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Beschreibung zu Patentanmeldung Schlupffreier Stimmwirbel fUr Streichinstrumente,
wie Geigen, Bratschen und Celli Die Erfindung betrifft einen schlupffreien StimmwirbelfUr
Streichinstrumente, wie Geigen, Bratschen und Celli, irit einem den Aufnahmeöffnungen
des Wirbelkastens entsprechend runden sowie konischen Schaft, einer an dem hinteren
Ende des Wirbelschaftes befindlichen mittleren Längsbohrung, einer auf das hintere
Ende des Wirbelschaftes wirkenden Spannschraube und einem zwischen dem Kopf der
Spannschraube sowie dem Wirbelkasten angeordneten Haltering.
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BEr Streichinstrumente, wie Geigen, Bratschen und Celli, werden im
allgemeinen aus Holz bestehende Stimmwirbel verwendet, welche einen runden sowie
konischen Schaft besitzen, der hinsichtlich seiner Ausbildung den zu seiner Aufnahme
dienenden Öffnungen des Wirbelkastens entsprickt. Die bekannten Stimmwirbel werden
in die fitr eie vorgesehenen Öffnungen des Wirbelkastens eingesetzt. Alsdann werden
die von ihnen zu haltenden und zu spannenden Saiten des Streichinstrumentes
an
ihnen befestigt. Danach werden die Stimmwirbel dann innerhalb der sie aufnehmenden
Öffnungen des Wirbelkastens in einem ein Spannen der an ihnen befestigten Saiten
bewirkenden Sinne gedreht, und zwar so lange, bis die betreffenden Saiten durch
entsprechende Spannung auf den vorgesehenen Ton gestimmt sind.
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Um möglichst eine Rtickdrehung der bekannten Stimmwirbel und damit
eine Verstimmung der an ihnen befestigten Saiten der Streichinstrumente zu vermeiden,
ist es erforderlich, auf die Stimmwirbel bei ihrer Einführung in die Öffnungen des
Wirbelkastens sowie bei ihrer Drehung in diesen zwecks Spannung der Saiten einen
verhältnismäßig starken Druck auszutiben. Trotzdem findet bei den bekannten Stimmwirbeln
ziemlich leicht eine Rückdrehung bzw. ein Schlupf derselben statt, welcher eine
Entspannung der von ihnen gehaltenen Saiten der Streichinstrumente und damit deren
Verstimmung zur Folge hat. Abgesehen davon sind die bekannten Stimmwirbel infolge
des Umstandes, daß sie aus Holz bestehen, auch ziemlich witterungsabhängig. Dies
bewirkt, daß sie sich bei entsprechenden Witterungßeinflüssen in den Offnungen des
Wirbelkastens festklemmen und daher zur Spannung bzw. Stimmung der an ihnen befestigten
Saiten nur schwer oder nicht gleichmäßig genug gedreht werden können.
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Abgesehen davon ist aufgrund der amerikanischen Patentschrift 1 328
824 bereits ein schlupffreier Stimmwirbel für Geigen mit einem den Aufnahmeöffnungen
des Wirbelkastens entsprechend runden sowie konischen Schaft, einer an dem hinteren
Ende des Wirbelschaftes befindlichen mittleren Längsbohrung, einer auf das hintere
Ende des Wirbelschaftes wirkenden Spannschraube und einem zwischen dem Kopf der
Spannschraube sowie dem Wirbelkasten angeordneten Haltering bekannt.
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Bei diesem bekannten schlupffreien Stimmwirbel ist an dem hinteren
Ende des Wirbelschaftes eine mittlere Längsbohrung vorgesehen, welche einen äußeren
Abschnitt größeren Durchmessers sowie einen inneren Abschnitt geringeren Durchmessers
aufweist. In den inneren Abschnitt dieser Längsbohrung ist eine buchse eingesetzt,
welche mit ihrem äußeren Stirnende in der gleichen Ebene wie das hintere Stirnende
des Wirbelschaftes liegt, an ihrer Umfangsfläche einen flachen Teil besitzt und
eine Bohrung mit Innengewinde aufweist. Um diese BUchse in ihrer Stellung zu halten,
ist ein Quer stift vorgesehen, der sich sowohl durch den Wirbelschaft als auch durch
die BUchse erstreckt.
