DE2051518B2 - Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen Bestimmung des im Blutserum vorhandenen Chlorids und Bicarbonate - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur gleichzeitigen Bestimmung des im Blutserum vorhandenen Chlorids und BicarbonateInfo
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- DE2051518B2 DE2051518B2 DE19702051518 DE2051518A DE2051518B2 DE 2051518 B2 DE2051518 B2 DE 2051518B2 DE 19702051518 DE19702051518 DE 19702051518 DE 2051518 A DE2051518 A DE 2051518A DE 2051518 B2 DE2051518 B2 DE 2051518B2
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur gleichzeitigen Bestimmung des im Blutserum
vorliegenden Cnlorids und Bicarbonate.
In der GB-PS 1156967 wird ein Verfahren zur
gleichzeitigen elektrochemischen Bestimmung mehrerer Elektrolyten in einer Blutserumprobe in einem
automatischen Durchflußverfahren beschrieben.
Analysen auf vier Elektrolyten (Natrium, Kalium, Chlorid und Bicarbonat) im Blutserum stellen einen
sehr großen Teil (wahrscheinlich ungefähr 40%) der Arbeitsbelastung eines mittleren klinischen Labors
dar. Die vier Elektrolyt-Tests werden im allgemeinen durch den Arzt geschlossen angeordnet. Während die
Analysen auf Natrium und Kalium nur wenig Schwierigkeiten bieten, da sie sich durch die Flammenphotometrie,
eine schnelle und genaue Methode, bestimmen lassen, sind bisher bei der Entwicklung von Analysemethoden
auf Bicarbonat und Chlorid nur wenig Fortschritte gemacht worden. Ein gutes Beispiel, das
diese Situation widerspiegelt, ist das einzige im Handel erhältliche Instrument zur Durchführung der Analyse
auf die vier Elektrolyten, und zwar der »Auto Analyzer«, der auf Seite 117 des am 9. Dezember 1963
erschienenen Heftes von »Chemical and Engineering News«, beschrieben wird. In diesem Instrument erfolgen
die Tests auf Bicarbonat und Chlorid nach üblichen kolorimetrischen Methoden, wobei das Instrument
langsam arbeitet, kompliziert ist und außerdem ungenaue Werte liefert.
Eine andere automatische Vorrichtung ist auf das Testen eines einzigen Elektrolyten des Vier-Elektrolyten-Systems
beschränkt. Ein Instrument, das zur Durchführung einer Chloridanalyse eine weite Verbreitung
gefunden hat, ist der Cotlove-Titrator, in dem zwei Paare von Silberelektroden verwendet werden,
die beide in die Probe eintauchen. Ein konstanter Gleichstrom fließt zwischen einem Elektrodenpaar
(den coulometrischen Elektroden), so daß ein stetiger Strom aus Silberionen in die Probe abgegeben wird
(die nicht deproteinisiert werden muß). Die Silberionen reagieren mit den Chloridionen unter Bildung von
unlöslichem Silberchlorid. Mit der Zeit vereinigen sich
alle Chloridionen. Zu diesem Zeitpunkt steigt der Strom quer zu dem anderen Elektrodenpaar (den amperometrischen
Elektroden) schnell an. Erreicht dieser Strom einen vorherbestimmten Wert, dann stoppt
das Instrument automatisch einen zu Beginn des Tests gestarteten Zeitgeber. Die verstrichene Zeit ist ein
Maß für die in der Probe vorhandene Chloridionenmenge (vgl. DE-OS 1944196).
Neben der Verwendung des oben geschilderten Auto Analyzers ist es kaum möglich, Bicarbonat-Bestimmungen
automatisch durchzuführen. Der ko!orimetrische Test (der in dem Auto Analyzer durchgeführt
wird) kann angewendet werden. Fern kann das Bicarbonat durch die volumetrische Methode oder
durch die manometrische Van Slyke-Methode gemessen werden. Ferner kann man auf Gaschromatographischen
zurückgreifen. In der Literaturstelle IBM Technical Discolosure Bulletin, VoI. 12, No 11, April
1970, Seiten 1839 und 1840, wird die Bestimmung des Bicarbonations durch ein coulometrisches Titrationsverfahren
beschrieben.
Der Anmeldung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gleichzeitige schnelle, einfache und genaue Analyse
sowohl auf Chlorid als auch auf Bicarbonat zu ermöglichen, wobei keine Deproteinisierung der Probe erforderlich
ist. Diese Analyse soll zusammen mit flammenphotometrischen
Methoden anwendbar sein und die Basis für einfache, schnelle und genaue Elektrolyttests
schaffen, die in einer relativ komplizierten und einfach zu betreibenden Vorrichtung automatisiert
werden können, welche nur eine geringfügige Wartung erfordert und nur die Zugabe einer Reagenslösung
benötigt.
Gelöst wird diese Aufgabe bei einem Verfahren zur gleichzeitigen Bestimmung des im Blutserum vorliegenden
Chlorids und Bicarbonate durch Titrieren einer Serumprobe in einer Elektrolysezelle mit einer
Silberanode und einer inerten Kathode durch die folgenden Merkmale:
(1) Vermischen einer Probe des Serums mit einer vorbestimmten überschüssigen Menge einer
Säure und Entfernen des freigesetzten Kohlendioxids aus der Mischung;
(2) Titrieren der Probe mit Silberionen und Hydroxylionen,
welche in einer Elektrolysezelle mit einer Silberanode und einer inerten Kathode erzeugt
werden;
(3) Bestimmen des Silber/Chlorid-Äquivalenzpunktes mittels einer amperometrischen Einrichtung
und des Wasserstoff/Hydroxyl-Äquivalenzpunktes mit einer pH-Meßeinrichtung.
Erfindungsgemäß ist es nunmehr möglich, eine gleichzeitige Bestimmung von Chlorid und Bicarbonat
unter Verwendung von nur 0,1 ml Serum in nur 1 oder 2 Minuten durchzuführen. Die kleine erforderliche
Serummenge ist ein erheblicher Fortschritt gegenüber bisher bekannten Methoden, da unter Verwendung
einer gegebenen Volumenprobe eine immer größer werdende Zahl von Tests durchgeführt werden muß.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, die
durch eine elektrolytische Titrationszelle mit einer Silberanode und einer inerten Kathode, eine Einrichtung
zum Entfernen von Kohlendioxid aus der Probenflüssigkeit, eine Einrichtung zur amperometrischen
Bestimmung des Silber/Chlorid-Äquivalenzpunktes und eine pH-Meßeinrichtung gekennzeichnet
ist.
Die Probe kann in zweckmäßiger Weise vor der Durchführung der Titration verdünnt werden. Die
Verdünnungslösung enthält bevorzugt eine vorherbe- ~> stimm ie Menge eines löslichen Silbersalzes, wobei
diese Menge nicht dazu ausreicht, das ganze Chlorid in der Probe auszufällen. Vorzugsweise werden
5 X 10~5 bis 1 X 10"4 Mol Silberionen/ml Serum in
der Mischung zugesetzt. Die zugesetzte Säuremenge
'» muß größer sein als das vorhandene Bicarbonat, wobei
vorzugsweise 2 X 10"5 bis 1 x 10~4 Mol Wasserstoffionen/ml
Serum in der Mischung vorliegen. Es ist zweckmäßig, daß der Silber/Chlorid-Äquivalenzpunkt
nicht später erreicht wird als der Hydroxyl/
1> Wasserstoffionen-Äquivalenzpunkt.
Die Titration kann darüber hinaus in zweckmäßiger Weise in einer Fließzelle durchgeführt werden, in der
die von Kohlendioxid befreite, saure Mischung zuerst mit der Silberanode und der inerten Kathode in Be-
-" running kommt, anschließend mit den amperometrischen
und pH-Detektoren in Berührung kommt, wobei die Analyse in der Weise durchgeführt wird, daß
der Strom auf einen Wert eingestellt wird, bei welchem jeder Detektor seinen entsprechenden Äquiva-
-'"' lenzpunkt bzw. Endpunkt anzeigt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Patentansprüchen 8-11
beschrieben.
