DE180603C

DE180603C -

Info

Publication number: DE180603C
Application number: DE1901180603D
Authority: DE
Filing date: 1901-11-12
Anticipated expiration: 1921-11-13

Description

KAISERLIGHE'S

PATENTAMT.-

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Gas aus Torf, torfähnlichem oder sonstigem minderwertigen geeigneten Brennmaterial. Das Wesentliche der Erfindung besteht darin, daß man dem wie bei der Torfkohlenherstellung in luftdicht verschloßenen Retorten, in verhältnismäßig fein, verteiltem Zustand entgasten und noch in Glut befindlichen Torf in bestimmter,

ίο weiter unten näher ausgeführter Weise derart - Wasser zuführt, daß eine möglichst voll-' ständige Ausnutzung des Torfes unter ergiebiger Wassergasbildung eintritt.

Die Behandlung von zwecks Gasgewinnung trocken destillierten Brennmaterialien in noch glühendem Zustande mit Wasser ist an sich bekannt als ein Vorgang, bei dem es in erster Linie darauf ankommt, den Koks abzulöschen, während die Verwendung des beim Ablöschen entstehenden Wasserdampfes zur Erzeugung von Wassergas erst in zweiter Linie'erfolgt. Das Löschen geschieht nach der unter anderen Veröffentlichungen beispielsweise auch in den deutschen Patent-

schriffen 58404 und 106263 beschriebenen Weise derart, daß der glühende Koks in einem Fortsatz der Retorte entweder in Wasser eingeführt oder mit feinen Wasserstrahlen bespritzt wird.

Gegenüber diesen bekannten Verfahren besteht das Neue und Wesentliche der vorliegenden Erfindung darin, daß, weil das bei diesen bekannten Verfahren als Nebenprodukt erhaltene Wassergas hier als Hauptprodukt . erzielt werden soll, eine möglichst innige Berührung mit dem Wasser herbeigeführt wird. Zu diesem Zweck wird das Wasser erstens dem Vergäsungsmaterial _s während dessen dauernder Bewegung durch den Apparat zugeführt, um zwischen beiden eine mögliehst große Berührungsfläche zu schaffen, und zweitens wird das Wasser bei seiner Einführung in den Apparat möglichst fein zerstäubt.

Die Ausübung des Verfahrens mag an der Hand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert werden.

Der Torf oder sonstige Brennstoff gelangt aus dem mit einem Deckel h versehenen Schütttrichter c, der unten durch einen Schieber i k verschlossen werden kann, zunächst in den wagerecht liegenden Entgas'ungsraum b, der von außen durch die mit der Luftzuführung / versehenen Feuerung d geheizten Retorte a. Der Transport des Gutes durch den Entgasungsraum wird durch die ständig bewegte Schnecke g besorgt. Aus dem Entgasungsraum fällt das glühende Material in den Fortsatz e der Retorte und trifft hier mit dem durch Rohr η eingeführten zerstäubten Wasser zusammen. Das überschüssige, nicht verdampfteWasser sammelt sich in derGrube«¹, -

Claims

aus welcher die Schnecke ο den Koks in gelöschtem und gekühltem Zustand aus dem
Apparat ununterbrochen hinausbefördert. Das
Gemisch von Wassergas und Destillationsgas zieht aus dem Entgasungsraum durch
Rohr m. ab. '

Pate nt-A ν Spruch:

to Verfahren zur kontinuierlichen Erzeugung von Gas aus Torf oder anderen

minderwertigen Brennstofifen in von außen beheizten Retorten, bei welchem das Gut zuerst destilliert und der noch in. Glut befindliche Koks in einem Fortsatz der Retorte mit Wasser behandelt wird und das hierbei entwickelte Wassergas mit dem Destillationsgas abgezogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser dem ständig durch den Apparat bewegten Gut in möglichst feiner Zerstäubung zugeführt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI.