DE1811209A1

DE1811209A1 - Verfahren zur Herstellung von Druckformen auf elektrophotographischem Wege

Info

Publication number: DE1811209A1
Application number: DE19681811209
Authority: DE
Inventors: Dr Erwin Linnd
Original assignee: Kalle GmbH and Co KG
Current assignee: Kalle GmbH and Co KG
Priority date: 1968-11-27
Filing date: 1968-11-27
Publication date: 1970-06-18
Also published as: AT292035B; DE1811209C3; BE742146A; SU475762A3; SE341129B; GB1274296A; IL33419A0; NL6917245A; ES373913A1; IL33419A; FR2024337A1; DE1811209B2

Description

KALLE AKTIENGESELLSCHAFT

K i860

Unser· Zeldten Tag Blatt

FP-Ku-af 25. November 1968

Beschreibung zur Anmeldung von

KALLE AKTIENGESELLSCHAFT Wiesbaden-Biebrieh

für ein Patent auf

Verfahren zur Herstellung von Druckformen auf elektrophotographischem Wege

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Druckformen auf elektrophotographischem Wege..

Es sind bereits Verfahren zum Herstellen von Druckformen auf elektrophotographischem Wege bekannt, die dadurch gekennzeichnet sind, daß auf einem metallischen Träger eine elektrophotographische Schicht aufgebracht wird, die Schicht im Dunkeln elektrostatisch aufgeladen und dann bildmäßig belichtet wird. Das auf der Photoleiterschicht entstandene elektrostatische Ladungsbild wird anschliessend mit einem Toner entwickelt. Durch eine Wärmebehandlung werden dann die dem Original entsprechen-

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den Stellen der Schicht, auf denen'der Toner sich niedergeschlagen hat, gegen die Einwirkung* einer als Lösungsmittel auf die Schicht wirkenden Flüssigkeit resistent gemacht. Eine sich ansehliessende Behandlung mit der lösenden Flüssigkeit bewirkt ©in Freilegen des Trägematerials an den .Stellen, die den bildfreien Bereichen des Originals entsprechen» Bei ¥erwendung von Aluminium als Trägermaterial erhält man ©ine Flachdruckfon, bei Verwendung von Zink ©der Magnesium erhält man nach einem sich noch ansehliessen&en ützprozeß Boehdraekfomen. Diese bereits bekannten Verfahren und Materialien arbeiten in der Regel positiv«

Für einige Anwendungsgebiete jedoch ist ein negativ arbeitendes Verfahren und Material von Interesse z.B. bei der Rückvergrößerung von Mikrofilmnegativen direkt auf eine Druckplatt® odar* bei der Herstellung von M©hrmetall- und Kupfertiefdruckplatten.

In der Elektrophotographie ist ©in Megativ-Iopier^erfah= ren an sich bekannt» Es beruht darauf, daß man zur Entwicklung des latenten LaäuagsbiMes ©inen Toner v

*~? det, der im gleichen Sinne slektrostatisoh gsladen ist

jo wie die aufgeladewsn nl&ht beliefeteten Sfe©Il@n der cn

-■· - Photoleiterschieht ο Di© Tene^fcellehen uerden von den ο

geladenen Stellen abgestoßene, nsd es entsteht ©in Original negatives BiId₀ Dieses ¥erfahren hat jedoch

3Un»»r« Zaldian Tag Matt

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dtn Nachteil, dafi große Bildflachen nicht originalgetreu wiedergegeben werden können. Die vom Positiv-Kopierprozeß her bekannte Methode sur Volltonentwicklung mittels einer Hilfeelektrode führt beim Negativprozeß nicht stlm Erfolg. Gerade aber bei der Herstellung von Druckformen werden hinsichtlich Qualität und originalgetreuer Wiedergabe hohe Ansprüche gestellt. ^

Bs wurde nun ein negativ arbeitendes elektrophotographisches Kopierverfahren gefunden, das sich hervorragend sur Herstellung von Druckformen eignet. Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß es solche lichtempfindlichen Schichten benutzt, die gleichzeitig photoleitend und photopolymerisierbar sind und daß die in üblicher Weise aufgeladenen, belichteten und mit einem gut abdeckenden Toner entwickelten Schichten einer Nachbelichtung unter- ^ worfen, die entwickelten Bildstellen herausgelöst und die Platte gegebenenfalls noch geätzt wird.

Die Kopiersehicht kann beispielsweise heterocyclische organische Verbindungen der allgemeinen Formel

^ enthalten, in der Ri Phenyl und Dialkylaminophenyl und R₉

'-ϊ Phenyl und Chlorphenyl bedeuten. m

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Verbindungen dieser Art sind in der Deutseben Patentschrift 1 120 875 beschrieben. Es kommen jedoch beliebige andere Verbindungen in Frage- die gleichseitig photoleitend und photopolymerisierbar sind wie beispielsweise Vinylcarbazole und andere«

Die Herstellung der Dru->. platten erfolgt in--an sichbekannter Weise unter Verwendung von Bindemitteln, Sensibilisatoren und anderen bekannten Zusätzen» "wie. dies beispielsweise in der-vorgenannten- Patentschrift beschrieben ist. Es wird zweckmäßigerweise ein Bindemit" tel gewählt, das in. wässrig alkalisehen Lösungsmittel» löslich ist, z.B. Mischpolymerisate, aus - Styrol, und Maleinsäureanhydrid.

