DE638725C - Verfahren zur Herstellung von Aquarellfarbkoerpern - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Aquarellfarbkörpern Die Herstellung von Aquarellfarbkörpern aus Farbstoff, Füll- und Bindemittel enthaltenden Massen ist bekannt; die Farbkörper werden aus derartigen Massen bisher durch Kneten, Walzen oder Gießen erzeugt und stellen Formlinge von dichter Struktur dar.
• Im Gegensatz zu der bekannten Herstellungsweise besteht die Erfindung darin, daß die Farbmasse vor der üblichen, vorzugsweise unter Wärmezufuhr durchzuführenden Trocknung mit einem Auflockerungsmittel versetzt wird. Man erhält auf diesem Wege einen Farbkörper, der in seinem Gefüge porös ist und eine geschlossene Oberfläche aufweist. Es wurde gefunden, daß wider Erwarten der erfindungsgemäß hergestellte Farbkörper trotz der - durchgehenden Porosität beim Bestreichen mit dem nassen Pinsel nicht erweicht, sondern fest bleibt.
• Das neue Herstellungsverfahren ist einfacher und . billiger als die bekannte Arbeitsweise. Insbesondere wird die Anwendung von Netzmitteln erspart. Die nach der Erfindung hergestellten porösen Farbkörper zeigen eine leichte Farbabgabe und sind infolge ihrer kuchenartigen Form ansehnlicher als die bekannten flachen Aquarellfarbkörper.
• Bekannt ist, als Klebstoff zu verwendende gelatinöse Erzeugnisse in poröser Form herzustellen, weil sie in diesem Zustande leicht quellbar bzw. löslich sind. Im Gegensatz dazu stellen die nach dem Verfahren gemäß der Erfindung geschaffenen porösen Aquarellfarben feste, harte Körper dar, die zwecks Erhaltung ihrer Form eine verringerte Quellfähigkeit aufweisen. Bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung wird beispielsweise folgendermaßen verfahren Man verwendet eine an sich bekannte gießfähige Farbmasse für Aquarellfarbkörper, die aus Farbstoff, Füllstoff und Bindemittel besteht. Die einschlägigen Farbstoffe sind Erdfarben und giftfreie chemische Farben. Als Füllstoff dienen z. B. Tonerdehydrat, Kaolin, Kalkspat oder Schlämmkreide. Als Bindemittel wird z. B. arabischer Gummi oder Dextrin benutzt.
• Der Masse wird ein Auflockerungsmittel zugesetzt, z. B. Hirschhornsalz (Ammonium-Bicarbonat), dessen beim Trocknen frei werdende Kohlensäure die Auflockerung des Farbkörpers bewirkt, oder Perborat, das als treibend wirksamen Bestandteil etwa io°/o aktiven Sauerstoff enthält.
• Die so behandelte Masse wird nun in einem Trockenraum oder Trockenkasten unter Wärmezufuhr verfestigt. Die Erwärmungstemperatur richtet sich nach der Beschaffenheit des Auflockerungsmittels und liegt, wenn Hirschhornsalz verwendet wird, bei etwa 6o' C.
• Das Verfahrensergebnis - ist ein harter, in seinem ganzen Gefüge poröser Aquarellfarbkörper mit geschlossener Oberfläche. Bei der Verarbeitung solcher Farbkörper wird durch Benetzen mit dem feuchten Pinsel die dünne Oberflächenschicht erweicht, worauf das von dem Pinsel abgegebene Wasser in die poröse Struktur des Farbkörpers eindringt und dadurch eine leichte Farbabgabe an den Pinsel ermöglicht. Ausführungsbeispiel 2 Gewichtsteile Farbstoff,. z.-B. Chinolingelb, 6o Gewichtsteile Bindemittel, das hauptsäch-_ lich aus einer Lösung von Australgummi=.in Wasser besteht, 7 Gewichtsteile Füllstoff, z13 Leichtspat und Kreide, 6 Gewichtsteile zopra zentiger Ammoniumbicarbonatlösung als Auflockerungsmittel.
• Das Verfahren gemäß der Erfindung kann auch zur Herstellung von Aquarellfarbkörpern ohne Füllstoffgehalt dienen.
• Das Auflockerungsmittel kann selbstverständlich entweder der aus Farbstoff, Füllstoff und Bindemittel gefertigten Masse oder einer nur aus Farbstoff und Bindemittel bestehenden Masse oder einem Bestandteil der Farbmasse `zugesetzt werden.

Claims (1)

1. PATEN TANSPRUCI1 Verfahren zur Herstellung von Aquarellfarbkörpern aus Farbstoff, Füll- und Bindemittel enthaltenden Massen, dadurch gekennzeichnet, daß den Massen vor der üblichen, vorzugsweise unter Wärmezufuhr durchzuführenden Trocknung ein Auflockerungsmittel zugesetzt wird.