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Die Erfindung bezieht sich auf eine Gewebebahn zum Abschirmen von
Schüttgut im Bergbau, insbesondere auf eine Gewebebahn als Verzugs stoff zum Abdecken
von Spülversatzmassen im Untertagebetrieb, z. B. in Kohle- und Erzgruben für das
Einbringen des Bergeversatzes.
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Zu den Versatzmethoden, die im Bergbau angewendet werden, um Hohlräume
wieder auszufüllen, zählt auch der Spülversatz, bei dem ein Gemisch von Sand mit
Wasser, z. B. in einem Verhältnis etwa von 1 cbm Sand auf 3 cbm Wasser eingespült
wird, wobei man das Wasser unter Ablagerung der Feststoffe absickern läßt. Um dieses
Gemisch von Wasser und Sand abzudecken, damit es nicht in die Strecken bzw.
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in den Streb eindringt, ist die Verwendung von Bergeversatzbahnen
bekannt, bei denen Draht und Papier auf besonderen Webstühlen gleichzeitig verwoben
sind, wobei Streifen aus Papier in das Gewebe aus Eisendrähten eingebettet sind.
Zwischen den Papierstreifen sind die Kettdrähte angeordnet. Im ganzen ist die Ausbildung
so getroffen, daß die Papierstreifen parallel und dicht zu den Kettdrähten verlaufen.
Das Vorhandensein von Durchbrechungen oder größeren Spalten zwischen den Papierstreifen
und den Kettdrähten ist nicht beabsichtigt. Bei einer weiterhin bekannten Bahn für
den Bergeverzug ist ein Stahldrahtgewebe mit einer beidseitigen Beschichtung aus
Bitumenpapier versehen. Es erfolgt hierbei eine Abdeckung des Stahldrahtgewebes
jeweils über eine große Fläche. Diese Art des Aufbaues der Bergeverzugsbahn macht
die Anordnung von Durchbrechungen in einer vielfachen Verteilung über die Fläche
nicht möglich.
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Bei einem weiteren bekannten Versatzgewebe aus Papier und Draht (deutsche
Patentschrift 640 061) ist das Papier unter einer gegenseitigen Bewegungsfreiheit
von Papier und Draht zwischen den Drähten eingelegt bzw. eingewebt oder eingeflochten.
Bei diesem Versatzdrahtgewebe mit eingewebten Streifen können die Kettdrähte zweifach
nebeneinander oder in Ketten- und Schußrichtung jeweils in einer unterschiedlichen
Zahl von Drähten angeordnet sein. Auch kann eine Webkante durch Anhäufung von Drähten
gebildet sein. Bei diesem Versatzgewebe verlaufen die zwischen den Kettdrähten parallel
angeordneten Streifen aus Papier oder beliebigem anderen Stoff dicht längs dieser
Drähte. Die dabei sich ergebenden Durchlässe stellen längs der Drähte schmale Spalte
dar. Diese schmalen Spalte verlaufen lediglich in einer Richtung, nämlich längs
der Kettdrähte und sind in der Querrichtung hierzu nicht vorhanden. Es ist dadurch
der aus der Versatzmasse absinkenden Feuchtigkeit keine genügende Durchtrittsfläche
geboten.
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Weiterhin ist eine Wanderwand bekannt, die aus einem Stahldrahtnetz
besteht, wobei die mit Endschlingenhaken miteinander verbundenen gewellten Querstäbe,
die auch aus elastischen Gummi- oder Kunststoffstreifen bestehen können, durch Drahtspiralen
in Verbindung stehen. Hierbei kann die Stahlgeflechtwand auch kaschiert sein, z.
B. durch Gummi- oder Kunststoffauflagen. Bei dieser Kaschierung wird das ganze Stahlgefiecht
abgedeckt. Regelmäßig oder unregelmäßig verteilte Dränagelöcher sind hierbei nicht
vorgesehen.
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Aufgalie der Erfindung ist es, eine Bahn zum Abschirmen von Schüttgut
im Bergbau unter Verwendung eines Faden- bzw. Drahtgeflechts und eines eingewebten
streifenförmigen Materials, z. B. Bänder,
zu schaffen, bei der einerseits eine weitreichende
Dämmwirkung für die in dem Spülversatz befindlichen Feststoffe und andererseits
zugleich eine ausreichende Filterwirkung mit genügender Durchlässigkeit erzielt
wird. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, daß die Bahn sowohl aus einem Gewebe
aus streifenförmigem Material in Schuß- und Kettenrichtung als auch einem Gewebe
aus Fäden bzw.