Kopierschiehten der oben beschriebenen Art können Je nach Verwendungszweck auf die verschiedensten Trägermaterialien aufgebracht werden.

Zur Herstellung von Flachdruckforraen eignen sich besonder® Aluminiumfolien, aber auch speziell vorpräparierte Papiere und Kunststoffolien. Die* Koplenchieht-kann

jedoch auch auf einen Kupfersylinder zur Herstellung ο - / " - . "

ο einer Tiefdruckform aufgebracht werden» Auch Bi- und to

® Trimetallplatten, wie sie auf dem Drueksektor üblich asind₉

^ können mit der oben beschriebenen Kopiereehieht v©re@h©n

-j werden.

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Die Kopierschicht wird dann nach den in der Elektrophotographie üblichen Verfahren elektrostatisch aufgeladen, episkopisch oder diaskopisch belichtet und mit einem gut abdeckenden, schwarzen Toner entwickelt. Das Tonerbild braucht für die weitere Verarbeitung nicht fixiert zu werden.

Die auf diese Weise bebilderte Kopierschicht wird dann einer Nachbelichtung unterworfen. An den vom Toner nicht bedeckten Stellen der Kopierschicht tritt Polymerisation der in der Kopierschicht vorhandenen photopolymerisierbaren Verbindung ein. Damit wird eine Differenzierung in der Löslichkeit zwischen den nachbelichteten und den vom Toner abgedeckten Bereichen der Kopierschicht erzielt .

Die Nachbelichtung wird mit den in der Reproduktionstechnik üblichen Lichtquellen wie Kohlenbogenlampen, Xenonlampen, Quecksilberhochdrucklampen usw. durchgeführt. Die Dauer der Nachbelichtung richtet sich nach Intensität und Abstand der Lichtquellen und beträgt maximal 1-2 Minuten.

Das Tonerbild und die darunterliegende Kopierschicht

^. werden dann mit einem geeigneten Lösungsmittel entfernt.

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Die Art des Lösungsmittels richtet eich nach dem in der Kopierscfaicht -vorliegenden Bindemittel° Die bei der Nachbelichtung photopolymerisiepten Stellen der Kopier-.schicht sind unl5©lieh_e Bas. erhalten© sichtbare Bild stellt ein Negativ tob Original äar₀

Im Falle der Verwendung von ICmpfer oder M©hrm@tallplatten als Trägermaterial ist sup Herstellmng ά@τ entsprechenden Druckform no ©la ©In Metalllt^pfog©^ ©^forderlich«. Es hat sich ge zeigt _s öaß öas öus»eh Photopolymerisation erhaltene Bild horvoff^agenä resistent ist gegen die in der Praxis üblichen Ifesmitfeel für diesen Prozess=

Das erfinöungsgealSe Ye^faiiren ©xTiöglieht es₉ auf schnelle und elegant© Meise Df-uelcfomen herzustellen, die ein negativ a

Beispiel 1

Auf ein öurch Btestwig ©b©i°flächlich aufgerauhtes Aluminiumband wird @ia© Lösung von S₉76 Gewichtsteilen 2-Viny 1-4- C 4 ° dia@thy Iasiia@ph@fi2f 1 )-5- (2 · -ehlorpheny 1) ox&zol, 2j,47 Gsijie'htsfceilen ©ines Mischpolymerisates

aus Styrol wnd ™

^ und O₉ 02 Gewicht st ©lisa Ifeoöüiiäie FB In ?3_S1Q Gsuiohts-

■^ teilen MathyIgI^kOl₉ 1®_S3O Seuiefetsfeeilisii Biatsflaeofegife

-J und Q. 39 Gewicht st ©ilora lefefeapol aa®ehisi@ll auf g©t rage

CBt ■

"* Die Schichtdicke} ©oll % => 5 M feetragen „ Die gut ge-

2 Um·™ Ztlditn Tag Matt

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trocknete Schicht wird mit Hilfe einer Coronavorrich tung auf 300 V negativ aufgeladen. Die aufgeladene

Platte wird an einem Vergrößerungsgerät normaler Ausführung belichtet. Die Belichtungszeit richtet

sich naturgemäß nach Lichtquelle, Dichte der Vorlage,

Blende und Vergrößerungsmaßstab. Dient als Vorlage

beispielsweise ein 36 mm Mikrofilmnegativ einer tech- ^m

nischen Zeichnung und wird eine Vergrößerung auf DIN

A 4 gewählt, so liegt sie in. der Größenordnung von

60 Sekunden bei Blende 11 und einer I50 W Glühbirne als Lichtquelle. Das durch die Belichtung entstandene latente Ladungsbild wird in bekannter Weise mit einem

