DE1804330B2 - Fallschirm mit einer pyrotechnischen Schleuder-Entfalteinrichtung - Google Patents
Fallschirm mit einer pyrotechnischen Schleuder-EntfalteinrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fallschirm mit einer pyrotechnischen Schleuder-Entfalteinrichtung, die einen
Körper und eine Vielzahl von ringförmig am Körper angeordneten Schleudermassen aufweist, ferner Antriebsmittel
im Körper zum gleichzeitigen Herausschleudern der Schleudermassen radial nach außen,
wobei die Schleudermassen über Verbindungselemente mit dem Fallschirmkappensaum verbunden sind und
wobei eine Vielzahl von Tragleinen am Fallschirmkappensaum angebracht ist.
Ein derartiger Fallschirm ist aus der US-PS 32 81 OS'8
bekannt. Bei der Übertragung des bekannten Prinzips auf Fallschirme mit mehreren Fallschirmkappen kann es
zu Schwierigkeiten kommen, weil einer oder mehrere der einzelnen Fallschirmkappen dazu neigt, sich
langsamer aufzublähen und damit hinter dem oder den anderen Fallschirmkappen um eine beträchtliche Zeit
zurückzubleiben, mit dem Ergebnis, daß die Gesamtzuj;-kraft
ungleichmäßig aufgebracht wird, häufig in einein solchen Ausmaß, daß der Fallschirm beschädigt wird.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, das bekannte Entfaltungsprinzip zur Anwendung bei einem Fallschirm
mit mehreren Fallschirmkappen so zu verbessern, daß gewährleistet ist, daß sich alle Fallschirmkappen
gleichzeitig und im wesentlichen gleich entfalten und aufblähen.
Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalendes Hauptanspruchs gelöst
Die Unteransprüche lehren vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung. Ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung ist in der Zeichnung und im folgenden
κι erläutert Es zeigt
Fig. 1 —IC schematisch aufeinanderfolgende Entfaltungszustände
der Fallschirme,
Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Schleuder-Entfalteinrichtung,
wie sie bei den Fallschirmen in F i g. 1 verwendet wird,
Fig.3 einen Längsschnitt durch die Schleuder-Entfalteinrichtung
nach F i g. 2,
F i g. 4 schematisch, wie die Fallschirmkappen gefaltet und mit der Schleuder-Entfalteinrichtung verbunden
2i> werden.
Bei dem in den Figuren in näheren Einzelheiten dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um
einen aus drei Fallschirmkappen 1, 2, 3 bestehenden, sogenannten »Trauben«-Fallschirm mit drei gleichen
herkömmlichen, aus Stoff bestehenden Fallschirmkappen 1,2 und 3 und einer einzelnen, mit einem Sprengsatz
betätigten Schleuder-Entfaltungseinrichtung 4, die in ihren Einzelheiten in den F i g. 2 und 3 dargestellt ist.
Jede der Fallschirmkappen 1—3 hat einen Saum, der
M) sich rings um den Fallschirm erstreckt, wenn dieser
entfaltet und aufgebläht ist Die drei Fallschirmkappen 1,2,3 sind in einem passenden Fallschirmkappenbehälter
verpackt und sind so angeordnet daß mindestens ein bestimmter Teilkreisabschnitt 5 (siehe Fig. IC) des
3r< Saumes jeder Fallschirmkappe 1, 2, 3 benachbart zur
Öffnung des Verpackungsbehälters angeordnet ist, wobei jeder Teilkreisabschnitt, nachfolgend auch
Saumabschnitt 5 genannt, sich in einem eigenen 120° -Abschnitt des Saumes befindet der durch den
Fallschirmkappenbehälter benachbart zu seiner Öffnung gebildet: wird.
Die Schüeuder-Entfalteinrichtung 4 besteht aus einem
Gehäuse 6, wie in den Fig.2 und 3 dargestellt, mit
einem hohlzylindrischen Körper 7 und einem sich quer nach außen erstreckenden ringförmigen flachen Flansch
8; der Flansch besitzt eine ringförmige, ihn umgebende Wand 9, die konzentrisch zum Körper 7 verläuft.
