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Wilhelm Hermann in Porz am Rhein Staubgut-Transportschiff Die Erfindung
betrifft ein Staubgut-Transportschiff und bezweckt, ein Schiff vorzusehen, das in
gleicher Güte als Staubgut-Transporter und auf der Rückfahrt als Stückgut-Transporter
Verwendung finden kann.
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Staubgut-Transportschiffe, deren zur Aufnahme des
Staubgutes
dienender, sich über einen großen Teil der Schiffslänge erstreckender und mit einer
zentralen Öffnung für einen Elevator versehener Laderaum unterhalb der Elevatoreinführungsöffnung
eine zur Aufnahme des unteren Endes des Elevators dienende Bodenvertiefung aufweist,
wobei über den sich an diese Vertiefung anschließenden Bodenteilen des Laderaumes
luftdurchlässige, an eine Preßluftleitung angeschlossene, in Längsrichtung des Schiffes
verlaufende Auflockerungselemente für das Staubgut vorgesehen sind, sind bekannt.
Bei diesen Schiffen haben jedoch die sich an die Bodenvertiefung des Laderaumes
anschließenden Bodenteile eine verhältnismäßig starke Neigung in der Längsrichtung
des Schiffes, was einen erheblichen Verlust an Laderaum zur Folge hat, wenn man
diesen nicht über das Schiffsdeck hochzieht, während die über den geneigten Böden
vorgesehenen Auflockerungselemente für das Staubgut fest mit dem Boden verbunden
sind, so daß der Laderaum für den Transport von Stückgut unverwendbar ist.
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Die Erfindung sieht demgegenüber bei Schiffen der besagten Art in
Kombination vor, daß die sich an die Vertiefung des Laderaumes anschließenden Bodenteile
waagerecht verlaufen, als Auflockerungselemente auf ihnen zwei Gruppen von luftdurchlässigen,
an eine Preßluftleitung angeschlossenen, leicht demontierbaren Schläuchen liegen,
deren
verschlossene Enden einander benachbart sind und in der Nähe
des Bugs und des Hecks des Schiffes Ballastkammern vorgesehen sind, durch deren
wahlweise Füllung dem Schiff und damit dem Boden des Laderaumes eine Neigung nach
dem Heck oder Bug hin erteilbar ist. Hierdurch ist nicht nur das Fassungsvermögen
des Schiffes erheblich vergrößert, sondern die auf dem waagerechten Boden verlegten
luftdurchlässigen Schläuche gestatten schon bei einer verhältnismäßig geringen,
durch einseitige Fülluhg der Ballastkammern erzielbaren Bodenneigung ein einwandfreies
Abfließen der Staubgutfracht nach dem Elevator hin. Ist das Schiff entleert, so
kann der Boden des Laderaumes leicht von den auf ihm ruhenden Schläuchen, die nur
abgeschraubt und aufgerollt zu werden brauchen, befreit werden, während die zur
Aufnahme des unteren Elevatorendes dienende Bodenvertiefung bzw. in diese einmündende
Rinnen durch mit den flachen Bodenteilen fluchtende, in entsprechende Ausnehmungen
einlegbare Planken abdeckbar sind.
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Das Schiff ist dann mit Stückgut beladbar.
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Die Auflockerung von Staubgut durch Preßluft zu bewirken, ist an
sich bekannt. Soweit hierzu Schläuche als Auflockerungselemente verwendet worden
sind, liegen diese auf geneigten, das Abfließen des Staubgutes ermöglichenden Böden
oder in Rinnen solcher geneigter Böden.
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In der Zeichnung ist ein Staubgut-Transportschiff gemäß der Erfindung
in zwei Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt, und zwar zeigt : Fig. 1 einen
Längsschnitt durch ein Schiff, dessen zur Aufnahme des Staubgutes dienender Laderaum
nicht unterteilt ist, Fig. 2 eine Draufsicht auf das Schiff der Fig. 1, Fig. 3 einen
der Fig. 1 entsprechenden Schnitt durch das Schiff bei einseitigem Ballast am Schiffsbug,
Fig. 4 einen der Fig. 1 entsprechenden Schnitt durch das Schiff bei einseitigem
Ballast am Schiffsheck, Fig. 5 einen Längsschnitt durch ein Schiff, dessen zur Aufnahme
des Staubgutes dienender Laderaum durch Zwischenwände unterteilt ist, Fig. 6 einen
abgeänderten Teilschnitt durch die zur Aufnahme des unteren Elevatorendes dienende
Bodenvertiefung in größerem Maßstabe.