Wie vorstehend erwähnt, wird bei der bevorzugten
J» Form der Erfindung das Serum zuerst mit einer Verdünnungslösung
vermischt, die Silberionen enthält. Auf diese Weise wird die Silbermenge reduziert, die
elektrolytisch erzeugt werden muß, so daß auf diese Weise die Analysezeit herabgesetzt wird. Die Silber-
i> menge, die dieser Verdünnung des Serums zugesetzt wird, kann konstant sein und braucht nicht durch eine
grobe Analyse einer jeden Serumprobe bestimmt werden. Die Chloridionenkonzentration in dem
menschlichen Serum schwankt im allgemeinen zwi-
Jii sehen 85 und 125 mMol (d. h. 85-125 Millimol pro
Liter), während die Bicarbonationenkonzentration zwischen ungefähr 15 und 30 mMol liegt. Durch Zugabe
von 5 ml einer Verdünnungslösung mit einer Konzentration von 1,5 mMol HNO3 und 1,7 mMol
4". AgNO3 zu 0,1 ml menschlichem Serum (d. h. durch
Zugabe von 7,5 X 10"5 Mol H+ und 8,5 X ΙΟ"5 Mol
Ag+ pro ml Serum) kann man eine verdünnte Lösung erhalten, deren Chloridendpunkt immer vor dem
Säure/Base-Endpunkt erscheint. Weist beispielsweise
in das Serum eine Konzentration von 25 mMol HCO3"
und 110 mMol Cl" auf, dann können die Bestandteile der erhaltenen Lösung, die durch Vermischen der
vorstehend angegebenen Verdünnungslösung mit dem Serum hergestellt worden ist (nach Bildung eines
V) AgCI-Niederschlags und nach Freisetzen von CO2)
wie folgt berechnet werden:
0,1 ml von 25 mMol HCO3"
0,1 ml von 25 mMol HCO3"
= 2,5 X 10"" Mol HCO3-5,0
ml von 1,5 mMol H +
Wi = 7,5 X 10-6MoIH +
Erhaltene Lösung
= 5,0 X 10-6MoIH +
0,1 ml von 110 mMol Cl"
= 11,0 X 10-6MoICI"
5,0 ml von 1,7 mMol Ag+
= 8,5 X 10"6MoIAg+
Erhaltene Lösung
= 2,5 X 10"" MoI Cl"
Wird diese Lösung anschließend elektrolysiert, wobei
ein Strom von 10 mA angewendet wird, dann tritt nach dem Farradayschen Gesetz der Endpunkt des
freigesetzten Chlorids nach 26 Sekunden auf, während der Endpunkt der Säuretitration nach 52 Sekunden
dauernder Elektroylse eintritt. In ähnlicher Weise treten bei anderen Bicarbonat- und Chloridgehalten innerhalb
des in dem menschlichen Serum aufgefundenen Bereichs keine Überlappungen oder Umkehrungen
der Reihenfolge der Endpunktzeiten auf, wenn die vorstehend angegebene Verdünnungslösung verwendet
wird.
Es ist jedoch auch möglich, verschiedene Mengen oder Konzentrationen der Verdünnungslösung einzusetzen
(oder sogar das Silber aus der Verdünnungslösung wegzulassen), wobei eine entsprechende unerwünschte
Verlängerung der Zeitspanne, die für die Chloridanalyse erforderlich ist, in Kauf zu nehmen ist.
In diesem Falle kann der Abschaltschalter für den Elektrolysestrom durch eine Einrichtung gesteuert
werden, die nur dann anspricht, wenn beide Endpunkte erreicht worden sind (wobei beispielsweise ein
Relais in Frage kommt, dessen Eingangsschaltung zwei Relais aufweist, und zwar eines für jeden Endpunkt,
wobei diese parallel geschaltet sind). Ist andererseits die Verdünnungslösung derart, daß der Chloridendpunkt
vor dem Säure/Base-Endpunkt auftritt, dann reicht es aus, eine einfachere Schaltung zu verwenden,
in welcher der Elektrolysestrom nur dann abgeschaltet wird, wenn der Säure/Base-Endpunkt
erreicht worden ist.
Tritt ferner der Säure/Base-Endpunkt vor dem Chloridendpunkt auf, dann hat ein fortgesetztes Fließen
des Elektrolysestroms durch die nunmehr basische Lösung (wobei dieser Strom, wie vorstehend angegeben,
Silberionen und Hydroxylionen erzeugt) zur Folge, daß nicht nur Silberchlorid, sondern auch SiI-bercarbonate,
-hydroxyde, -oxyde und Mischungen oder gemischte Verbindungen erzeugt werden, weiche
die Genauigkeit des Chloridendpunktes herabsetzen. Daher ist es vorzuziehen, das Serum in der vorstehend
beschriebenen Weise zu verdünnen, um eine Lösung zu erhalten, in welcher die Chloridionen- und Wasserstoffionenkonzentrationen
derartig sind, daß, falls Silberionen und Hydroxylionen in gleichen Mengen der Lösung zugesetzt werden, der Chloridendpunkt (d. h.
die im wesentlichen vollständige Entfernung der Chlor dionen aus der Lösung als AgCl) ungefähr zur
gleichen Zeit erfolgt wie die Neutralisation der Azidität oder vorzugsweise vorher eintritt. Dies bedeutet,
daß in dem verdünnten Serum die Wasserstoffionenkonzentration ungefähr gleich oder vorzugsweise höher
sein sollte als die Chloridionenkonzentration.
Die Vorverdünnung mit Silberionen besitzt ferner den Vorteil, daß die Lebensdauer der Silberanode erhöht
wird, und zwar durch Herabsetzung der Silbermenge, die während der Elektrolyse entfernt werden
muß, um den Chloridendpunkt zu erreichen.
Die Menge der für die Verdünnung des Serums verwendeten
Säure ist bevorzugt derartig, daß ein verdünntes Serum erhalten wird, dessen Wasserstoffionengehalt
unterhalb 10~3 Mol pro ml des Serums liegt. Dies bedeutet, daß man die Lösung nicht zu stark ansäuern
sollte, sonst müssen zu viele Hydroxylionen zugesetzt werden, damit der Säure/Base-Endpunkt
erreicht wird, wobei die Genauigkeit der Methode herabgesetzt wird.
Die Verdünnungslösung liefert im allgemeinen mehr als 2 X 10~5 Mol (vorzugsweise 2,5 X 10~5 bis
1 x 10"4MoI) an zugesetzten Wasserstoffionen pro
ml des Serums und weniger als 10"4MoI (vorzugsweise
5 X 10"5 bis 1 X 10~4 Mol) an zugesetzten Silberionen
pro ml des Serums.
Es ist zweckmäßig, in die Reagenslösung einen Trägerelektrolyten, wie beispielsweise ein Nitratsalz, einzumengen,
um die Herabsetzung der Wanderung von Silberionen zu der Kathode zu erleichtern, und um
die Beseitigung von elektrischen Feldern in der Lösung zu fördern, welche die pH-Messung beeinflussen
könnten. Die Konzentration des Trägerelektrolyten in dem fertigen verdünnten Serum liegt vorzugsweise
zwischen ungefähr 0,01 und 0,5 molar und vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,5 m. Wenn auch der Trägerelektrolyt
durch die Verwendung großer Säuremengen zur Verfugung gestellt werden kann, so ist
es dennoch vorzuziehen, dies zu vermeiden, da, wie vorstehend erwähnt, dadurch die Genauigkeit der Bicarbonatanalyse
beeinträchtigt wird. Die Säurekonzentration liegt nach der Verdünnung des Serums bevorzugt
unterhalb 0,001 m, wobei der Trägerelektrolyt durch Zumengung eines neutralen Salzes zur
Verfügung gestellt wird. Zur Vermeidung von Pufferungseffekten bei der Annäherung an den neutralen
Endpunkt ist es vorzuziehen, Salze von Alkalimetallen (beispielsweise Na, K, Li, Rb, Cs) zu verwenden. Wird
die Lösung ferner einer Flammenphotometrie unterzogen, bei welcher die Natrium- und Kaliumionenkonzentration
des Serums gemessen wird, dann ist es am zweckmäßigsten, Zugaben von Salzen dieser zwei
Ionen zu vermeiden. In diesem Falle werden die Lithiumsalze bevorzugt, wobei in gleicher Weise die Cäsium-
sowie die Rubidiumsalze verwendet werden können. Die Salze können auch andere Anionen als
Nitratanionen aufweisen, beispielsweise Perchlorationen,
wobei diese ionen keine Niederschläge mit den Silberionen bilden dürfen.