Dreißig Schleudermassen 10 zum Entfalten werden in der Ausgangstage ven dem Flansch 8 getragen, wobei
jede Schleudermasse 10 im Schnitt im wesentlichen U-förmig gestaltet ist und den Flansch 8 gleitbeweglich
umfaßt; die Basis der U-förmigen Schleudermasse erstreckt sich dabei benachbart zu der Wand 9. Die
innere Bohrung des Körpers 7 nimmt als Antriebsmittel eine zylindrische Sprengladung 11 auf. Der Flansch 8
enthält dreißig gleichgestaltete, radial sich erstreckende zylindrische Bohrungen 12, wobei jede Bohrung mit
dem Inneren des Körpers 7 durch die Öffnung 13 in Verbindung steht.
to Wenn die Sprengladung 11 gezündet wird, gelangen die dabei entstehenden, sich ausdehnenden Explosionsgase
im wesentlichen gleichzeitig in alle Bohrungen 12 durch die entsprechenden Öffnungen 13. Dadurch
werden dreißig Kolben 14 im wesentlichen gleichzeitig nach außen bewegt, jeder mit im wesentlichen gleicher
Vortriebskraft. Da die äußere Spitze eines jeden Kolbens 14 unmittelbar mit den Schleudermassen 10 in
Verbindung steht, werden die Schleudermassen 10
radial nach außen entsprechend der Bewegung der Kolben 14 beschleunigt
An seinem äußeren oder Führungsende ist jede Schleudermasse 10 eingekerbt und mit einem Stift 17
versehen, wie Fig.3 zeigt; ein Band oder ähnliches
Verbindungselement 18 ist mit seinem einen Ende um den Stift 17 geschlungen. Das andere Ende des Bandes
ist in passender Weise mit dem Saumabschnitt S e<nes
der Fallschirmkappen 1 bis 3 verbunden. Da die Bänder kurz sind, teilt sich die radia! nach außen gerichtete in
Bewegung der Schleudermassen 10 unmittelbar den Saumabschnitten S der Fallschirmkappen 1,2,3 mit
Wie aus F i g. 1 zu ersehen ist, sind zehn der dreißig
Schleudermassen 10 mit dem Saumabschnitt 5 der Fallschirmkappe 1 verbunden, die Schleudermassen 10
einer zweiten Zehnergruppe sind mit dem Saumabschnitt 5 der Kappe 2, und die verbleibenden zehn
Schleudermassen 10 mit dem Saumabschnitt 5 der Kappe 3 verbunden. Die zu jeder Fallschirnv'iappe 1,2,3
gehörende Gruppe von zehn Schleudermassen 10 nimmt jeweils einen Kreisbogenabschnitt von 120° der
ringförmig angeordneten Reihe von Schleudermassen 10 in der Schleuder-Entfalteinrichtung 4 ein, und die
Schleudermassen 10 dieser Gruppe bilden einen ununterbrochenen Abschnitt der ringförmig angeordneten
Reihe, d. h, in dieser Gruppe befinden sich keine Schleudermassen 10, die mit einer anderen Fattschirmkappe
verbunden sind. Die mit einem Saumabschnitt 5 einer jeden Fallschirmkappe 1, 2, 3 verbundenen zehn
Schleudermassen 10 sind gleichmäßig verteilt in dem Kreisbogenabschnitt angeordnet, der dem Saumabschnitt
5 zugeordnet ist, wenn man die Fallschirmkappe 1, 2, 3 in ihrem aufgeblähten Zustand betrachtet
Obwohl die Schleudermassen 10 in der zusammengebauten Schleuder-Entfalteinrichtung 4 dicht beieinander
angeordnet sind, vorteilhafterweise mit seitlicher gegenseitiger Berührung, wie in F i g. 2 dargestellt,
bewegt sich jede Schleudermasse 10 doch auf einem eigenen Weg; dieser Weg verläuft radial hinsichtlich der
Längsachse der Schleuder-Entfalteinrichtung 4. Dementsprechend bilden die dreißig Schleudermassen 10,
wenn die Schleuder-Entfaltungseinrichtung 4 ausgelöst worden ist, einen Kreis mit sich vergrößerndem
Durchmesser, dessen Mittelpunkt sich in der Mitte der Schleuder-Entfalteinrichtung 4 befindet.
Bei jeder Fallschirmkappe 1, 2, 3 kann sich der Saumabschnitt 5 bis zu einer Bogenentfernung ausdehnen,
der weniger als halb so groß ist wie der gesamte Kreisbereich, der vom Saum eingenommen wird, wenn
die Fallschirmkappe 1, 2, 3 voll entfaltet ist. Somit beträgt in den Fig. 1 und IC der Bogenbereich des
Saumabschnitts 5 für jede Fallschirmkappe 120°. Gemäß einer weiteren, in F i g. 4 erläuterten Möglichkeit
kann der besondere Saumabschnitt 5, der mit den Schleuderrnassen 10 zum Entfalten des Fallschirms 1,2,
3 ausgestattet ist, sich bis zu einem Kreisbereich von 180° des von dem Kappensaum eingenommenen
Bereichs erstrecken.
