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Carl Braun Camera-Werk, Nürnberg, Sucher für fotografische Camera
Die Neuerung betrifft eine fotografische Camera mit im Sucherbild derselben sichtbar
gemachten Angaben von Blenden-und Zeitwerten sowie eines fotoelektrischen Messwerks,
bei dem durch entsprechende Anordnung der Werte eine besondere Übersichtlichkeit
derselben erreicht ist.
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Gemäss der Neuerung ist hierzu die Anordnung von je einer übereinandergestellten
Blenden-und Zeitwertreihe vorgesehen, die gemeinsam über eine Festmarke o. dgl.
bewegbar und mindestens zweifarbig ausgebildet sind und dass beidseitig neben den
Reihen anders eingefärbte Felder und vor den Reihen ein bewegbares Zeigerglied vorgesehen
ist, das mit dem Entfernungseinstellorgan der Camera in Wirkverbindung steht. Hierdurch
wird vorteilhaft erreicht, dass der Benutzer der Camera beim Durchblick durch den
Sucher mit einem Blick festzustellen vermag, welche Blenden-und Zeitwerte zum Gelingen
der Aufnahme notwendig sind. Weiter wird dem Camerabenutzer durch das Zusammenwirken
der Festmarke mit den eingefärbten Zahlenwerten der Hinweis gegeben, ob gesonderte
Einstellungen am Objektiv zur Berücksichtigung der Objektentfernung erforderlich
sind. Die Färbung der Zahlenwerte gibt beispielsweise
an, dass
im Bereich der einen Farbe, etwa im Bereich der Blende 2, 8 bis 4, die Betätigung
des Entfernungseinstellgliedes zu erfolgen hat, während bei Zuordnung der anders
eingefärbten übrigen Blendenwerte, d. h. der Blenden 5,6 bis 22, die Tiefenschärfe
zur genügend scharfen Abbildung von Objekten zwischen Vorder-und Hintergrund ausreicht,
so dass Betätigungen des Entfernungseinstellgliedes sich erübrigen. Desweiteren
geben die beidseitig neben den Reihen vorgesehenen Farbfelder dem Benutzer den Hinweis,
dass beim Einspielen dieser Felder auf die Festmarke lichtgerechte Aufnahmen nicht
durchführbar sind. Die neuerungsgemässe Ausbildung des Suchers gibt schliesslich
noch die Möglichkeit, ein mit dem Entfernungseinstellorgan gekuppeltes Zeigerglied
einzusehen. Eine Betätigung derselben ist aber nur dann erforderlich, wenn Zahlenwerte
bestimmter Einfärbung der Festmarke zugeordnet sind. Die Einstellung selbst kann
durch dem Zeigerglied zugeordnete Einstellsymbole erleichtert sein.
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In Ausbildung der Neuerung ist vorgesehen, die Blenden-und Zeitwertreihen
auf einem Träger aus durchscheinendem, vorzugsweise grün eingefärbtem Werkstoff,
z. B. eine Scheibe, Folie o. dgl., aufzubringen, die mit dem drehbeweglichen Messwerkteil
verbunden ist. Die Anordnung des Trägers ist dabei dergestalt getroffen, dass die
aufgebrachten
Werte in bekannter Weise über Spiegel, Linsen oder
Prismen-Kombinationen im Sucherbild sichtbar werden.
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Gemäss einem weiteren Merkmal der Neuerung ist vorgesehen, die angezeigten
Blenden-und Zeitwerte selbsttätig auf das Blenden-und Zeiteinstellglied der Camera
zu übertragen. Neuerungsgemäss ist hierzu der drehbewegliche Messwerkteil bzw. ein
damit in Verbindung stehender Zeiger bei Betätigung des Auslösers durch eine Kurve
o. dgl.
abtast-und arretierbar, die über ein Differentialgetriebe |
das Blenden-und Zeiteinstellglied einregelt. Das Blenden- |
sind |
und Zeiteinstellglied und die Kurve 64 dabei zuvor durch |
die Mittel des Filmtransports in eine Endstellung bewegt, |
aus der sie bei Betätigung des Auslösers, z. B. durch Fe- |
derkraft, bis zur Anlage der Kurve zurückgeführt werden.
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Die Kurve selbst kann durch eine drehbare Hülse gebildet sein und
vorzugsweise eine stufenförmige Kante aufweisen, die den drehbeweglichen Messwerkteil
bzw. mit diesem in Verbindung stehenden Zeiger o. dgl. an eine Klemmfläche anpresst.
