DE180727C - - Google Patents

Info

Publication number
DE180727C
DE180727C DENDAT180727D DE180727DA DE180727C DE 180727 C DE180727 C DE 180727C DE NDAT180727 D DENDAT180727 D DE NDAT180727D DE 180727D A DE180727D A DE 180727DA DE 180727 C DE180727 C DE 180727C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
etching
naphthylamine
white
dyeings
etch
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT180727D
Other languages
English (en)
Publication of DE180727C publication Critical patent/DE180727C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
    • D06P5/15Locally discharging the dyes
    • D06P5/155Locally discharging the dyes with reductants

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Coloring (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVU80727 -' KLASSE Bn. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Dezember 1905 ab.
Bekanntlich gelingt es nicht ohne weiteres, alle auf der Faser erzeugten unlöslichen Betanaphtolazofarbstoffe mit Formaldehydhydrosulfit (Hydrosulfit NF Höchst) bezw. Formaldehydsulfoxylat (Hydrosulfit N F konz.) durch kurzes Dämpfen weii3 und bunt zu ätzen.
Während Paranitranilinrot diesen Ätzmitteln gar keine Schwierigkeiten entgegenstellt, ge-
lo, lang es bisher noch nicht, mit gleicher Leichtigkeit ein reines Weiß und schöne Buntätzen mittels der oben genannten Hydrosulfitverbindungen auf anderen unlöslichen, auf der Faser erzeugten Azofarben zu erzielen. Es sind dies die Betanaphtolazofarbstoffe aus den Diazo-
.·■ und Tetrazoverbindungen folgender aromati-. scher Basen: . a-Naphtylamin, ß-Naphtylamin. Benzidin, Tolidin, Diaminoazobenzol, o-Aminokresolbenzyläther, Nitrophenetidin, Chloranisidin, Diaminodiphenylamin usw. ■
Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß man sämtliche Färbungen unlöslicher Azofarben, die bisher nicht ätzbar waren, sehr leicht ätzen kann, wenn man sie vor dem Drucken mit geringen Mengen von den in der Technik unter dem Namen »Solidogen « bekannten aromatischen Aminobenzylbasen präpariert.
Anstatt die Färbungen damit zu präparieren, kann man das Solidogen auch den Ätzfarben zufügen, doch ist die erstgenannte Arbeitsweise in den meisten Fällen vorzuziehen.
In ähnlicher Weise, wie das Solidogen A
pat. des Handels, wirken auch die anderen in den Patentschriften 122353, 123613, 128726, !30034^ !30035 ur|d 130036 genannten aromatischen Aminobenzylbasen bezw. Anhydroaminobenzylalkohole.
Als besonders wirksam und daher für die Praxis von besonderer Bedeutung haben sich jene Basen erwiesen, welche durch Einwirkung von Formaldehyd auf die Anilinbasen, besonders auf die Toluidine und Xylidine, in ■ Gegenwart von verdünnten Mineralsäuren entstehen.
Der nach dem neuen Verfahren erzielte technische Effekt ist" für die Druckereiindustrie von größter Bedeutung. Während man bisher mit Hydrosulfit N F, wie auch mit den bekannten Kondensationsprodukten von Aminen mit Hydrosulfitformaldehyd und formaldehydsulfoxylsaurem Natron auf a - Naphtylaminbordeaux usw. nach der für die anderen Azofarben üblichen Arbeitsweise nur ein helles Rot erhielt, gelingt es, jetzt mit Leichtigkeit selbst die dunkelsten Bordeauxfärbungen rein weiß zu ätzen.
Von gleicher Wichtigkeit wie für die Weißätzen ist das neue Verfahren auch für die Buntätzen, die man nun mit den gleichen — für Paranitranilinrot, Parabraun und für die direktziehenden Farbstoffe gebräuchlichen — basischen Farbstoffen und ' Albuminfarben in :.. gleicher Lebhaftigkeit herstellen kann.
In dieser Beziehung übertrifft das vorliegende Verfahren auch dasjenige, bei dem alkalische, eisensalzhaltige Drückfarben zur Anwendung kommen und bei dem die Herstellung von lebhaften Buntätzen mittels Tanninfarbstoffen nicht möglich ist.
65
Ein weiterer für die Praxis sehr wichtiger Vorzug des neuen Verfahrens beruht in der leicht ausführbaren Dämpfung. Während z. B. die in der Patentschrift 162875 genannten Hydrosulfite ihre Ätzwirkung nur in einem absolut luftfreien Dampf im Mather-Platt zur Geltung bringen, gelingt es hier, auch im lufthaltigen Dampf kasten in einigen Minuten eine vollkommene Ätzung zu erhalten. Das Dämpfen ist also nicht so vielen Zufälligkeiten unterworfen wie bisher und kann in jedem Druckereibetrieb leicht ausgeführt werden.
Die beste Ausführungsform des neuen Verfahrens ist das Klotzen der fertigen Färbung, da es dadurch den Druckereien ermöglicht wird, mit den für Paranitranilinrot und anderen Färbungen bereits eingeführten Weiß- und Buntätzen auch die nun hinzukommenden Naphtylaminbordeaux- usw. - färbungen zu ätzen. Das Präparieren kann nach Belieben auf der noch nassen oder bereits getrockneten Färbung vorgenommen werden. Auch beim Ausfällen der sehr schwerlöslichen Solidogenbase innerhalb der Faser aus Solidogen A pat.
mit Soda, Natronlauge, Schlemmkreide usw. erhält man gleichgute Resultate.
Beispiele.
I. Weiß- und Buntätzen auf a-Naphtylaminbordeaux.
Der mit a-Naphtylaminbordeaux in bekannter Weise gefärbte Stoff wird mit einer Lösung von 20 g der im Handel erhältlichen SoIidogen A pat.-Lösung in einem Liter Wasser am Foulard geklotzt, getrocknet und bedruckt mit:
Weißätze:
250 g Formaldehydsulfoxylat (Hydrofit N F konz.) oder 500 g Form-
aldehydhydrosulfit (Hydrosulfit
N F),
750 g bezw. 500 g Britishgumverdickung.
ι kg.
Buntätzen: .
30 g Farbstoff,
30 g Glyzerin,
10 g Acetin,
250 ecm Wasser,
240 g Weizenstärketraganthverdickung
lösen, zufügen:
60 g Karbolsäure,
80 g; wässerige Tanninlösung 1:1,
ί 150 g Hydrosulfit N F konz.,
(150 ecm Wasser
• ι kg. '
Gelbätze:
30 g Auramm O.
Grünätze:
20 g Auramin O,
10 g Thioninblau G O.
Orangeätze:
30 g Flavophosphin R konz.
Blauätze I:
20 g Thioninblau G O.
Blauätze II:
30 g Ätzmarineblau S extra.
Rosaätze:
40 g Rhodamin 4 G oder 6 G.
Nach dem Drucken und Trocknen 3 Minuten im Mather-Platt bei ιοί0 C. oder 10 Minuten im Dampfkasten dämpfen, durch ein Antimonbad passieren und waschen.
II. Ätzfarben auf Benzidinpuce oder anderen schwer ätzbaren Färbungen.
Die Färbungen werden mit einer Lösung von 10 bis 40 g der oben genannten Solidogenlösung im Liter präpariert, mit den in Beispiel I. beschriebenen Ätzfarben bedruckt und 3 bis 5 Minuten gedämpft.
ι kg.
III. Ätzweiß S.
250 g Hydrosulfit N F konz. in
650 g Britishgumverdickung lösen, wenn
kalt, zufügen:
ioo g Solidogen-A-Lösung
Auf gewöhnliche, nicht präparierte Färbungen von a-Naphtylamin usw. gedruckt, 3 bis Minuten im Mather - Platt oder im Dampf kasten gedämpft und gewaschen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Weiß- und Buntätzen auf Färbungen von unlöslichen auf der Faser erzeugten ß-Naphtolazof arbstoffen aus den Diazo - und Tetrazo verbindungen von a-Naphtylamin, ß-Naphtylamin, Benzidin, Tolidin, Diaminoazobenzol, o-Aminokresolbenzyläther, Nitrophenetidin, Chloranisidin, Diaminodiphenylamin usw. mittels Aldehyd- und Ketonhydrosulfiten bezw. -sulfoxylaten, dadurch gekennzeichnet, daß die Färbungen vor der Ätzung mit den in den Patentschriften 122353, 123613, 128726, 130034, 130035 und 130036 genannten aromatischen Aminobenzylbasen bezw. Anhydroaminobenzylalkoholen präpariert oder diese Verbindungen den Ätzen zugefügt werden.
DENDAT180727D Active DE180727C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE180727C true DE180727C (de)