Die Erfindung wird anhand der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
Die Fig. 1 ist ein Aufriß, teilweise im Querschnitt, welcher die Anordnung der Elektrolyse- und Meßelemente
zeigt, die in die zu testende verdünnte Probe eingetaucht sind.
Die Fig. 2 ist ein Aufriß im Querschnitt, welcher eine andere Form der Kathode zeigt.
DieFig. 3 zeigt in schematischer Weise den Betrieb sowie die Meßvorrichtung, weiche mit den Elementen
gemäß Fig. 1 verbunden ist.
Die Fig. 4—6 zeigen ein Stromfließsystem unter Verwendung ähnlicher Elemente. Die Fig. 4 erläutert
ein System, in welchem ein vorverdünntes Serum verwendet wird. Die Fig. 5 zeigt ein System, in welchem
eine automatische Verdünnung erfolgt, während die Fig. 6 ein System wiedergibt, in welchem der Verlust
von Silber von der Anode reduziert wird.
Die Fig. 7 zeigt in schematischer Weise ein modifiziertes Stromfließsystem unter Verwendung einer
Rückführanordnung.
Die Fig. 8 zeigt ein Chargensystem mit einem Flammenphotometer.
Die F i g. 9 erläutert ein automatisierteres Chargensystem
mit einem Flammenphotometer.
Die Fig. 10 zeigt in schematischer Weise einen Teil
der Elektrolysestromschaltungen des Systems von Fig. 6.
Die durch Fig. 1 wiedergegebene Ausführungs-
form zeigt einen Kunststoffblock 11, der verschiedene Elemente trägt, welche in die zu analysierende Lösung
12 eingetaucht werden sollen, während sich die Lösung innerhalb eines Behälters 13 befindet. Es handelt
sich dabei um folgende Elemente: Eine Silberanode ■ 14, eine Kathode 16 (beide mit einer elektrischen
Schaltung verbunden, welche einen konstanten Elektrolysestrom zu der Anode und der Kathode liefert),
ein Paar amperometrischer Elektroden 17,18 (die mit einer elektrischen Schaltung verbunden sind, welche i"
eine konstante Spannung quer zu diesen Elektroden anlegt), einen Rührer 19, eine Durchperleinrichtung
21 sowie eine pH-Elektrode 22. Bei der Silberanode, denamperometrischen Elektroden sowie dem Rührer
kann es sich um Teile handeln, wie sie in einer üblichen ι >
Cotlove-Chlorid-Titrationsvorrichtung verwendet werden.
Um in Konkurrenz ablaufende Elektrolyseverfahren, wie beispielsweise eine Silberabscheidung, die auf
eine Diffusion von Silberionen gegen die Kathode zu- ^o
rückzuführen ist, auf einem Minimum zu halten, wird die Kathode 16 sehr klein gehalten (d. h. sie besitzt
nur ein Viertel der Fläche der Anode 14), wobei sich diese Kathode etwas unterhalb des Unterteils der
Anode befindet. Beispielsweise kann diese exponierte - > Kathode aus einem kurzen Platindraht bestehen,
der eine exponierte Metalloberfläche von weniger als ungefähr 10"2 cm2, beispielsweise ungefähr
3 x 10~3 cm2 besitzt, wobei sich diese Kathode unterhalb
des Unterteils der Silberanode 14 befinden kann. n> Diese Anode kann vertikal in einem kurzen Abstand
von der Kathocie, beispielsweise in einem Abstand von ungefähr 0,1 bis einige Zentimeter, horizontal gemessen,
angebracht sein. Man kann auch andere Methoden anwenden, um die Diffusion von Silberionen und s >
damit die Stromabnahme infolge einer Silberabscheidung auf der Kathode auf einem Minimum zu halten,
und zwar auf weniger als ungefähr 10% und vorzugsweise weniger als ungefähr 5 % des Gesamtstroms, der
zwischen der Kathode und der Anode fließt. Bei- 4ii spielsweise kann man eine Kathode 26 (Fig. 2) mit
einer Abschirmung 27 verwenden, die beispielsweise aus einem isolierenden Material, wie beispielsweise
Kunststoff, bestehen kann. Diese Abschirmung kann in Form eines im allgemeinen zylindrischen und nicht J~<
durchlöcherten Rohres vorliegen, das an dem Bodenteil 28 offen ist und eine andere Öffnung 29 in der
Nähe des Oberteils aufweist, wobei durch diese Öffnung das an der Kathode erzeugte Gas entweicht,
jo
Ein nicht-exponierter Drahtteil 31 (Fig. 1) ist in einem Glas oder in einem anderen geeigneten elektrisch
isolierten Material 32 eingeschlossen. Wenn auch die Kathode 16 vorzugsweise aus Platin wegen
seiner Korrosionsbeständigkeit besteht, so kommen dennoch auch andere elektrisch leitende und im wesentlichen
nicht-korrosive Materialien in Frage, wie beispielsweise Nickel, Silber, Gold sowie andere Metalle
der Platingruppe (beispielsweise Rhodium) oder Legierungen davon. bo
Die Silberanode 14 kann, wie üblich, einen Silberdraht mit einer exponierten Oberfläche von beispielsweise
ungefähr 0,1 bis 1 cm2 besitzen (und zwar je nach der Größe des Elektrolysestroms, der eingehalten
wird), wobei der obere Teil an irgendeinem geeig- b5
neten elektrisch isolierenden Material befestigt ist, das gegenüber der Lösung widerstandsfähig ist. Die
Anode 14 und die Kathode 16 sind vorzugsweise ziemlich nahe beieinander (beispielsweise ungefähr
0,1-V2 cm voneinander entfernt), so daß der Elektrolysestrom
nur durch einen kleinen Teil der Lösung wandert und nicht merklich die Ablesung der pH-Elektrode
beeinflußt. Die Anode kann die üblichen Teile für eine Erneuerung während der Verwendung
besitzen. Beispielsweise kann auf der Stütze ein Stück eines Silberdrahtes sitzen, der beträchtlich länger ist
als der als Anode verwendete exponierte Teil. Dieser lange Draht kann auf eine Spule gewickelt sein, so
daß ein frischer Drahtabschnitt erforderlichenfalls von der Spule abzogen werden kann.
Die amperometrischen Elektroden 17, 18 können parallel in einem Abstand von 0,1 cm verlaufende SiI-berdrähte
sein, wobei jeder Draht der Lösung über eine Länge von 1,5 cm ausgesetzt ist. Die Drähte sind
oberhalb ihrer exponierten Stellen in einem geeigneten elektrischen isolierenden Material 33 eingepaßt,
das gegenüber der Lösung beständig ist.
Der in Fig. 1 gezeigte Rührer 19 ist ein Rotationsrührer mit einem Rührelement 34 an der Basis einer
vertikal drehbaren Welle 36, die durch Reibung mit einem Antriebsrad 37 angetrieben wird, wobei sich
ein mit dem Antriebsrad 37 zusammenarbeitendes Rad 38 auf der Rührerwelle befindet.
Die Durchperleinrichtung 21, die dazu dient, einen Luftstrom in die zu analysierende Lösung einzuführen,
um im wesentlichen alles Kohlendixoyd zu entfernen, kann aus einem Rohrstück (beispielsweise aus
Kunststoff) bestehen, das an seinem unteren Ende offen ist und mit einer unter leichtem Überdruck stehenden
Luftquelle verbunden ist (beispielsweise einer Luftpumpe). Zur Erzielung sehr genauer Analysen
kann die Luft von CO2 und anderen Verunreinigungen durch entsprechende Einrichtungen befreit werden.
