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Die Erfindung betrifft eine Förderbandübergaberutsche, insbesondere
für zum Anbacken bzw. Aufbauen neigendes und/oder verschleißendes Gut, bei der in
dem Rutschenschacht in der Bewegungsbahn des Gutes ein oder mehrere elastische,
das Gut auffangende Prallelemente aus elastischem und verschleißfestem Stoff, z.
B. Gummi oder Kunststoff, angeordnet sind.
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Bei einer bekannten Rutsche dieser Art (österreichische Patentschrift
254 048) sind Verschleißelemente jeweils auf einer starren und um eine Querachse
schwenkbaren Trägerplatte in dem Rutschenschacht befestigt. Die Trägerplatten und
die Verschleißelemente bilden zusammen Dämpfungsglieder, deren Elastizität und Nachgiebigkeit
allein auf der den Verschleiß elementen eigenen Elastizität beruht.
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Bei der bekannten Rutsche soll durch die Verschleißelemente lediglich
ein Verschleiß der Trägerplatten vermieden werden. Da das Gut beim Auftreffen auf
die Dämpfungsglieder die Verschleißelemente auf die Trägerplatten preßt, besteht
die Gefahr des Zerschlagens und Zerreibens der Verschleißelemente zwischen Gut und
Trägerplatten. Die bekannten Dämpfungsglieder sind praktisch nicht in der Lage,
einen Gutaufbau auf sich zu verhindern.
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Weiterhin ist bekannt (deutsche Patentschrift 660426 und deutsche
Auslegeschrift 1 075 076), in einem Rutschenschacht Federstahlstufen vorzusehen,
die an der Schachtwand entweder fest eingespannt oder federnd drehbar gelagert sind.
Diese Federstahlstufen sind einerseits dem Verschleiß durch das Gut ungeschützt
ausgesetzt und zum anderen wegen ihrer weitgehenden Steifheit nicht in der Lage,
vor dem auftreffenden Gut örtlich nachzugeben.
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Im wesentlichen die gleichen Nachteile weisen die bekannten (deutsche
Auslegeschriften 1 054 906 und 1 091 481), starren und gegebenenfalls federnd gelagerten
Prallelemente auf, die einen Gutstrom auffangen und auf ein Förderband umlenken.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, die Prallelemente
zunächst besser vor Verschleiß zu schützen und gleichzeitig den Gutaufbau auf den
Prallelementen ohne Rücksicht auf die physikalische Beschaffenheit des Gutes zu
verhindern.
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Diese Aufgabe ist nach der Erfindung dadurch gelöst, daß jedes Prallelement
aus einer freitragend eingespannten Bahn besteht.
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Diese Prallelemente sind in der Lage, dank ihrer weitgehenden Elastizität
und Beweglichkeit einen großen Teil der Bewegungsenergie des aufgefangenen Gutstroms
zu vernichten und damit die schädlichen Wirkungen des Gutstroms auf nachfolgende
Berührungsflächen zu mindern. Die Prallelemente werden ferner unter der Wucht des
Gutaufpralls in Schwingungen versetzt und reinigen sich dadurch selbsttätig von
Gut, das zum Aufbau auf den Prallelementen neigt. Ferner ist bei den erfindungsgemäßen
Prallelementen der Verschleißwiderstand dadurch erheblich gesteigert, daß das Prallelement
vor verschleißenden Gutteilen örtlich ausweichen und dadurch Energie vernichten
kann.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist die Bahn an der dem
Gut zugewandten Seite zum Beispiel mittels Noppen profiliert. Dies steigert die
selbstreinigende Wirkung der Prallelemente. Die Bahn kann ferner mit einer Zugarmierung,
z. B. in Gestalt einer an der von dem Gut abgewandten Seite angeordneten Leinwand,
versehen sein. Dadurch können die Arbeitsdimensionen der Prallbahn verhältnismäßig
groß gewählt werden, ohne daß die Stärke der Bahn übermäßig erhöht werden müßte
und ein zu starkes Durchhängen der Bahn zu befürchten wäre. Die Leinwand kann zur
Steigerung der Lebensdauer der Prallelemente nichtverrottbar sein. Auf diese Weise
kann auch feuchtes, nasses und klebriges Gut ohne Gefahr für die Leinwand gefördert
werden.
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Nach einer Ausführungsform der Erfindung werden durch Richtungsänderungen
der Rutschenschachtachse bedingte B ewegungsrichtungsänderungen des Gutes durch
Anordnung eines oder mehrerer Prallelemente in der Bewegungsbahn des Gutes an der
Umlenkstelle bewirkt. Dadurch ist auch an den Umlenkstellen innerhalb des Rutschenschachtes
Gutaufbau und Verschleiß vermieden.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die Prallelemente
an einer von dem Gehäuse des Rutschenschachtes unabhängigen Tragvorrichtung befestigt.
