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Wanderro 5 tanlage Die Erfindung betrifft eine Wanderrostanlage, insbesondere
eine Verbrennungsanlage für die Verbrennung von Müll und sonstigen Abfallstoffen,
deren im Wesentlichen etwa waagerecht verlaufender Wanderrost an einem Ende aufwärts
gerichtet ist. Derartige Wanderrostanlagen sind auch zum Rösten von Erzen u. dgl.
verwendbar.
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Bei der Verbrennung von Müll und sonstigen Abfallstoffen bereitet
es wegen des hohen Feuchtigkeitsgehaltes und des hohen Anteils an sFhwer- oder unverbrennlichem
Gut erhebliche Schwierigkeiten, die flir eine sichere Entkeimung erforderliche Verbrennungstemperatur
zu erreichen, die zur Verbrennung erforderliche Luft in die Verbrennungszone zu
bringen und die für die Verbrennung schwerverbrennlicher Stoffe erforderliche Verbrennungszeit
zu erzielen.
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Um diesen Schwierigkeiten zu begegnen, werden bei einer bekannten
Müllverbrennungsanlage dem Feuerrost ein oder zwei treppenartige oder geeignete
meohanische Trocknungsroste vorgeschaltet.Eine hinreichende Trocknung des Mülls
erfolgt auf ihnen jedoch nur bei sehr großer Rostlänge. Diesem Übelstand wird nacn
der Auslegeschrift 1 176 783 dadurch abgeholfen, daß ein beweglicher Schrägrost
aus mehreren hintereinander angeordneten Walzenrosten mit jeweils dazwischen
befindlichen
Leitwänden gebildet wird, die in der Nähe der durch die Walzenachsen verlaufenden
Ebene liegen und mit den Walzen zusammen Taschen bilden, in die das von der einen
Walze kommende Gut hineinfällt und von der benachbarten Walze gewendet, sowie zum
Transport an die folgende Tasche weitergeleitet wird. Diese Müllverbrennungsanlage
weist jedoch den Nachteil aller bekannten Verbrennungsanlagen auf, das schwerverbrennliches
Gut unverbrannt in die Asche gelangt.
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Un die Verweilzeit zur zu verbrennenden Abfallstoffe in der Verbrennungszone
zu verläntern, wird bei einer anderen bekannten Verbrennungsanlage ein Wanderrost
mit einem schräg aufwärts gerichtetem hinterem Restteil verwendet. Ein derartiger
Wanderrost ist in der deutschen Patentschrift 392 994 bekannt..Bei diesem Wanderrost
ist der Winkel, den der aufwärts geführte hintere Rostteil mit der Waagerech#en
bildet, mittels einer in Kulissen verstellbar gelagerten, den hinteren Rostteil
tragenden Umkehrrolle einstellbar. Mit diesem Wanderrost soll erreicht werden, daß
die unverbrannten Teile des Brennstoffes infolge ihres gegenüber den verbrannten
Teilen größeren spezifischen Gewichtes solange in dtu Verbrennungszone zurückfallen,
bis sie schließlich verbrannt sind. Dieser Wanderrost eignet sich offensichtlich
nur zur Verbrennung eines einheitlichen Brennstoffes, der keine unverbrennlichen
oder schwerverbrennlichen Teile mit unterschiedlichem spezifischen Gewicht enthält.
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Bei der Verbrennung von M;lll auf einem derartigen Rost würden, je
nachdem wie die Neigung des aufwärts
gerichteten Teils des Wanderrostes
gewählt wird, entweder die schwerverbrennlichen Teile unvollständig verbrannt in
die Asche gelangen oder die Rückstände müßten bei stillgesetztem Rost von Hand entfernt
werden.
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Darüberhinaus erscheint die Verstelleinrichtung der den hinteren Rostteil
tragenden Rolle derart kompliziert und aufwedig, daar die Anwendung des Rostes im
praktischen Betrieb bei uneinheitlichem Brennstoff nicht mebr wirtschaftlich wäre.
Außerdem ist bei dieser Verbrennungsanlage eine Absonderunb der unverbrennlichen
groben Eisenteile oder Metallrückstände# von der gegebenenfalls weiterzuverarbeitenden
Feinasche nicht möglich.