Die ist jedoch nicht erforderlich.
Die Glaselektrode 22 kann eine »Kombinationselektrode« bekannter Konstruktion sein, wobei sie ein
Verbindungsstück für eine Bezugselektrode an ihrer Unterseite besitzt. Sie kann unter einem leichten Winkel
(wie gezeigt) eingesetzt sein, um nicht den Betrieb des Rührers zu stören. Wie vorstehend erwähnt, ist
diese Elektrode vorzugsweise in einem Abstand von der Anode 14 und der Kathode 16 angebracht, um
die Wirküü" des Elektro!vsestromes auf die .Ablesung
der pH-Elektrode zu reduzieren.
Eine Kombinationselektrode wird bevorzugt, um Raum in der Elektrolysezelle zu sparen, es kann jedoch
auch an ihrer Stelle eine gewöhnliche Glaselektrode in Kombination mit einer Bezugselektrode verwendet
werden.
In typischer Weise ist der Behälter 13 ein zylindrisches Glasgefäß mit einem Durchmesser von 2 cm und
einer Höhe von 4 cm, das mit 0,1 ml Serum und 4 ml der Verdünnungslösung in einer Höhe von ungefähr
2,5 cm gefüllt ist.
Die Teile, welche in Kontakt mit der Lösung kommen sollen, sollen natürlich aus Materialien hergestellt
werden, die bei der Kontaktierung mit der Lösung während der Analyse nicht die Zusammensetzung beeinflussen
(d. h. den Chloridgehalt oder die Azidität). Es dürfen nur die vorstehend beschriebenen Elektrolysewirkungen
auftreten.
Wie in der Fig. 3 schematisch gezeigt wird, wird der Elektrolysestrom der Kathode 16 und der Anode
14 durch eine konstant arbeitende Stromzuführung 39 zugeführt. Es kann sich dabei um eine Quelle üblicher
Bauart handeln, wobei eine Gleichstromzufuhr
(mit beispielsweise einer Abgabespannung von 300 Volt) mit der Kathode und Anode in einer Schaltung
verbunden ist, die einen großen und einstellbaren Widerstand (von beispielsweise ungefähr 50 Kiloohm)
besitzt, wobei eine Reihenschaltung mit der Kathode und Anode vorgesehen ist. Diese Anordnung gewährleistet
das Fließen eines konstanten Stromes unabhängig von kleinen Widerstandsänderungen in dem
restlichen Teil der Elektrolyseschaltung.
Die Spannungszufuhr 41 für das amperometrische Elektrodenpaar 17,18 kann von einer üblichen Bauart
sein, wie sie zur Lieferung einer konstanten Spannung verwendet wird. Sie kann in einfacher Weise aus
einer üblichen 1,5-Volt-Blitzlichtbatterie bestehen, die über eine übliche Spannungsteilerschaltung verbunden
ist und 0,25 Volt Gleichstrom an das amperometrische Elektrodenpaar liefert. Die Spannung kann
ferner aus einer üblichen 115-Volt-Wechselstromquelle
durch eine elektrische Standardschaltung geliefert werden, die aus einem Transformator, einem
Gleichrichter und einem Kondensator besteht. In jedem Falle ist die Spannungszuführungseinrichtung mit
den amperometrischen Elektroden durch ein Zählrelais 42 verbunden, das derart eingestellt ist, daß es
dann arbeitet, wenn der durch die Lösung zwischen diesen Elektroden fließende Strom um einen vorherbestimmten
Betrag (beispielsweise 10 Mikroampere) steigt. Das Zählrelais 42 ist derartig angeordnet, daß
es den Stromfluß zu einem Relais 43 abschaltet, das seinerseits den Stromfluß zu einem Zeitgeber 44 abschaltet,
der direkt den Chloridgehalt angibt. Diese Schaltung entspricht der Schaltung, welche in dem
weiter oben erwähnten Artikel von Cotlove und Nishi beschrieben wird.
Ein Zählrelais ist bekanntlich eine Kombination aus einem Relais und einer Anzeigevorrichtung. Bewegt
sich bei einer üblichen Ausführungsform die Anzeigenadel bis zu einer vorherbestimmten Position, dann
schließt sie eine Schaltung, welche einen Stromfluß bewirkt, der das Relais antreibt. Der Zeitgeber kann
einen Synchronmotor aufweisen, wie er in üblicher Weise in elektrischen Uhren verwendet wird. Dieser
treibt einen mechanischen Digitalzähler an, der beispielsweise vier Wählscheiben besitzt, welche Multiple
yen 1Z10 Sekunden registrieren.
Eine ähnliche Anordnung wird für die Schaltungen verwendet, welche die pH-Elektrode 22 sowie das
entsprechende Ablesegerät, das den Bicarbonatgehalt angibt, enthalten. Ein üblicher pH-Messer 46 (beispielsweise
das »Metrion IV«-Modell, das von der Coleman Instruments, Maywood, 111. hergestellt wird)
kann mit der pH-Elektrode und der Abgabestelle des Meßgeräts verbunden werden, das derart modifziert
ist, daß sein ganzer Ausgabestrom (der gewöhnlich einfach dazu verwendet wird, den pH-Wert auf der
Vorderseite des Meßgeräts anzuzeigen) nunmehr auch durch das Zählrelais 47 geschickt wird. Dies bedeutet,
daß das Meßanzeigegerät des Standard-pH-Meters in Reihe mit dem Zählrelais 47 verbunden
wird, welches zuvor derart eingestellt wird, daß es dann in Betrieb gesetzt wird, wenn dieser Ausgabestrom
einem pH-Wert von beispielsweise 7,4 entspricht. Dies ist der Wert, der im allgemeinen als der
zweckmäßigste Endpunkt bei Titrationen zur klinischen Bestimmung des Bicarbonatauslasses angesehen
wird. Das Zählrelais 47 betreibt seinerseits ein Relais 48, das einen zweiten Zeitgeber 49 steuert (in
der gleichen Weise wie für das Zählrelais 42, das Re-
lais 43 und den Zeitgeber 44 angegeben). Der zweite Zeitgeber kann jedoch, wie weiter oben dargelegt
wurde, in der Weise geeicht sein, daß seine numerische Ablesung mit der Zeit abnimmt. Dies liefert eine direkte
Ablesemöglichkeit des Bicarbonatgehalts.
Das Relais 48 ist ferner mit den elektrischen Schaltungen der konstanten Stromzufuhr 39 und dem Rührermotor
51 verbunden, um den Elektrolysestrom und das Rühren automatisch abzustoppen, wenn der
Säure/Base-Endpunkt erreicht ist und der Zeitgeber 49 gestoppt wird.
Die Luft kann in die Durchperleinrichtung 21 mittels einer mit geringer elektrischer Energie betriebenen
Luftpumpe 52 eingeführt werden. Bei dieser Pumpe kann es sich beispielsweise um einen Pumpentyp
handeln, wie er zum Belüften von Heimaquarien verwendet wird.
Während des Betriebs wird das Gefäß 13, welches das Serum und die Titrationslösung enthält, in eine
Stellung gebracht, in welcher die verschiedenen Elektroden der Vorrichtung in die Lösung eintauchen, so
wie dies aus den Fig. 1 und 3 hervorgeht. Die Durchperleinrichtung
sowie der Rührer werden in Betrieb gesetzt, während die Schaltung, welche die Spannungszuführeinrichtung
41 mit den amperometrischen Elektroden verbindet, geschlossen wird. Ein kleiner Hintergrundstrom fließt daher durch die Lösung
zwischen diesen Elektroden. Zum Starten der Elektrolyse wird ein Schalter 53 betätigt, welcher das
Fließen des Elektrolysestroms durch die Lösung in Gang setzt und auch die Zeitgeber 44 und 49 startet.
