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Verzugsstoff für die Abschirmung von Bergeversatzgut Durch Aufschüttung
von erdigen, steinigen und auch staub- und sanddurchsetzten, Füllistoffen in den,
im Kohlenbergbau ausgeraubten Flözstreben mit Hilfe moderner technischer Einrichtungen,
wie BlasverSat7tnaschinen oder Schleuderversatzmaschinen., wird erstrebt, Bergsenkungenunddadurchentstehende
Bergschäden auf ein Mindestmaß herabzusetzen.
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Um eine möglichst dichte, zusammenhängende Füllung bis zum Hangenden
zu erzielen, wird mit Hilfe der bereits erwähnten Blas- und Sc-hleuderversa.t.7maschinen
die Füllmasse, im nachsteh-enden Versatzgut genannt, mit großer Aufprallgeschwindigkeit
in. die Aufnahmeräume geschleudert. Diese Räume sind jeweils in der Längsrichtung
des Strebs, auf der einen Seite von. dem bereits angefüllten »alten, Mann« und.
auf deer anderen Seite von einer Reihe Stempel zur Abstützung des Hangenden begrenzt.
Zwischen dieser Stempelreihe und der noch nicht geraubten Ko#üe befinden sich die
Fördermittel für die Kohle, die Preßluft- und Elektroleitu ngen sowie die für den
Abbau der Kohle erforderlichen Geräte und Maschinen. In Arbeitsschichten wechselnd,
wird der Abbau, der Kohle in einer Feldbreite, die von der Mächtigkeit des Flözes
und. der Güte des Hangenden abhängig ist, durchgeführt und das Versatzgut in das
dahinterliegende Feld eingebracht.
Beim Versetzen der einzelnen
Felder ist es erforderlich, Verunreiniigungen. der Kohle und. Fördermittel durch
herumfliegende Steine und Gesundheitsschä.cUgunglen durch Steinstaubentwickl-ung
mittels einer geeigneten Abschirmung zu verhindern. Von dieser Abschirmung wird
neben der Erfüllung der genannten Erfordernisse noch verlangt, daß sie den. Bergedruck
des aufgefüllten Versatzgutes aufnimmt. Da außerdem die Abschirmung im allgemeinen
nur einmal verwendet und da sie beim Rauben der Stempel verschüttet werden kann,
ist es erforderlich, die Kosten der Abschirmung möglichst niedrig zu halten.
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Es ist bekannt, als Verzugsstoffe für die Abschirrnung Drahtgeflechte,
starke Drahtger#vebe#-tafeln, die wieder geraubt werden sollen, Drahtgewebe, welche
mit Papierstreifen durchwebt sind, und auch beiderseitig mit Papier verklebtes Drahtgeflecht
zu verwenden. Es ist auch bereits bekanntgeworden, geschweißte Drahtgitter aus einer
Mehrza-hl von in Zickzackführung über die Gitterbreite verlaufenden, an den Kreuzungspunkten,
miteinander verschweißten Drähten, zu benutzen, wobei an den Gitterkanten der Netzdraht
des Gitters jeweils geradlinig bis zum Schnittpunkt mit dem in Längsrichtung des
Gitters folgenden Draht unter Bildung einer glatt verlaufenden, nach dem Verschweißen,
starren Außenkante und gitterbegrenzenr der, formstarrer Dreiecksmaschen geführt
ist. Auch aus Längs- und Querdrähten bestehen-de, an den Kreuzungspunkten miteinander
verschweißte Drahtgitter sind als solche bekanntgeworden. Schließlich ist bereits
vorgeschlagen worden, bei mit Streifen aus Papier durchflochtenen Versatzdrahtgeweben
die letzteres bildenden Schuß- und Kettendrähte ohne Auskröpfung der einen oder
anderen. Drähte so miteinander zu verschweißen, daß die Kettendrähte abwechselnd
auf der einen und auf der anderen Seite der Schußdrähte liegen.
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Dabei ergeben sich jedoch folgende Nachteile: Bei Drahtgeflechten
mußte aus Gründender Kostenersparnis eine Maschenbreite verwendet werden, die keinen,
Schutz gegen. durchfliegende S teine, Er-de und Staub 'bietet.