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Drähten besteht und daß in dem aus den Streifen gebildeten Gewebe
mit diesem sich kreuzend die Fäden bzw. Drähte an Stelle von Streifen angeordnet
sind.
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Bei einer solchen Ausbildung der Bahn für den Bergeversatz, bei der
zwei Gewebesysteme aus dem streifenförmigen Material und aus den Fäden in sich vereinigt
sind, ist die Vereinigung so ausgebildet, daß in vorbestimmten Abständen je ein
Streifen oder mehrere Streifen sowohl in Schuß- als auch in Kettenrichtung entfallen
und dafür die Fäden oder Drähte als Teil der gesamten Gewebebahn treten. Auf diese
erhält man über die Bahnfiäche verteilt vorbestimmte Stellen, bei denen die Maschen
des streifenförmigen Gewebes gewissermaßen aufgelockert sind, also sich Durchbrechungen
ergeben, die die Filterwirkung der Bergeversatzbahn herbeiführen, d. h. eine Durch-Flüssigkeit
für die Flüssigkeit bewirken. Zugleich erhält man eine solche Anordnung dieser Durchlässigkeitsstellen
über die ganze Fläche der Bergeversatzbahn, daß die Feststoffe zurückgehalten werden.
An der Stelle, an der zwei sich kreuzende Streifen fehlen, ist keine entsprechende
große Durchbrechung vorhanden, sondern die dadurch geschaffene Durchbrechung ist
durch die eingewebten Fäden oder Drähte in kleinere Durchbrechungen unterteilt,
so daß auch kleinere Feststoffe am Durchtreten durch die Bergeversatzbahn gehindert
werden. Dabei ist aber eine ausreichende Möglichkeit für das Entweichen der Flüssigkeit
selbst, d. h. für die Dränage des Bergeversatzes gegeben. Die erfindungsgemäße Bergeversatzbahn
erfüllt zwei Funktionen bzw. Eigenschaften in hervorragender Weise, die sich eigentlich
widersprechen, nämlich einerseits zu dämmen und andererseits doch eine gute Dränagefunktion
abzugeben. Zugleich hat die Bergeversatzbahn gemäß der Erfindung eine ausreichende
statische Festigkeit für die Handhabung, d. h. für das Aufhängen und auch gegen
die durch das Einspülen des Bergeversatzes sich ergebenden mechanischen Kräfte.
Darüber hinaus bietet das erfindungsgemäße System der Integrierung des Gewebes aus
streifenförmigem Material mit dem Gewebe aus Fäden und Drähten die Möglichkeit einer
erheblichen großen Variation, sei es für die Erhöhung der Durchlässigkeit der Verzugsbahn,
sei es in statischer Hinsicht oder in Hinsicht beider Eigenschaften.
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In Kettenrichtung und in Schußrichtung kann eine unterschiedliche
Anzahl von Fäden bzw. Drähten in dem Streifengewebe vorgesehen sein. Hierbei kann
man die Fäden bzw. Drähte im Abstand mit mehreren miteinander verwebten Streifen
anordnen. Ferner können die Fäden bzw. Drähte zweifach und mehr als zweifach in
an sich bekannter Weise nebeneinanderliegend eingewebt sein.
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Die Erfindung wird an Hand der in der Zeichnung dargestellten Beispiele
nachstehend erläutert.
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Fig.1 zeigt eine Ausführungsform der Gewebebahn gemäß der Erfindung
als Verzugsstoff zum Abdämmen von Spülversatzmassen in Ansicht und im Schema;
F
i g. 2 und 3 stellen zwei Ausführungsformen derGcwebehz gemäß der Erfindung dar:
in Fig. 4 ist die Anbringungsart der Geu.beballll zum Abdämmen des Spülversatzes
scbemitis£l veranschaulicht.
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Die Bahn 1 der Fig. l besteht aus einem Gewebe aus streifenförmigen
Bändem 2 in Kettenrichtung und 3 in Schußrichtung. z. B. aus gestreckten Folienstreifen
aus Kunststoff u. dgl. Sowohl in Kettenrichtung als auch in Schußrichtung sind cinzelne
Fäden bzw. Drähte 4 bzw. 5 in dem Streifengewebe eingewebt eingelagert. Die Fäden
bzw. Drähte 4. 5 treten hierbei an Stelle eines streifenförmigen Bandes.