Hierdurch wird erreicht, dass die im Sucherbild sichtbaren Zahlenreihen mit Betätigung
des Auslösers zur erneuten Betätigung des Filmtransportes fixiert sind. Um eine
besonders deutliche Abbildung der Zahlenreihen zu erreichen, können diese auf farbigem
Grund, z. B. auf grünem Grund, aufgebracht sein. Die Zahlenreihen selbst können
in den Farben gelb und weiss gehalten sein, um sich deutlich
voneinander
abzuheben. Es liegt im Rahmen der Neuerung, den Sucher dergestalt
auszubilden, dass die Zahlenreihen insgesamt im Sucher |
bzw. |
sichtbar sind, beeeeweee ein Zahlenpaar z. B. in |
einem Ausschnitt sichtbar zu machen. In den Figuren |
ist ein Ausführungsbeispiel der Neuerung dargestellt. |
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Es zeigen : Fig. 1 eine Camera mit einem Sucher nach der Neuerung
in schematischer Darstellung, Fig. 2 eine Draufsicht auf eine schematisch dargestellte
Sucheranordnung, Fig. 3 das Sucherbild, entsprechend einer Ausführungsform nach
der Neuerung, Fig. 4 ein Sucherbild, entsprechend einer anderen Ausführungsform,
Fig. 5 eine Vorderansicht eines mit Zahlenreihen versehenen Trägers.
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In den Figuren ist mit 1 das Objektiv bezeichnet, das in an sich bekannter
Weise an einem, in den Figuren nicht gezeigten Cameragehäuse befestigt ist. Mit
2 ist der Verschluss mit Blendeneinrichtung bezeichnet. 3 ist die Verschlusspannwelle
und 4 ist die Antriebswelle eines Differentialgetriebes zwischen dem Zeit-und Blendeneinstellglied
der Camera. Das Differentialgetriebe bzw. die Kupplung mit den Einstellgliedern
ist bekannt und nicht Gegenstand der Neuerung. Mit 5 ist eine Scheibe bezeichnet,
die an der Welle 4 angreift und über einen Seilzug 6 auf ein Rad 7
einwirkt,
das kraftschlüssig mit der Welle 8 der Kurve 9 verbunden ist. Die Kurve 9 ist drehbar
im Cameragehäuse gelagert und steht in Wirkverbindung mit dem Zeigerglied
10 des drehbeweglichen Teils 11 des Messwerks. Dem Zeiger- |
an |
glied 10 sind camerafeste Klemmflächen 12 zugeordnet/die |
das Zeigerglied 10 zur Arretierung desselben durch die Kurve 9 anpressbar ist. Mit
dem drehbeweglichen Teil 11 ist der Messwerkzeiger 13 verbunden, der an seinem :
hien Ende den scheibenförmigen Träger 14 trägt, der, wie insbesondere Figur 5 zeigt,
aus transparentem Werkstoff gebildet ist und neuerungsgemäss übereinander angeordnete
Blenden-15 und Zeitwertreihen 16 trägt. Die Reihen sind mindestens zweifarbig eingefärbt
und der besseren Übersicht wegen auf farbigem Grund, beim Ausführungsbeispiel grünem
Grund, sichtbar. Beidseitig der Zahlenreihen sind Felder 17, 18 vorgesehen, die
in einer gegenüber dem Grund der Zahlenreihen anderen Farbe gefärbt sind. Beim Ausführusngsbeispiel
sind die Felder 17,18 in roter Farbe ausgeführt.
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Die Zahlenreihen 15,16 sind durch den Abbildungsstrahl 19, der durch
das Eintrittsfenster 20 den Umlenkspiegel 21, der Linse 22 und dem Spiegel 23 dem
Sucher zugeführt ist, sichtbar gemacht. Der Sucher besteht in bekannter Weise aus
Objektivlinse 24 und der Okularlinse 25. Die Okularlinse 25 ist mit Bildfeldbegrenzungsrahmen
26 und Entfernungssymbole 27,28 versehen. Den Symbolen ist der Zeiger 29 zugeordnet,
der an dem entgegen der Kraft der Feder 30 verschieblichen Schieber 31 angebracht
ist. Mit dem
Schieber 31 kommt die Kurve 32 zur Wirkung, die über
die Welle 33 dem Ritzel 34 und der Zahnung 35 mit dem Entfernungseinstellglied des
Objektivs 1 in Verbindung steht.