Die Elektrolyse schreitet nun fort, wobei der Endpunkt der Titration von Chlorid mit den elektrolytisch
erzeugten Silberionen erreicht wird. An diesem Punkt tritt ein Silberionen-Überschuß in der Lösung auf und
hat zur Folge, daß ein verstärkter Strom durch das amperometrische Elektrodenpaar sowie durch das
Zählrelais 42 fließt. Der im voraus eingestellte Kontakt in dem Zählrelais 42 wird geschlossen. Dabei wird
seinerseits das Relais 43 betrieben. Das Relais 43 schaltet den Zeitgeber 44 sowie die 0,25-Volt-Zuführeinrichtung
für die amperometrischen Elektroden ab. Der Elektrolysestrom wird jedoch nicht unterbrochen.
Vielmehr fließt er so lange, bis der pH-Meter 46 anzeigt, daS der Endpunkt der Basetiiraiion erreicht
worden ist. Zu diesem Zeitpunkt schließt das Zählrelais 47, das auf den gewünschten pH-Endpunkt
eingestellt worden ist, seinen Kontakt, wodurch das Relais 48 betrieben wird. Das Relais 48 stoppt den
Zeitgeber 49, den Elektrolysestrom sowie den Rührermotor. Die Analyse ist nunmehr beendet. Die
Zeitgeber 44 und 49, welche die Chlorid- bzw. Bicarbonatkonzentrationen angeben, können abgelesen
werden. Nach der Entfernung der Analyselösung werden die Elektroden kurz gespült, worauf die Zeitgeber
erneut eingestellt werden. Dann ist die Vorrichtung zur Durchführung der nächsten Analyse fertig.
Wie in der durch Cotlove und Nishi beschriebenen Schaltung weist die erfindungsgemäße verwendete
Schaltung in zweckmäßiger Weise einstellbare Zeitverzögerungsrelais 54, 56 (für die Antriebe der
Zeitgeber) sowie einen einstellbaren Widerstand (in der Elektrolyseschaltung) auf. Wenn das Fließen des
Elektrolysestroms beginnt, werden die Zeitverzögerungsrelais in Betrieb gesetzt und starten ihrerseits
nach einer Verzögerung von wenigen Sekunden die Zeitgeber. Die Zeitverzögerungsrelais sind manuell
einstellbar, so daß die Verzögerungszeit im voraus
eingestellt werden kann, und zwar je nach den Ergebnissen von Verruchen, um den Blindwert (Verzögerungszeit)
bei der Titration sowie bei der Endpunktbestimmung zu kompensieren. Der Widerstand in der
Elektrolyseschaltung ist einstellbar, so daß der Elektrolysestrom auf einen solchen Grad eingestellt werden
kann, daß die Zahlen auf dem Zeitgeber eine direkte Ablesung der Anzahl der Äquivalente an
HCO3" und Cl" bei allen zukünftigen Analysen ermöglichen,
bei deren Durchführung die gleiche Verdünnungslösung und die gleichen Mengen an Serum
und Verdünnungslösung eingesetzt werden. Ein einfacheres Modell kann natürlich manuell betrieben
werden, und zwar ohne die Zeitverzögerungsrelais.
Die an den Zeitgebern 44, 49 abgelesenen Werte können auf verschiedene Weise in die Konzentration
umgewandelt werden. Wie bei jeder anderen Analyse können die Ablesungen anhand von Eichkurven in
die Konzentration umgerechnet werden. Gemäß einer bevorzugten Form werden die Zähler direkt auf MiI-liäquivalente
geeicht, so wie dies von Cotlove und Nishi nur für die Chloridtitrationsvorrichtung beschrieben
wird. Gemäß der bevorzugten Ausführungsform vorliegender Erfindung (Zugabe von Ag
und H + ) startet der Zähler 44 (für Chlorid) bei 85 mÄq (wenn man eine Verdünnungslösung verwendet,
die 8,5 X 10~5 Mol Silberionen pro ml Serum liefert) und zählt, während der Zähler 49 (für Bicarbonat)
bei 75 mÄq startet (wenn man eine Verdünnungslösung verwendet, die 7,5 X 10~5 Mol Wasserstoffionen
pro ml Serum liefert), wobei eine gegen Null laufende Zählung (count down) erfolgt. Die Eichung
dieser Direktablesevorrichtung umfaßt die Einstellung der Zeitverzögerungsrelais sowie des
Elektrolysestroms auf der Basis von Eichversuchen, wobei zwei Serumproben mit bekannten (hohen und
niedrigen) HCO3"- und Cr-Gehalten verwendet
werden. Ist die Beziehung von Anode und Kathode derart, daß die Nebenreaktionen in einem merklichen
Ausmaß stattfinden (beispielsweise die vorstehend diskutierte Reaktion zur Bildung von Silber an der
Kathode), wobei die Stromausbeute vermindert wird, dann kann das Instrument in einfacher Weise eingestellt
werden, um eine genaue direkte Ablesung zu ergeben, und zwar beispielsweise durch eine getrennte
Einstellung der Geschwindigkeit, mit welcher der Zeitgeber 44 angetrieben wird. Wird beispielsweise
die Stromausbeute zur Erzeugung von Hydroxylionen bei der Eichung zu 90% ermittelt, dann sollte der Antriebsmechanismus
für den Zeitgeber 49 in der Weise reguliert werden, daß die Geschwindigkeit des Zeitgebers
49 90% der Geschwindigkeit des Zeitgebers 44 beträgt. Wird ein elektronisches Direktablesesystem
verwendet, dann kann die gleiche Wirkung durch übliche Einstellung des Verstärkungsfaktors der
Schaltung erzielt werden.
Wie vorstehend erwähnt, können die Zeitgeber üblicher Bauart sein, wobei Synchronmotoren verwendet
werden. Andere Typen von Vorrichtungen zur Messung der Elektrizitätsmenge können verwendet
werden. Eine bekannte Zeitgebervorrichtung liefert Ablesungen, die auf die Spannung zurückzuführen
sind. In dieser Vorrichtung wird ein Potentiometer verwendet, das mit einer konstanten Geschwindigkeit
angetrieben wird, so daß die Ausgabespannung linear mit der Zeit ansteigt. Elektronische Einrichtungen,
wie beispielsweise solche, die geeignete Addierschaltungen oder umkehrende Koeffizientenschaltungen
aufweisen, können verwendet werden.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung.
Bei der Durchführung dieses Beispiels wird die Elektrodenanordnung gemäß der Fig. 1 und 2 verwendet.
0,1 ml eines menschlichen Blutserums (in diesem Falle die überstehende Flüssigkeit, die nach einem natürlichen
Gerinnen von abgezogenem Blut erhalten wird) werden in einen zylindrischen Glasprobebecher
mit einem Durchmesser von ungefähr 1,7 cm und einer Höhe von 4 cm pipettiert, worauf 4,0 ml einer
wäßrigen (chloridfreien) Lösung zugesetzt werden,
i"' die eine Konzentration von 2,125 mMol AgNO3,
1,875 mMol HNO3 und 0,1 Mol KNO3 besitzt. Vor
der Zugabe der Flüssigkeiten wird das Innere des Bechers mit einem Silikon (Dow Corning Antifoam A)
besprüht, um ein Schäumen während des anschließen-
-'<> den Durchperlens von Luft durch die Flüssigkeit zu
verhindern.
