DE459877C - Sicherheitsvorrichtung fuer auf eine gemeinsame Dampfleitung arbeitende Kessel mit verschiedenem Betriebsdruck, bei welchen die Reduktion des hoeher gespannten Dampfs durch einen hydraulischen Druckregler erfolgt - Google Patents

Description

Wenn Kessel verschiedenen Druckes auf ein gemeinsames Dampfrohrnetz arbeiten, ist es bisher notwendig, neben dem Reduktionsorgan für den Dampf höheren Druckes noch ein Rückschlagventil in der Verbindungsleitung vorzusehen, welches schließen soll, sobald eine Dampf strömung infolge einer Störung am Reduktionsregler in der Richtung von den Kesseln höhergespannten Dampfs nach denjenigen niedergespannten Dampfs eintritt.

Es ist also ein zweites Organ vorzusehen, welches besonders bei starken Leitungen kostspielig ist. Ferner aber versagen derartige Einrichtungen im Bedarfsfalle leicht, da sie normalerweise nicht gebraucht werden und sich festsetzen. Weiter ist es aber auch niemals möglich. Dampf von den Kesseln höheren. Druckes in diejenigen niederen Drukkes zu schicken, selbst wenn derselbe im Druck reduziert ist.

Die vorliegende Erfindung bringt nun eine Einrichtung, die das zweite Abschlußorgan vermeidet und unter allen Umständen zuverlässig arbeitet, da das Reduktionsorgan selbst, welches dauernd bewegt wird und daher stets gängig ist, im Störungsfalle des Reduktionsreglers zum Abschluß verwandt wird.
In der beiliegenden Abbildung ist die Vorrichtung dargestellt. 1 sind die Kessel niederer Spannung, 2 die Kessel höherer Spannung. 3 stellt die gemeinsame Dampfleitung dar, 4 das Reduktionsorgan für den höher gespannten Dampf der Kessel 2. 5 ist das hydraulische Kraftgetriebe des Reduktionsregiere, 6 der Steuerschieber desselben, 7 das Gegengewicht, welches stets auf Schließen des Reduktionsorganes 3 wirkt. An Stelle des Gegengewichtes 7 kann selbstverständlich auch je nach der Konstruktion des Reduktionsolganes eine Feder treten. 8 ist der Impulsgeber (Relais) für den Reduktionsregler und steht durch Leitung 9 unter dem Dampfdruck der Leitung 3. Relais S steuert über die Leitung 10 und den Steuerschieber 6 den Kolben des Kraftgetriebes 5.

Die Sicherheitsvorrichtung gegen Dampfübertritt von den Kesseln höherer Spannung zu denen niedergespannten Dampfs im Falle des Versagens des Relais 8, des Kraftgetriebes 5 oder des Steuerschiebers 6 besteht nun darin, daß ein zweites Relais 12 vorgesehen wird, welches wie das Relais 8 über die Leitung 9 unter dem Druck des Dampfs in der Leitung 3 steht, das jedoch durch die Feder 13 um den kleinen Betrag der Empfindlichkeit des Relais 8 — z. B. 0,05 Atm. — höher eingestellt ist als das Relais 8 durch die Feder 11. Dieses Relais 12 steuert über Leitung 14 ein Ventil "15, das in der einen Richtung durch eine hydraulisch belastete Membran 16 bewegt wird, in der anderen

Richtung, und zwar der öffnenden, durch eine Feder 17, die wiederum je nach der Konstruktion, des Ventils auch durch ein Gewicht ersetzt werden kann. Dieses Ventil 15 liegt in einer den Steuerschieber 6 umgehenden Abflußleitung 18, 19 des Kraftgetriebes 5.