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Zum Festspannen des infrage stehenden Stimmwirbels ist bei diesem
eine Hülse vorgesehen, welche einen etwa hohlzylindrischen Teil sowie eine äußere
Kappe aufweist. Der hohlzylindrische
Teil der Hülse besitzt an
seinem inneren Ende eine Abflachung und steht mit dem äußeren Ende der an dem Wirbelschalt
befestigten Büchse in teleskopartigem Eingriff. Der abgeflachte Teil der Hülse sowie
der flache Teil der Umfangsfläche der Büchse befinden sich dabei in übereinstimmender
Lage. Die Kappe der IIülse überragt den hohlzylindrischen Teil derselben in radialer
Richtung flanschartig. Mittels des flanschartigen Teils ihrer Kappe liegt die Hülse
gegen einen Haltering an, welcher in die entsprechende Öffnung des Wirbelkastens
eingesetzt ist und hierzu einen inneren Teil geringeren Durchmessers sowie einen
äußeren Teil größeren Durchmessers aufweist. Die Kappe der Hülse ist in ihrer Mitte
darüber hinaus mit einer Öffnung zum Durchtritt einer Spannschraube versehen.
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Diese Spannschraube erstreckt sich mit ihrem Gewindeschaft durch die
Hülse in das Gewinde der an dem Wirbelschaft befestigten Büchse. Ihr Kopf lagert
dabei gegen die Außenfläche der Kappe der Hälse.
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Bei dem zuletzt beschriebenen bekannten Stimmwirbel besteht die Möglichkeit,
diesen mittels seiner Spannschraube in den Öffnungen des Wirbelkastens in dem erforderlichen
Maße festzuspannen. Infolgedessen läßt sich mit diesem Stimmwirbel auch eine Rückdrehung
bzw. ein Schlupf desselben und damit eine Verstimmung der an ihm befestigten Saite
vermeiden.
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Der bekannte Stimmwirbel hat aber den wesentlichen Nachteil, daß seine
Spanneinrichtung aus einer Vielzahl von Teilen besteht. Dies macht die Herstellung
des bekannten Stimmwirbels recht kostspielig und seinen Zusammenbau sowie seine
Benutzung sehr umständlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen schlupffreien Stimmwirbel
der eingangs genannten Art zu schaffen, welcher sich dem bekannten schlupffreien
Stimmwirbel gegenüber durch eine einfachere Ausbildung auszeichnet und noch weitere
Vorteile besitzt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die ErSindung vor, daß bei einem derartigen
schlupffreien Stimmwirbel der Wirbelschaft an seinem hinteren Ende einen sich tiber
seine gesamte Breite erstreckenden Querschlitz hat, daß der Haltering an seiner
Innenseite in den Querschlitz des Wirbelschaftes passende bogenförmige Flansche
aufweist sowie mit einer sich konisch nach innen verjüngenden Ringfläche versehen
ist und daß die Spannschraube mit der Längsbohrung des WirbeXchaftes in unmittelbarem
Eingriff steht.
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Infolge dieser Ausbildung besteht bei dem neuen schlupffreien Stimmwirbel
die Einrichtung zum Festspannen desselben lediglich aus zwei Teilen, und zwar dem
Haltering und der
Spannschraube. Dies macht den neuen Stimmwirbel
in der Herstellung sehr einfach und preiswert. Darüber hinaus erleichtert es sehr
den Zusammenbau sowie die Benutzung desselben.
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So ist es beim Zusammenbau und der Benutzung des neuen Stimmwirbels
lediglich erforderlich, nach der Anordnung des Wirbelschaftes in den Öffnungen des
Wirbelkastens den Haltering mit seinen Flanschen in den Querschlitz des Wirbelschaftes
einzusetzen sowie die Spannschraube durch den Haltering in die Längsbohrung des
Wirbelschaftes einzuführen und dort in dem gewtinschten Maße festzudrehen.
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Hierdurch wird dann der Schaft des Stimmwirbels so weit in die Öffnungen
des Wirbelkastens hineingezogen, daß sich einerseits ein schlupffreier Sitz des
Wirbelschaftes in den Öffnungen des Wirbelkastens ergibt, andererseits eine einwandfreie
Drehung des Stimmwirbels zum Spannen der an ihm befestigten Saite aber doch noch
möglich ist. Hierzu trägt die Reibung bei, welche sich bei dem Spannen des Stimmwirbels
mittels der Spannschraube zwischen der sich konisch nach innen verjüngenden Ringfläche
des Halterings und dem mit dieser in Eingriff stehenden Rand der an dem hinteren
Ende des Stimmwirbels befindlichen Öffnung des Wirbelkastens ergibt.