Die Funktion jeder Gruppe von zehn Schleudermassen 10 besteht somit darin, den Saumabschnitt 5 der eo
Fallschirmkappe 1,2,3, an dem die Schleudermassen 10
mit Bändern befestigt sind, nach außen von der Schleuder-Entfalteinrichtung 4 wegzubewegen, wobei
sich der übrige Teil des Saumes zunehmend entfaltet, als Ergebnis der durch die Kraft bewirkten Bewegung des
mit den Schleudermassen 10 ausgestatteten Saumabschnittes 5. In den üblichen Anwendungsfällen wird die
Schleuder-Entfalteinrichtung 4 zum Entfalten ausgelöst, wenn die Fallschirmkappen 1,2,3 aus der FaUschirmhül-Ie
oder einem anderen Behälter herausgezogen sind und sich im vollständig gestreckten Zustand befinden.
Nachdem die Fallschirmkappe 1, 2, 3 auf diese Weise vollständig herausgezogen und unter der Wirkung der
Schleudennassen 10 teilweise entfaltet ist, geschieht das vollständige Entfalten und Aufblähen aerodynamisch.
Die F i g. 1 und IA zeigen aufeinanderfolgende Zustände
der drei Fallschirmkappen 1,2,3 zu verhältnismäßig
frühen Zeitpunkten (0,1 bzw. 0,81 Sekunden nach dem Auslösen) beim Flug der Schleudennassen 10. F i g. 1B
zeigt den Zustand und die Lage der Fallschirmkappen 1 bis 3 ungefähr 13 Sekunden nach dem Auslösen der
Schleuder-Entfalteinrichtung 4. Fig. IC zeigt die Fallschirmkappen 1, 2, 3 in ihrem endgültigen, voll
entfalteten und aufgeblähten Zustand, der 1,8 Sekunden nach dem Auslösen der Schleuder-Entfaiteinrichtung 4
erreicht ist Während in den F i g. 1 bis 1B die Tragleinen
der einfacheren Darstellung wegen weggelassen sind, sind sie mit der Bezugszahl 19 in Fig. IC schematisch
dargestellt wie sie sich nach unten und innen zu einer einzelnen Last 20 erstrecken, die sich im wesentlichen
mittig zu der Fallschirmtraube befindet; die Schleuder-Entfalteinrichtung
4 des Fallschirms und der Fallschirmbehälter sind bereits abgefallen.
Die F i g. 4 zeigt schematisch eine besonders vorteilhafte Art, wie die drei Fallschirmkappen 1—3 gefaltet
und zusammen mit der Schleuder-Entfalteinrichtung 4 verpackt werden können. Bei der hier gezeigten
Anordnung besteht jede Fallschirmkappe 1, 2, 3 aus zwanzig im wesentlichen dreieckigen Bahnen, die mit
ihren Kanten in herkömmlicher Weise verbunden sind, und zwanzig Tragleinen 19, die mit der Fallschirmkappe
1, 2, 3 an der Naht zwischen jeweils zwei Bahnen
verbunden sind. Die Schleuder-Entfalteinrichtung 4 des Fallschirms, die in den F i g. 2 und 3 gezeigt ist und mit
dreißig Schleudermassen 10 ausgestattet ist, wird in der
Weise eingesetzt, daß jede der drei Fallschirmkappen !,
2, 3 mit zehn Schleudermassen 10 ausgestattet werden kann, wobei jede der zehn Schleudermassen 10 mit
ihrem Band mit jeweils einer anderen Tragleine 19a an demjenigen Punkt der Tragleine 19a befestigt ist, der
der Kante des Saumes unmittelbar benachbart ist.
Beim Zusammenlegen jeder Fallschirmkappe 1, 2, 3 wird die Kappe zunächst gefaltet, wobei eine Falte 21
längs der Mitte jeder Bahn und eine Falte 22 an jeder Kappe jeder Bahn verläuft, wie in Fig.4 dargestellt.
