-
Um in Wasserleitungen auftretende Stöße, sogenannte Wasserschläge,
nach Möglichkeit zu vermeiden, werden beispielsweise mit Luft gefüllte blinde Leitungsstücke
oder entsprechend ausgebildete Abschlußventile eingebaut. Bei einer bekannten Ausführungsart
ist die Ventilspindel teilweise mit einer Längsbohrung versehen, die innen in der
Eintrittsseite endet und in der ein Kolben gleitet, der außen mit einer Membran
oder einem anderen in dem Griff untergebrachten elastischen Glied verbunden ist.
Wenn in der Leitung Druckstöße auftreten, werden diese auf den Kolben übertragen
und von dem elastischen Glied aufgefangen.
-
Bekanntlich tritt nun beim raschen Schließen von Durchgangsventilen
durch den Rückstau und das sich dabei bildende Vakuum oft ein Flattern des Ventils
auf. Die Ursache eines solchen Flatterns ist also gegenüber Druckstößen in Leitungen
eine grundsätzlich andere. Um das Flattern. zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen
worden, (iuckausgleichende Mittel einzubauen, durch welche die Bildung eines Vakuums
hinter dem Ventilsitz verhindert werden soll.
-
Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich nun auf ein von Hand betätigtes
Durchgangsventil für flüssige oder gasförmige Medien, durch welches ein Flattern
des Ventils auf einfache Art und Weise vermieden wird. Erfindungsgemäß
ist
die Ventilspindel des Ventils mit einer durchgehenden Längsbohrung versehen, die
einerseits (außen) unmittelbar in einem druckausgleichenden Element und andererseits
(innen) unmittelbar in der Austrittsseite des Ventils endet.
-
Das druckausgleichende Element kann beliebiger Art sein ; vorzugsweise
besteht es aus einer in das Handrad der Ventilspindel eingebauten Membrankammer.
-
Beim Schließen des Ventils wirkt sich der Druckausgleich über das
vorgenannte Element, z. B. die Membrane, unabhängig von der Schließzeit und dem
Rückstau des abfließenden Druckmittels aus, so daß ein Rattern nicht auftreten kann.
Vorkehrungen hinsichtlich der Verhinderung von Druckstößen in Leitungen sind demgegenüber
somit grundsätzlich andere und nicht damit zu vergleichen.
-
Des weiteren läßt sich ein derartiges Durchgangsventil als zusätzliches
Oberbrückungsventil bei fernbetätigten Durchgangsventilen einbauen. Fernbetätigte,
z. B. elektromagnetische Durchgangsventile, schließen bekanntlich sehr rasch. Das
Ventil nach der Erfindung wirkt auch hier druckausgleichend und verhindert ein Flattern.
Dabei bleibt die Ventilspindel auf dem Ventilsitz des Ventilkörpers niedergedrückt.
Bei einem Ausfall der elektromagnetischen Betätigung läßt sich dann das Durchgangsventil
je-
derzeit als von Hand betdientes Überbrückungsventil ein- |
setzen.
-
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung schematisch im Schnitt dargestellt.
t |
Der Ventilkörper 1 ist wie üblich mit dem Eintritt 2 |
und dem Austritt 3 versehen und weist außerdem einen Ventilsitz 4 für die Ventilspindel
5 auf. Die Ventilspindel 5 besitzt eine durchgehende Längsbohrung 6 und geht an
ihrem äußeren Ende in das Handrad 7 über. In diesem Handrad ist eine Ausgleichsmembrane
8 als druckausgleichendes Element
eingesetzt, die nach außen durch einen leicht gewölbten |
Deckel 9 abgeschlossen ist. Das Einsetzen und Einschrauben der Ventilsplndel 5 erfolgt
wie üblich z. B. mittels einer Abschlußmutter 10 und entsprechenden Dichtungsmitteln.
Die Längsbohrung D endet außen unmittelbar in der Membrankammer der Membrane 8 und
innen unmittelbar in dem Austritt 3 des Ventilkörpers 1.
-
Beim Aufsetzen der Ventilspindel 5 auf dem Ventilsitz 4 ist der Durchfluß
zwischen dem Eintritt 2 und dem Austritt 3 geschlossen. Etwa durch einen Rückstau
auftretende Stöße werden durch die Ausgleichsmembrane 8 aufgenommen, so daß ein
Rattern oder Flattern des Ventils wirksam unterbunden wird.
-
Bei elektromagnetisch oder anderweitig fernbetätigten Durchgangsventilen
ist der Eintritt 2 mit cler Eintrittskammer 11 verbunden, in welcher der Ventilsitz
12 angeordnet ist, der seinerseits wieder mit dem Austritt 3 in Verbindung steht.
In der Zeichnung ist dies gestrichelt angedeutet. Wenn nun der Ventilsitz 12 durch
eine (nicht gezeichnete) fernbetätigte Spindel geschlossen wird, ist auch der Durchgang
vom Eintritt 2 zum Austritt 3 geschlossen.
-
Da aber auch die Ventilspindel 5 auf ihrem Ventilsitz 4 aufsitzt,
ist die Wirkungsweise die gleiche wie bereits
beschrieben. Bei einem Ausfall der Betätigung kann nun |
die Ventilspindel 5 ohne weiteres als Überbrückungsventil |
dienen, da es nur notwendig ist, sie von dem Ventilsitz 4 abzuheben. Der Übergang
von dem Eintritt 2 zu dem Austritt 3 kann also jederzeit sowohl über den fernbetätigten
Ventilsitz 12 als auch über den von Hand betätigten Ventilsitz 4 erfolgen.