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Ein weiterer Wanderrost mit einem aufwärts geführten Rostteil ist
aus der deutschen Patentschrift 414 027 bekannt. Dieser Wanderrost besteht aus einem
quer zur Längsachse der Feuerung geneigt liegenden, mit aufwärts bewegter Brennbahn
umlaufenden, in der Längsrichtung der Feuerung schwach geneigten endlosen Rostband,
auf dem das Brenn6toffgut gegen einen Abstreifer aufwärts gefördert wird und bei
Überschreitung eines Böschungs= winkela zurückfällt. Daß auf diesen Wanderrost gelangende
sehwer- oder unverbrennliche Gut wird am Rostende unverbrannt in die Entaschung
gegeben, wobei keine Trennung der groben unverbrannten oder unverbrennlichen Teile
von der feinen Asche möglich ist, da die Umwälzzeit und der Umwälzweg endlich sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wanderrostanlage zu
schafen, die zur Verbrennung von Müll und sonstigen Abfallstoffen geeignet ist und
die dabei nicht die Nachteile der bekannten Verbrennungs= anlagen aufweist.
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Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht in erster Linie darin, daß
die Symmetrielinie des etwa waagerecht verlaufenden Teils des Wanderrostes und die
Symmetrie linie den aufwärts gerichteten Teils einen Winkel bilden, der kleiner
als 1400 ist, und das der Wanderrost mit einer umschaltbaren lntriebsvorrichtung
versehen ist.
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In einer derartigen Wanderrostanlage wird das Verbrennungs= rut kontinuierlich
aufgegeben und innerhalb einer beliebigen Zeit umgewälzt, aufgelockert und belüftet,
ohne daß unverbranntes-Gut'in die Asche gelangt. Die erfindungsgemäße Wanderrostanlage
gewährleistet, daß das schwerverbrennliche Gut eo lange in der Verbrennungezone
umgewelzt wird, wie es für eine sichere Verbrennung und Entkeimung notwendig ist,
und durch einfaches Umschalten der Bewegungsrichtung des Wanderrostes zu jedem beliebigen
Zeitpunkt vom Rost entfernt werden kann. Hierbei ist eine eindeutige Trennung dieser
Teile von der Peinasche, die einer besonderen Verwendung zugeführt werden kann,
möglich.
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Die erfindungsgemäße Wanderrostanlage eignet sich auch für die Entkeimung
von Abfallstoffen, die nur einen geringen Anteil an verbrennlichem Gut enthalten.
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Auch zum Resten von Erzen u. dgl. kann die erfindungsge= mäße Wanderrostanlage
eingesetzt werden, da die Röstzeit der Art, Beschaffenhelt una korngröße des Erzen
genau ans gepaßt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Schritt der Erfindung ist oberhalb der Umkehrstelle
des waagerechten Teils des Wanderrostes ein Pendelstauer angeordnet, damit das zurückrollende
Gut niCht in die Entaschung gelangt.
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Zweckmäßigerweise ist oberhalb der Umkehrstelle des aufwärts gerichteten
Teils des Wanderrostes eine Regelklappe angeordnet. Diese Regelklappe kann mit Düsen
versehen, und mit einem Luftkasten verbunden sein.
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Oberhalb der Verbrennungszone ist ein Nachverbrennungszug vorgesehen,
in dem zum Ausbrand der in den Rauchgasen enthaltenen Staubteilchen Zusatzbrenner,
z.B. Öl- oder Gasbrenner, eingebaut sein können.
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Es ist besonders vorteilhaft, die suf der Seite de.
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aufwärts gerichteten Teils des Wanderrostes befindliche Wand des Nachverbrennungszuges
als Zwischenwand zum Einfüllschacht auszubilden, Dadurch erfolgt bereits eine Vortrocknung
des Verbrennungsgutes, bevor es auf den Verbrennungsrost gelangt. In der Zwischenwand
können Öffnungen,zum Abzug der bei der Trocknung entstehenden Brüdengase in den
Nachverbrennungszug,vorgesehen sein.
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Ferner ist es vorteilhaft, die auf der Seite des etwa waagerechten
Teils des Wanderrostes befindliche Wand des Nachverbrennungszuges als Zwischenwand
zu einem Wei= teren Nachverbrennungszug auszubilden. Dadurch wird die oberhalb der
Verbrennungszone befindliche Rückstrahlwand auch von hinten aufgeheizt.