Der Stoff derjenigen Hälfte der Fallschirmkappe 1,2,3,
an der die Schleudermassen 10 nicht unmittelbar befestigt sind, ist in ähnlicher Weise gefaltet, wobei der
Stoff einer jeden Bahn dieser Hälfte der Fallschirmkappe 1,2,3 innerhalb der Falte 21 einer zugehörigen Bahn
derjenigen Hälfte der Fallschirmkappe 1, 2, 3 eingeschlossen ist, an der die Schleudermassen 10 unmittelbar
befestigt sind. So zeigen in F i g. 4 ausgezogene Linien la den Stoff der Fallschirmkappenhälfte an, an der die
Schleudermassen 10 unmittelbar befestigt sind, und die unterbrochenen Linien 1 b zeigen den Stoff derjenigen
Fallschirmhälfte an, die nicht mit Schleudermassen 10 ausgestattet ist
Die Tragleinen 19a, die mit der mit Schleudermassen 10 ausgestatteten Hälfte der Fallschirmkappe 1, 2, 3
verbanden sind, verlaufen in einfacher Weise von dem Saum der Fallschirmkappe 1,2,3 zum äußeren Ende der
entsprechenden Schleudermasse 10, wo sie durch das Band mit der Schleudermasse 10 verbunden sind. Die
Fallschirmkappenhälfte, die nicht mit Schleudermassen ausgestattet ist, enthält Tragleinen 19£>. Um die zwei
Gruppen von Tragleinen 19a und 19Z>
getrennt zu halten, verlaufen die Leinen i9b vom Fallschirmkappensaum durch zylindrische Bohrungen, die sich im
wesentlichen axial zu der Schleuder-Entfalteinrichtung 4 erstrecken, wobei jede Bohrung durch passende Nuten
23 (siehe Fig.2) von im Schnitt halbkreisförmiger Gestalt in den Seitenflächen der Schleudermassen 10
gebildet wird. Wenn die Schleudermassen 10 in der Schleuder-Entfalteinrichtung 4 eingebaut sind, umschließt
jedes zusammenwirkende Paar von Nuten 23 eine der Tragleinen 19b. Nachdem die Schleuder-Entfalteinrichtung
4 ausgelöst worden ist, bewirkt die radiale Bewegung der Schleudermassen 10, daß
zwischen den Schleudermassen 10 ein Zwischenraum entsteht, so daß die Tragleinen \9b unmittelbar
freigegeben werden und sich frei bewegen können, wenn die Fallschirmkappe 1,2,3 entfaltet ist.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Fallschirm mit einer pyrotechnischen Schleuder-Entfalteinrichtung,
die einen Körper und eiine Vielzahl von ringförmig am Körper angeordneten Schleudermassen aufweist, ferner Antriebsmittel im
Körper zum gleichzeitigen Herausschleudern der Schleudermassen radial nach außen, wobei die
Schleudermassen über Verbindungselemente mit dem Fallschirmkappensaum verbunden sind und
wobei eine Vielzahl von Tragleinen am Fallschirmkappensaum angebracht ist, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Anordnung von mehreren Fallschirmen in einer Traube an jeder Fallschirmkappe
(1, 2, 3) ein Teil der Schleudermassen (UO) angeordnet ist wobei die Schleudermassen (AO)
jeweils auf dem Teilkreisabschiiitt (5) des Satimumfangs
befestigt sind, der zu der in der Traube zentrisch angeordneten pyrotechnischen Schleuderen
tfalleinrichtung (4) den größten Abstand aufweist.
2. Fallschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Teilkreisabschnitt (5) kleiner als der halbe Umfang des Saumes ist und die
Schleudermassen (10) gleichen Abstand voneinander haben.
3. Fallschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß jede Fallschirmkappe (1, 2, 3) im verpackten Zustand im Bereich des Teilkreisa.bschnitts
(5) in Falten (21) gelegt ist, die vom Saum zum Scheitel verlaufen und der restliche Teil der
Fallschirmkappe (1, 2,3) in den Falten (21) verstaut
ist.
4. Fallschirm nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmig angeordneten
Schleudermassen (10) jeweils an den einander berührenden Seiten mit in Längsrichtung der
Schleuderentfalteinrichtung (4) verlaufenden Nuten (23) versehen sind, wobei die Nuten (23) zweier
angrenzender Schleudermassen (10) einen Durchlaß bilden, durch den die Tragleinen (Ift&^ des dem
Teilkreisabschnitt (5) nicht angehörenden Abschnitts des Saumes hindurchgeführt sind.
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