DE184108C - - Google Patents
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- DE184108C DE184108C DENDAT184108D DE184108DA DE184108C DE 184108 C DE184108 C DE 184108C DE NDAT184108 D DENDAT184108 D DE NDAT184108D DE 184108D A DE184108D A DE 184108DA DE 184108 C DE184108 C DE 184108C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B11/00—Calcium sulfate cements
- C04B11/02—Methods and apparatus for dehydrating gypsum
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
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- Materials Engineering (AREA)
- Structural Engineering (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)
- Curing Cements, Concrete, And Artificial Stone (AREA)
Description
•■ü-r • I) |
• 1:1, | liUiiliiVKi | |
Ci- | |||
>1 j-· | |||
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVIl84108-KLASSE 806. GRUPPE
LOUIS PERIN in PARIS.
Die Theorie hat ergeben, daß das Gipsmolekül CaS O4, 2H2O durch Behandlung in
Hitze unter ganz bestimmten Bedingungen in ein bestimmtes Hydrat umgewandelt werden
kann, dessen chemische Formel zwischen derjenigen für die Ausgangsstufe
Ca S O4, 2H2O (ungebrannter Gips)
mit zwei Molekülen Kristallwasser und derjenigen für die Endstufe
Ca S O4 (Anhydrit)
liegt.
liegt.
Man hat ermittelt, daß Gips in jeder Gestalt durch folgende allgemeine Formel zu
bezeichnen ist:
ungebrannter Gips
to . (α) ßo/Ca SO4, 2 i72o; + ßx fCa 5O4, i/2 O) + ßa ^2 Ca SO4, H2 O) + ß3
Hydrat-Zwischenstufen ■ · · -j- β» Ca S O4
Anhydrit Ca SOV H2 O)
Gips, 45
wo die durch die Klammern zusammenge-, faßten Molekülgruppen in fester Verbindung
miteinander stehen, und die Koeffizienten ßo> ßi» ßa>
■ ■ ' ßn beliebige Werte (einschließlich
Null) in unbestimmten Verhältnissen annehmen können zwischen den beiden Grenzen
Ca S 0.,2Hn O
Ca S O4
und vollkommen
wasserfreier Gips.
wasserfreier Gips.
Gips mit vollem
Wassergehalt
Wassergehalt
Auf das Vorhandensein mehrerer dieäer Hydrat-Zwischenstufen ist schon von verschiedenen
Seiten hingewiesen worden.
Die Erfahrung hat nun gelehrt, daß einige dieser mehr oder minder unbeständigen Hydrat-Zwischenstufen
, dem Einflüsse des Anrühr- oder Niederschlagwassers ausgesetzt, sich mit
der für sie erforderlichen Wassermenge verbinden, um wieder das ursprüngliche Molekül
CaSO4, 2H2O zu bilden und diese beständige
Form wieder anzunehmen, von der sie ausgegangen sind.
Die wiederaufgenommene Wassermenge ist in jedem dieser Hydrate gleicher chemischer
Formel konstant, und sie ist von einer zur anderen veränderlich.
Endlich hat sich gezeigt, daß jede dieser
Hydrat-Zwischenstufen eine ihr eigene Geschwindigkeit der Hydratwasserwiederaufnahme
besitzt, daß also eine jede von ihnen bei ihrer Behandlung mit einer und derselben
Wassermenge verschieden lange Zeit zum Erhärten oder Binden braucht.
Vorstehende theoretischen und praktischen Ergebnisse haben dazu geführt, ein^für den
ίο Großbetrieb brauchbares Herstellungsverfahren
für Gips zu ersinnen. Das Verfahren bezweckt, von einem Gips gegebener Beschaffenheit
ausgehend, einen solchen zu liefern, der die Hydrat-Zwischenstufen aus der Formel (α)
in der gewünschten Auswahl und Zusammensetzung (gegebenenfalls nur eine von ihnen)
enthält, d. h., um mit der Praxis zu reden, Gipssorten zu erzielen, welche jeden Grad von
Erhärtegeschwindigkeit innerhalb der für
zo letztere bestehenden Grenzen besitzen.