Dann wird die in Fig. 1 gezeigte Anordnung in den Becher eingesetzt. Die Glaselektrode ist eine im Handel
erhältliche »Kombinationselektrode« mit einem
-'"> Durchmesser von 0,75 cm. Die zwei vertikalen parallelen
Silberdrähte, die als amperometrische Endpunktdetektoren verwendet werden, bes'tzen jeweils
einen Durchmesser von 0,1 cm und befinden sich in einem Abstand von 0,25 cm voneinander. Sie werden
3d jeweils der Einwirkung der Lösung auf eine Länge
von ungefähr 1,5 cm ausgesetzt. Die vertikale Silberanode besitzt ebenfalls einen Durchmesser von 0,1 cm
und wird mit der Lösung auf eine Länge von 0,8 cm in Kontakt gebracht. Die Kathode ist ein Platindraht
r. mit einem Durchmesser von 0,033 cm mit einer expo
nierten Länge von nur 0,1 cm. Sie befindet sich 0,2 cm unterhalb des Bodenteils der Anode in einer gewissen
Entfernung von dieser, und zwar horizontal gemessen in einer Entfernung von 0,3 cm. Die Glaselektrode
-tu wird vor der Verwendung durch Einsetzen in eine im
Handel erhältliche Pufferlösung mit einem bekannten pH von 7,41 (ein pH von ungefähr 7,4 ist ein erwünschter
Endpunkt bei Bicarbonat-Titrationen) geeicht. Die Ansprechzeit der Glaselektrode wird eben-
■r> falls bestimmt, wobei man feststem, daß die
Verzögerung des Ansprechens derartig ist, daß (wenn man einen konstanten Elektrolysestrom von 6,2 mA
verwendet), falls der pH, wie er durch die Glaselektrode angegeben wird, auf 7,15 steigt, der tatsächliche
vi pH 7,4 beträgt. Der übliche einstellbare Kontakt des
Zählrelais 47 wird derartig eingestellt, daß das Zählrelais auf eine Spannung anspricht, die derjenigen der
Glaselektrode entspricht, wenn sie sich in einer Lösung mit einem nicht verändernden pH von 7,15 befindet.
Das Durchperlen wird gestartet, worauf die Elektrolyse der Lösung bei einem konstanten Strom von
6,2 mA zwischen der Anode und der Kathode durchgeführt wird. Dabei wird der Rührer mit einer Gewi
schwindigkeit von ungefähr 300 Upm gedreht. Eine Gleichstromspannung von 0,25 V wird quer zu den
amperometrischen Elektroden aufrechterhalten.
Bei der Verwendung bekannte! Mengen von Chlorid und Bicarbonat in dem Serum stellt man fest, daß
b5 die Vorrichtung linear sowohl auf die Chlorid- als auch
auf die Bicarbonationen anspricht, und zwar mit einer Genauigkeit von mehr als 1%.
Bei der Durchführung des vorstehenden Beispiels
dient das zugesetzte KNO3 als Trägerelektrolyt, wie
vorstehend erläutert worden ist.
Wird dieses Beispiel wiederholt, wobei 10 mg Gelatine der verdünnten Probe zugesetzt werden (die
Gelatine wird als frisch hergestellte Gelatinelösung zugesetzt), dann bleiben die Ergebnisse unverändert.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann so angepaßt werden, daß es in einer automatisch arbeitenden
Analysiervorrichtung mit kontinuierlicher Strömung verwendet werden kann. Bei den in den Fig. 4 und
5 dargestellten Ausführungsformen wird das Gemisch aus Serum und Verdünnungsmittel in einen Strom gepumpt,
dessen Weg das Gemisch in Kontakt mit einer Kathode 61 und einer Silberanode 62 bringt, so daß
der Elektrolysestrom durch das Gemisch zwischen der Kathode und der Anode hindurchgeht. Der Strom aus
elektrolysiertem Gemisch berührt weiterhin Endpunktdetektoren, die ein amperometrisches Paar von
Elektrode 63 und eine pH-Elektrode 64 sind. Während der Strömung des Flusses wird die Gesamtmenge
an Elektrizität pro Einheitsvolumen (Coulomb/cm3) Gemisch variiert und die beiden Werte, die den Endpunkten
entsprechen, werden bestimmt.
In Fig. 4 (die die einfachste der drei in den Fig. 4
bis 6 dargestellten Ausführungsformen ist) wird das vorverdünnte Serum an der Stelle A auf einen üblichen
Drehtisch 66 gegeben, der die Behälter 67, die die Proben enthalten (wobei die Behälter häufig als
»Probenbecher« bezeichnet werden), stufenweise von Stellung zu Stellung in vorbestimmter, konstanter Geschwindigkeit
in einer Richtung vorbewegt, wobei der Drehtisch durch irgendeine geeignete, taktmäßig bzw.
zeitlich regulierte Antriebsvorrichtung angetrieben wird. Das vorverdünnte Serum wird dem Einfluß einer
Durchperleinrichtung 68 ausgesetzt, und dann wird es durch ein Probenansaugrohr 69 üblicher Bauart
entnommen. Ein Strom der Probe wird dann durch eine geeignete Pumpe 71 mit konstanter Geschwindigkeit
durch ein Rohr 72 längs der Kathode 61, der Anode 62 zu den Endpunktdetektoren 63 und 64 geleitet.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform werden die Verdünnung des Serums und das Spülen
mit Luft durchgeführt, nachdem das Serum von dem Ansaugrohr 69 aus seinem Behälter 67 auf dem Drehtisch
66 angesaugt wurde, wobei die Verdünnung erfolgt, indem man das Serum und die Verdünnungsmittel
in \ orbestimmten Raten durch die flexiblen Rohre 73,74 und 76 leitet, die gleichzeitig unter dem Einfluß
einer peristaltischen Pumpe 71 stehen. Das Säure enthaltende Rohr 74 und das Serumrohr 73 treffen zusammen
(bei 77), so daß CO2 im Rohr 78 gebildet wird. Luft wird in einer kontrollierten Rate (durch
den Einfluß der Pumpe 71 auf das Luftrohr 79) in das Gemisch mit der verdünnten Probe eingeleitet.
Der Luft enthaltende Strom wird in die Spule 81 geleitet. Nach dem Durchgang durch die Spule strömt das
Gemisch über einen Dampfauslaß 82 üblicher Bauart für das Entweichen von Luft und CO2. Stromabwärts
des Dampfauslasses 82 tritt das Rohr 78 mit dem SiI-bernitratlösungsrohr
76 zusammen, und das entstehende Gemisch fließt durch das Rohr 83 längs der Kathode 61, der Anode 62 und der Endpunktdetektoren
63 und 64.
Bei den in Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungsformen findet (wie in den Fig. 1 und 3) eine anodische
Auflösung der Silberanode statt. In Fig. 6 wird eine Ausführungsform erläutert, bei der dies verhindert
wird, indem ein System verwendet wird, bei dem die Endzugabe der Silberionen in einer Menge, die ausreicht,
den Endpunkt zu ergeben, durch die Zugabe eines Verdünnungsstroms erfolgt, dessen Silberio-■"'
nengehalt auf kontrollierte Weise variiert wird. Diese Ausführungsform unterscheidet sich natürlich von der
in Fig. 5 dargestellten, bei der der Verdünnungsstrom eine konstante, aber ungenügende Menge an Silberionen
zuführt und bei der der letzte Teil an Silberionen
ι« durch die Elektrolyse verfügbar wird. In Fig. 6 sind
der Silberionengehalt der Silberverdünnungslösung und die Rate, mit der die Lösung durch das Vorratsrohr 86 gepumpt wird, so, daß mehr als genug Silberionen
zugeführt werden, um alles Chlorid in dem Strom der mit Säure verdünnten Probe im Rohr 87
zu binden. Jedoch wird ein variierender Anteil an Silberionen aus der Silberverdünnungslösung durch
Elektrolyse entfernt, bevor diese Verdünnungslösung mit dem Strom aus der Probe vermischt wird. Insbe-
λ» sondere kommt die Silberverdünnungslösung im Rohr
86 in Kontakt mit der Kathode 88, wo das Silber durch Elektrolyse abgeschieden wird. Zur Vermeidung einer
Verunreinigung der Verdünnungslösung durch die Anodenprodukte Jer Elektrolyse ist die Anode 89 in
2) Kontakt mit einem kleinen Nebenstrom aus Silberverdünnungslösung
(im Rohr 91) angebracht, der zum Abfall geleitet wird. Der Hauptstrom an Silberverdünnungslösung
(mit niedrigerem Silbergehalt) geht durch das Rohr 92 und trifft den Strom der Probe
«ι vom Rohr 87, nachdem die angesäuerte Probe über eine andere Kathode 93 geleitet wurde (wo Hydroxylionen
durch einen Elektrolysestrom zwischen ihr und der gleichen Anode 89 gebildet werden). Das entstehende
Gemisch geht als Strom durch ein Rohr 94 längs
r> der Endpunkte der Detektoren 63 und 64. Die Analyse erfolgt aufeinanderfolgend bzw. periodisch, z. B.