Die Wirkungsweise der Einrichtung ist die folgende: Wenn der Reduktionsregler aus irgendeinem Grunde versagt, z. B. durch einen Defekt am Relais 8 oder am Steuerschieber 6, und das .Gewicht 7 schließt das Regelorgan nicht sofort, weil z. B. der Schieber 6 in einer solchen Stellung, stehengeblieben ist, daß der Austrittskanal für die Arbeitsflüssigkeit geschlossen ist, so tritt Relais 12 bei Überschreitung des zulässigen Druckes in der Leitung sofort selbsttätig in Funktion und öffnet seine Düse. Die Betriebsflüssigkeit, die über der Membran 16 des Ventils 15 steht, läuft über Rohrleitung 14 durch die Düse des Relais 12 ins Freie ab, und das Ventil 15 wird durch die Feder 17 geöffnet. Durch das Öffnen des Ventils 15 kann aber die Druckflüssigkeit aus dem Kraftgetriebe 5 durch Leitung 18, 19 ins Freie ablaufen. Das Gewicht schließt infolgedessen das Regelorgan 4, und es kann kein Dampf mehr von den Kesseln 2 in die Leitung 3 bzw. die Kessel ι übertreten.

Die vorstehend beschriebene Sicherheitsvorrichtung kann noch erweitert werden für den Fall, daß in dem Niederdruckrohrleitungsaeitz ein Bruch eintritt durch Hinzufüg,en eines dritten Relais (Rohrbruchrelais), welches das Regelorgan unter allen Umständen schließt, sobald durch einen Bruch in der Niederdruckrohrleitung der Druck in dieser abfällt. Diese weitere Sicherheitseinrichtung ist ebenfalls in der beiliegenden Zeichnunig dargestellt. 20 ist das Rohrbruchrelais. Dasselbe erhält seinen Impuls ebenfalls aus der Dampfrohrleitung 3 über die Impulsleitunig9-Es wird auf einen Mindestdruck, der in der Leitung 3 unter normalen Verhältnissen nicht mehr auftreten darf, eingestellt und arbeitet über die Leitung 14 auf die Membran 16 des Auslaßventils 15.

Die Wirkungsweise dieses Rohrbruchrelais ist die folgende: Sinkt der Druck in der Leitung 3 infolge eines Rohrbruches unter denjenigen, auf welchen das Relais 20 durch die Fader 21 eingestellt ist, so öffnet sich die Düse des Relais. Die Arbeitsflüssigkeit fließt über Leitung 14 aus der Druckkammer über der Membran 16 durch die Relaisdüse ab. Die Feder 17 öffnet das Ventil 15, das Kraftgetriebe 5 läuft durch die Leitung 18, 19 leer, und das Regelorgan 4 schließt sich durch das Gewicht 7, so daß kein Dampf mehr von den Kesseln 2 in die Leitung 3 übertreten Ro kann.

Selbstverständlich kann an Stelle des in der Zeichnung verwandten hydraulischen Reglers auch ein anderes System eines hydraulischen Reglers treten.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Sicherheitsvorrichtung für auf eine gemeinsame Dampfleitung arbeitende Kessei mit verschiedenem Betriebsdruck, bei welchen die Reduktion des höher gespannten Dampfs durch einen hydraulischen Druckregler erfolgt, an dem die Bewegung des Regelorganes in der Schlußrichtung durch ein Gewicht oder eine Feder folgt, dadurch gekennzeichnet, daß neben dem Impulsgeber (Relais 8) für den Druckregler ein zweiter Impulsgeber (Relais 12) vorgesehen wird, der ein mit Feder oder Gewicht belastetes Auslaßventil steuert, durch welches .die Betriebsflüssigkeit bei Störungen an dem Druckregler aus dem Kraftgetriebe desselben ins Freie abfließt, so daß das Regelorgan unter dem Einfluß des Gewichtes oder der Feder schließt.
2. 2. Sicherheitsvorrichtung nach. Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein dritter Impulsgeber (Relais 20) vorgesehen go wird, welcher bei einem Bruch in der Niederdru'c'krohrleitung durch Öffnen des Auslaßventiles (15) das Schließen des Regelorganes (4) veranlaßt.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.