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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Hohlraumversiegelung
eines Kraftfahrzeugbauteils, das die folgenden Schritte aufweist:
- a.) Einsprühen
eines Hohlraumkonservierungsmittels in das Kraftfahrzeugbauteil;
- b.) Eindringenlassen des Hohlraumkonservierungsmittels;
- c.) Austropfenlassen von überschüssigem Hohlraumkonservierungsmittel
aus dem Kraftfahrzeugbauteil; und
- d.) Härten
des Hohlraumkonservierungsmittels.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner eine Zusammensetzung zur Herstellung
einer Hohlraumversiegelung, ein Kraftfahrzeugbauteil, das eine Hohlraumversiegelung
aufweist sowie eine Verwendung für
ein Diisocyanat.
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Bei
der Herstellung von Kraftfahrzeugbauteilen insbesondere von tragenden
Bauteilen werden verschiedene aus Metallblech geformte Strukturen
zu größeren Bauteilen
verbunden. Zum Schutz vor Korrosion werden diese Bauteile nach dem
Zusammenbau elektrochemisch mit einer Lackschicht überzogen.
In den Bereichen, in denen zwei Metallteile nahe aneinander zu liegen
kommen oder in denen durch Umbiegen Teile eines einzelnen Metallteils
nahe aneinander liegen, kommt es zur Ausbildung eines Faraday'schen Käfigs und daher
zu keiner oder zumindest zu einer nicht ausreichenden Abscheidung
des Lacks. Um diese Bereiche vor Korrosion durch Umwelteinflüsse zu schützen, wird
dort eine Hohlraumversiegelung aus einem Hohlraumkonservierungsmittel
aufgebracht.
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Ein
Verfahren zur Herstellung einer solchen Hohlraumversiegelung weist
das Einsprühen
eines Hohlraumkonservierungsmittels in die zu schützenden
Kraftfahrzeugbauteile, das Eindringenlassen des Hohlraumkonservierungsmittels,
das Austropfenlassen von überschüssigem Hohlraumkonservierungsmittel
und das Aushärten
des Hohlraumkonservierungsmittels in dem zu schützenden Kraftfahrzeugbauteil
auf. Um einen ausreichenden Schutz zu gewährleisten, sollte das Hohlraumkonservierungsmittel
stets in gewissem Maße
im Überschuss
eingesetzt werden. Damit gewährleistet
werden kann, dass das Hohlraumkonservierungsmittel auch in kleine
Ritzen und Nischen eines Kraftfahrzeugbauteils eindringen kann,
muss dieses eine hohe Fließfähigkeit
aufweisen.
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Nach
dem Aufbringen der Hohlraumversiegelung ist es wünschenswert, dass das Hohlraumkonservierungsmittel
sich schnell verfestigt, so dass die Kraftfahrzeugbauteile schnell
weiterverarbeitet werden können, ohne
dass es in der späteren
Verarbeitung zu einem Austropfen von Hohlraumkonservierungsmittel
kommt. Ein solches Austropfen von Hohlraumkonservierungsmittel führt in der
Weiterverarbeitung der Kraftfahrzeugbauteile zu Verschmutzungen
sowie aufgrund dessen, dass Arbeiter darauf ausrutschen können, zu
einem Sicherheitsrisiko.
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Das
Verfestigen des Hohlraumkonservierungsmittels darf dabei jedoch
auch nicht soweit gehen, dass dadurch die Flexibilität und Plastizität der Hohlraumversiegelung,
die zur Kompensation von Bewegungen in den Bauteilen nötig ist,
beeinträchtigt
wird.
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Eine
Verfestigen auf Basis einer rein oxidativen Härtung des Hohlraumkonservierungsmittels
ist hier aufgrund dessen, dass sich selbst kurze Härtungszeiten
bei der oxidativen Härtung
noch im Bereich von mehreren Stunden bewegen, nicht sinnvoll, da
hierdurch eine schnelle Weiterverarbeitung der Kraftfahrzeugbauteile
verhindert wird.
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Die
Verwendung von Hohlraumkonservierungsmitteln, die durch die Zugabe
flüchtiger
Lösemittel
fließfähig gemacht
werden, und die sich aufgrund eines Verdampfens des Lösemittels
verfestigen, ist dieser Tage aufgrund der damit verbundenen Umweltbelastungen
und Aufwendungen zum Arbeitsschutz sowie einer möglichen Belastung der Kraftfahrzeugbesitzer
durch spätere
Ausdünstungen
von Lösemittel
unerwünscht.