Die Prallelemente sind dadurch unter anderem unabhängig von dem Eigenschwingverhalten
des Schachtgehäuses.
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Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind die Prallelemente
in ihrer Höhenlage verstellbar und in an sich bekannter Weise durch Drehung um eine
Querachse einstellbar. Hierdurch besteht die Möglichkeit, durch individuelle Einstellung
der Prallelemente Besonderheiten in der Art des geförderten Gutes und der Geschwindigkeit
des Förderbandes Rechnung zu tragen und stets eine einwandfreie Abförderung zu gewährleisten.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt. Es zeigt Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch eine Förderbandübergaberutsche,
Fig.2 die Draufsicht auf die Rutsche gemäß Fig. 1, Fig.3 einen schematischen Querschnitt
nach der Linie 111-111 in F i g. 1, F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV
in Fig. 1 und F i g. 5 einen Rutschenauslauf mit Umlenkstelle.
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In F i g. 1 läuft ein Förderband 10 in Richtung des Pfeiles 11 über
eine Antriebstrommel 12 und eine Spann- bzw. Umlenkrolle 13.
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Wie auch aus Fig.2 ersichtlich ist, sind die Antriebstrommel 12 und
die Rollel3 auf zwei durchgehenden Trägern 15 und 16 gelagert. Zwischen den Trägern15,16
und im wesentlichen unterhalb der Antriebstrommel 12 ist eine Übergaberutsche 17
an Profilstücken 18, 19 mittels Schrauben 20 befestigt, deren Köpfe an der Innenseite
eines sich nach unten konisch verjüngenden Gehäuses 22 der Rutsche 17 mit Abdeckflicken
24 versehen sind. Die Profilstücke 18,19 sind bei 25,26 unmittelbar mit den Trägern
15,16 und bei 28,29 jeweils mit einer Querstrebe 31, 32 verbunden. Die Querstreben
31,32 sind an ihren freien Enden, z. B. bei 34, an den Trägerl 15,16 befestigt.
Damit ist das im übrigen aus elastischem Material hergestellte Gehäuse 22 in der
Höhe festgelegt.
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Das Gehäuse 22 ist durch zwei gegenüberliegende Teilungen 35 in einen
rechten Teil 36 und einen linken Teil 37 unterteilt. Tritt, wie in dem in den F
i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel, die größte Menge des Gutes mit dem
linken Gehäuseteil 37 in
Berührung, kann dieser linke Gehäuseteil
mit größerer Wandstärke, z. B. 10 bis 15 mm, als der rechte Gehäuseteil 36 (z. B.
6 bis 8 mm), ausgeführt werden.
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Montage und Demontage der Gehäuseteile 36, 37 werden dadurch erleichtert,
daß die Profilstücke 18, 19 bei 25 und 26 geteilt und gesondert an den Trägern 15,
16 befestigbar sind.
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Das untere Ende 39 des Gehäuses 22 kann, wie in F i g. 1 dargestellt,
in einen Silo 40 münden oder das Gut auf ein weiteres, nicht dargestelltes Förderband
übergeben.
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Im Inneren des Gehäuses 22 sind zwei Prallbänder 42,43 an Streben
45 bis 48 bzw. 49 bis 52 aufgehängt, die in Richtung ihrer Längsachse verstellbar
und an beiden Enden drehbar gelagert sind. Die Streben sind auf Seiten der Prallbänder
42,43 an Winkelstücken 55, 56 und 57,58 drehbar angelenkt, die in geeigneter Weise
mit den Endkanten der Prallbänder 42,43 verbunden sind.
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Das Gut bewegt sich in Richtung des Pfeiles 11 über das Förderband
10 und wird in Richtung des Pfeiles 60 auf das erste Prallband 55 geworfen. Dies
gilt für den Hauptstrom des Gutes. Da sowohl die Prallbänder 42, 43 als auch das
Gehäuse 22 aus elastischem Stoff, z. B. Gummi oder Kunststoff, hergestellt sind,
können Teile des Gutes auch außerhalb des Pfeiles 60 an dem Prallband 42 vorbei
unmittelbar auf den linken Gehäuseteil 37 geworfen werden, ohne daß dies die Funktion
der Rutsche 17 beeinträchtigen würde. Durch die Elastizität der Rutschenteile werden
diese infolge des Auftreffens von Gut in Schwingungen versetzt und weichen dem Gut
in bestimmten Grenzen aus. Dadurch wird Aufprallenergie des Gutes vernichtet und
im übrigen durch die ständig neu induzierten Schwingungen der Rutschenteile ein
Anbacken und Aufbauen des Gutes an diesen Teilen verhindert. Es tritt eine sogenannte
Selbstreinigung ein, die durch Lage, Einstellung und Ausbildung der Rutschenteile
in ihrer Wirksamkeit beeinflußt werden kann. Das Gut verläßt das Prallband 42 entlang
dem Pfeil 61 und trifft mit schon erheblich verminderter Energie auf das zweite
Prallband 43 auf, von wo es dem Pfeil 62 in Richtung auf den Gehäuseteil 37 folgt.