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Drahtgewebeta,feln, die durch die verwendeten dicken Drähte und ihre
Webart engere. Maschen haben, führen zu derartig hohen Gestehungskosten, daß die
Matten mehrfach verwendetwerdenmÜssen, um rentabel zu sein,. Das Rauben dieser Matten
ist jedoch mit großen Schwierigkeiten verbunden, da hierbei ihre Größe und ihr Gewicht,
letzteres bedingt durch anhaftende Berge, einen erheblichen Zeitaufwand erforderlich
machen. Bei brüchigen Hangenden -werden. die, Tafeln außerdem durch herabfallende
Steine häufig deformiert und verschüttet.
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Das mit Papierstreifen durchwebte Drahtgewebe, welches als, Abschirmung
die größte Verbreitung gefunden hat, ist eine Verbindung eines die Zugspannungen
aufnehmenden DraUtgewebes mit wellenförmig eingewebten Papierstreifen, die ihrer
Aufgabe als dichtendes Element nach durch ihren wellenförmigen Verlauf gleichzeitig
die erforderliche Dehnungsmöglichkeit aufweisen, um sich unter dem Bergedruck mit
dein Drahtgewebe aushauchen zu können. Es ist jedoch erforderlich, die geschnittenen
Papierstreifen mit einem verhältnismäßig engmaschigen Drahtgewebe zu vereinigen,
um durch die abwechselnd über und unter den Papierstreifen. verlaufenden Schußdrähte
eine genügende Abstützung der Papierstreifen gegen Ein,-und Durchreißen, zu erzielen,
die durch die Schnittkanten besonders leicht verletzlich sind. Außerdem ist es erforderlich,
mittels einer verhältnismäßig ,engen Maschenweite einen genügend, kräftigen Verband
innerhalb des gesamten. Gebildes zu erzielen. Das Schneiden das Papiers in Streifen
und die enge Maschenweite verursachen einen. entsprechend hohen Lohn- und Werkstoffandwand,
so daß ein, verhältnismäßig hoher Endpreis entsteht. Außerdem kann wegen der Durchlässigkeit
keine genügende Ab-
schirmung gegen Staubentwicklung erzielt werden.
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Eine weitere bekannte Abschirmung besteht aus zwei Papierbahnen, die
gleichzeitig mit einem zwischen ihnen befindlichen dünnen Drahtgeflecht verklebt
werden. Der Nachteil dieser Abschirmung liegt einmal in den hohen Kosten, die durch
die beiden Papierbahnen und das zusätzliche Drahtgeflecht hervorgerufen werden,
und weiter darin, da,ß bei Belastung dieser Abschirmung Papier und Drahtgeflecht
eine unterschiedliche Dehnung erfahren. Da das Papier mit geringerer Dehnung die
Zugspannung aufnehmen muß, die, durch den ausgeübten Bergedruck entsteht, kommt
es häufig zum Reißen und Bersten der Papierbahnen.. Das aus dünnen Drähten bestehende
Drahtgeflecht ist zu schwach, um den Bergedruck auszuhalten.. Es können jedoch keine
dickerdrähtigen Drahtgeflechte als Zwischenlage verwendet werden, da dann. d,#s
Verkleben der Papierbahnen nicht oder nur sehr schwer möglich ist. Ein weiterer
großer Nachteil besteht darin, daß das Aufhängen dieses Abschirmstoffe-s durch Annageln
an Holzstempeln oder Überhaken an Vorsprüngen von Eisenstempeln nicht genügend Widerstand
gegen Abreißen bietet. Ein Ahreißen der Abschirmung am Hangenden, ist jedoch von
größtem Nachteil für den Verlauf der Bergeversatzarbeiten; schädlich sind auch die
weiteren Auswirkungen durch Verunreinigung der Kohle und Fördermittel.
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Um die Nachteile der bisher bekannten Ab-
schirmungen zu beseitigen
und gleichzeitig wirtschaftlicher als bisher arbeit.--n zu können-, kennzeichnen
sich erfindungsgemäß ausgebildete Verzugsstoffe für die Abschirmung von Berge-versatzgut
dadurch, daß sie Papierbahnen aufweisen, die mit an denKreuzungspunktenverschweißten,Drahtnetzen
verklebt sind, wobei mindestens eine Drahtbahn des Drahtnetzes aus Flachdrähten
besteht. Dabei sind naturgemäß die Querschnitte der Längs-und Querdrähte so bemessen,
daß die in die jeweiligen Richtungen fallenden Zugspannungen mit Sicherheit aufgenommen
werden können. Da, die Drähte gestreckt in je einer Ebene liegen, ist ihre
Dehnung so geringfügig, daß das mit dem Drahtnetz verklebte Papier nicht auf Zug
beansprucht
ist, so daß damit die Reiß- und Berstungsgefah.reil
der Papierbahnen beseitigt sind. Durch die Verschweißung sämtlicher Kreuzungspunkte-
des Netzes ist auch eine Verschiebung der einzelnen, Maschen unmöglich, so daß sich
der gesamte Bergedruck jeweils auf die Summe der Papierflächen verteilt, die jeweils
durch eine Masche des Drahtnetzes begrenzt bzw. gehaltert sind. Durch diesen. Umstand
und durch den Fortfall der bei streifenförmigem Papierbesatz unvermeidlichen Schnittkanten
ist es möglich, verhältnismäßig dünne und geringerwertige und aus diesem Grunde
billigere Papiere zu verwenden. Bestehen die LängsdrUhte des Drahtnetzes aus Flachdrähten,
die Querdrähte dagegen aus Runddrähten, so erhält man an. den Kreuzungsstellen.
eine über die gesamte Breite der längs gerichteten Flachdrähte verlaufendeVerschweißung
hoher Festigkeit, die auch erhalten wird, wenn umgekehrt die Längsdrähte aus Runddrähten
und die Querdrähte aus Flachdrähten oder Längs- und Querdrähte aus Flachdrähten
bestehen. Durch die Wahl einer in Längsrichtung größeren Maschenweite als in Querrichtung
entsteht außerdem der Vorteil eines verhältnismäßig geringen Werkstoff-und -Arbeitsaufwandes,
ohne, daß diese Maßnahme die Festigkeitsverhältnisse nennenswert beeinträchr tigt.
Der Abstand der in Längsrichtung verlaufenden Drähte einander gegenüber kann dabei
beliebig gewählt werden., wenn nur der Gesamtquerschnitt die zur Erfüllung der auftretenden
Aufgaben ausreichende Zugfestigkeit aufweist. Dadurch, daß das Papier seinerseits
von jeder Zugspannung befreit ist, kann seine durchgehende Fläche ihre Aufgabe als
vollkommene Dämmung gegen die gesundheitsschädliche Staubentwicklung voll erfüllen.
Ein besonderer Fortschritt ergibt sich schließlich noch dadurch, daß die Flachdrähte
als Klebstoffträger wirken und daß demgemäß große Klebflächen entstehen., über die,
eine ausreichende'und trotzdem sparsameVerteilung des Klebstoffes für die Papierbahn
bewirkt werden kann. Sind auch die Querdrähte als Flachdrähte ausgebildet und mit
den Längsflachdrähten verschweißt, so, entstehen besonders große Schweißflächen,
deren Größe bei gleicher Breite der Flachdrähte dem Quadrat dieser Breitei entspricht.
Die Festigkeit dieser Schweißstellen, ist so groß, daß sie ohne weiteres die beim
Aufhängen der Abschirmung an Nägeln, Vorsprüngen usw. auftretenden Zugspannungen
übernehmen können. Damit entsteht die weitere Möglichkeit, auch große Bahnbreiten
auf bekannte Art und Weise in schmalere Bahnen aufzuteilen. Bei der Verwendung von
Querdrahtflachdrähten dienen naturgemäß auch diese als Klebstoffträger, so daß ein
außerordentlich festerVerhand zwischen Drahtnetz und Papier entsteht. Weitere Vorteile
erfindungsgemäß ausg,:#bildeter Abschirmungen ergeben sich dadurch, daß infolge
der herabgesetzten Elastizität der gesamten Abschirmung keine Ausbauchungen derselben
durch den Bergedruck entstehen. Diese Auswölbungen führen bei bekanntenVerrzugsstoffen
für die Abschirmung von Bergeversatzgut dazu, daß die Stempel durch die Ausbauchungen,
von beiden Seiten eingeklemmt werden und daher nur schwer zu rauben sind, während
die Wiedergewinnung bei Verwendung erfindungsgemäß ausgebildeter Verzugsstoffe keine
nennenswerten Schwierigkeiten bereitet.
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Wird ein durchgehender Querdraht von. Querdrahtlage- zu Querdrattlage
über die äußersten Kanten der Längsdrahtbahn unter Schlauf#enbildung hinweggeführt,
so entsteht der Vorteil, daß man keine besonderen Ohren oder Schlaufen anzuordnen
braucht, da. die so eintretende Schlaufenbildung benutzt werden kann, um das Netz
und damit den Verzugsstoff als Ganzes, an geeigneten Stellen aufhängen oder sonstwie
festlegen. zu können.
