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Werner Krimilowski, Tönning/Eider, Neustadt 13 Abformungs-und Meßjaoke.
Die Neuerung betrifft eine Abformungs-und Meßjacke, deren einzelne Teile durch verstellbare
und feststellbare Verbin-
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dungsglieder miteinander verbunden sind. Eine solche Jacke |
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entspricht einer Normalfigur. Bei der Anprobe werden durch |
Veisbellen der Verbindungsglieder die Taillenweite, aber- |
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weite, Hüftweite und andere wesentliche Maße so geändert, daß
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die Jacke der Körperform angepaßt wird. Die vorgenommenen |
Abweichungen von der Normalfigur können an Skalen abgelesen |
werden, um sie auf einen Grundschnitt zu übertragen, der der Meßjacke entspricht
und entsprechend den gemessenen Abweichungen geändert wird. Nach dem auf diese Weise
geänderten Grundschnitt kann dann der Zuschnitt des Stoffes erfolgen. Die bekannten
Meßjacken dieser Art haben den Nachteil, daß die Jacke einer Abweichung der Brust
von der Normal form, also einer zu hohen Brust oder zu flachen Brust, nicht in dem
erforderlichen Maße angepaßt werden kann. Das gleiche gilt bei einem runden oder
zu flachen Rücken.
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Aufgabe der Neuerung ist es, diesem Nachteil bei den bekannten Abformung-und
Meßjacken abzuhelfen.
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Die Neuerung besteht darin, daß etwa in Höhe der Brustlinie in beiden
Vorderteilen je eine Trennfuge vorgesehen ist, die nahe dem Ärmelloch endet, daß
die Spreizung bzw. Überlappung der Trennfuge nach Anpassung der Vorderteile an die
Körperform an mehreren Verbindungsgliedern feststellbar und an senkrecht zur Trennfuge
angeordneten Skalen ablesbar ist.
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Der Vorteil der Neuerung besteht darin, daß nach Einstellung des Spaltes
derart, daß die Meßjacke der Brustform angeglichen ist, die an den Skalen abgelesene
Abweichungen von der Normalform auf den Grundschnitt übertragen werden können und
damit die Gewähr gegeben ist, daß die positive oder negative Abweichung der Brusthöhe
von der Normalform beim Zuschnitt berücksichtigt wird.
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Bei einer zu hohen Brust hat der Kunde in der Regel einen zu flachen
Rücken oder umgekehrt. Aus diesem Grund muß bei einer Korrektur des Grundschnittes
entsprechend der Brust in der Regel auch eine entsprechende Korrektur des Rückens
vorgenommen werden. Um dies zu ermöglichen, ist etwa in halber Rückenhöhe im Rückenteil
eine Trennfuge vorgesehen, die nahe den Ärmellöchern endet, und die nach Anpassung
des Rückenteils
sich ergebende Spreizung bzw. Überlappung der Trennfuge
ist an mehreren Verbindungsgliedern feststellbar und an senkrecht zur Trennfuge
angeordneten Skalen ablesbar.
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Auch in diesem Falle ermöglichen die an den Skalen abgelesenen Abweichungen
eine Korrektur des Grundschnittes, so daß ein einwandfreier Sitz nach dem Zuschneiden
gewährleistet ist Vorteilhaft ist an einem Rand der Trennfuge ein Stoffstreifen
angesetzt, der sich über die Trennfuge hinaus bis unter den durch die Trennfuge
abgetrennten Teil des Vorder-bzw.
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Rückenteils erstreckt und einen Teil der Skalen trägt.
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In der Zeichnung ist die Neuerung beispielsweise und schematisch dargestellt.
Es zeigen : Fig. 1 eine Vorderansicht der Abformung-und Meßjaoke, Fig. 2 eine Ansicht
des Rückens der Jacke, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III in Fig. 1.
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Die verstellbaren Verbindungsglieder, die die Einstellung der Oberweite,
der Taillenweite, der Hüftweite, der Ärmellänge und anderer Maße ermöglichen, sind
zur Vereinfachung in der Zeichnung nicht dargestellt.
