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STELLGLIED FÜR HYDRAULISCHE 0 DER |
PVENTILBETiTIGUNG |
Die Neuerung betrifft ein Stellglied für Ventile, welches durch |
einen hydraulischen oder pneumatischen Druck die Ventileinstel- |
lung verändert. Stellglieder dieser Art bestehen aus einem Gehäuse, in welchem ein
bewegliches Mittelteil Hubwege ausführen kann. Zur Abdichtung des beweglichen Mittelteiles
an der Innenwand des Gehäuses und zur Schaffung eines Druckraumes, wird das Mittelteil
mit einer Manschette oder einer Membrane versehen Das wirkende Druckmedium, Hydraulik-Flüssigkeit,
Druckgas oder Druckluft bewegt das bewegliche Mittelteil in die gewünschte Richtung.
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Mit Manschetten ausgerüstete Stellglieder zeigen bei der Anwendung
einige wesentliche Nachteile. Sie neigen zur Leckbilduig und benötigen große Druckkräfte
zur Überwindung der Ruhelage.
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Der Anwendung von Membranen wird deshalb der Vorrang gegeben. Es haben
sich besonders Rollmembranen gut einführen können, da sie die Ausführung großer
Hübe ermöglichen. Ihr Hauptnachteil ist die geringe Druckbelastbarkeit.
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Eine Rollmembrane wird durch Rundschnurdichtungen oder Flachdichtungen
zwischen Gehäuseoberteil und Gehäuseunterteil eingespannt und durch ein kolbenförmiges
Mittelteil, welches zylindrisch ausgebildet ist, im Gehäuse geführt. Bei Beaufschlagung
durch das Druckmedium bildet die Rollmembrane, die in der Regel kegeL-stumpfförmig
bis zylindrisch ausgebildet ist, eine Umkehrschlaife zwischen der Gehäuseinnenwand
und dem kolbenförmigen Mittelteil.
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Bei der bewegung des Kolbens rollt die gebildete Umkehrschlaufe ab.
Wegen der leichten Dehnbarkeit des zur Herstellung der Rollmembrane verwendeten
Kautschuks tritt bei geringen Druckbeaufschlagungen eine Dehnung der Schlaufe ein
; diese ergibt Reibungen
der Membrane an den Wandungen, an welche
die Membranenfläche gepreßt wird. bei dauernden Wiederholungen der Hubbewegung führen
diese Reibungen sehr rasch zum Verschleiß des Materials und zum Bruch der Membrane.
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Wird die Rollmembrane durch eine Gewebeauflage verstärkt und damit
die auftretende Dehnung zum Teil verhindert, verbessert sich das Verhalten nur wenig.
Die Druckfestigkeit wird nur wenig verbessert, sie liegt im Maximalfall bei etwa
5-8 Atm.
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Zur Vermeidung von Dehnungen einer Rollmembrane in einem Stellglied
der beschriebenen Art, bestehend aus einem 2-teiligen Gehäuse und einem kolbenartigen
Mittelteil, wird bei der Neuerung eine Rollmembrane verwendet, die nicht aus Kautschuk
oder einem mit einer Gewebeauflage versehenen Kautschuk besteht. Die jetzt verwendete
Rollmembrane hat kegelstumpfförmige Gestalt. Die Höhe des kegelstumpfförmigen Membranenkörpers
beträgt etwa 1/2 seines Basisdurchmessers. Die Membrane selbst besteht aus einem
beidseitig beschichteten Gewebe., Das Beschichtungsmaterial aus Kautschuk oder dessen
synthetischen Austauschprodukten ist in einer solchen Stärke aufgetragen, daß Gasdichtheit
erzielt wird. Es dient nur zur Abdichtung der durch die Maschen des Gewebes entstehenden
Gewebeöffnungen. Diese Rollmembranen zeigen bei der Druckbeaufschlagung im neuartigen
Stellglied ähnliche Schlaufenbildung wie eine normale aus Kautschuk gefertigten
Rollmembrane.
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Das beschichtete Gewebe wird, im Gegensatz zur Kautschukmembrane,
bei Druck nicht gedehnt. bei Anwendung eines zylindrischen Mittelteiles kann deswegen
die Membrane nur schwierig zum Anliegen an die Kolben-und Gehäusewand kommen. Zur
Abstützung der MEmbrane wird deshalb der im Gehäuse laufende Kolben in der gleichen
Weise
geformt wie die Membrane. Diese Maßnahme bringt es mit sich,
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die jetzt nicht dehnbare Membrane in jeder Abroll-Lage eine einwandfreie Abstützung
erfährt, in keiner Lage eine Faltenbildung durch Materialstauchung hervorbringt
und an den Wandungen fest anliegen kann. Daraus ergibt sich, daß das Stellglied
bei dynamischer Belastung und bei Ausführung von großen Hubwege nur geringen
Verschleiß
durch Reibwirkungen an den Wandungen zeigt. Die geringen noch auftretenden Reibungen
an den Wandungen werden durch die beidseitige Gummiauflage aufgenommen. Gewebeschädigungen
können nicht auftreten.
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Das neuartige Stellglied ist deshalb besonders verschleißfest.
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In der Abbildung 1 ist ein neuartiges Stellglied als Ausführungsbeispiel
dargestellt. Am Gehäuseunterteil 1 befindet sich ein Führungsstutzen 2 für die zur
Bewegung des Ventilstößels erforderliche Schubstange 3. Diese Schubstange führt
das kegelstumpfförmige Mittelteil 4 des Stellgliedes im Gehäuse. Die Zuführung des
Druckmediums in das Gehäuseoberteil 5 erfolgt durch den am Gehäuseoberteil angebrachten
Einlaßstutzen 6. Zwischen Gehäuseoberteil 5 und Gehäuseunterteil 1 ist die Membrane
7 zwischen zwei Flanschen 8 eingespannt. Die Dichtheit der Einspannung kann durch
Verwendung einer Dichtung 9 erhöht werden.
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Durch Druckbeaufschlagung bildet die Membrane 7 eine Rollschlaufe
1o, die sich auf dem kegelstumpfförmig ausgebildeten Mittelteil 4 in jeder Lage
abstützen kann. Durch die gegeneinanderwirkenden Kegelstumpfflächen von Membrane
und Kolben wird gewährleistet, daß die nicht zur Schlaufe gehörende Membranenfläche
ohne Dehnung oder Stauchung durch das Druckmittel gegen die jeweilige Wandung gepreßt
werden kann.
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Die Abbildung 2 zeigt die jeweilige Abrollform der Membrane bei der
Ausführung des Hubes. Die höchste Hubstellung 11 der Membrane bedingt die Bildung
eines schmalen Rollwulstes 12. Bei Ausfühmng des Hubes durch die Wirkung des Druckmittels
vergrößert sich die Rollschlaufe 13, um ihre größte Schlaufenbreite 14 beim Aufsitzen
des Mittelteiles auf dem Gehäuseboden zu erhalten.
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Die Ausgangsform der Membrane bzw. ihre Herstellungsform wird im Bild
3 dargestellt. Die neuartige Membrane hat eine Höhe, die etwa dem halben Basisdurchmesser
der Membrane entspricht.
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Das neuartige Stellglied für hydraulische oder pneumatische Ventilbetätigung
kann maximal Hubwege von der Größe des Gehäusedurcbmessers ausführen. Durch Verwendung
beschichteter Gewebe si nd Druckbeaufschlagungen bis etwa 50 Atm möglich.
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Ausschlaggebend für diese Druckbeaufschlagung ist die Festigkeit des
zur Verwendung gelangten Gewebes.