DE1815371A1

DE1815371A1 - Nutzkraftfahrzeug mit kippbarem Fahrerhaus

Info

Publication number: DE1815371A1
Application number: DE19681815371
Authority: DE
Inventors: Hans Rinnergschwentner; Helmuth Scholz
Original assignee: Daimler Benz AG
Current assignee: Daimler Benz AG
Priority date: 1968-12-18
Filing date: 1968-12-18
Publication date: 1970-07-02

Description

"Nutzkraftfahrzeug mit kippbare Fahrerhaus1, Die Erfindung betrifft ein Nutzkraftfahrzeug mit einem kippbaren Fahrerhaus.
Bei Nutzkraftfahrzeugen, insbesondere bei solchen mit Unterfluormotor, bei denen durch die schwenkbare Anordnung des Fahrerhauses eine gute Zugänglichkeit der Aggregate erreicht wird, ist es im gekippten Zustand des Fahrerhauses nicht mehr ohne weiteres möglich, seinen Innenraum zu erreichen. Es kann vorkommen, daß bei Wartungsarbeiten auf unbenem Gelände das Fahrzeug sich plötzlich in Bewegung setzt, wenn die Fest-~ stellbremse nicht oder zu -wenig angezogen ist. Dies kann zu folgenschweren Unfällen führen, da die Bremsbetätigungsglieder meist ni cht schnell genug erreicht werden können.
Es-is-t Aufgabe der Erfindung, diese Gefahrenquelle durch geeignete Mittel.
auszuschalten, Zur Erreichung der gestellten Aufgabe wird bei einem Nutzkraftfahrzeug mit kippbaren Fahrerhaus vorgeschlagen, daß erfindungsgemäß Mittel vorgesehehn sind, die beim Kippen des Fahrerhauses selbsttätig ein Anziehen der Feststellbremse bewirken.
Werden bei einem Nutzkraftfahrzeug der beschriebenen Art die Bremsen durch Federspeicherbremszylinder betätigt, ist es zweckmäßig, wenn z-wischen einem Handbremsventil und jedem Federspeicherbremszylinder eine als Wegeventil ausgebildete Kolben-Zylindereinheit angeordnet ist, deren Kolbenstange arn Fahrerhaus angelenkt ist und sich beim Kippen so verschiebt, daß durch die eintretende Entlüftung jedes Federspeicherbremszylinders ciie Feststellbremse betätigt wird.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Anlenkstelle der Kolbenstange am Fahrerhaus als Langloch ausgebildet is-t, wobei ein Anziehen der Feststellbremse etwa bei einer Schwenklage des Fahrerhauses von 15° erfolgt.
Dr Gegenstand der Erfindung soll nachfolgend anhand eines in der beiliegeiicten Zeichnung dargestellten Ausführungsb eispiels näher erläutert werden. In der Zeichung zeigen Fig. L ein in seinen Umrissen darges-tell-tes, nicht gekipptes Fahrerhaus mit einer erfindungsgemäß ausgerüsteten Feststellbremseinrichtung und Fig, 2 einen Teil der Anordnung nach Fig. 1 bei gekipptem Fahrerghaus.
Das in Fig. 1 in nicht gekipptem Zusatand dargestellte Fahrerhaus 1 ist um eine Achse 2 kippbar. Die Anlenkstelle einer Kolbenstange 3, die zu einer Kolben-Zylindereinheit 4 gehört, ist am Fahrerhaus 1 als Lang lich 5 ausgebildet. Von der Kolben-Zylindereinheit 4. die eine Vorrichtung 6 mit der Wirkungsweise eines Wegeventils darstellt, füllrl; eine Leitung 7 zu einem Federspeicherbremszylinder 8 und eine Leitung 9 zu einem Handbremsventil 10. Die Kolbenstange 3 nimmt zwei Kolben lla und lib auf, die in Fig 1 eine solche Stellung einnehmen, daß die beiden Leitungen 7 und 9 miteinander verbunden werden. Der handgriff des als Wegeventil ausgebildeten Handbremsventils 10 kann von seiner dargestellten Lage> bei der die Leitung 9 ül>er eine Leitung 12 mit einem Vorratsbehälter 13 in Verbindung steht, nach rechts in eine gestrichelt angedeutete Stellung gebracht werden wodurch die Leitung 12 abgetrennt und die Leitung 9 mit der Außenluft verbunden wird. Hierdurch wird der Federspeicherbremszylinder 8 entlüftet, und die Kolbenstange 14 seines federbelasteten Kolbens 15 führt eine Bewegung aus, die zu einer Spreizung der Bremsbacken 16 fulIrt. Dieser Vorgang bewirkt ein Anziehen der nicht näher dargestellten Feststellbremse 17. Der Einfachheit halber wurde auf die Wiedergabe der Betriebsbremseinrichtung verzichtet.
Wird, wie in Fig. 2 dargestellt, das Fahrerhaus 1 um die Achse 2 gekippt, so gleitet die Kolbenstange 3 solange im Langloch 5, bis diese nach einem Schwenkwinkel von etwa 15° an der unteren Rundung des Langlochs 5 anliegt. Bei weiterem Schwenken des Fahrerhauses 1 verschiebt sich die Nolbenstange 3 nach oben, wobei der Kolben lla soweit aufwärts gleitet, bis eine direkte Verbindung der Leitung 7 mit der Außenluft hergestellt wird.
Hierdurch wird der Federspeicherbremszylinder 8 entlüftet und die Feststellbremse 17 wie bereits geschildert betätigt. Beim Zurückkippen des Fahrerhauses 1 bewegt sich die Kolbenstange 3 wieder nach unten, wodurch die Kolben lla und llb wieder eine solche Lage erreichen, daß die Leitung 7 mit der Leitlmg 9 verbunden wird. Vom Vorratbehälter 13 strömt Druckluft durch die Leitung 12 und das Handbremsventil 10 zum Federspeicherbremszylinder 8, der hierdurch wieder seine ursprüngliche, in Fig. 1 dargestellte Lage einnimmt und die Wirkung der Feststellbremse 17 aufhebt.

Claims

Ansprüche

1. Nutzkraftfahrzeug mit kippbarem Fahrerhaus, dadurch gekennzeich net, daß Mittel vorgesehen sind, die beim Kippen des Fahrerhauses (1) selbsttätig ein Anziehen der Feststellbremse (17) bewirken.

2. Nutzkraftfahrzeug nach Anspruch 1, bei dem die Bremsen durch Federspeicherbremszylinder betätigt werden, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen einem Handbremsventil (10) und jedem Federspeicherbremszylinder (8) eine als Wegeventil ausgebildete Kolben-Zylindereinheit (4) angeordnet ist, deren Kolbenstange (3) am Fahrerhaus (1) angelenkt ist und sich beim Kippen so verschiebt, daß durch die eintretende Entlüftung jedes Federspeicherbremszylinders (8) die Feststellbremse (17) betätigt wird.

3. Nutzkraftfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anlenkstelle der Kolbenstange (3) am Fahrerhaus (1) als Langloch (5) ausgebildet ist und daß ein Anziehen der Feststellbremse (17) etwa bei einer Schwenklage des Fahrerhauses (1) von 15 erfolgt.