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Haltevorrichtung für Pfropfenverschlüsse an unter hohem Gasdruck stehenden
Flaschen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Haltevorrichtung für Pfropfen- |
verschlüsse an unter hohem Gasdruck, insbesondere Kohlensäure- |
druck, stehenden Flaschen und ähnlichen Behältern.
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Unter Pfropfenverschlüsse sind nicht nur die üblichen Korken-oder
Kunatstoffpfropfen zu verstehen, die durch die beim Einpressen erzeugte Reibung
in ihrem Sitz gehalten werden, sondern auch Pfropfen, welche mit einer Sicherheitsvorrichtung
in Gestalt einer besonderen Verdrahtung wie bei Sektflaschen oder einem in eine
Ringnut der Flasche eingepreßten Kronenrad einer Metallkapsel versehen sind und
welche nach der Lösung der Verdrahtung oder des Kronenrandes bis zur vollständigen
Leerung der Flasche wieder verschließbar sein sollen.
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Durch einfaches Eindrücken eines solchen Pfropfens wird kein ausreichender
Halt erzielt, wenn der Druck in der Flasche durch Erwärmung oder durch Schütteln
über das normale Maß hinaus gesteigert wird.
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Die Erfindung bezweckt, eine Haltevorrichtung zu schaffen, welehe
an die Flasche frei ansetzbar ist, um den wieder aufgesetzten Pfropfen auch bei
Erhöhung des Druckes in der Flasche mit absoleiter Sicherheit geschlossen zu halten,
die Vorrichtung jederzeit in eine Stellung zu bringen, in welcher der Pfropfen für
seine Abnahme zwecks weiterer Entnahme von Flüssigkeit freige-
geben wird, und sie schließlich nach Entleerung der Flasche
von |
dieser abnehmen zu können, um sie bei anderen Flaschen in der |
geschilderten Weise zu verwenden.
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Eine solche Haltevorrichtung besteht gemäß der Erfindung aus einer
unter einen Kragen des Flaschenhalses schiebbaren elastischen Gabel, durch welche
ein über dem Pfropfen greifendes bewegliches Lagerglied für ein auf den Pfropfen
von oben pressen
einwirkendesverstellbares Spannglied abgestützt ist. |
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Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß bei Seitwärtsbewegung des
Lagergliedes der Pfropfen zur Wiederabnahme freigefeben wird und jederzeit bis zur
Entleerung der Flasche durch Rückbewegung des Lagergliedes gesichert werden kann,
während durch Abziehen der Gabel vom Flaschenhals die Vorrichtung von der Flasche
abgenommen und bei beliebig vielen anderen Flaschen erneut benutzt werden kann.
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Das Spannglied kann eine Schraube sein, die in Richtung auf den Pfropfen
verschraubbar ist oder ein drehbarer auf den Pfropfen einwirkender Exzenter. Vorzugsweise
besteht das Lagerglied in einem mit der Gabel gelenkig verbundenen, schwenkbaren
Bügel und das Spannglied in einem auf dem Bügelsteg gelagerten ungleioharmigen Hebel,
dessen kurzer Arm mit dem Bügel ein Kniegelenk bildet, derart, daß ein an dem Pfropfen
angreifender Druokansatz des kurzen Armes durch die Ebene des Bügels hindurch bewegbar
ist.
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Der lange Arm des Hebels legt sich in seiner Schließstellung selbstsperrend
mit seinem freien Ende an den Flaschenkörper an.
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Der Hebelarm kann an seinem freien Ende als Heber für die Kronanrandkapsel
des Pfropfens ausgebildet werden, indem er mit einer unter den Kronenrad greifenden
Abbiegung und auf der Metallkapsel abstützbaren Stützensätzen versehen ist.
Weitere
Erfindungsmerkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
der Erfindung.
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In der dazugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht, |
Fig. 2 eine gegenüber Fig. 1 um 900 gedrehte Seitenansicht und Fig. 3 einen senkrechten
Mittelschnitt durch einen dabei verwendeten Kunststoffpfropfen mit Kronenrandkapsel.
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Die Flasche 1, z. B. für mineralhaltiges Sprudelwasser bestimmt, ist
an der Flaschenmündung mit einem kurzen Wulst 2 und einem durch eine Umfangsnut
3 davon getrennten Kragen 4 versehen, welch letzterer unten eine steile Ansatzfläche
5 aufweist. Der sich nach unten erweiternde Hals 6 geht in den Rumpfteil 7 von gleichbleibendem
Durchmesser über. Um den oberen Teil des Halses kann nun ein elastischer gabelförmiger
Blechstreifen 8 gesteckt werden, der beim Aufstecken mit seinen freien Gabelenden
9 über den Flaschenhals schnappt und fest in der Aufsteoklage gehalten wird.
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In in der senkrechten Mittelebene der Flasche angeordnete Löcher 11
der Gabel 8 greifen abgebogene Enden 12 eines Bügels 13 schwenkbar ein. An dem oberen
Quersteg 14 des Bügels ist scharnierartig ein ungleicharmigen Hebel 15 drehbar gelagert,
welcher mit einem Druckansatz 16 seines kürzeren Armes 17 mit der oberen Fläche
des Pfropfens zusammenarbeitet. Dieser besteht aus einer metallenen Kronenrandkapael
18 nach Art der Kronenkorken, vergl. auch Fig. 3, in welcher ein Kunststoffpfropfen
19 eingepreßt ist. Beim Verschließen der Flasche im Anschluß an die Füllung, wird
der Kronenrad der Kapsel 18 in die Umfangsnut 3 eingepreßt, wodurch der Pfropfen
in seiner
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Schließlage gesichert ist. Nach der Öffnung der Kapsel durch |
einen sogenannten Heber wird der Verschluß der Flasche auch |
gegenüber steigendem Innendruck durch die weiter zu beschreibende Haltevorrichtung
gesichert.
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Der gelenkig an der Gabel 8 gelagerte Bügel 13 bildet zusammen mit
dem kurzen Arm 17 eine Art Kniegelenk. Durch Schwenken des langen Armes 20 um den
Quersteg 14 des Bügels wird der Druckansatz 16 in der einen oder anderen Richtung
durch die Mittelebene 21 des Bügels hindurchgeführt. In der Schließ lage steht der
Druckansatz 16 links (Fig. 1) neben der Mittelebene des Bügels, so daß ein auf den
Pfropfen von unten wirkender Druck eine Schwenkung des Hebels 15 im Uhrzeigersinne
zu veranlassen sucht, die aber dadurch aufgehalten wird, daß der lange Arm 20 sich
mit seinem freien Ende 22 am Flaschenkörper abstützt, so daß bei noch so großer
Steigung des Innendruckes ein Herausbewegen des Pfropfens nicht stattfinden kann.
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Der Bügel 13 ist oben so gebogen, daß der Hebel 15 seitlich in seiner
Mittellage gehalten wird. Zu diesem Zweck kann der Bügel auch die in Fig. 2 in strichpunktierten
Linien angedeutete Form haben.
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Die durch die Gabel 8 hindurchtretenden Enden 12 des Bügels sind geschlitzt
bzw. gestaucht, so daß sie nicht aus der Gabel heraustreten können. Zwecks Freigabe
des Pfropfens 18 zur Entnahme von Flascheninhalt wird der Hebel 15 im Gegenuhrzeigersinne
um den Quersteg 14 geschwenkt, so daß er etwa in die in strichpunktierte Linien
dargestellte Lage 15'gelangt, in welcher er den Bügel 13 im Uhrzeigersinne um das
Scharnier 11 seitlich von dem Pfropfen wegschwenken kann. Der Pfropfen kann dann
ohne weiteres abgenommen werden* Zum Wiedersohließen der Flasche nach Wiederaufsetzen
des Pfropfens wird der Bügel 13 in der
hochgeschwenkten Lage des Hebels 15 wieder etwa in die senk- |
rechte Mittelebene der Flasche geschwenkt und sodann nach unten |
gedreht, wobei der Pfropfen durch den Druckansatz 16 auf die Flaschenmündung aufgepreßt
wird, während er nach Überschreitung der Mittelebene des Bügels 13 unmittelbar links
neben der Mittelebene durch Anschlagen des Armes 20 an den Flaschenkörper gehalten
wird und gegenüber dem Plaschendruck selbstsperrend gesichert ist.
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Soll die Haltevorrichtung nach vollständiger Entleerung von der Flasche
abgenommen werden, so ist nur erforderlich, den Hebelarm 20 aufwärts zu schwenken
und die Gabel seitlich abzuziehen.
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Zur Versteifung der Gabel 8 kann diese mit einer eingepreßten Rippe
23 versehen sein.
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Der lange Hebelarm 20 verläuft in der Schließlage von dem Quersteg
14 ab zunächst waagerecht, dann, senkrecht etwa parallel mit dem oberen Teil des
Flaschenhalses und schließlich schräg nach unten entsprechend dem sich erweiternden
Flaschenhals.
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Der Arm 20 des Hebels 15 ist im Querschnitt U-förmig ausgebildet,
während der kurze Arm 17 aus einer Verlängerung des Steges des U-förmigen Querschnittes
besteht, deren unteres Ende 24 gerollt ist. Die Lagerung des Hebels 15 an dem Quersteg
14 des Bügels erfolgt mittels Scharnierösen 24, die aus Fortsätzen des Armes 20
um den Quersteg 14 herumgerollt sind.
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Der Arm 20 ist gleichzeitig als Heber für Kronenrandkapseln ausgebildet,
indem sein freies Ende mit einer scharfen Abbiegung 25 und die Seitenwandungen ein
Stück zurück mit Abstützansätzen 26 versehen sind. Diese Abstützansätze 26 werden
etwa auf die in strichpunktierten Linien angedeutete Stelle 26'der verschlossenen
Metallkapsel 18 gesetzt und die Abbiegung 25 unter den Kronenrad geschoben. Durch
Ausübung eines
Druckes auf das freie Ende des Armes 20 kann die
verschlossene Kronenrandkapsel abgehoben werden.