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D r ä g e r w e r k, Heinr. & Bernh. Dräger, L ü b e c k, Moislinger
Allee 53/55 Arbeitsanzug Es sind Arbeitsschutzbekleidungen bekannt, bei denen zwischen
Körper und Innenseite der Kleidung Luft zugeführt wird.
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Derartige Arbeitsanzüge werden beim Arbeiten an warmen bzw. heißen
Arbeitsorten verwendet. Eine bekannte Ausführungsform derartiger Arbeitsanzüge besteht
darin, daß an der Innenseite der Kleider durch Abstandshalter ein zusammenhängender
Luftraum freigehalten ist, dem durch Leitungen die Frischluft derart zugeführt wird,
daß diese den Körper gleichmäßig umspült und ungedrosselt abströmen kann.
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Diese Arbeitsschutzbekleidungen sind dabei an einen Druckluftschlauch
angeschlossen, durch den der Träger des Arbeitsänzugse in seiner Bewegung gehemmt
und auch nur in einem bestimmten Arbeitskreis beschränkt ist.
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Es ist weiterhin bekannt, an die Luftzuführungsleitung eine Luftverteilerleitung
in den Arbeitsanzug anzuordnen, durch die die Luft an mehrere Stellen des Körpers
geleitet wird.
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Dabei ist es auch bekannt, die Äste der einzelnen Leitungen in perforierten
Endstücken auslaufen zu lassen, so daß die Luft gleichmäßig verteilt ausströmt.
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Auch dieses Gerät hat den Nachteil, daß die Luftzufuhr aus einer ortsfesten
Druckluftanlage erfolgt.
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Den gleichen Nachteil hat ein Höhenatmeranzug, der mit einem Luftzuführungsschlauch
verbunden ist, wobei sich an den Luftzuführungsschlauch mehrere Einzelleitungen
anschließen, die an mehreren Stellen des Arbeitsanzuges enden. Dabei ist der Kopf
des Gerätträgers mit einem Helm umgeben, wobei dem Atmungssystem durch eine gesonderte
Leitung Sauerstoff zugeführt wird. Die Sauerstoff-und die Luftzufuhr sind unabhängig
voneinander.
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Schließlich ist noch eine Atmuhgseinrichtung für den Aufenthalt in
ganz dünner Luft bekannt, bei der eine Pumpe aus der Umgebung entnommene dünne Luft
auf einen für annähernd normale Atmung erforderlichen Druck verdichtet. Dabei ist
ein den ganzen Körper in bekannter Weise umschließender Überzug aus leichtem, starkem,
wasserdichtem Stoff so mit der Pumpe verbunden, daß es dem Träger dieses Überzuges
und der Pumpe möglich wird, seinen ganzen Körper mit einer Luftschicht von gewünschtem
Druck zu umgeben, indem er aus seiner unmittelbaren Umgebung Luft in den Zwischenraum
zwischen seinem Körper und
dem Überzug pumpt. Dabei steht die Pumpe
unmittelbar über eine Leitung mit dem Anzug und über einen Zwischenbehälter mit
einer Hund-Nasen-Maske in Verbindung, die am Kopf befestigt und luftdicht mit dem
Überzug versehen ist. Am Ende der Zuführungsleitung ist in der Maske ein federbelastetes
Saugventil eingeschaltet. Weiterhin ist an der Maske ein federbelastetes Druckventil
vorgesehen, aus dem die ausgeatmete Luft in den Raum zwischen Überzug und Körper
abströmt.
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Die bekannte Vorrichtung ist für eine Atmung unter Druck bestimmt.
Der Anzug ist weiterhin mit einem Überdruckventil versehen, das beim Überschreiten
eines bestimmten Druckes in der den Körper umgebenden Luftschicht eine Verbindung
mit der Umgebung herstellt. Das bekannte Gerät arbeitet nur unter Überdruck, wobei
keine Gewähr besteht, daß dem Gerätträger für die Atmung stets Frischluft zugeführt
wird.
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Die Neuerung erstrebt, die Nachteile der bekannten Geräte zu vermeiden.
Die Neuerung betrifft einen Arbeitsanzug mit Luftverteilerleitung, durch die Luft
in den Raum zwischen dem Arbeitsanzug und dem Träger eingeleitet wird. Die Neuerung
besteht darin, daß die Verteilerleitung mit einem Kupplungstück zum Anschluß an
ein Kupplungsstück versehen ist, das mit der Abgangsseite eines Druckminderers verbunden
ist, der an auf dem Rücken tragbaren Preßluftflaschen angeschlossen ist.
