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Fliese zur Verwendung bei Herstellung von Raumoherflächenbelägen.
Fliese zur Verwendung bei Herstellung von Raumoberflächenbelägen, vorzugsweise Fußbodenbeläge,
bestehend aus verhältnismäßig dünnen Fliesen, deren Oberfläche die Schleif-oder
Zierfläche ausmacht und welche auf der ebenen oder ebengemachten Oberfläche der
Rohbaufläche festgeklebt sind.
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Solche Fliesen, die gewöhnlicherweise quadratisch sind, aber auch
rechteckig, dreieckig oder sechseckig sein können, sind bisher aus Kunststoff, z.
B. Vinyl, einer Korkmischung oder Gummi hergestellt worden. Ein Raumoberflächenbelag,
z. B. ein Fußbodenbelag, dieser Art ist leicht anzuordnen und verhältnismäßig billig
im Vergleich mit der erreichten Verschleißhärte.
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Sicherlich kann indessen ein solcher Oberflächenbelag weder mit Bezug
auf Aussehen, Verschleißhärte noch Annehmlichkeit mit Oberflächenbelägen aus Holz,
z. B. Parkettfußboden oder Parketttäfelungen konkurrieren.
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Echte Parkettbekleidungen aus recht dicken Stäben oder Platten aus
massivem Holz sind teurer, da es sich gewöhnlich
um verhältnismäßig
edle Holzarten handelt. Man hat versucht dieses zu vermeiden durch Herstellung von
Parkettfußboden aus Parkettbretter aus einem gewöhnlich geschichtetem Brett, dessen
obere Schicht aus Stäben besteht, an deren Oberseite ein Furnier aus edlem Holz
festgeklebt ist. Werden solche Bretter anstatt gewöhnlicher Bodenbretter zur Herstellung
eines Fußbodens verwendet, wird dieser verhältnismäßig billig, besitzt aber alle
Nachteile gewöhnlicher Fußböden z. B. unebene Oberflächen. Werden dagegen solche
Bretter auf einen gewöhnlichen Fußboden gelegt, kann eine ebenere Oberfläche erreicht
werden, die Kosten werden aber recht groß und es kann nicht vermieden werden, daß
Schwindrisse auftreten.
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Der Zweck der Neuerung ist, eine Fliese oben erwähnter Art zu erzielen,
die ein verhältnismäßig billiges Hervorbringen eines Fußbodenbelages oder andere
Raumoberflächenbeläge ermöglicht, welche alle Vorteile einer Parkettflüche im Hinblick
auf Aussehen sowohl Verschleißhärte enthält.
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Neuerungsgemäß ist dies dadurch erreicht, daß die Fliese von einer,
aus mindestens drei Furnierschichten bestehender Furnierplatte gemacht wird, von
deren Furnierschichten mindestens eine, vorzugsweise die mittlere, quer von der
Faserrichtung des Oberflächenfurniers ihre Fasern laufen hat.
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Eine solche Furnierplatte, bei der es genügt, daß nur das Oberflächenfurnier
aus einer edlen Holzsorte hergestellt wird, hat z. B. eine Dicke von 2-2,5 mm und
ist verhältnismäßig billig herzustellen. Wenn diese Furnierplatte auf einer Unterlage
aus beim Feuchtigkeitseinfluß massfestem, billigen Material geklebt ist, z. B. aus
zusammengepresstem Fiberstoff, wie weiches Masonit, wie es normalerweise bei Fliesbelägen
erwähnter Art
verwendet wird, wird es eine vollständig ebene Oberfläche
mit dem gefälligen Aussehen des Holzes ergeben. Diese Oberfläche wird ferner äusserst
verschleißfest sein, vorausgesetzt daß ein Oberflächenfurnier aus verschleißfester
Holzart, z. B. Eiche, Teak, Palisander oder eine ähnliche Holzart verwendet wird.
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Weiter kann es zweckmäßig sein, daß das Oberflächenfurnier von mehreren
nebeneinander angeordneten Furnierstreifen mit verschiedenem Aussehen, z. B. mit
verschiedener Farbe, mit verschiedener Aderzeichnung oder von verschiedenen Holzsorten
zusammengesetzt ist, wodurch eine von solchen Fliesen zusammengesetzte Bekleidung
dasselbe Aussehen wie eine entsprechende Bekleidung aus gewöhnlichen Parkettstäben
bekommt, Ein Parkettfußboden, auch ein Fußboden aus der neuen Fliese hervorgebracht,
wird gewöhnlicherweise zur Vergrößerung der Verschleißhärte oberflächenbehandelt.
In einigen Fällen geschieht diese Oberflächenbehandlung bei Oberflächenimprägnieren
mittels eines Kunststofflackes. Eine solche Oberflächenbehandlung ist zwar teuer,
besitzt aber eine große Dauerhaftigkeit.