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Das in Fig. 1 bis 4 dargestellte Schiff 1, das beispielsweise ein
mit einem flachen Boden 2 versehener Lastkahn sein kann, besitzt einen Staubgutladeraum
3, der sich über einen großen Teil der Schiffslänge erstreckt. Dieser Laderaum ist
mit einer oberen zentralen Öffnung 4 versehen, die in an sich bekannter Weise zur
Einführung eines Elevators 5 dient. Der Boden des Laderaumes ist in der senkrechten
Projektion seiner Öffnung 4 mit einer zentralen Vertiefung 6 versehen, die zur Aufnahme
des unteren Elevatorendes dient und in die das in dem Laderaum 3 befindliche Staubgut
fließen soll. Der Boden 7 des Laderaumes verläuft völlig waagerecht, in dem dargestellten
Ausführungsbeispiel also parallel zum Schiffsboden 2, Auf dem Boden des Laderaumes
liegen in der Längsrichtung des Schiffes zwei Gruppen luftdurchlässiger Schläuche
8, die mit ihrem einen Ende an eine Preßluftleitung 9 angeschlossen und an ihrem
anderen, der Bodenvertiefung 6 benachbarten Ende verschlossen sind.
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In der Nähe des Schiffsbuges weist das Schiff eine Ballastkammer
10 auf und in der Nähe des Schiffshecks eine Ballastkammer 11. Diese Kammern sind
in der Zeichnung nur rein schematisch veranschaulicht ; sie können jede beliebige
Große, Gestalt und Lage haben.
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Ist das Schiff mit Staubgut gefüllt und soll es entladen werden,
so wird zunächst bei waagerecht liegendem Schiffskörper und ungefüllten Ballastkammern
10, 11 der Elevator 5 in Betrieb gesetzt. Hierbei läuft das Staubgut unter dem Einfluß
seines Eigengewichtes so lange in die Bodenvertiefung 6, his sich in dem Staubgut
ein durch die strichpunktierten Linien 12-12 angedeutete Trichter gebildet hat.
Weiter vermag das Staubgut nicht von selbst in die Bodenvertiefung 6 abzufließen,
Nunmehr wird die Ballastkammer 10 in der Nähe des Schiffsbugs mit Ballast gefüllt,
so daß das Schiff die in Fig. 3 veranschaulichte geneigte Lage einnimmt, worauf
der dem Schiffsheck benachbarten Schlauchgruppe 9 Preßluft zugeführt wird. Diese
Preßluft macht den Teil 13 der Staubgutladung flièßfähig, so daß er infolge der
Schiffsneigung der Bodenvertiefung 6 zufließt. Ist der hintere Teil des Schiffes
entleert, so wird der Ballast aus der Kammer 10 entfernt und dafür die Kammer 11
mit Ballast gefüllt, bis das Schiff die in Fig. 4 dargestellte geneigte Lage einnimmt.
Sobald das Schiff diese Lage eingenommen hat, wird der dem Schiffsbug benachbarten
Schlauchgruppe 9 Preßluft zugeführt, was zur Folge hat, daß der Teil 14 der Staubgutladung
fließfähig gemacht wird und infolge der Schiffsneigung nach der Bodenvertiefung
6 abfließt.
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In die Bodenvertiefung 6 mündende und nach der Bodenvertiefung hin
geneigte Querrinnen 15 im Boden des Laderaumes erleichtern das Abfließen des Staubgutes
in die Bodenvertiefung.
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Gemäß Fig. 5 ist der zur Aufnahme des Staubgutes dienende Laderaum
des Schiffes durch Querwände 16 in
mehrere Kammern 17' 17'' ? 17''' ? 17''''und 17''''' |
unterteilt, die je mit einer oberen Elevatoreinführungsöffnung 18 und mit einer
zur Aufnahme des unteren Endes des Elevators dienenden Bodenvertiefung 19 versehen
sind.
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Auch hier schließen sich an die Bodenvertiefungen 19 waagerechte Bodenteile
20 an, auf denen gruppenweise Schläuche 21 mit luftdurchlässigen Wandungen liegen.
Diese Schlauchgruppen sind einzeln mit Preßluft speisbar.
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Die Entleerung des in Fig. 5 veranschaulichten Schiffes kann in der
Weise vorgenommen werden, daß durch entsprechende Füllung bzw. Leerung der Ballastkammern
10,11 zuerst die
Staubgutkammer 171 entleert wird hierauf die Staubgut- |
kammer 17'''''y dann die Staubgutkammer 17 hierauf die |
Staubgutkammer 17''''und zum Schluß die Staubgutkammer 17'''. |
Es können aber z. B. auch alle vorgenannten Staubgutkammern zuerst auf ihrer dem
Heck benachbarten Hälfte entleert werden und dann auf ihrer dem Bug benachbarten
Hälfte.
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Um das entleerte Schiff für eine Rückfracht geeignet zu machen, die
nicht aus Staubgut, sondern beispielsweise aus Stückgut besteht, sieht die Erfindung
ferner vor, daß die Bodenvertiefungen 6 bzw. die sich an diese anschließenden, geneigten
Rinnen 15 mit einer Stufe 22 in den waagerechten Boden 7 (Fig. 1 bis 4) bzw. 20
(Fig. 5) des Laderaumes übergehen und daß in die durch die besagte Stufe gebildete,
oberhalb der Vertiefung 6 liegende Ausnehmung mit dem Boden fluchtende Planken od.
dgl. gelegt werden.