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Dadurch ergeben sich insbesondel-e an den Kreuzungsstellen der Fäden
bzw. Drähte 4. 5 offene Stellen bzw. Durchlässe 6 für das Hindurebtreten und Ablaufen
des in der Spülversatzmasse befindlichen Wassers. Sonst liegen die streifenförmigen
Bänder in der Gewebebahn verhältnismäßig dicht an dicht.
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Bei der Bahn 7 der Fig. 2 mit den streifenfönnigen Bändern 2 und
3 in Ketten- und Schußrichtung sind in Kettenrichtung drei nebeneinanderliegende
Fäden bzw. Drähte 8 eingewebt vorgesehen.
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während in Schußrichtung jeweils nur ein Faden bzw. Draht 5 angeordnet
ist. Hierbei ergeben sich wieder an den Kreuzungspunkten zwischen den Fäden bzw.
Drähten 5 und 8 Durchlässe 6 für das Wasser. Der Abstand der Drähte bzw. Fäden 4
und 5 zueinander richtet sich nach den Erfordernissen der Festigkeit der Bahn und
der gewünschten Anzahl von Durchlässen 6. Das gleiche gilt auch bei der Ausführungsform
der F i g. 2.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der F i o. 3 weist die Bahn 9 sowohl
in Kettenrichtung je drei Fäden bzw.
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Drähte 8 als auch in Schußrichtung je drei Fäden bzw. Drähte 10 jeweils
nebeneinanderliegend auf Hierbei ergeben sich an den Kreuzungsstellen der Fäden
bzw. Drähte 8 und 10 die Öffnungen 6 in vermehrter Anzahl für das Hindurchtreten
des Wassers durch den Verzugsstoff 9. Die in Schußrichtung liegenden Fäden bzw.
Drähte 10 sind zweckmäßig so angeordnet, daß sie zwar nebeneinander jedoch in einem
gewissen Abstand zueinander liegen. Die Folienstreifen 3 können sich unmittelbar
anschließen.
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Man kann diese aber auch im Abstand von den jeweils äußeren Fäden
bzw. Drähten 10 anordnen, um an den Kreuzungsstellen der Fäden bzw. Drähte mehrfach
nebeneinanderliegende Durchlässe 6 zu erhalten. Bei mehrfach nebeneinanderliegenden
Fäden
bzw. Drähten kann cill ein Teil Kunststoffäden sind ein anderer Teil hochfeste
Stahldrähte scin.
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F i g. 4 veranschaulicht einen Strebbetrieb 11 mit dem Hangenden
12. welches durch Stempel 13 abgestützt ist. An der vorderen Stempelreihe 13 ist
eine Bahn 1, 7. 9, z. B. mittels der Nägel 14. an den Stempeln befestigt Durch Einbringen
der Spülversatzmasse 15 wird der ausgekohlte Streb ausgefüllt.
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wobei mittels der Verzugsstoftbahn 1. 7. 9 das Eindringen des Versatzes
in den offenen Raum 16 vor der Rohle verhindert wird. während das nasser durch die
Bahn absickern und aus dem Streb abfließen kann.
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Patentansprüche: 1. Gewebebahn zum Abschirmen von Schüttgut im Bergbau
insbesondere Gewebebahn als Verzugsstoff zum Abdämmen von Spülversatzmassen eines
Faden- bzw. Drahtgeflechtes und eines eingewebten streifenförmigen Materials.
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z. B. Bänder. dadurcll gekellllzeicllnet.
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daß die Bahn (1. 7. 9) sowohl aus einem Gewebe aus streifenförmigem
Material (2. 3) in Schuß-und Kettenrichtung als auch einem Gewebe aus Fäden (4.
5. 8. 10) bzw. Drähten besteht und daß in dem aus den Streifen (z. 3) gebildeten
Gewebe mit diesem sich kreuzend die Fäden bzw. Drähte (4. 5) an Stelle von Streifen
(2. 3) angeordnet sind.
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2. Gewebebahn nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet. daß in dem
aus den Streifen (. 3) gebildeten Gewebe (7. 9) die Fäden bzw. Drähte (8. 10) zweifach
und mehr als zweifach nebeneinanderliegend eingewebt sind.
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3. Gewebebahn nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet daß in Kettenrichtung
und in Schußrichtung eine unterschiedliche Anzahl von Fäden bzw. Drähten in dem
Streifengewebe vorgesehen ist.
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4. Gewebebahn nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet,
daß die Fäden bzw. Drähte im Abstand von mehreren miteinander verwebten Streifen
vorgesehen sind.