Zur Ausführung des Verfahrens ist folgende, auf der Zeichnung schematisch veranschaulichte
Einrichtung getroffen.
Eine Ofenanlage zerfällt in drei Hauptteile:
der Wägerumpf a, die Heiztrommel b und
die Wärmequelle f. Die Teile c c stellen Kühlrümpfe dar und sind für die Ausführung
des Verfahrens unwesentlich. Der Wägerumpf α steht mit einem Kipphebelsystem
derartig in Verbindung, daß er die Einbringung des zu behandelnden Gipses in unveränderlicher
Gewichtsmenge gestattet. In diesem Rumpfe wird der Gips durch die zur Behandlung dienenden Gase und Dämpfe,
indem sie ein an sich bekanntes Röhrensystem durchstreichen, erhitzt und getrocknet,
/ist eine Wärmequelle mit festem oder gasförmigem Brennstoff, die in der Zeiteinheit
eine unveränderliche Wärmemenge erzeugt, und b eine Trommel, welche ebenfalls nichts
Neues bietet; in letzterer wird der zu behandelnde, vom Kipprumpf α kommende
Gips in der Zeiteinheit der von der Wärmequelle / gelieferten unveränderlichen Wärmemenge
unterworfen; dabei verliert er sein Hydratwasser teilweise oder vollkommen, je
nach dem zu erzielenden Gips.
Das Verfahren selbst gestaltet sich mit Hilfe dieser dreiteiligen Anlage folgendermaßen:
i. Man bestimmt ein für allemal den Wassergehalt d der Hydrate gemäß den verschiedenen
Gipssorten, die man erhalten will (und für die er unveränderlich ist).
■55 2. Man hat andererseits, auf die Gewichtseinheit bezogen, die jeweilige Anzahl von Wärmeeinheiten festgestellt, welche erforderlich ist, um in dem schematisch gezeichneten Ofen einen Gips vom (veränderlichen und bei jedem Arbeitsvorgange bestimmten) Wassergehalt D in ein Hydrat vom Wassergehalt d überzuführen. Beim vorliegenden Verfahren bedeutet Wassergehalt das gesamte Wasser, nämlich: Kristallwasser -j- hygroskopisches Wasser -f- Niederschlagwasser, in Hundertstein. *
■55 2. Man hat andererseits, auf die Gewichtseinheit bezogen, die jeweilige Anzahl von Wärmeeinheiten festgestellt, welche erforderlich ist, um in dem schematisch gezeichneten Ofen einen Gips vom (veränderlichen und bei jedem Arbeitsvorgange bestimmten) Wassergehalt D in ein Hydrat vom Wassergehalt d überzuführen. Beim vorliegenden Verfahren bedeutet Wassergehalt das gesamte Wasser, nämlich: Kristallwasser -j- hygroskopisches Wasser -f- Niederschlagwasser, in Hundertstein. *
3. Man bringt in den Kipprumpf a des
Ofens kleingestoßenen Gips, dessen ursprünglicher Wassergehalt D bestimmt worden ist, bis
zu einer Gewichtsmenge P und läßt sodann
4. diesen Gips in die Trommel b eintreten. In diesem Räume verliert der Gips die zu
seiner Überführung vom anfänglichen Wassergehalte D bis zum schließlichen Wassergehalte
d erforderliche Kristallwassermenge.
Die Anzahl Wärmeeinheiten, die auf die Gipsmenge P einwirken muß, um Gips von
der gewünschten Bindefähigkeit zu erhalten, wird das aus P und der unter 2. festgestellten
Ziffer gebildete Produkt sein. Dieses Produkt sei M.
5. Da die Wärmequelle — herdartig oder mit Gasverbrennung — in der Zeiteinheit
eine unveränderliche Wärmemenge Q. liefert, wird man den Gips der Behandlung in der
Trommel b während eines durch die Formel
ί —
bestimmten Zeitraumes unterwerfen. Nennt man die in der Gewichtseinheit natürlichen
Gipses enthaltene Kristallwassermenge κ, so muß dieser Gips im Räume b in der Zeit t
hygroskopisches Wasser -f- Niederschlagwasser"
+ — Kristallwasser verlieren, wo immer
m<n
sein muß.
Von den übrigen Größen sind d, P und Q konstant, D, q und t veränderlich. M ist abhängig
von D. Es ist das Produkt aus dem konstanten P und einer veränderlichen Wärmemenge
q, welche selbst aus dem täglich zu bestimmenden Wassergehalt D ermittelt wird.
Es sei q die Wärmemenge, welche nötig ist, um den jeweiligen Wassergehalt von
100 Gewichtseinheiten natürlichem Gips um eine Einheit zu erniedrigen. Behufs Umwandlung
des Gipses vom Gehalt D in einen no Gips vom Gehalt d muß man seinen anfänglichen
Wassergehalt um
(D — d) hygrometrische Einheiten
verringern. Die für diese Umwandlung er- 11S
forderliche Wärmemenge wird für die Gewichtseinheit Gips demnach
(D,-d) q
sein, für eine Gipsgewichtsmenge P
(D-d) qx P == M Wärmeeinheiten.
Und wenn die (in dem schematisch veranschaulichten
Ofen unveränderliche) Wärmequelle in der Zeiteinheit Q Wärmeeinheiten
abgibt, wird die Zeit für die Behandlung in dem Teile b des Ofens, wie erwähnt, durch
den Ausdruck
ίο gegeben sein.
Nach dem geschilderten Verfahren kann man Gips von jeder beliebigen Bindedauer
erzielen.
Einige zahlenmäßige Beispiele mögen das oben geschilderte Verfahren noch weiter verdeutlichen.
I. Beispiel.
Es handle sich z. B. um einen Gips von einem Feuchtigkeitsgrade D, der in einem
Gips von konstantem Feuchtigkeitsgrade d = io,5 umgewandelt werden soll (dieser
Feuchtigkeitsgrad des Gipses entspricht bei dem Pariser Gips einer Bindezeit von 8 bis
10 Minuten unter den gewöhnlichen Anrührverhältnissen).
Von diesem Gips werde in den Rumpf a eine gegebene Gewichtsmenge im zerstoßenen
Zustande eingeführt.
Die Gewichtsmenge sei P = 3000 kg.
Der Anfangsgehalt an Feuchtigkeit sei D = 23,5.
Der Rumpf α ist auf einem Kipphebel g
befestigt, mit dem er ein Ganzes bildet, was eine genaue Einstellung des Gewichts P gestattet.
Dieser Rumpf ist oberhalb der Trommel b angeordnet, in welche man seinen Inhalt zur rechten Zeit ausschüttet.
Nachdem die (von der Wärmequelle f kommenden) Verbrennungsgase ihre Wirkung
in der Trommel b ausgeübt haben, gehen sie — ebenso wie der von der Entfeuchtung des
Gipses herrührende überhitzte Dampf — durch den Rumpf a, wobei sie sich (in
Richtung der Pfeile) in einer geschlossenen Leitung bewegen und so einen Teil ihrer
Wärme an den dort befindlichen Gips abgeben.
In dem Rumpfe α wird der Gips also gewogen,
sein Feuchtigkeitsgrad D bestimmt, und angewärmt.
Nach Verlauf einer gewissen Zeit (die zwischen zwei und vier oder selbst fünf Stunden
je nach dem behandelten natürlichen Gips und je nach der zu erzielenden Gipssorte
schwankt) wird dieser ' Gips in die Trommel b eingeführt, in welcher dann die
beabsichtigte teilweise oder vollkommene Wasserbefreiung vor sich geht.