Gemisch aus Eisenpulver und einem positiv geladenen Ruß-Pigment (Toner) entwickelt, wie es in der Elektro-

photographie üblich ist. Für die Entwicklung benutzt man eine Magnetwalze, die gegebenenfalls mit einigen Volt einer Hilfsspannung sur grundfreien Volltonentwicklung M betrieben wird. Nach der Entwicklung wird die Platte an einer 'mit 15 Amp betriebenen Kohlenbogenlampe 2

Minuten im Abstand von 50 cm nachbelichtet.

Die vom Toner bedeckten Bereiche der Schicht werden wego ο gelöst mit einer Lösung von 2,4i Gewichtsteilen Natrium-

JJ metasilikat in 17,70 Gewichtsteilen Aethylenglykol, 11,28

ij) Gewicht steilen Glycerin, 14.35 Gewicht steilen Methanol und

«α 54,26 Gewichtsteilen Wasser. Man erhält ein positives

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Bild aus photopolymerisierten, oleophilen Bildbereichen auf einer wasserführenden Aluminiumfolie_f von dem gedruckt werden kann.

Beispiel 2

Eine Trimetallplatte, bestehend aus einer verkupferten und verchromten Alumin. folie wird mit der in Beispiel 1 beschriebenen Lösung ©inee eubst«, Vinfloiaasol® beschichtet. Die Schicht wird gut getrocknet und im Dunkeln elektrostatisch negativ aufgeladen. Die aufgeladene Platte wird in der Kassette einer Reproduktionscamera befestigt. Als Vorlage dient ein Positiv. Die Platte wird auf übliche Weise belichtet,-wobei di© Belichtungszeit in der Größenordnung von 30 see» liegt» was jedoch von Lichtquelle, Vorlage, Blende und MaS-Stabsverhältnis abhängig ist. Es wird weiter verfahren_ffl wie in Beispiel 1 beschrieben. Nach dem Entfernen der nicht polymerisieren Photoleitersehicht erhält man ein zum Original negatives Bild aus phot©polymerisiert®» Vinyloxazol auf einer wasserführenden Chronsehieht· Mit einer handelsüblichen Ätze wird nun die Chromechicht

_o an den nicht abgedeckten Bildteilen entfernt* so..daft"

to die darunterliegende Kupferschicht hervortritt. Maeh

*·» Beendigung des ÄtaVorganges wird die photopolymerisierte Q Schicht mit einem organischen Lösungsmittel beispiels- ©j weise Aceton entfernt. Man erhält ein positives Bild von oleophilem Kupfer_a von dem gedruckt werden kann.

Die Druckauflagen sind sehr hoch.

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Beispiel 3

Anstelle der in Beispiel 2 beschriebenen Triraetallplatte kann mit gleich gutem Erfolg auch eine Bimetallplatte auf Basis Chrom-Messing verwendet werden. Die Belichtung kann auch im Kontaktverfahren mit einer Filmvorlage erfolgen. Verwendet man eine 100 Watt Glühbirne im Abstand von 60 cm, so beträgt die Belichtungszeit 2 Sekunden. φ Die Entwicklung des durch Belichtung der aufgeladenen Platte entstandenen latenten Ladungsbildes wird mit einer Dispersion von Ruß in einem aliphatischen Kohlenwasserstoff vorgenommen, wobei jedoch gewährleistet sein muß, daß die dispergieren Rußteilchen eine positive Ladung besitzen. Es können die im Handel befindlichen Produkte dieser Art verwendet werden. Ansonsten wird verfahren, wie in Beispiel 2 beschrieben.

009825/0761

Claims

/ ψ Unsere Zeichen Jag K l€60 FP-Ku-af 25.11«1968 Patentansprüche

1. Verfahren sur Herstellung won Druckformen auf elektro· photographischem Wege,

dadurch gekerraseicbnefc,

daß Schichten, di© gleichzeitig photoleitend und Fotopolymerisierbar "sindj, in üblicher Weise aufgeladen, belichtet und entwickelt werden, sodann einer Nachbelichtung «nterwopfen_s die entwickelten Bildstellen herausgelöst und die Form gegebenenfalls noch geätzt wird.

2. Verfahren nach ÄaspFueh 1,

dadurch gekenazeiehaet_a

daß die lichtempfindliche SßMeht Vinyloicazole oder Vinylcarbazole enthält«

3. Verfahren nach Ansprueh I₀

dadurch gekennzeichnet,

daß die lichtempfiiadliche Schiebt ein in wässrigen alkalischen Lösungsmitteln ISsliehes Bindemittel enthält» . /

009825/0781