Family

ID=444965

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT180727D Active DE180727C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE180727C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE180727C (de)
DE73112C (de) Verfahren zur Erzeugung von Farbstoffen auf der Faser
DE949649C (de) Verfahren zum Faerben und Bedrucken von Fasern aus Polyacrylnitril
DE233278C (de)
DE633046C (de) Verfahren zum Drucken von pflanzlichen Fasern mit Saeurefarbstoffen
DE83964C (de)
DE898735C (de) Verfahren zur Erzeugung unloeslicher brauner Azofarbstoffe auf der Faser
DE533795C (de) Verfahren zur Darstellung von wasserunloeslichen Azofarbstoffen
DE887636C (de) Bestaendiges, wasserloesliches Farbstoffpraeparat
DE535249C (de) Verfahren zur Herstellung von echten Faerbungen und Drucken mit Estersalzen von Leukokuepenfarbstoffen auf Baumwolle
DE471666C (de) Verfahren zum Weiss- oder Buntaetzen von Acetylcellulose enthaltenden Stoffen
DE519984C (de) Verfahren zur Erzeugung von Buntreserven mit Estersalzen von Leukokuepenfarbstoffen unter Kuepenfarbstoffen
DE103921C (de)
DE184381C (de)
DE323528C (de) Verfahren zur Herstellung von echten farbigen Drucken auf pflanzlichen Fasern
DE419431C (de) Verfahren zur Erzeugung daempfbestaendiger Azofarbstoffe aus Nitrosaminfarben
DE627068C (de) Verfahren zum Reservieren von Faerbungen aus Estersalzen von Leukokuepenfarbstoffen
DE926243C (de) Verfahren zur Erzeugung von Eisfarben beim Zeugdruck
DE810270C (de) Verfahren zum Faerben und Drucken von Celluloseestern und -aethern
DE560797C (de) Verfahren zur Herstellung von unloeslichen Azofarbstoffen auf der Faser
DE284856C (de)
DE551680C (de) Verfahren zum Faerben und Drucken tierischer Stoffe, wie Wolle oder Leder, mit Farbstoffen der Indigo- oder indigoiden Reihe
DE925044C (de) Verfahren zur Herstellung von Drucken mit wasserunloeslichen Monoazofarbstoffen auf Acetylcellulose- und Polyamidfasern
DE843837C (de) Verfahren zum Fixieren von Farblacken aus basischen Farbstoffen
DE238841C (de)