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Bei dem neuen Stimmwirbel ist erfindungsgemäß weiterhin vorgesehen,
daß die Durchmesser der Längsbohrung des Wirbelschaftes und des Gewindeschaftes
der Spannschraube so gewählt sind, daß der Gewindeschaft der Spannschraube bei Eindrehen
in die Längsbohrung des Wirbelsciiaftes in diese ein Gewinde einschneidet. Hierdurch
erübrigt es sich, die Längsbohrung des Wirbelschaftes des Stimmwirbels schon vorher
mit Innengewinde zu versehen, was eine weitere Vereinfachung der Herstellung des
neuen Stimmvirbels bewirkt. außerdem ist hierdurch die Festigkeit des Eingriffs
zwischen dem Gewindeschaft der Spannschraube und der Längsbohrung des Wirbelschaftes
besonders gut.
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Wie die Erfindung ferner vorsieht, besteht der neue Stimmwirbel vorzugsweise
aus einem Polyamidkunststoff, wie z.B.
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demjenigen, der unter dem Warenzeichen "I;Fylon" vertrieben wird.
Gegebenenfalls kann der Stimmwirbel im Spritzgußverfahren hergestellt und, soweit
erforderlich, anschließend genauso gut oder sogar noch besser als Holz bearbeitet
werden. Daher kann auch ein aus derartigem Werkstoff hergestellter fitimmwirbel
genauso gut wie ein solcher aus Holz in die Öffnungen des Wirbelkastens eingepaßt
werden. weit er hin bietet die Verwendung von Polyamidkunststoff für die Herstellung
des Stimmwirbels den Vorteil, daß dieser Werkstoff sowohl gute Haft- als auch gute
Gleiteigenschaften
besitzt. Infolgedessen bedarf es bei seiner Verwendung
gewöhnlich keiner Schmiermittel, um ein unerwunsohtes Festklemmen des Schaftes des
Stimmwirbels in den Öffnungen des Wirbelkastens zu vermeiden. Ferner ist der Stimmwirbel
bei Herstellung aus einem derartigen Werkstoff auch weitgehend unempfindlich gegen
Witterungseinfltisse. Schließlich bietet dieser Werkstoff durch entsprechende Farbgebung
die Möglichkeit, den Stimmwirbel der Farbe und dem Aussehen der Streichinstrumente
anzupassen.
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Hinsichtlich der Ausbildung der Spannschraube des neuen Stimmwirbels
sieht die Erfindung weiterhin noch vor, daß deren Kopf entweder mit einem Schlitz
zur Betätigung durch einen Schraubenzieher versehen ist oder eine Rändelung zur
Betätigung von Hand aufweist, Ob die eine oder die andere Kopfausbildung zur Anwendung
gelangt, richtet sich dabei insbesondere nach der Größe der Instrumente, bei welchen
der neue Stimmwirbel benutzt wird.
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Bei dem neuen Stimmwirbel befinden sich sämtliche Teile desselben
stets in einem konstanten Spannungszustand. Hjerdurch wird ein Lockerwerden derselben
vermieden, welches ElappergerOusche bewirken und Oberschwingungen der an dem Stimmwirbel
befestigten Saite zur Folge haben könnte.
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Der neue Stimmwirbel kann im tibrigen in allen erforderlichen Größen
hergestellt werden und bei den verschiedensten Streichinstrumenten zur Anwendung
gelangen. Ferner besteht die Möglichkeit, die bisher bei Streichinstrumenten verwendeten
Stimmwirbel gegen den neuen Stimmwirbel aussutauschen. Hinsichtlich seiner Formgebung
und seines Aussehens kann man den neuen Stimmwirbel auch so ausbilden, daß er weitgehend
den bekannten Holzwirbeln entspricht.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Stimmwirbels
beispielsweise veranschaulicht, und zwar zeigen: Fig. 1 die Spannschraube des Stimmwirbels
in Seitenansicht, Fig. 2 den Haltering des Stimmwirbels in Seitenansicht, Fig. 3
den Haltering des Stimmwirbels in Draufsicht, Fig. 4 einen Teil des Schaftes des
Stimmwirbels in Seitenansicht und Fig. 5 den Wirbelkasten eines Streichinstrumentes
sowie den in Öffnungen desselben gelagerten sowie festgespannten Stimmwirbel teils
in Draufsicht sowie teils im Querschnitt in Teildarstellung.