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Die Zeichnung zeigt als Ausflihrungßbeispiel der Erfindung eine schematisch
dargestellte Wanderrostanlage im Längsschnitt.
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Durch einen Einfüllschacht 1 , der gleichzeitig zur Vortrocknung des
Verbrennungsgutes dient, gelangt da.
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Verbrennungsgut auf einen Wanderrost 2. Durch die Bewegung des Wanderrostes
2 in Richtung des Pfeilee A bildet eich 3 in der Verbrennungszone ein kompakter
Brennstoffhaufen, der um seine horizontale Mittelachse umgewälzt wird.
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Die Umwälzgsschwindigkeit ist regelbar durch Änderung der Umlaufgeschwindigkeit
des Wanderrostes 2 . Die der Führung des Wanderrostes 2 dienenden Teile sind in
der Zeichnung nicht dargestellt. An den Umkehrstellen sind der Einfachheit halber
lediglich Rollen 4 und 5 und an der Umlenketelle eine Rolle 6 angedeutet. Die Symmetrie=
linie 7 des waagerecht verlaufenden Teils des Wanderrostes lind die Symmetrielinie
8 des aufwärts gerichteten Teils bilden einen Winkel a, der kleiner als 1400 ist.
Damit kein unverbrenntes Gut von dem Wanderrost 2 herunterfallen kann, ist oberhalb
der Umkehrstelle des etwa waagerecht verlaufenden Teile des Wanderrostes 2 ein Pendelstauer
9 angeordnet. Die Asche fällt entweder durch den Wanderrost 2 hindurch oder wird
bor die Umkehrstelle des aufwärts gerichteten Teils des Wanderrostes 2 mitgenommen
und gelangt in Abzugstrichter 10 und 11.
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Nach einer bestimmten Zeit, die sich durch die Menge der unverbrennlichen
Rückstände in der Verbrennungszone ergibt, wird der Antrieb des Wanderrostes 2 in
die Richtung 3 umgeschaltet und der Pendel stauer 9 angehoben, so daß die Rückstände
in den Abzugstrichter 12 gelangen. Während des Austragens der unverbrennlichen Rückstände
läuft die Beschickung des Wanderrostes 2 weiter. Um eine klare Trennung der bereits
ausgebrannten Rückstände und des neu eingefüllten Verbrennungsgutes zu erzielen,
kann nach der Umschaltung der Bewegungsrichtung dc. Wanderrostes 2 von A auf R kurzzeitig
die Regelklappe 13 in die strichpunktiert angedeutete Lage angehoben und damit die
Zufuhr von Verbrennungsgut unterbrochen werden. Unmittelbar nach den Ausfahren der
unverbrennlichen, jedoch entkemiten Rückstände, wird der Wanderrost 2 wieder in
die Bewegungsrichtung A umgeschaltet. Die Regelklappe 13 befindet sich dann bereits
wieder in der geseichneten Stellung. Nun beginnt der geschildert Verbrennungsvorgang
von neuem.
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In der Regelklappe 13 sind Düsen 13 a vorgesehen, die über eine durch
die Schwenkachse der Regelklappe 13 hindurchgeführte Leitung 13b mit einem nicht
dargestellten Luftkasten in Verbindung stehen.
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Oberhalb der Verbrennungezone 3 ist ein Nachverbrennungezung 14 angeordnet,
in dem zum Ausbrand der in den Rauchgasen befindlichen Staubteilchen Zusatzbrenner
17 eingebaut sind.
Die -3uf der Seite des aufwärts gerichteten Teils
des Wan= derrostes 2 befindliche Wand 18 des Nachverbrennungszuges 14 ist als Zwischenwand
zum Einfüllschacht 1 und die duf der Seite des etwa waagerecht verlaufenden Teils
des Wanderrostes 2 befindliche Wand 20 des Nachverbrennungszuges 14 als Zwischenwand
zu einem weiteren Nachverbrennungszug 15 ausgebildet. Durch den Nachverbrennungszug
15 wird die oberhalb der Verbrennungszone 3 befindliche Rückstrahlwand 16 von hinten
beheizt. In der Wand 18 können Öffnungen 19 zum Absaugen von Brüdengasen vorgesehen
sein.