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In Höhe der Brustlinie ist in jedem der Vorderteile 1 eine Trennfuge
vorgesehen. Da die Moßjaoke für eine zu hohe Brust
eingestellt ist,
so spreizt die Trennfuge auseinander. Die Ränder 2 und 3 der Trennfuge bilden einen
Winkel, dessen Scheitelpunkt 4 nahe dem Ärmelloch liegt. Am unteren Rand 3 der Trennfuge
ist ein Stoffstreifen 5 befestigt, der sich bis unter den an den oberen Rand 2 der
Trennfuge anschließenden Teil des Vorderteils erstreckt. Als Verbindungsglieder
für die durch die Trennfuge getrennten Teile der Vorderteile 1 dienen mit einer
elastischen Rippe 6 versehene Streifen 7, die senkrecht zur Trennfuge auf den durch
den unteren Rand begrenzten Teil der Vorderteile 1 und den anschließenden Stoffstreifen
5 genäht sind. Die Streifen 7 dienen gleichzeitig als Träger für die Skala 8. Nahe
dem Rande 2 sind an dem oberen Brustteil Schieber 9 befestigt, die auf den Rippen
6 gleiten können aber nicht von ihnen lösbar sind.
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Durch einen Hebel 10 am Schieber 9 ist dieser an jeder beliebigen
Stelle der Rippe 6 feststellbar.
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Bei einer Normalfigur fallen die Ränder 2 und 3 zusammen.
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Die Ränder 2 und 3 kreuzen dann die Skalen 8 bei Null. Bei hoher Brust,
wie in Fig. 1. dargestellt, sind die Schieber 9 nach oben verschoben. An den Stellen,
wo nunmehr der Rand 2 die Skalen kreuzt, wird die Zahl der Skala abgelesen und dieses
Maß auf den Grundschnitt übertragen, so daß der Grundschnitt nunmehr der eingestellten
Jacke entspricht.
Bei einer flachen Brust werden die Schieber 9
auf den Rippen 6 um das entsprechende Maß nach unten verschoben, so daß der Rand
3 unter den oberen Brustteil wandert und somit oberhalb des Randes 2 liegt. Nach
Feststellung der Schieber durch Betätigung der Hebel 10 werden dann auf den Skalen
8 die Zahlen abgelesen, an denen nunmehr der Rand 2 die Skalen kreuzt.
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Vor der Verstellung der Schieber, d. h. bei Nullstellung derselben,
ergibt sich bei zu hoher Brust, daß der senkrechte Rand 17 des oben liegenden vorderen
Teiles schräg verläuft, und zwar von rechts oben nach links unten in Fig. 1. Bei
zu flacher Brust verläuft der senkrechte Rand 17 von links oben nach rechts unten.
Demzufolge weichen auch die unteren Ränder 18 der Vorderteile von der Waagerechten
ab. Die Einregulierung der Schieber 9 erfolgt dann solange, bis der senkrechte Rand
17 wieder senkrecht und die unteren Ränder 18 der Vorderteile in der Waage liegen.
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Wenn, wie in Fig. 1 dargestellt, die Brust zu hoch ist, und demzufolge
die Ränder 2 und 3 der Trennfuge gespreizt werden müssen, um die Jacke der Brustform
anzupassen, ist in der Regel der Rücken zu flach. In diesem Falle wird die Trennfuge
im Rückenteil 11 so eingestellt, daß die Abweichung des Rückens von der Normalform
ausgeglichen wird. Die Trennfuge erstreckt sich, wie MtFig. 2zeigt, in halber Rückenhöhe
zwischen den nahe den Irmellöohern liegenden Punkten 12 und
13.
Die durch die Trennfuge getrennten Teile des Rückens sind wiederum durch Verbindungsglieder
verbunden, wie sie in den Fig. 1 und 3 bereits dargestellt sind. Im Gegensatz zu
den Fig. 1 und 3, wo ein Stoffstreifen 5 am unteren Brustteil zur Verlängerung desselben
befestigt war, ist am Rückenteil ein Stoffstreifen 14 am oberen Rückenteil zur Verlängerung
bis unter den unteren Rückenteil angebracht.
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Die Verbindungsglieder bestehend aus Stoffstreifen 7 und Rippen 6
sind wiederum senkrecht zur Trennfuge zur Hälfte auf dem Verlängerungsstreifen 14
und zur anderen Hälfte auf dem durch den oberen Rand 15 der Trennfuge begrenzten
oberen Rückenteil befestigt. Die Schieber 9 andererseits sind nahe dem Rand 16 des
unteren Rückenteils an demselben befestigt.
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Da das Rückenteil gemäß Fig. 2 auf einen flachen Rücken eingestellt
ist, sind die Schieber 9 auf den Rippen 6 nach oben verschoben, so daß der obere
Rand 15 der Trennfuge unter den unteren Rückenteil verschoben ist und tiefer liegt
als der obere Rand der Trennfuge 16. Würde es sich um einen krummen Rücken handeln,
so würden sich die Ränder 15 und 16 der Trennfuge nicht überlappen, sondern auseinanderspreizen,
wie es in Fig. 1 für die Vorderteile dargestellt ist.