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Das Gerät gemäß der Neuerung hat den Vorteil, daß der Gerätträger
durch einen Arbeitsanzug gegen Gift oder Kampfstoffe einwandfrei gesichert ist und
daß er zum anderen aber nicht
in seinem Arbeitsbereich begrenzt
ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß er die bekannten Bestandteile von Atemschutzgeräten
verwenden kann, die aus rückentragbaren Preßgasvorratsflaschen bestehen und die
für andere Zwecke in Betrieben vorhanden sind. Diese rückentragbaren Atemschutzgeräte
bestehen im allgemeinen aus auf dem Rücken tragbaren Preßluftflaschen, dänen ein
Druckminderer und ein lungengesteuertes Ventil nachgeschaltet ist.
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Gemäß einer weiteren Ausbildung kann das Kupplungsstück mit einem
Abzweig zum Anschluß eines lungengesteuerten Ventils versehen sein. Weitere Einzelheiten
der Neuerung seien an Hand des in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels
erläutert.
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Die Arbeitsperson trägt ein Gassohutzgerät 1 auf dem Rücken.
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Von diesem Gerät führt eine Leitung 2 zu einem Anschlußstück 3, mit
dem die unter dem Anzug liegende Verteilerleitung 5 mit einem Kupplungsstück 6 lösbar
verbunden wird.
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Als Atemschutzgerät 1 dient im dargestellten Ausführungsbeispiel ein
Preßluftatmer, der mit einer oder mehreren Preßgasflaschen 7 ausgerüstet ist. An
diese ist ein Druckminderer 8 angeschlossen, von dem der Schlauch 2 über das Kupplungsstück
3 mit dem nicht dargestellten lungengesteuerten Ventil verbunden ist. Dieses kann
an der Maske oder anderer Stelle angeordnet sein. Der Druckminderer 8 befindet sich
bei dem dargestellten Gerät auf dem Rücken.
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Bei dem Ausführungsbeispiel trägt die Arbeitsperson einen mehrteiligen
Anzug 4 und eine Atemmaske 9 mit Filtereinsatz 10, so daß die Atemluft aus der Umgebung
angesaugt wird.
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Der Vorratsbehälter des Atemsfhutzgerätes 1 wird bei dem dargestellten
Beispiel nur zum Zwecke der Belüftung des Anzuges 4 verwendet. Dazu wurde der nicht
dargestellte Lungenautomat von dem Kupplungsstück 3 getrennt und dieses über das
Kupplungsstück 6 mit der Verbindungsleitung verbunden, die innerhalb des Anzuges
angeordnet ist. Bei der einfachsten Form wird der an die Kupplung angeschlossene
Schlauch unter die Jacke z das Innere des Anzuges geführt, wobei die Leitung in
einen nach oben gerichteten Teil 5a für die Jacke und einen nach unten gerichteten
Teil 5b für die Hose abzweigt.
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Der Anzug kann jedoch auch mit einer Anschlußkupplung versehen sein,
wobei die Verteilungsschlauchleitung im Inneren des Anzuges fest angeordnet ist.
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Da die zugeführte Belüftungsluft beim Ausführungsbeispiel an der Stelle
der größten Undichtigkeit, nämlich zwischen Jacke und Hose wieder austritt, ist
es zweckmäßig, die Austrittsöffnungen des Anzuges möglichst weit entfernt anzuordnen.
Beispielsweise können je eine Leitung in die Hosenbeine bis zum Gummistiefelansatz
führen und zwei andere Leitungen rechts und links bis in die Schulterhöhe. Damit
im Anzug möglichst'immer'Überdruck herrscht, ist es zweckmäßig, die Jacke durch
einen Gürtel oder einen Gummizug
möglichst eng zur Anlage an den
Körper zu bringen. Damit eine definierte Menge Luft in den Anzug hineinströmt, können
an den Enden der Belüftungsleitungen Drosseldüsen angeordnet sein. Eine andere Bauform
besteht darin, daß in dem Kupplungsteil 6 eine Drosselstelle eingeschaltet ist,
durch die eine gleichmäßige Belüftungsmenge erreicht wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Jackenteil 11 und/oder der Hosenteil 12 des Anzuges jeweils durch einen
Gürtel oder einen Gummizug am Bund versehen, so daß sie eng am Körper anliegen.