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36 ist eine Festmarke, die der Skala 37 am Objektiv zuge-
ordnet ist. Beim Ausführungsbispiel der Figur 3 ist der |
CD |
Träger 14 der Zahlenreihe insgesamt im Sucherbild sichtbar, während beim Ausführungsbeispiel
der Figur 4 nur ein Teil desselben erkennbar ist. Im Sucher ist eine Festmarke 38
vorgesehen, unter der der Träger mit seinen Zahlenreihen spielt. Beim Ausführungsbeispiel
der Figuren 3 und 4 ist die Okularlinse 25 des Suchers durch weitere Symbole 39,
40 ergänzt. Die Wirkungsweise des Suchers sei nachstehend beschrieben : Es wird
angenommen, dass durch Betätigung eines in den Figuren nicht dargestellten Filmtransporthebels
der Verschluss gespannt, der Film und das Zählwerk um ein Bild weitergeschaltet
sind. Hierbei ist die Kurve 9 über den Seilzug 6 soweit verdreht, dass der Zeiger
10 freigegeben und damit der drehbewegliche Teil 11 des Messwerks entsprechend den
Lichtverhältnissen frei einspielen kann. Die Stellungen des mit dem Messwerkteil
11 verbundenen Trägers 14 sind bei Durchsicht durch das Sucherbild unterhalb der
Festmarke 38 (Fig. 3 und 4) einsehbar. Desweiteren sei angenommen, dass das Objektiv
und das damit verbundene Zeigerglied 29 die in der Figur 1 gezeigte Stellung einnimmt,
wobei
das mit dem Objektiv gekuppelte Zeigerglied 29 sich an beliebiger Stelle zwischen
den Entfernungssymbolen erstreckt. Bei Durchsicht durch den Sucher ist feststellbar,
ob Einstellungen des Entfernungseinstellgliedes erforderlich sind oder nicht. Einstellbewegungen
bedarf es lediglich dann, wenn die Blendenwerte für grosse Blendenöffnungen, z.
B. 2,8 bis 4, unter der Festmarke 38 einspielen, während bei Zuordnung der Blendenwerte
für kleine Blendenöffnungen Einstellbewegungen zum Einregeln der Entfernung nicht
notwendig sind. Evtl. notwendig werdende Einstellungen erfolgen durch Verdrehen
des Objektivs bis zur Zuordnung des Zeigergliedes zu einem der Symbole 27, 28. Das
Symbol 27 wird gewählt bei naheliegenden Objekten, während das Symbol 28 für entfernt
liegende Objekte massgeblich ist. Die Einstellbewegungen am Objektiv bewirken über
die Zahnungen 35,34, der Welle 33 und der Kurve 32 Längsbewegungen von Schieber
31 und Zeigerglied 29.
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Damit dem Camerabenutzer auch bei vom Auge abgenommener Camera die
Einstellung der Entfernung kenntlich gemacht ist, ist der Entfernungsskala am Objektiv
die cameragehäusefeste Marke 36 zugeordnet. Bei den Ausführungsbeispielen der Figuren
3 und 4 ist eine weitere Unterteilung der Entfernungseinstellmittel vorgesehen durch
die Aufnahme der Symbole 39 und 40. Entfernungseinstellungen erfolgen, wie vorgesagt,
nur, wenn Werte der Reihen 15,16 eine ganz bestimmte Stellung einnehmen, die dem
Camerabenutzer durch
bestimmte Farbgebungen augenfällig gemacht
sind. Mit der Betätigung des Auslösers wird der Verschluss in nicht näher zu bezeichnender
Weise und gleichzeitig mit diesem
die Welle 4 freigegeben, die aus der Endstßllung heraus |
bis zum Auftreffen der Randkante 9'der Kurve 9 auf das |
Zeigerglied 10 gedreht wird und dabei einen der Stellung des Zeigergliedes entsprechenden
Lichtwert einregelt.
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Danach wird der Verschluss vollends freigegeben und die Belichtungs
des Films durchgeführt. Die eingeregelten Blenden-und Zeitwerte bzw. Entfernungsangaben
bleiben für den Benutzer der Camera auch nach erfolgter Aufnahme sichtbar. Ein freies
Einspielen des Messwerks erfolgt nach Betätigung des Filmtransportes. Stellt sich
beim Einrichten der Camera auf das Objekt eines der Felder 17, 18 unterhalb der
Marke 38, so wird damit dem Camerabenutzer der Hinweis gegeben, zweckmässig keine
Aufnahmen durchzuführen, weil die Lichtverhältnisse unzureichend sind.