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Seit
kurzem wurde das obenstehende Problem durch die Verwendung von Hohlraumkonservierungsmitteln
gelöst,
bei denen feste sogenannte Dropstop-Additive in dem Hohlraumkonservierungsmittel
dispergiert sind. Bei diesen Dropstop-Additiven handelt es sich
um Partikel aus festen Polymeren oder Wachsen mit einem niedrigen
Erweichungspunkt. Solche Hohlraumkonservierungsmittel mit Dropstop-Additiven
können problemlos
in die gewünschten
Kraftfahrzeugbauteile eingesprüht
werden. Nach dem Austropfen des Hohlraumkonservierungsmittels werden
in einem weiteren Behandlungsschritt die Kraftfahrzeugbauteile kurzfristig auf
eine Temperatur von mindestens 55°C
erwärmt.
Dieses Erwärmen
führt dazu,
dass sich das in dem Hohlraumkonservierungsmittel dispergierte Dropstop-Additiv
erweicht und in dem Hohlraumkonservierungsmittel verteilt. Dadurch
kommt es zu einer Gelierung des Hohlraumkonservierungsmittels, das
sich dabei zu einer gelartigen Konsistenz verfestigt. Durch diese
Verfestigung kann es bei den weiteren Verarbeitungsschritten nicht mehr
zu einem unerwünschten
Austropfen von Hohlraumkonservierungsmittel kommen.
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Die
Verwendung eines solchen Hohlraumkonservierungsmittels mit wärmeaktivierten
Dropstop-Additiven hat jedoch den Nachteil, dass zur Erwärmung der
Kraftfahrzeugbauteile Öfen
oder IR-Strahler vorgesehen werden müssen, die groß genug
sind, um auch große
Kraftfahrzeugbauteile auf 55°C
und mehr zu erhitzen. Dies erhöht
den Platz- sowie den Energiebedarf dieses Verfahrens zur Hohlraumversiegelung
deutlich. Ferner macht ein solches Erwärmen eine Verwendung von diesen
Hohlraumkonservierungsmitteln in kleineren Einheiten wie beispielsweise
Karosseriereparaturfirmen unpraktikabel und unwirtschaftlich.
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Es
ist somit eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Hohlraumversiegelung
eines Kraftfahrzeugbauteils zu beschreiben, mit dem eine Hohlraumversiegelung
erreicht werden kann, die nach kurzer Zeit kein unerwünschtes
Austropfen mehr zeigt und dabei ohne aufwendige Vorrichtungen z.
B. zum Erwärmen
von Kraftfahrzeugbauteilen auskommt.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine Zusammensetzung zur
Herstellung einer Hohlraumversiegelung zur Verwendung in diesem
Verfahren sowie ein Kraftfahrzeugteil mit einer solchen Hohlraumversiegelung
und eine neue Verwendung eines Diisocyanats zu beschreiben.
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Erfindungsgemäß wird die
Aufgabe durch ein Verfahren zur Hohlraumversiegelung eines Kraftfahrzeugbauteils
gelöst,
in dem das Hohlraumkonservierungsmittel eine vernetzbare Komponente
aufweist und in dem dem Schritt a.) der Schritt des Beimischens
einer vernetzenden Komponente vorangeht, wobei die Menge und die
Art der vernetzbaren Komponente und der vernetzenden Komponente
so gewählt
sind, dass sich das Hohlraumkonservierungsmittel zwischen Schritt
c.) und d.) zu einer gelartigen Konsistenz verfestigt.
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Ferner
wird die Aufgabe durch eine Zusammensetzung zur Herstellung einer
Hohlraumversiegelung gelöst,
die ein Hohlraumkonservierungsmittel und ein Verfestigungsmittel
aufweist, wobei das Hohlraumkonservierungsmittel eine vernetzbare
Komponente aufweist, wobei das Verfestigungsmittel eine vernetzende Komponente
aufweist und wobei die Menge und die Art der vernetzbaren Komponente
und der vernetzenden Komponente so gewählt sind, dass sich das Hohlraumkonservierungsmittel
innerhalb eines vorgegebenen Zeitraums zu einer gelartigen Konsistenz
verfestigt.