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Der Wirbelschaft 1 des Stimmwirbels besitzt eine runde sowie sich
in Richtung seines hinteren Endes konisch verjüngende
Umfangsfläche
2. Die Umfangsfläche 2 des Wirbelschaftes 1 entspricht hinsichtlich ihrer Ausbildung
den zu seiner Aufnahme und Lagerung dienenden konischen Öffnungen 7,8 der Wandungen
A,B des Wirbelgehäuses. An seinem hinteren Ende weist der Wirbel schaft 1 eine mittlere
Längsbohrung 3 auf. Weiterhin besitzt er dort einen Querschlitz 4, dessen Breite
dem Durchmesser der Längsbohrung 3 entspricht.
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Zum Festspannen des Stimmwirbels ist ein Haltering 5 vorgesehen. Dieser
Haltering weist an seiner Innenseite in den Querschlitz 4 des Wirbelschaftes 1 passende
bogenförmige Blansche 5a,5b auf. Weiterhin ist er mit einer sich konisch nach innen
verjüngenden Ringfläche 5c versehen.
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Abgesehen von dem Haltering ist zum Festspannen des Stimmwirbels weiterhin
eine Spannschraube 6 vorgesehen, welche einen Gewindeschaft 6a sowie einen Kopf
6b besitzt. Zum Durchtritt des Gewindeschaftes 6a der Spannschraube 6 weist der
Haltering 5 eine entsprechend bemessene Öffnung 5d auf.
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Zur Betätigung der Spannschraube 6 ist deren Kopf mit einem zum Einsetzen
eines Schraubenziehers dienenden Schlitz 6c versehen.
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Zur Anordnung des Schaftes 1 des Stimmwirbels in dem Wirbelkasten
wird dieser, wie Fig. 5 zeigt, in die entsprechenden
Öffnungen
7,8 der Wandungen A,B desselben so fest eingedrückt, daß er einerseits noch gut
gedreht werden kann, andererseits aber fest genug sitzt, um der von der zu befestigenden
Saite ausgeübten Zugkraft Widerstand zu leisten. Alsdann wird der Haltering 5 in
das hintere Ende des Wirbelschaftes 1 sowie die Öffnung 8 der Wirbelkastenwandung
B eingesetzt. Dabei kommt er mit seiner Schrägfläche 5c mit der dieser sugekehrten
Kante 9 der Wirbelkastenwandung B in Eingriff. Im Anschluß daran wird die Spannschraube
6 durch den Haltering 5 in die Längsbohrung 3 des Wirbelschaftes 1 eingeführt und
danach in die Längsbohrung 3 desselben eingedreht, wobei von ihr in diese Längsbohrung
3 ein Gewinde eingeschnitten wird. Infolgedessen wird einerseits der Wirbelschaft
1 weiter in die Öffnungen 7,8 der Wirbelkastenwände A,B hineingezogen und andererseits
die Ringfläche 5c des Halteringes 5 gegen die Kante 9 der Wirbelkastenöffnung B
angedrückt. Man setzt dabei das Eindrehen der Schraube 8 in die Längsbohrung 3 des
Wirbelschaftes 1 so lange fort, bis der Wirbelschaft 1 in dem gewünschten Maße in
den Wirbelkastenöffnungen 7,8 festgespannt ist.
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Die von dem Stimmwirbel zu haltende sowie zu spannende Saite des Streichinstrumentes
wurde vorher in bekannter Weise an dem Wirbel schaft 1 befestigt und durch Drehung
desselben vorgespannt. Nach dem Eindrehen der Schraube 6 in die Längsbohrung
3
des Wirbelsohaftes 1 wird diese Saite dann schließlich durch weitere Drehung des
Stimmwirbels so gespannt, daß von dieser bei der Benutzung des Instrumentes der
gewünschte Ton erzeugt wird. Infolge des Festspannens des Wirbelschaftes 1 verbleibt
die an dem Stimmwirbel befestigte Saite dann auch weiterhin in diesem Zustand.