Von dort rutscht das Gut an der Gehäuseinnenwand entlang durch die im unteren Gehäuseteil
39 vorgesehene Öffnung.
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Es gibt Anwendungsbereiche, bei denen die verschleißhemmende und
selbstreinigende Wirkung bei der Rutsche 17 auch ohne den Einsatz von Prallelementen,
wie z. B. Prallbändern 42, 43, erreicht wird. In diesen Fällen trifft das Gut unmittelbar
auf die Wände des Gehäuses 22 auf.
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Um zu gewährleisten, daß an dem Förderband 10 insbesondere bei der
Förderung von klebrigen, bakkenden und feuchten Gütern das gesamte Gut im Bereich
der Antriebstrommel 12 von dem Förderband 10 entfernt wird, ist ein Abstreifer 65
an der Unterseite der Antriebstrommel 12 vorgesehen und durch Ausnehmungen 66 seitlich
durch das Gehäuse 22 hindurchgeführt. Der Abstreifer 65 kann an den Trägern 15,
16 befestigt sein.
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Fig.3 zeigt einen Querschnitt durch eine Ausführungsform des Prallbandes
43. Dabei ist die dem Gut zugewandte Seite des Prallbandes durch Noppen 70 profiliert,
die statt des in F i g. 3 gezeigten kegeligen Querschnitts auch zylindrisch ausgebildet
sein können. Die Noppen können kreisförmigen, quadratischen, rechteckigen oder sonstigen
Querschnitt aufweisen. Auf die von dem Gut abgewandte Seite des Prallbandes 43 ist
eine Leinwand 71 aufvulkanisiert.
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Durch entsprechende Präparierung ist diese Leinwand nichtverrottbar
gemacht.
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Fig. 4 bildet einen Schnitt durch das Schachtgehäuse 22 im Bereich
der Längsteilung 35. Die Gehäuseteile 36, 37 sind längs der Längsteilung 35 mit
einem nach außen umgelegten Flansch 73,74 versehen. Die Flansche 73,74 sind mittels
durchlaufender I4Äemmschienen 76,77 und Schrauben78 dicht und fest aneinandergepreßt.
An der Außenseite des Gehäuseteils 37 ist bei 80 eine als Zugarmierung aufvulkanisierte
nichtverrottbare Leinwand 80 aufgebracht.
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Fig.5 zeigt das Schachtgehäuse 22 mit einer an das untere Ende 39
des Gehäuses angesetzten Umlenkschnauze 90. Die Umlenkschnauze ist mit Schrauben
91 an einem umlaufenden Flacheisen 92 aufgehängt und besteht ebenfalls aus elastischem
Stoff, z. B. Gummi oder Kunststoff. Das Gut 94 trifft in dem dargestellten Beispiel
in Richtung der Pfeile 95,96 auf ein Prallband 97 auf, das in seinem Aufbau den
zuvor beschriebenen Prallbändern 42,43 ähnelt. Das Prallband 97 ist allerdings nicht
an Streben in dem Gehäuseschacht aufgehängt sondern seitlich an den Wänden der Umlenkschnauze
90 befestigt. Diese Befestigung kann bei Bedarf einstellbar gehalten sein. Wenn
Art und Konsistenz des Gutes 94 es erlauben, kann trotz der durch die Umlenkschnauze
90 bewirkten Umlenkung des Gutes von der Richtung95,96 in die durch den Pfeil 98
gekennzeichnete Richtung auf das Prallband 97 verzichtet werden. Das Gut 94 trifft
dann in Verlängerung der Pfeile 95, 96 auf die untere Wand der Umlenkschnauze 90
auf und versetzt diese in Schwingungen, die einen Gutaufbau in der Umlenkschnauze
90 verhindern.
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Patentansprüche: 1. Förderbandübergaberutsche, insbesondere für zum
Anbacken bzw. Aufbauen neigendes und/oder verschleißendes Gut, bei der in dem Rutschenschacht
in der Bewegungsbahn des Gutes ein oder mehrere elastische, das Gut auffangende
Prallelemente aus elastischem und verschleißfestem Stoff, z. B. Gummi oder Kunststoff,
angeordnet sind, dadurch geltennzeichnet, daß jedes Prallelement (z.B. 42, 43) aus
einer freitragend eingespannten Bahn besteht.
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2. Rutsche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn
(z. B. 43) an der dem Gut zugewandten Seite z. B. mittels Noppen (70) profiliert
ist.
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3. Rutsche nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bahn (z. B. 43) mit einer Zugarmierung, z. B. in Gestalt einer an der von dem Gut
abgewandten Seite angeordneten Leinwand (71), versehen ist.