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Ferner
wird die Aufgabe durch ein Kraftfahrzeugbauteil gelöst, das
eine Hohlraumversiegelung aufweist, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
herstellbar ist.
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Ferner
wird die Aufgabe durch die Verwendung eines Diisocyanats zur Herstellung
einer Hohlraumversiegelung gelöst.
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Es
hat sich gezeigt, dass einem Hohlraumkonservierungsmittel eine vernetzbare
Komponente beigemischt werden kann und diese dann durch Zugabe einer
geeigneten Menge einer vernetzenden Komponente vernetzt werden kann,
so dass eine gelartige Konsistenz des Hohlraumkonservierungsmittels
erreicht wird, die ein unerwünschtes
Austropfen zuverlässig
verhindert. Die Zeit, die bei diesem System zur Gelbildung benötigt wird,
ist dabei so eingestellt, dass das Hohlraumkonservierungsmittel
als Flüssigkeit
eingesprüht
und in die zu versiegelnden Ritzen und Nischen eindringen und so
lange gewünscht
aus den Kraftfahrzeugbauteilen austropfen kann. Nach dieser Zeitspanne
erfolgt die Verfestigung, die ein weiteres Austropfen sicher verhindert. Dadurch,
dass zwischen Einsprühen
und Gelierung ein Zeitraum liegt, in dem das Hohlraumkonservierungsmittel
flüssig
bleibt, kann ferner auch ein Verstopfen der Einsprühdüsen durch
verfestigtes Hohlraumkonservierungsmittel vermieden werden.
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Die
Zugabe der vernetzenden Komponente zu dem Hohlraumkonservierungsmittel
kann hierbei direkt vor dem Einsprühen des Hohlraumkonservierungsmittels
oder bereits bei der Herstellung des Hohlraumkonservierungsmittels
erfolgen.
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Im
ersten Fall liegt die entsprechende Zusammensetzung zur Herstellung
der Hohlraumversiegelung im Allgemeinen in Form eines 2-Komponenten-Systems
vor. Es ist allerdings auch vorstellbar, dass die vernetzende Komponente,
z. B. in Form von Luftfeuchtigkeit, in der Umgebungsluft vorliegt,
so dass das Vermischen und Einsprühen in einem Schritt erfolgt
und die Zusammensetzung als 1-Komponenten-System vorliegt.
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Im
zweiten Fall liegt die Zusammensetzung zur Herstellung einer Hohlraumversiegelung
in Form eines 1-Komponenten-Systems vor und weist ferner Mittel
zur Unterdrückung
der Reaktion zwischen der vernetzbaren Komponente und der vernetzenden
Komponente auf. Diese Mittel zur Unterdrückung der Reaktion sind so ausgewählt, dass
sie kurz vor oder während
des Einsprühens
aus der Zusammensetzung eliminiert werden (z. B. durch Abdampfen
oder reaktiven Abbau) und somit die gewünschte Reaktion zwischen der
vernetzbaren Komponente und der vernetzenden Komponente abläuft.
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Da
die Vernetzungsreaktion, die zur Bildung der gelartigen Struktur
führt bei
etwa Raumtemperatur abläuft,
ist kein Erwärmen
des Kraftfahrzeugbauteils zur Verfestigung des Hohlraumkonservierungsmittels
und somit zur Erzielung des Drop-Stop-Effekts mehr nötig. Somit werden für das erfindungsgemäße Verfahren auch
keine großen
Heizvorrichtungen benötigt
und ein solches Verfahren kann in jeder Vorrichtung eingesetzt werden,
die zum Aufbringen einer Hohlraumversiegelung ausgelegt ist. Ferner
funktioniert das erfindungsgemäße Verfahren
auch ohne großen
Energieaufwand, z. B. zum Erwärmen
des Kraftfahrzeugbauteils.
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Gemäß der Erfindung
kann das Hohlraumkonservierungsmittel jedes kommerziell erhältliche
Hohlraumkonservierungsmittel sein, das entweder bereits von Anfang
an eine vernetzbare Komponente enthält oder dem eine vernetzbare
Komponente beigemischt wird.
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Üblicherweise
weisen solche Hohlraumkonservierungsmittel Inhaltstoffe wie Korrosionsschutzadditive,
wie beispielsweise Calciumsulfonat, oxidativ vernetzende Bindemittel,
wie beispielsweise Alkydharze, Flexibilisatoren, wie beispielsweise
Mineralöl,
Füllstoffe,
wie beispielsweise Talkum, rheologische Additive, wie beispielsweise
anorganische Verdicker, z. B. Bentonite, organische oder anorganische
Basen, die ebenfalls zum Korrosionsschutz beitragen, wie beispielsweise
Triethylendiamin, Katalysatoren für die oxidative Härtung des
Bindemittels, wie beispielsweise Mangansalze und weitere Additive
z. B. zur Verhinderung der Bildung einer Haut während des Stehenlassens, wie
beispielsweise 2-Butanonoxim auf.
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Als
die vernetzbare Komponente eignet sich jede durch eine Reaktion
mit einer anderen Verbindung vernetzbare Verbindung oder Mischung
aus Verbindungen, insofern diese mit dem Hohlraumkonservierungsmittel
kompatibel sind, dessen korrosionsschützende Wirkung nicht behindern
und die Flexibilität
und Plastizität
der fertigen Hohlraumversiegelung nicht beeinträchtigen.
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Die
vernetzende Komponente kann jede Verbindung oder Mischung von Verbindungen
aufweisen, die mit der vernetzbaren Komponente eine Vernetzungsreaktion
eingehen kann und die die korrosionsschützende Wirkung, sowie die Flexibilität und Plastizität der Hohlraumversiegelung
nicht beeinträchtigt.
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Die
genaue Kombination aus vernetzbarer Komponente und vernetzender
Komponente sowie deren verwendete Mengen können durch den Fachmann im
Hinblick auf die gewünschte
Gelierungsdauer sowie den Grad der Verfestigung und die Art des
verwendeten Hohlraumkonservierungsmittels durch ihm bekannte Verfahren
bestimmt werden.
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In
einer Ausführungsform
ist die vernetzbare Komponente ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus den Verbindungen mit aktiven Wasserstoffatomen, den ungesättigten
Polyestern, den Epoxydharzen, den feuchtigkeitshärtenden Präpolymeren und Mischungen davon.
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Vorzugsweise
weist die vernetzbare Komponente zumindest eine mittel- bis langkettige
organische Verbindung auf, die zumindest eine funktionelle Gruppe
aufweist, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus den Amino-Gruppen, den Carboxy-Gruppen und den Hydroxy-Gruppen.
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Bevorzugte
Beispiele für
solche Verbindungen sind Alkydharze, Acrylharze, Polyester, native
und synthetische Öle
mit OH-Funktionalität,
oxidierte Wachse und Petrolate und Kohlenwasserstoffharze mit OH-Funktionalität.
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Die
oben genannten Verbindungen haben den Vorteil, dass sie leicht modifizierbar
sind und für
den Einsatz in der Hohlraumkonservierung optimiert werden können. Schon
heute finden sie vielfach Anwendung. Sie geben dem ausgebildeten
Film eine Beständigkeit
gegen Wärme
und mechanische Belastung. Desweiteren halten Sie den Film zusammen
und verhindern Rissbildung bei Schmutzbelastung etc..
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In
einer Ausgestaltung der oben genannten Maßnahme weist die vernetzbare
Komponente Rizinusöl auf.
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Bei
Rizinusöl
handelt es sich um ein Hydroxy-Gruppen enthaltendes Öl auf Pflanzenbasis,
welches biologisch abbaubar und somit im Hinblick auf den Umweltschutz
vorteilhaft ist. Ferner ist Rizinusöl auch in großen Mengen
zu annehmbaren Preisen erhältlich,
so dass dessen Einsatz auch unter ökonomischen Gesichtspunkten
vorteilhaft ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die vernetzende Komponente ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus den Aminen, den Peroxiden, den Diisocyanaten und Mischungen
davon und ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Diphenylmethandiisocyanat, Hexamethylendiisocyanat, Toluoldiisocyanat,
Isophorondiisocyanat, deren Trimeren und Biuret.
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Es
hat sich gezeigt, dass diese vernetzenden Komponenten in Kombinationen
mit den oben genannten vernetzbaren Komponenten zu einer sicheren
und gut kontrollierbaren Gelierung des Hohlraumkonservierungsmittels
führen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ferner ein Katalysator zugesetzt, der vorzugsweise ausgewählt ist
aus der Gruppe bestehend aus den Aminen, den Säuren, den Zinn-Verbindungen,
den Wismut-Verbindungen, den Quecksilber-Verbindungen und Mischungen
davon.
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Durch
Zusetzen eines Katalysators kann der Zeitraum, in dem sich das Hohlraumkonservierungsmittel zu
einer gelartigen Konsistenz verfestigt, besonders präzise eingestellt
werden.
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Der
Katalysator kann bei einer Zusammensetzung in Form eines 2-Komponenten-Systems hierbei entweder
in dem Hohlraumkonservierungs- oder dem Verfestigungsmittel oder
in beiden Komponenten vorliegen. Es ist aber auch möglich, den
Katalysator als separate Komponente beizumischen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung liegt die vernetzbare Komponente in einer Menge von
5 bis 15 Gewichtsanteilen vor.
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In
der vorliegenden Erfindung beziehen sich Mengenangaben in Gewichtsanteilen
jeweils auf 100 Gewichtsanteile des gebrauchsfertigen Hohlraumkonservierungsmittels,
d. h. des Hohlraumkonservierungsmittels, dem bereits die vernetzende
Komponente beigemischt wurde.
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Es
hat sich gezeigt, dass durch die Verwendung der oben genannten Mengen
eine sichere Gelierung erreicht werden kann, ohne dass es zu einer übermäßigen Aushärtung des
Hohlraumkonservierungsmittels kommt, die die physikalischen Eigenschaften
der Hohlraumversiegelung, wie beispielsweise deren Elastizität und Plastizität nachteilig
beeinflussen würde.
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In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung liegt die vernetzende Komponente in einer Menge von
0,1 bis 10 Gewichtsanteilen vor.
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Es
hat sich gezeigt, dass bei der Verwendung dieser Mengen der vernetzenden
Komponente eine sichere Gelierung erreicht werden kann, ohne dass
dabei die späteren
physikalischen Eigenschaften der Hohlraumversiegelung, wie beispielsweise
deren Flexibilität
und Plastizität
nachteilig beeinflusst würden.
Ferner hat sich gezeigt, dass die Verwendung dieser Mengen an vernetzender
Komponente zu einem Zeitraum bis zur Bildung der gelartigen Konsistenz
führen,
der lang genug ist, um ein problemloses Einsprühen sowie ein sicheres Eindringen
des Hohlraumkonservierungsmittels zu erreichen, der aber gleichzeitig
eine rasche Weiterverarbeitung des Kraftfahrzeugbauteils ermöglicht.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die Zusammensetzung so ausgebildet, dass der Zeitraum, innerhalb
dem sich das Hohlraumkonservierungsmittel zu einer gelartigen Konsistenz
verfestigt eine Länge
von 15 bis 45 Minuten aufweist.
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Durch
die Wahl eines solchen Zeitraums steht zum einen genügend Zeit
zur Verfügung,
dass das Hohlraumkonservierungsmittel problemlos in ein Kraftfahrzeugbauteil
eingesprüht
werden und in die gewünschten Hohlräume eindringen
kann und zum anderen ist eine schnelle anschließende Weiterverarbeitung des
Kraftfahrzeugbauteils gewährleistet.
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Es
versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend
noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind,
ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Die
Erfindung wird nun anhand eines Beispiels sowie der beiliegenden
Zeichnungen näher
erläutert. Es
zeigt:
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1 ein
Diagramm, in dem die Entwicklung der Viskosität einer Zusammensetzung gemäß des Beispiels über die
Zeit dargestellt ist, und
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2 ein
Kraftfahrzeugbauteil, das mit einer Hohlraumversiegelung versehen
wird, und zwar zu drei verschiedenen Zeitpunkten der Hohlraumversiegelung,
nämlich
t1 = 0, t2 = 5 und
t3 = 20 Minuten.
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Eine
Zusammensetzung zur Herstellung einer Hohlraumversiegelung weist
als eine erste Komponente ein Hohlraumkonservierungsmittel gemäß der in
Tabelle 1 dargestellten Rezeptur auf. Bei dem als Basismischung
bezeichneten Bestandteil handelt es sich um ein Hohlraumkonservierungsmittel,
das unter der Art. Nr. 0090 0500 kommerziell von der Firma Pfinder
Chemie, Böblingen,
Deutschland erhältlich
ist.
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In
dieser ersten Komponente bildet das Rizinusöl die vernetzbare Komponente.
Das Triethylendiamin wirkt als Katalysator für die Reaktion der vernetzbaren
Komponente mit der vernetzenden Komponente.
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Die
Mengenangaben sind in Gewichtsanteilen bezogen auf 100 Teile des
fertigen Hohlraumkonservierungsmittels, also einschließlich der
vernetzenden Komponente. Tabelle 1
Inhaltsstoff | Menge |
Basismischung | 81 |
Rizinusöl | 13 |
Triethylendiamin | 1 |
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Die
zweite, die vernetzende Komponente aufweisende Komponente also das
Verfestigungsmittel der Zusammensetzung weist Diphenylmethandiisocyanat
in einer Menge auf, die nach Vermischen mit dem Hohlraumkonservierungsmittel
fünf Gewichtsanteilen
entspricht.
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In
dem Verfahren zur Herstellung einer Hohlraumversiegelung, wie das
in 2 dargestellt ist, wird in einem ersten Schritt
ein Hohlraumkonservierungsmittel, mit der in Tabelle 1 dargestellten
Zusammensetzung in einer geeigneten Mischkammer mit dem Verfestigungsmittel
vermischt. Die daraus entstehenden Mischung wird mittels einer dem
Fachmann bekannten Sprühpistole 22 zum
Auftragen von Hohlraumkonservierungsmitteln, z. B. von Hand oder
auch unter Einsatz von Robotern oder einem Düsenrahmen in ein Fahrzeugbauteil 10 eingesprüht, wobei
die eingesprühte
Mischung in gewissem Maße
im leichten Überschuss
eingesetzt wird. Das dargestellte Fahrzeugbauteil 10 ist
ein Türholm,
der aus zwei geformten Bauteilen 12 und 14, z.
B. durch Punktschweißen
zusammengesetzt ist.
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Im
nächsten
Schritt wird nun die eingesprühte
Mischung in Ritzen und Nischen des Kraftfahrzeugbauteils eindringen
gelassen, wobei gegebenenfalls das Kraftfahrzeugbauteil bewegt wird,
um ein vollständiges Eindringen
des Hohlraumkonservierungsmittels zu gewährleisten. Eine solche Ritze
besteht zwischen den beiden Verbindungsteilen 18 und 20.
Hierbei tropft Wachs 24 aus dem Kraftfahrzeugbauteil 10 in
Form von Tropfen 26 aus.
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Ab
dem Zeitpunkt des Vermischens der beiden Komponenten beginnt in
der Zusammensetzung eine Vernetzungsreaktion zwischen dem Diphenylmethandiisocyanat
des Verfestigungsmittels und dem in der Hohlraumkonservierungsmittel
vorliegenden Rizinusöl
gemäß dem nachfolgend
dargestellten Reaktionsschema 1. Dieser Vorgang führt zu einer
Gelierung des Hohlraumkonservierungsmittels, die ein späteres unerwünschtes
Austropfen des Hohlraumversieglungswachses verhindert. Dabei bildet
sich im Innenraum 16 eine Schicht 25 an Hohlraumkonservierungsmittel 24 aus.
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Die
Entwicklung der Viskosität
einer Zusammensetzung gemäß des Beispiels
ist hierbei in 1 dargestellt. Das Reaktionsprofil
zwischen der vernetzbaren Komponente (Rizinusöl) und der vernetzenden Komponente
(Diphenylmethandiisocyanat) ist so, dass die Zubereitung für die ersten
15 Minuten eine Fließfähigkeit aufweist,
die sich nur wenig von der von bekannten Hohlraumkonservierungsmittelzubereitungen
unterscheidet. Danach beginnt eine sich schnell entwickelnde Gelierung
des Hohlraumkonservierungsmittels, so dass nach ca. 30 Minuten eine
Konsistenz erreicht wird, bei der kein Austropfen mehr vorkommen
kann. Die vollständige
Aushärtung der
Hohlraumversiegelung 28 erfolgt dann durch eine oxidative
Härtung
während
der weiteren Verarbeitung des Kraftfahrzeugbauteils 10 über die
nächsten
Stunden.