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Es hat sich indessen gezeigt, daß eine solche Oberflächenbehandlung
der fertigen Bekleidung ausgelassen werden kann, wenn die neue Fliese schon bei
ihrer Herstellung mit einem solchen Kunststofflack oberflächenimprägniert ist, eine
Behandlung die nur unbedeutend die Fliese verteuert.
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Die neue Fliese ist verhältnismäßig weich und nachgiebig, sie wird
jedoch steifer als die bisher angewandten Fliesen. Falls die Furnier-Fliese nicht
genau eben ist und sich nicht von selbst während des Festklebens der Unterlage anpaßt,
muß dafür gesorgt werden, daß die Furnier-Platte während des Festklebens eben solange
gegen die Unterlage gedrückt wird bis das Festklebungsmittel erstarrt ist und die
Fliese am Platze festhält.
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Um ein schnelles Verlegen zu erreichen, ist es zweckmäßig' daß die
Furnier-Fliese gewölbt ist mit einer konvexen Oberseite.
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Hierdurch wird erreicht, daß die Fliese, wenn sie an einer ebenen
Unterlage angeordnet ist, nur an ihre Ecken gegen diese anliegen wird, daß sie aber
bei einem Druck in der Mitte mit ihrer ganzen Unterseite und damit besonders mit
ihren Seitenkanten zum dichten Anliegen gegen die Unterlage gebracht werden kann,
so daß die Oberseite von zwei Nachbarfliesen ohne jeglichen Ansatz eben ineinander
übergeht. Ein ebenes Anliegen kann somit allein durch Druck an der Mitte der Fliese
gesichert werden, welcher Druck nötig ist, hängt von der Art des angewandten Klebemittds
ab.
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Die Zeichnung zeigt Fig. 1 perspektivisch einen Teil eines Fußbodenbelages
mittels Fliesen nach der Neuerung hervorgebracht Fig. 2 einen Querschnitt durch
eine Fliese, und Fig. 3 einen Diagonalschnitt durch eine Fliese.
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In Fig. 1 zeigt 10 einen Bretterfußboden. Dieser Bretterfußboden
wird nach dem Spachteln mit einer Unterlage 12 aus weicher Fibermasse, z. Bs aus
weichen Masonitplatten, belegt und ergibt nach dem Spachteln eine ebene Oberfläche.
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An der Oberseite der Unterlage 12 ist eine Anzahl Fliesen-oder Platten
festgeklebt. Jede Platte 14 ist, wie es aus Fig. 2 und 3 hervorgeht, von drei Furnierschichten
zusammengesetzt, wovon die zwei unteren durchgehend sind, weil die obere aus Furnierstreifen
16 besteht, die eng nebeneinandergelegt sind und welche gegenseitiges verschiedenes
Aussehen z. B. verschiedene Aderzeichnung oder verschiedene Farbe haben oder sogar
aus verschiedenen Holzsorten bestehen.
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Die oberste und unterste Furnierschicht haben die Fasern in derselben
Richtung laufen, weil die Fasern der Mittelschicht quer von der Faserrichtung der
zwei anderen Schichten verlaufen.
Jeder Platte 14 ist bei der Herstellung
eine gewölbte Form gegeben, so daß ihre Oberseite sich konvex aufwärts wölbt, wie
es aus Fig. 2 und 3 hervorgeht.
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Auf der Zeichnung sind die Platten 14 der Deutlichkeit halber mit
übertriebener Dicke gezeigt, ganz wie auch die Wölbung der Platte in übertriebenem
Maßstab gezeigt ist. In der Praxis können die Platten z. B. quadratisch sein mit
einer Seitenlänge von etwa 300 mm, eine Dicke von etwa 2,3 mm und eine Pfeilhöhe
von etwa 5 mm.
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Nach ihrer Herstellung kann die Platte 14 zur Oberflächenimprägnierung
mit einem Kunststofflack überspritzt werden, Die Fliese 14 wird hergestellt durch
Ausstanzen aus einer vorher hergestellten, wesentlich größeren Furnierplatte, deren
Größe von den zur Verfügung stehenden Furnieren der mittleren und der untersten
Schicht abhängig ist. Dadurch wird es ermöglicht der Fliese beliebige Formen zu
geben. Sie kann somit z. B. quadratisch (wie gezeigt), rechteckig, dreieckig oder
sechseckig sein. Sie kann auch an den zwei, im Verhältnis zu der Faserrichtung des
Oberflächenfurniers entgegengesetzten Endkanten abgestuft gemacht werden, zur Verwendung
für das Hervorbringen eines Fußbodenbelages mit demselben Aussehen wie ein Parkettfußboden
mit Fischgrätenmuster.