kann ein Elektrolysestrom, der sich linear im Verlauf der Zeit erhöht, durch die Schaltung der Anode 89
und der Kathode 88 geleitet werden, bis der Chlorid-
4(i endpunkt erreicht ist, und dann wird ein Elektrolysestrom,
der ebenfalls linear im Verlauf der Zeit erhöhl wird, durch die Schaltung der Anode 89 und der Kathode
93 geleitet, bis der Säure-Basen-Endpunkt erreicht ist. Zu diesem Zweck kann die in Fig. lOdarge-
·)> stellte Schaltung verwendet werden. Hier erfolgt die
Erhöhung im Strom in jedem Fall durch Antreiben des bewegbaren Kontakts eines Rheostats 96 in Reihe
mit einem großen Widerstand 97. Ein Schalter 98 dient zum Schließen des Kreises der Kathode 88 und
ίο dann zum öffnen des Kreises und Schließen des Kreises
der Kathode 93.
Wenn beiden in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsformen
ein Strömungsverfahren verwendet wird, so kann der Elektrolysestrom variiert werden
->> wie durch eine geeignete Feedbackkreisschaltung, wie
sie in Fig. 7 dargestellt ist, so daß man für jeden Endpunkt einen stationären Zustand erhält. Hier, wie ir
den Fig. 4 bis 6, fließt die Lösung durch ein Rohi 121 an einem Paar amperometrischer Elektroden 122
w) 123 (für den Nachweis des Chloridendpunkts) und einer
Glaselektrode 124 und einer Bezugselektrode 12( vorbei (wobei die beiden letzteren für den Nachwei:
des Säure/Base-Endpunkts dienen). Ein Differential· endpunktverstärker 127 vergleicht die Eingangsspan-
tv-, nung von jedem dieser Nachweissysteme mit einei
vorgeeichten Standardeingangsspannung und ander in jedem Fall den Elektrolysestrom, bis die Eingangs
spannung von dem Nachweissystem gleich wie die de«
Standards ist.
Insbesondere sind in Fig. 7 die amperometrische
Elektrode 122, 123 in Reihenschaltung vorgesehen, die eine stationäre Spannungser.ergiequelle 128 umfaßt,
deren Terminal mit Masse verbunden ist, und einen Widerstand 129, so daß die Spannung (gegenüber
der Masse) bei dem Punkt 131 ein Maß für den amperometrischen Strom ist. Die Standardspannung
(gegenüber der Masse), die zum Vergleich verwendet wird, wird an dem Punkt 132 einer Bezugsschaltung
mit einer stationären Spannungsenergiequeüe 133, einem Rheostaten 134 und einer Verbindung gegenüber
Masse entnommen. Ein Doppelpolschalter 136 mit doppeltem Ausschlag dient zur Verbindung dieser
beiden Spannungszufuhren gleichzeitig mit dem Betriebsverstärker 127. Die Ausgangsspannung des Betriebsverstärkers
betätigt den bewegbaren Kontakt
137 eines großen Rheostaten 138 (durch den der Elektrolysestrom hindurchgeht), einen geeigneten,
reversiblen Motor, wie einen Gleichstrommotor 139, der für diesen Zweck vorgesehen ist. Der Betriebsverstärker
üblicher Bauart wird so angeordnet, daß der Elektrolysestrom in einer Richtung variiert wird zur
Verringerung des Unterschieds der beiden Eingänge in den Verstärker, bis ein konstanter Zustand erreicht
wird, bei dem die amperometrische Spannungszufuhr gleich der Bezugsspannungszufuhr ist. Wenn dieser
konstante Zustand erreicht wird, ist der konstante Ablesewert an dem Galvanometer 141 bei dem
Gleichstromelektrolysekreis ein Maß für die Chloridkonzentration. Wie bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen,
umfaßt der Elektrolysekreis eine Kathode 142, eine Anode 143 und eine konstante
Spannungsenergiezufuhr 144.
Für die Bestimmung des Säure/Base-Endpunkts werden der gleiche Betriebsverstärker 127, Rheostat
138 und Galvanometer 141 verwindet. Der Schalter 136 wird jedoch so bewegt, daß die Zufuhrterminale
des Betriebsverstärkers mit (a) der Spannung (gegenüber Masse) eines pH-Meters 146 in Reihe mit den
Glaselektroden 124 und der Bezugselektrode 126 und (b) einer geeigneten, vorbestimmten Standardspannung
(gegenüber Masse) aus der einstellbaren Schaltung 147 versorgt werden. Der konstante Ablesewert
des Galvanometers 141 ist dann ein Maß für die Bicarbonatkonzentration.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann in Verbindung mit einer Analyse siuf Natrium und Kalium durch
Flammenphotometrie durchgeführt werden. Sowohl vor als auch nach dem Erreichen des Chloridendpunkts
sowie des pH-Endpunkts befindet sich die Lösung auf einer Verdünnung, die sich für eine Flammenphotometrie
eignet, so daß sie auf irgendeine geeignete Weise einem üblichen Flammenphotometer
zugeführt werden kann. Um die Flamme intern zu standardisieren, ist es am zweckmäßigsten, ein Lithiumsalz
zusammen mit der für die Verdünnung des Serums verwendeten Säure und dem Silbersalz zuzusetzen.
Eine typische wäßrige Verdünnungslösung, wobei 5 ml dieser Lösung zur Verdünnung von 0,1 ml
Serum verwendet werden, weist folgende Konzentration an gelösten Bestandteilen auf:
75 mMol LiNO3, 1,5 mMol HNO3 und 1,7 mMol
AgNO3. Ein geeignetes Benetzungsmittel, beispielsweise das nicht-ionische polyäthoxylierte Material,
das als »Sterox« bekannt ist und durch Umsetzung von Äthylenoxyd mit einem höheren Fettalkohol hergestellt
wird, kann in der Verdünnungslösung zugege-
ben sein, und Zivar in einer Konzentration von 0,02
Gewichts-%, um eine feinere Verteilung der Lösung in dem Zerstäuber des Flammenphotometers zu begünstigen.
Gelatine kann ebenfalls zugesetzt werden. In der vorstehend beschriebenen Lösung, die
75 mMol LiNO3 enthält, dient das Lithiumsalz sowohl als innerer Standard für die Flammenphotometrie als
auch als Trägerelektrolyt für die Elektrolyse. Mann kann auch wesentlich kleinere Lithiummengen verwenden
(beispielsweise in einer Konzentration von 10 mMol), wobei ferner andere Materialien als Trägerelektrolyten
in Frage kommen (beispielsweise ionisierende nicht-puffernde organische Verbindungen).
Andere Ionen, beispielsweise Rubidium- oder Cäsium-Ionen, können ebenfalls als innere Standards
für die Flammenphotometrie verwendet werden. Entspricht das Flammenphotometer einem Typ, der keiner
inneren Standardisierung bedarf (d. h. eines Vergleichs der Lichtemissionen für Natrium und Kalium
mit der Lichtemission einer Standardmenge eines anderen Elements), dann braucht man natürlich das Lithiumsalz
für diesen Zweck nicht zuzusetzen. Wird das Lithiumsalz zugesetzt, um sowohl als innerer
Standard als auch als Trägerelektrolyt zu dienen, dann wird seine Konzentration vorzugsweise zwischen ungefähr
20 mMol und 500 mMol und in ganz bevorzugter Weise zwischen ungefähr 20 und 200 mMol gehalten.
