titration selbst ist. Enthält die Analysenlösung mehrere Elemente, die unter den vorliegenden Bedingungen komplexometrisch titrierbar sind, so wird die Indikation den Endpunkt der Titration der Summe dieser Elemente anzeigen. Können mehrere Elemente durch Änderung des pH-Wertes nacheinander titriert werden, so ist die Indikation ohne Einschränkung auch bei der erfindungagemässen Arbeitsweise möglich.
  • Salzfehler, die das Arbeiten mit Farbindikatoren oft erschweren, mitunter eine ausreichend sichere Indikation sogar unmöglich machen, treten bei Verwendung der polarisierten Edelmetall-Doppelektroden nicht auf. Dies stellt einen weiteren bedeutenden Vorteil dar.
  • In manchen Fällen hat es sich als günstig erwieaen, anstelle unbehandelter polarisierter Edelmetall-Doppelelektroden durch Vorbehandlung "aktivierte" Elektroden zu verwenden. Eine solche Vorbehandlung kann beispielsweise darin bestehen, dass die Elektroden in einer salpetersauren wismuthaltigen Lösung mit wenigen/uA für 10 - 20 Min. elektrolytisch behandelt werden, wobei es zur Abscheidung von Wismut kommt.
  • Hierdurch werden die Elektroden so aktiviert, dass die Potentialänderung am Titrationsendpunkt erheblich verstärkt wird. Diese Art der Aktivierung eignet sich besonders für die Indikation von Titrationen in saurer Lösung. Für die Indikation von Titrationen im alkalischen Bereich ist eine elektrolytische Vorbehandlung mit einigen/uA in einer ammoniakalischen Thalliumlösung geeignet, wobei sich auf der Anode eine T1-oxid-Schicht niederschlägt. Auch hierdurch wird eine erhebliche Aktivierung erzielt. Für Titrationen in etwa neutralen Lösungen hat sich ausserdem eine Vorbehandlung der Elektroden in einer manganhaltigen Lösung, die zur Ausbildung einer Mn-Oxid-Schioht auf der Anode führt, als in gleicher Weise wirksam bewährt.
  • Das erfindungsgemässe Verfan n kann unter Verwendung normaler Potentiometer oder auch registrierender bitgntialmessgeräte, beide in Verbindung mit einem Polarisationszusatz, der die Elektroden mit konstanten Strömen zwischen o,o2 und 20/uA zu polarisieren gestattet, sowie unter Einsatz der Ueblichen Titrationsvorriohtungen oder auch kontinuierlich arbeitender Dosiereinrichtungen durchgeführt werden.
  • Da bei dem erfindungsgemässen Verfahren am Titrationsendpunkt Potentialänderungen von 5o und mehr mV/Trop£en Ti4-rierlösung geliefert werden, ist es als für die Automatisierung von komplexometrischen Titrationen besonders geeignet anzusprechen. Hierbei kann es einerseits zur messenden Verfolgung eines Prozesses selbst dienen, aber auch zu seiner Steuerung eingesetzt werden. So ist das Verfahren beispielsweise ausgezeichnet brauohbar für den automatischen Betrieb von Bädern für die ohemische Oberflächenbehandlung von Metallen, wobei es gilt, die Behandlungslösungen vorzugsweise kontinuierlich hinsichtlich ihres Gehaltes an bestimmten Kationen zu analysieren und durch geeignete Massnahmen im wirksamen Bereich zu halten, z*Bo durch automatische Zudosierung von Ergänzungsohemikalien. Gleiches gilt für Behandlungsbäder für galvanische Zwecke und alle anderen Lösungen, für die der Gehalt an komplexometrisch titrierbaren Metallionen eine signifikante Grösse ist, unabhängig davon, ob deren Konzentration lediglich gemessen, wie z.B. in Abwässern, oder ob sie innerhalb bestimmter Grenzen gehalten werden soll. Das erfindungsgemässe Verfahren sei anhand der folgenden Beispiele näher erläutert: Beispiel 1 50 ml Analysenlösungen, die jeweils o,oo2 m an Cu bzw. Pb, Zn, Mn, Ca, Mg, Ba, Ni, La, Tl(III), , Hg(II), Hg(II), In oder Bi waren, wurden mit o,1 m iDGE-Löung titriert. Die Indikation erfolgte mit Hilfe einer mit 5 µA polarisierten Pt-Doppelblechelektrode von Je 50 mm2 Grösse und oa.o,1 mm Dicke.
  • Die Dosierung der Titrierlösung wurde mittels einer Motorkolbenbürette vorgenommen, die Messung der Potentialdiffe renz der polarisierten Pt-Doppolblecholktrode mittels eines registrierenden Potentiomoters, wobei dessen Papiorvorschub und die Dosiergeschwindigkeit der Blirette synchronisiert waren. In Abb.l sind die erhaltenen Registrogramme gezeigt, die die gemessenen Potentialdifferens-Volumen-Kurven wiederden; sie enthalten weitere Angaben hinsichtlich der eingehaltenen pH-Werte bei den Titrationen, verwendeter Hilfsreagenzien sowie der Art der eingesetzten polarisierten Anode, sofern sie keine normale Pt-Anode war.
  • Beispiel 2 Die Auswirkung einer Bi-Vorbehandlung der Elektroden geht aus Abb. 2 hervor, in der Potentialdifferenz-Volumen-Kurven wiedergegeben sind, die bei der Titration von 2,5 ml o,1 m Zn-Lösung in einem Volumen von 50 ml mit 0,1 m ÄDTE-Lösung bei pH 4,6 unter Verwendung einer polarisierten Pt-Doppelblechelektrode wie vorstehend und unter den gleichen Bedingungen wie oben gemessen wurden (1 = Bi-vorbehandelt, 2 = nicht vorbehandelt).
  • Beispiel 3 In Abb. 3 wird verdeutlicht, wie stark sich eine elektrolytisch auf der Anode abgeschiedene Mn-Oxid-Schicht auf die Ansprechempfindlichkeit der Elektrodenkombination auswirkt.
  • (Indirekte Titration von 2 ml o,1 m Al-Lösung in etwa loo ml Lösung, pH ca. 6, Rücktitration mit o,1 m Cu-Lösung, Elektroden und Titrationstechnik wie vorstehend.) (Kurve 1 = kein Mn-Zusatz 2 = o,1 mg Mn; 3 = 1 mg Mn).
  • Beispiel 4 Das erfindungsgemässe Verfahren wurde für die automatische Bestimmung des Zn-Gehaltes in Bädern für die chemische Oberflächenbehandlung von Metallen angewendet. Dies geachah in der Weise, das 1 ml Badlösung nach Verdünnen auf ca. 25 ml mit o,1 ÄDTE-Lösung unter Verwendung einer normalen polarisierten Doppel-Pt-Elektrode titriert wurde. Die Titration konnte dabei sowohl bei pH etwa 4,5 als auoh nach Abpuffern auf pH io vorgenommen worion. Wurden dabei Titrationsverbraucht erhalten, die ein Unterschreiten der Zn-Solikonzentration in dem Bad anzeigten, war es mit Hilfe bekannter Systeme möglich, so lange eine Zn-haltige Ergäneungslösung einzuspeisen, bis der Sollwert wieder erreicht war. Patentansprüche

Claims (8)

  1. PATENTANSPRÜCHE 1. Verfahren zur automatischen Kontrolle und Überwachung von wässrigen Lösungen hinsichtlich ihrer Gehalte an Ionen zwei- und mehrwertiger Metalle mittels komplexometrischer Titrationen, dadurch gekennzeichnet, dass die am Titrationsendpunkt auftretende änderung der Potentialdifferenz einer mit konstantem Strom polarisierten Edelmetall-Doppelelektrode bei Abweichung des Gehaltes an den untersuchten Metallionen von einem gewünschten Soll-Bereich zur automatischen Steuerung von Einrichtungen, die den Soll-Wert wieder einstellen und/ oder von der Abweichung Kenntnis geben, angewendet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Platin-Doppelelektrode verwendet ird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gold-Doppelelektrode verwendet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine aus einer Platin- und einer Goldelektrode bestehende Doppelelektrode verwendet wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass Doppelelektroden von je 10 - 50 mm2 Grösse mit konstanten Strömen zwischen 1 und 10/uA polarisiert werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden zunächst durch elektrolytische Vorbehandlung in einer sauren Wismut-haltigen Lösung aktiviert werden.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die polarisierte Anode zunächst durch elektrolytische Vorbehandlung in einer ammoniakalischen Thalliumhaltigen Lösung mit einer Dl-Oxid-Schicht überzogen wird.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die polarisierte Anode zunächst durch elektrolytische Vorbehandlung in einer Mangan-haltigen Lösung mit einer Mn-Oxid-Schicht überzogen wird. Leerseite
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0125693A2 (de) * 1983-05-16 1984-11-21 Mitsubishi Kasei Corporation Verfahren und Gerät zur Bestimmung des Endpunktes einer Titrierung
EP0157434A1 (de) * 1984-02-29 1985-10-09 Nihon Parkerizing Co., Ltd. Verfahren zur Regelung des Zink- und/oder Nickelgehaltes in Phosphatierbädern

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