Es sei Q= 140000 Wärmeeinheiten die unveränderliche Wärmemenge, welche in der
Zeiteinheit (Stunde) von der Wärmequelle / (Herd oder mit Gasverbrennung) geliefert
wird, und #=11 Kalorien die Wärmemenge,
die erforderlich ist, um die Gewichtseinheit (in kg) des zu erzielenden Gipses um einen
Feuchtigkeitsgrad (D — dj = 1 zu erniedri
Demnach wird für
D = 23,5
d — io,5
die Wärmemenge, welche nötig ist, um den Feuchtigkeitsgehalt des behandelten Gipses
um einen Grad herabzusetzen, betragen:
(γ) (D-d)q
und bei Ersatz der Buchstaben durch ihre Werte:
(23,5 — 10,5) XIi = 143 Wärmeeinheiten
für ι kg behandelten Gips.
Und für 3000 kg:
Und für 3000 kg:
M = 3000 X 143 = 429 000 Wärmeeinheiten.
Da die Wärmequelle / in der Zeiteinheit 140000 Wärmeeinheiten liefert, so wird die
Behandlungszeit in der Trommel b:
M 429000 „
t = -— = -1-2 — 3 Stunden
Q. 140000
in Anspruch nehmen.
(Bei diesem und bei den folgenden Beispielen ist die von dem Gips im Rumpfe a
aufgenommene Wärme nicht berücksichtigt. In der Praxis müssen hierfür entsprechende
Korrekturen in den Berechnungen vorgenommen werden.)
2. Beispiel.
Angenommen, man wolle mit demselben Gips von einem anderen Feuchtigkeitsgrade
D = 21,5 denselben Gips vom Feuchtigkeitsgrade d— 10,5 erzielen, so ergibt die For-
mel (γ) (21,5 — 10,5) X ii = 121 Kalorien.
Man hat in diesem Falle
M = 3000 X 121 = 363000 Kalorien
und daraus die Behandlungszeit in der Trommel b:
363 000
140000
140000
2 Std. 35 Min.
3. Beispiel.
Schließlich möge in einem gleichen Falle noch angenommen werden, daß man mit
demselben Gips von einem anderen ursprünglichen Feuchtigkeitsgrade D = 20,0 den
gleichen Gips vom Feuchtigkeitsgrade rf —10,5 erhalten will.
Die Formel (y) ergibt dann:
(2O,o— 10,5) XIi = 104,5 Wärmeeinheiten.
(2O,o— 10,5) XIi = 104,5 Wärmeeinheiten.
Und man bedarf in diesem Falle:
M = 3000 χ 104,5 = 313500 Kalorien · und für die Behandlung in der Trommel b:
M = 3000 χ 104,5 = 313500 Kalorien · und für die Behandlung in der Trommel b:
313500
2 Std. 15 Min.
Q 140000
ίο In den drei obigen Beispielen erzielt man,
einen identischen Gips, indem man von einem Gips von veränderlichem Feuchtigkeitsgehalt
ausgeht.
Läßt man in ähnlicher Weise den Endgehalt d, dessen Erzielung man sich vornimmt,
sich verändern, so erhält man Gips von verschiedenen Bindezeiten.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Erzielung eines Gipses ao von bestimmter Bindedauer, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Wärmequelle — mit festem oder gasförmigem Brennstoff —- von' unveränderlicher Wärmeabgabe auf bestimmte unveränderliche Gewichtsmengen Gips einwirken läßt, und zwar während einer solchen Zeitdauer, wie sie sich unter diesen Verhältnissen für die Differenz aus dem vorher festgestellten ursprünglichen Wassergehalte des zu behandelnden Gipses, welch ersterer veränderlich ist, und dem Wassergehalt des zu erzielenden Hydrates, welcher unveränderlich ist, ergibt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE184108C true DE184108C (de) |
Family
ID=448066
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT184108D Active DE184108C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE184108C (de) |
-
0
- DE DENDAT184108D patent/DE184108C/de active Active
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