Typische Flammenphotometer, die verwendet werden können, werden in den Büchern »Clinical Chemistry«
von J. S. A η ni no, veröffentlicht 1956 von Litte Brown and Co., Seiten 93-108 sowie »Flame Photometry«
von J. A. Dean, McGraw-Hill, 1960 beschrieben. Ein Absorptions-Flammenphotometer
kann ebenfalls verwendet werden. Wahlweise kann ein System zur Messung der Na- und K-Konzentrctionen
verwendet werden, in dem ionenspezifische Glaselektroden eines bekannten Typs enthalten
sind.
Eine geeignete Vorrichtung zur Durchführung der Flammenphotometrie wird schematisch durch die
Fig. 8 wiedergegeben. Der Stützblock 11 trägt dabei nicht nur die in Fig. 1 gezeigten Elemente, sondern
auch ein Saugrohr 151 des üblichen Typs, um einen Teil der Lösung in den Flammenphotometer 152 einzusaugen.
Das Saugrohr 151 kann durch einen Schalter in Betrieb gesetzt werden, der beispielsweise durch
das Relais 48 gemäß Fig. 2 in Gang gesetzt wird, so daß die Entfernung von Flüssigkeit durch das Saugrohr
nach Beendigung der Chlorid- und Bicarbonatanalysen beginnt. Der Schalter kann natürlich manuell
betätigt werden.
Die vorstehend beschriebene Analyse auf vier Elektrolyten (auf Cl", HCO3~, Na+ und K+) kann
auch unter Verwendung eines Drehtisches durchgeführt werden (vergleiche die Fig. 9). Der Drehtisch
kann dem gleichen Typ entsprechen, wie er durch Fig. 3 wiedergegeben wird. Bei aufeinanderfolgenden
Positionen werden automatisch in jeden Probebecher 66 folgende Elemente abgesenkt: (a) Eine Durchperleinrichtung
68, (b) eine Elektrodenanordnung 156 der in den Fig. 1 und 2 gezeigten Bauart und
(c) eine Ansaugeinrichtung 157 zur Entfernung eines Teils der Lösung zur Zufuhr zu einem Flammenphotometer
158. Auf diese Weise wird jede Probe zuerst mit Gas durchperlt, um Kohlendioxyd auszutreiben,
worauf der Drehtisch um eine Stufe gedreht wird, um die elektrolytische Analyse auf Cl" und HCO,"
durchzuführen. Schließlich wird nach der nächsten Drehung die Flammenphotometrie durchgeführt.
Man kann einen bekannten üblichen Mechanismus zur Absenkung der Elemente 68,156 und 157 in jeden
Probebecher verwenden, wenn jeder Becher eine Position unterhalb eines derartigen Elements erreicht
hat. Das gleiche gilt für das Anheben der Elemente vor der nächsten Drehung des Drehtisches. Wahlweise
können diese Elemente stationär sein, wobei es sich bei dem Drehtisch um einen Typ handeln kann, der
nach jeder Vorwärtsstufe sich automatisch hebt und damit die Inhalte der Probebecher in Kontaki mit den
Elementen bringt, worauf er sich anschließend auto-
matisch absenkt, um die Becher von diesen Elementen zu befreien, bevor die nächste stufenweise Drehung
des Drehtisches erfolgt.
Die in den Fig. 4—6 gezeigten Ausführungsformen sind leicht auf eine Flammenphotometrie anwendbar. Ein Flammenphotometer 161 (vergleiche die Fig. 4 und S) kann derart angeordnet sein, daß sein Einlaß die elektrolysierte Mischung nach ihrem Durchschikken durch die Endpunktdetektoren (vergleiche die
Die in den Fig. 4—6 gezeigten Ausführungsformen sind leicht auf eine Flammenphotometrie anwendbar. Ein Flammenphotometer 161 (vergleiche die Fig. 4 und S) kann derart angeordnet sein, daß sein Einlaß die elektrolysierte Mischung nach ihrem Durchschikken durch die Endpunktdetektoren (vergleiche die
ίο Fig. 4) oder einen kleinen Nebenstrom der Mischung
vorder Elektrolyse (vergleiche Fig. 5) aufnimmt. Die
Aufnahme kann auch an jeder beliebigen anderen Stelle in dem System erfolgen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Verfahren zur gleichzeitigen Bestimmung des im Blutserum vorliegenden Chlorids und Bicarbonate
durch Titrieren einer Serumprobe in einer Elektrolysezelle mit einer Silberanode und einer
inerten Kathode, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
(1) Vermischen einer Probe des Serums mit einer vorbestimmten überschüssigen Menge einer
Säure und Entfernen des freigesetzten Kohlendioxids aus der Mischung;
(2) Titrieren der Probe mit Silberionen und Hydroxylionen, welche in einer Elektrolysezelle
mit. einer Silberanode und einer inerten Kathode erzeugt werden;
(3) Bestimmen des Silber/Chlorid-Äquivalenzpunktes mittels einer amperometrischen
Einrichtung und des Wasserstoff/Hydroxyl-Äquivalenzpunktes mit einer pH-Wert-Meßeinrichtung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Probe durch die Zugabe einer
vorherbestimmten Menge einer wäßrigen Silbersalzlösung in einer solchen Menge, die nicht
dazu ausreicht, das ganze Chlorid in der Probe auszufällen, verdünnt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vorherbestimmte Menge
der Silbersalzlösung, die zugesetzt wird, 5 X 10~5 bis 1 X 10"4 Mol Silberionen/ml Serum in der Mischung
liefert.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vorherbestimmte
Menge der zugesetzten Säure 2 x 10~5 bis 1 X 10"4 Mol Wasserstoffionen/ml Serum in der
Mischung liefert.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Silber/Chlorid-Äquivalenzpunkt nicht später als der Wasserstoffionen/Hydroxyl-Äquivalenzpunkt
erreicht wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung in einer Fließzelle titriert wird, in der die von Kohlendioxid
befreite, saure Mischung zuerst mit der Silberanode und der inerten Kathode in Berührung
kommt, anschließend mit den amperometrischen Detektoren sowie den pH-Detektoren in
Berührung kommt, wobei die Analyse in der Weise durchgeführt wird, daß der Strom auf einen
Wert eingestellt wird, bei welchem jeder Detektor seinen entsprechenden Äquivalenzpunkt bzw.
Endpunkt anzeigt.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet
durch eine elektrolytische Titrationszelle mit einer Silberanode und einer inerten Kathode,
eine Einrichtung zum Entfernen von Kohlendioxid aus der Probenflüssigkeit, eine Einrichtung
zur amperometrischen Bestimmung des Silber/ Chlorid-Äquivalenzpunktes und eine pH-Meßeinrichtung.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung zur Messung
der Strommenge vorgesehen ist, die mit einer subtraktiv arbeitenden Zähleinrichtung verbunden
ist, weiche Ablesungen liefert, die in einer direkten Beziehung zu dem Bicarbonatgehalt des Serums
stehen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung vorgesehen
ist, mit deren Hilfe die Probe in Kontakt mit der Anode und der Kathode gebracht werden
kann, worauf eine Kontaktierung mit der Detektoreinrichtung möglich ist, und daß eine Einrichtung
vorgesehen ist, mit deren Hilfe der Stromfluß zur Schaffung eines Hinweises auf den Äquivalenzpunkt
variiert werden kann.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Silberanode und eine
inerte Kathode und eine amperometrische Einrichtung zur Bestimmung des Silber/Chlorid-Äquivalenzpunktes
vorgesehen ist, wobei außerdem eine Zähleinrichtung vorhanden ist, weiche
Ablesungen liefert, die in einer direkten Beziehung zu dem Chloridgehalt der Probe stehen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine automatische
Einrichtung vorgesehen ist, welche die Zähleinrichtung an dem Äquivalenzpunkt abstoppt.
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1970
- 1970-09-29 GB GB1329308D patent/GB1329308A/en not_active Expired
- 1970-10-20 DE DE19702051518 patent/DE2051518C3/de not_active Expired
Also Published As
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DE2051518A1 (de) | 1972-04-27 |
GB1329308A (en) | 1973-09-05 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |