DE187198C

DE187198C -

Info

Publication number: DE187198C
Application number: DE1905187198D
Authority: DE
Filing date: 1905-02-13
Anticipated expiration: 1925-02-14

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das neue Verfahren unterscheidet sich von anderen bisher bekannten dadurch, daß aus dem obersten Behälter einer Reihe treppenförmig angeordneter, an sich bekannter trichterförmiger Klärbecken die aus dem Abwasser gewonnenen Sinkstoffe nur den Holländern, die aus den übrigen tiefer stehenden Klärbecken gewonnenen feineren Sinkstoffe nur der Papiermaschine zugeführt werden.

ίο Das neue Verfahren bezweckt eine Verhinderung von Gewichtsdifferenzen im Papier, welche bei ähnlichen Stoffwiederverwendungsverfahren unvermeidlich sind, da das Abwasser, besonders beim Abreißen oder Anlassen der Papierbahn an der Gautschpresse, öfters größere Quantitäten an Stoffteilen, Erde usw. enthält.

Das neue Verfahren gestaltet sich folgendermaßen :

Das gesamte Abwasser der Papiermaschine passiert zunächst einen Entschäumer und gelangt dann in ein oberhalb der Holländer liegendes entsprechend großes trichterförmiges Klärbecken F bekannter Bauart; die in diesem Klärbecken sich ansammelnden Sinkstoffe (etwa 80 Prozent der Gesamtmenge) werden durch das Rohr b abgelassen und dienen mit zur Füllung und Leerung der Holländer.

Das im oberen Teil des ersten Klärbeckens F abgehende, zum Teil geklärte Abwasser läuft durch einen Ablauf α nach einem zweiten tiefer liegenden trichterförmigen Klärbecken G und eventuell weiter durch ein Rohr α¹ in ein drittes tiefer liegendes trichterförmiges Klärbecken H usw. In den Behältern G und H setzen sich Fasern und Erde im unteren Teil ab und werden durch Rohr b¹ bezw. δ² nach der Papiermaschine geleitet. Hähne und Rohre c, c¹ und c² dienen zur Entleerung beim Auswaschen der Behälter.

Das aus dem letzten Behälter oben ablaufende klare Wasser kann bei ä noch vorteilhaft für die Spritzrohre der Papiermaschine verwendet werden. Es wird dadurch erstens eine Ersparnis an Frischwasser und zweitens durch Anreicherung des Stoffes mit Alaunwasser aus den Spritzrohren eine Ersparnis an Alaun insofern erzielt, als der für die Leimung und Vermeidung von Schaumbildung im Stoff stets nötige Überschuß an Alaun für eine schwachsaure Reaktion des Maschinenabwassers vermindert wird.

Um in dem letzten Behälter H die Schnelligkeit des Wasserumlaufes möglichst herabzusetzen, wird aus dem zweiten Behälter G die bei weitem größte, für die Papiermaschine benötigte Wassermenge entnommen, so daß im Behälter H auch die leichteren Stoff teile zum Absetzen und Wiederverbrauch gelangen.

Bei gewöhnlichen Papieren ist es auch möglich, aus dem oberen Teil des ersten Behälters etwas unter dem Überlauf nach dem zweiten Behälter eine Entnahme für die Papiermaschine zu bewirken, da sich die meisten Fasern schon abgesetzt haben.

In diesem Fall sind dann nur zwei treppenförmig angeordnete Behälter nötig.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zur direkten und selbsttätigen Nutzbarmachung der Abwasser der Papiermaschine unter Vermeidung von Gewichtsdifferenzen mit Hilfe mehrerer trichterförmiger, untereinander angeordneter Klärbecken, durch welche die Abwässer geleitet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Sinkstoffe aus dem obersten, die meisten Stoffteilchen, Erde usw. enthaltenden Klärbecken den Holländern, die feineren Sinkstoffe aus den folgenden Klärbecken jedoch dem Schöpfkasten der Bütte oder dem Sandfang an der Papiermaschine zugeführt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.