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In, einer Reihe von Fällen., insbesondere bei größerer Mächtigkeit
der Flöze, kann es vorkommen, daß eine dichte Abschirmung nur in den oberen zwei
Dritteln oder drei Vierteln, der Flözstärke erforderlich bzw. erwünscht ist. Bisher
ging man zur Erfüllung derartiger Aufgaben so vor, daß eine Abschirmung entsprechender
Breite in dem oberen Teil verspannt wurde, während man sich damit begnügte, im unteren
Teil, die obere Abschirmung überlappend, ein Drahtgeflecht anzuordnen. Der erfindungsgemäß
ausgebildete Verzugsstoff gibt die Möglichkeit, die gleiche Aufgabe weit einfacher,
unter Fortfall der Überlappung und des entsprechenden, Werkstoffaufwandes sowie,
unter Beseitigung eines der beiden zur Verlegung erforderlichen Arbeitsgänge, schließlich
unter Herabsetzung des Papierverbrauches zu lösen. Denn es besteht ohne- weiteres
die Möglichkeit, das geschweißte Drahtnetz nur in der erforderlichen Breite mit
der Papierbahn belegt auszubilden, so daß der ohne Papierbelag übrigbleibende, freie,
Teil des Drahtnetzes als Versatzdrahtnetz wirksam werden kann. Zu den erwähnten,
Vorteilen tritt demgemäß noch der vorteilhafte Umstand hinzu, daß die Transportkosten
für die, Drahtgeflechtbahn wegfallen, die bisher erforderlich wurden, weil zwei
verschieden ausgebildete Bahnen vor Ort gebracht werden mußten.
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Die Zeichnung gibt eine beispielsweise Ausführung des Drahtnetzteiles
eines erfindungsgernäß ausgebildeten Verzugsstoffes für die Abschirmung von Berge-versatzgut
wieder.
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M#,.n erkennt aus der Zeichnung, daß das Drahtnetz zunächst aus einer
in der Längsrichtung desselben verlaufenden Drahtbahn. i besteht. Die Drähte i sind
dabei als Flachdrähte mit dem Querschnitt i' ausgebildet. Das Netz wird weiter gebildet
aus dem fortlaufend verlegten, also durchgehenden Querdraht 2, der als Runddraht
mit dem Querschnitt 2' ausgebildet ist. An sämtlichen Kreuzungspunkten
3 sind die Drähte i und 2 miteinander unter Netzbildung verschweißt, wobei
--ntsprechend breite, also gehr kräftige und zuverlässige Schweißstellen auftreten-
Der Querdraht ist dabei so verlegt, daß von Querdrahtlage zu Querdra.htlage Schlattfen.
oder Ohren, 4 entstehen, in denen der Verzugsstoff aufhängbar oder sonstwie festlegbir-
ist. Das so ausgebildete Drahtnetz trägt eine mit ihm verklebte, nicht besonders
gezeichnete
Papierhahn, die dabei nicht über die gesamte Fläche
des Drahtnetzes ausgebreitet zu sein braucht, um dem dargelegten Erfordernis entsprechen
zu können, daß ein Teil des Drahtnetzes unmittelbar als Versatzdrahtnetz wirksam
werden. kann.
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Die in der Zeichnung nicht zum Ausdruck zu bringenden, wirklichen
Verhältnisse bestehen etwa darin, daß die Maschenweite des Drahtnetzes in der Längsrichtung
5o mm, in der Breite etwa 25 mm beträgt. Die Breite der Flachdrähte liegt
bei etwa 3 mm bei einer Dicke von o,i bis o,2 mm. Treten größere Bergeversatzdrücke
auf, so kann, man die Breite- des Flachdrahtes ohne weiteres auf 4 mm bei der gleichen
Dicke von, o,i bis o,2 mm erhöhen. Die Querdrahtstärke- liegt im allgemeinen bei
i mm Durchmesser. Das Papiergewicht kann. bei einer derartigen, Ausbildung seines
Trägers auf etwa 90 g/M2 vermindert werden. Die angegebenen Werte entsprechen
jedoch lediglich einem Ausführungsbeispiel, und sie können in Anpassung an Sonderverhältnis§e
ohne weiteres abgeändert werden.