DE189265C - - Google Patents
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Classifications
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-
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVl 189265 -KLASSE 38 h. GRUPPE
RUDOLPH SCHUBERT in BERLIN und OTTOMAR WAGLER in RIXDORF.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Wasserdichtmachen von
Hölzern, nachdem sie zuvor mit geeigneten Stoffen getränkt worden sind, um sie gegen
Verbrennung, Fäulnis und andere zerstörende Einflüsse zu sichern.
Die Imprägnierung von Hölzern mit den verschiedensten, der Hitze und der Zerstörung
durch Pilze, Insekten oder chemische Vorgänge Widerstand bietenden Stoffen ist an
sich bekannt. Um einen solchen Schutz zu einem wirksamen und dauerhaften zu machen,
hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Hohlräume des Holzes mit der schützenden
Substanz vollkommen auszufüllen, so daß eine dichte gesteinsähnliche Masse entsteht,
die keine Poren mehr enthält. Diesen Zustand erreicht man am sichersten dadurch,
daß man das Holz in der ziemlich konzentrierten Lösung der Imprägniersalze einige
Stunden hindurch kochen und alsdann in demselben Bade erkalten läßt. Da man hierbei
wasserlösliche Salze verwendet, so muß man dafür Sorge tragen, das Eindringen
von Feuchtigkeit in die imprägnierte Masse vollkommen und dauernd zu verhindern.
Diese Notwendigkeit ist auch bereits seit längerer Zeit erkannt worden, und es sind
mannigfache Mittel zum oberflächlichen Schütze der imprägnierten Hölzer in Vorschlag
gekommen. So hat man in die oberen Schichten von Eisenbahnschwellen, nachdem man diese mit Salzen getränkt hatte, Kreosot
oder Teer eingepreßt; auch Harzlösungen und verharzende öle sind bereits angewendet
worden. Alle diese Stoffe erfüllten den ihnen zugedachten Zweck aber nur unvollkommen,
indem sie sich durch die Einflüsse der Luft teils mechanisch, teils chemisch veränderten
und alsdann keine wasserdichte Schutzschicht mehr darstellten. Ebensowenig eignen sich als Schutzschicht für imprägnierte
Hölzer alle die mannigfaltigen Gemische, welche man bisher zum Wasserdichtmachen
von Holz schlechthin in Vorschlag gebracht hat. Denn diese Gemische enthalten entweder
Bestandteile, die ebenfalls durch die atmosphärische Luft verändert werden, wie Harze und Leinölfirnis, oder die wasserlöslich
sind, wie Phenole, oder endlich solche, die durch wasserlösliche Salze physikalische
oder chemische Umwandlungen erleiden, wie Leinölfirnis und Seifen, und die daher auch
in Vermischung mit anderen Körpern keinen dauerhaften wasserdichten Überzug für salzgetränkte
Hölzer zu bilden vermögen.
Das vorliegende Verfahren, welches den bezeichneten Übelständen abhelfen soll, unter-^
scheidet sich von den bekannten dadurch/ daß man zum.Abschluß der das Holz durchsetzenden
Salzmassen Körper auswählt, welche an der freien Atmosphäre sich chemisch absolut
nicht verändern, die gleichzeitig bei den erheblichen Temperaturschwankungen, die
unser Klima aufweist, geschmeidig genug bleiben, um auch in dünner Schicht ihren
Zusammenhang zu behalten, und endlich durch die Salze, mit denen die Hölzer ge-
tränkt werden, in keiner Weise chemisch oder physikalisch verändert werden. Als
solche Stoffe haben sich Paraffin, Wachs und Stearinsäure und beliebige Gemische
derselben miteinander bewährt. Die genannten Körper sind, wie die Erfahrung schon früher
gelehrt hat, absolut luftbeständig; andererseits treten sie aber auch unter keinen Umständen
in irgendwelche Wechselwirkung
ίο mit wasserlöslichen Salzen, so daß die letzteren
selbst, von äußerst dünnen Schichten jener Stoffe umhüllt, vor jeder Veränderung geschützt
sind, und insbesondere weder verwittern, noch ausblühen, noch gar ausgelaugt
,15 werden können. Hierdurch wird der wesentliche
Zweck des Verfahrens, die in dem Holz befindlichen Salze vor dem Auswaschen.
. durch Wasser zu bewahren, in so befriedigender Weise erreicht, daß man die in der
angegebenen Weise behandelten Hölzer lange Zeit unter Wasser halten kann, ohne daß
sich eine Spur des Salzes herauslöst.
Bei der· Benutzung von Wachs, Paraffin und Stearinsäure war für den vorliegenden
Fall die Schwierigkeit zu überwinden, daß die zu behandelnden Hölzer durch das vorhergegangene
Durchsetzen mit Salzen keine ; Poren mehr enthalten, und daß ihre Oberfläche
für die meisten Verwendungszwecke ganz glatt gearbeitet und unter Umständen
geschliffen und poliert werden muß. Paraffin, Wachs und-Stearinsäure haften aber gewöhnlich
nicht fest an der glatten Oberfläche porenfreier Körper, sondern springen, namentlieh
bei plötzlichen Temperäturschwankungen, davon ab. Es hat sich indessen herausgestellt,
daß Hölzer, deren Poren vollkommen mit Salz angefüllt sind, auch wenn ihre Oberfläche
poliert ist, die genannten drei Körper und ihre Gemische miteinander nicht nur annehmen,
sondern auch dauernd festhalten, sofern man nur dafür Sorge trägt, daß das
durch Schmelzen verflüssigte Schutzmittel in nicht zu dicker Schicht und bei nicht zu
hoher Temperatur auf die so vorbehandelten Arbeitsstücke aufgetragen wird.
Das beschriebene Verfahren bringt nebenbei noch mehrere andere gewerbliche Vorteile
mit sich, die in den chemischen und physikalischen Eigenschaften der als Überzug
verwendeten Substanzen begründet sind. Die dünne Schutzschicht von Paraffin, Wachs
und Stearinsäure läßt die natürliche oder künstlich hergestellte Farbe des Holzes sowie
seine Maserung und sein eigentümliches Gefüge mit vollkommener Deutlichkeit erkennbar
bestehen. Die angewendeten Mittel selbst verhalten sich ferner chemisch gänzlich neutral,
sie verändern die Holzsubstanz nicht, sind geruchlos und wirken in keiner Weise gesundheitsschädlich. Ein mit festem Salz
durchsetztes und mit der genannten Schutzschicht umgebenes Holzstück stellt schließlich
auch einen guten elektrischen Isolator dar.
Claims (1)
- .Patent-Anspruch: ;Verfahren zum Imprägnieren und Wasserdichtmachen von Hölzern, dadurch gekennzeichnet, daß man die mit geeigneten Salzen vollkommen durchsetzten Werkstücke in trockenem Zustand, erforderlichenfalls nach fertiger Bearbeitung ihrer Oberfläche, mit einer Schutzschicht von Paraffin, Wachs oder Stearinsäure oder von Gemischen dieser Stoffe versieht.
Publications (1)
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